Wo sollte man sich bei oder vor einer Trennung hinwenden?

vom 11.11.2013, 00:54 Uhr

Immer mehr Paare trennen sich. Teilweise auch Paare, die seit vielen Jahren verheiratet sind und es gemeinsame Kinder gibt. Oftmals ist die Frau vom Ehepartner abhängig, da sie daheim geblieben ist und sich um die Kindererziehung gekümmert hat. Oder sie macht nur einen Minijob, von dem das Einkommen nicht reicht, um sich und die Kinder zu ernähren. Auch andere Dinge sind bei einer Trennung zu beachten.

Wo sollte man sich nun am sinnvollsten hinwenden, wenn man sich trennt oder trennen möchte? Wenn Kinder da sind und man mit den Kindern aus der ehelichen Wohnung ausziehen möchte, aber kein oder wenig Geld verdient, kann man ja Sozialleistungen beantragen. Eventuell stehen einem auch andere Leistungen zu? Welche Wege macht man am besten vor der Trennung? Sollte man im Vorfeld abklären, ob man Sozialleistungen bekommen kann? Wo wendet man sich zuerst hin? Sozialamt oder vielleicht auf der Suche nach einer neuen Wohnung an das Wohnungsamt? Welche Wege sollte man einhalten und bedenken?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Die Wege kann man erst gehen, wenn man sich wirklich getrennt hat. Die Ämter bewerten immer die Ist-Situation und solange mit dem Partner noch zusammen wohnt, dann stellt man kein Fall für sie dar, Gelder fließen müssen. Sprich wer wenig Geld selbst verdient oder vom Mann als Haushaltsgeld bekommt, muss eben vorher irgendwie lange Zeit was abzweigen, um eine eigene Wohnung anmieten zu können. Oder man bekommt da finanzielle Hilfe von Familie oder Freunden.

Erst wenn man wirklich ausgezogen ist, kann man auch Leistungen beantragen. Zumindest Wohngeld und je nach Alter der Kinder auch die Betreuungskosten sollten da als erstes in Angriff genommen werden. Denn beide Anträge werden auch recht schnell entschieden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Natürlich kann man sich auch vor einer Trennung bei diverseren Ämtern informieren, Punktedieb. Grade wenn es um die Wohnungssuche und auch die Bezahlung dieser geht, sind die Ämter eigentlich froh, wenn man nicht erst in einer Notsituation zu ihnen kommt. Wenn die Frau beispielsweise mit den Kindern erst beim Amt aufschlägt, wenn sie nun kein Dach mehr über dem Kopf hat, ist dies doch viel zu spät. Grade solche schwierigen Situationen sollte nicht völlig kopflos erfolgen, wenn man dies denn planen kann.

Auch mit dem Jugendamt kann man sich beispielsweise schon vorher in Verbindung setzten. Dieses berät einen auch im Vorfeld wie es nun mit dem Sorge- und Besuchsrecht weitergeht. Diverse Beratungsstellen werden auch von dort vermittelt, damit grade die Kinder mit der Trennung viel besser klar kommen. Meiner Meinung nach sollte man solche Hilfeangebote auch annehmen, wenn man eine Trennung planen kann. Natürlich gibt es auch Trennungen die man nicht so genau planen kann, dies sind meiner Erfahrung nach aber auch eher die Ausnahme.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@beere: Ich habe nicht von Information geschrieben, sondern ab wann man dort wirklich Hilfe bekommt. Und da wird erst gehandelt wenn es wirklich soweit ist. Das ist selbst bei der Agentur für Arbeit so. Hat man einen befristeten Arbeitsvertrag und bekommt vermutlich danach auch einen neuen Vertrag, dann wollen die Fallmanager einen gar nicht sehen. Nur dass eben ein Aussage mit vielleicht für einen Arbeitnehmer noch kein neuer Vertrag ist.

Ebenso ist eine zukünftige Trennung eben noch keine Trennung für die Ämter. Geh mal zur Wohngeldbehörde und erzähle denen, dass du dich trennen willst und daher schon mal vorsorglich einen Antrag stellen möchtest. Du kannst keine Angaben zur Wohnung machen, da du noch keine hast. Du kannst deine Geldeingänge nicht nachweisen, da noch nicht bekannt ist, ob du vom Vater gleich Unterhalt bekommst oder beim Jugendamt einen Vorschuss beantragen musst. Dein Antrag wird also erst bearbeitet, wenn du diese Daten nachweisen kannst.

Einzig, dass ein Antrag ab Abgabe gilt beziehungsweise für einen Termin den man darin selbst bestimmt. Wenn ich also Weihnachten beschließe mich zu trennen, aber weiß, dass ich dies erst mit Beginn der Sommerferien der Kinder machen will, dann kann ich formlos einen Antrag stellen. Aber Geld fließt eben erst, wenn der Schritt wirklich getan ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich wollte aber doch wissen, was man vor der Trennung schon mal in Erfahrung bringen kann. Das sollte man eventuell doch vor der Trennung in Erfahrung bringen. Gerade wenn man von der Materie keine Ahnung hat. Es bringt ja wenig, wenn Frau 1000 Euro erspart hat und in eine Wohnung für 1000 Euro anmietet und dann vom Sozialamt gesagt bekommt, dass die Wohnung zu teuer ist.

Ich glaube, man kann durchaus verschiedene Informationen im Vorfeld einholen. Gerade wenn man sich vorher gar nicht auskennt. Und das Wohngeldamt gibt im Vorfeld durchaus Auskunft, wie auch andere Sozialbehörden. Eben weil man damit ja auch planen können muss.

Es ging mir darum, welche Informationen vielleicht im Vorfeld sammeln kann. Einfach um sich und die Kinder abzusichern. Das die meisten Anträge im Vorfeld nicht gestellt werden können, ist mir durchaus bewusst. Aber vielen Frauen ist gar nicht bewusst, dass ihnen Leistungen zustehen würden. Viele Frauen trennen sich nicht, weil sie Angst haben vor dem finanziellen Ruin zu stehen oder ihr Leben nicht finanzieren zu können. Ich finde das solche Informationen durchaus wichtig sind für Frauen, die eben nur vom Gehalt des Mannes leben.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


So wirklich handfeste Antworten bekommt man dann auf den Ämtern aber auch nicht. Einfach weil zu viele Dinge nicht klar sind. Und eine Frau wird eher bei ihrem Mann bleiben, wenn ihr alle finanziellen Hilfen nur als Möglichkeiten erklärt werden. Solange man nicht genau gesagt bekommt, das und das bekommst du auf jeden Fall, ist zu viel Unsicherheit vorhanden. Und dann geht es los, dass man auf der Wohngeldbehörde gesagt bekommt, dass man doch lieber zur Arge soll, um ergänzendes Arbeitslosengeld II zu beantragen. Dort bekommt man aber wieder eine andere Aussage.

Und nein, das sind keine Vermutungen, sondern reale Zustände, weil jede Behörde versucht Geld zu sparen. Da ist es wesentlich einfacher, wenn man sich die Informationen aus dem Internet sucht und da vorzugsweise auf Seiten, wo Rechtsanwälte geschrieben haben. Denn oft findet man dort ein Urteil auf das man verweisen kann.

Wenn man sich dann vorher noch beim Jugendamt beraten lässt, dann kann es auch passieren, dass man eher eingeschüchtert wird, als darin bestärkt sich zu trennen. Vor allem wenn Kinder im Spiel sind, gibt es Jugendämter die auf Teufel komm raus die Familie erhalten wollen. Da bekommt man erst Unterstützung wenn es bereits eskaliert ist und die ersten Schäden entstanden sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Die Situation vor und während einer Trennung ist immer sehr hart, besonders wenn einer der Partner finanziell nicht auf eigenen Füßen steht. Es gibt in den meisten Städten Trennungsberatungen bei caritativen Einrichtungen oder von pro familia. pro familia berät einen auch zu sozialrechtlichen und psychologischen Fragen, darf allerdings keine konkrete Rechtsberatung geben. Dazu schaltet man am besten einen Rechtsanwalt ein.

Am allerbesten ist es, wenn man vor der Trennung eine Eheberatung aufsucht, die nicht unbedingt den Sinn haben muss, die Ehe aufrecht zu halten. Sie kann auch einfach dazu dienen, dass man sich vernünftig und mit nicht zu großen Hassgefühlen trennt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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