Berufsgruppen mit geringem Renteneintrittsalter
Beamte beispielsweise gehen ja eher in Pension als Facharbeiter. Dann gibt es noch Berufsgruppen, wo man einfach nicht so lange arbeiten kann, wie Bergleute, die früher in Rente gehen oder auch Artisten, die wohl kaum bis ins hohe Alter arbeiten können. Welche Berufsgruppen gibt es noch, die eben nicht so lange arbeiten, wie eigentlich gesetzlich vorgeschrieben?
Bei Beamten ist es ja so, dass sie auch eine Pension bekommen, die nicht gerade gering ist, obwohl sie eben früher in Rente gehen. Wie aber ist das in Berufsgruppen, die eben einfach früher aufhören müssen zu arbeiten, weil der Körper das nicht mitmachen kann in diesem Beruf. Bekommen sie vom Staat dann früher Rente oder müssen sie alleine vorsorgen?
Zuerst einmal kannst du Beamte nicht über einen Kamm scheren. Richter gehen wahrscheinlich später in Pension (nicht in Rente!) als Polizisten. Du kannst auch die Rente nicht mit der Pension vergleichen. Polizisten verdienen zum Beispiel sehr wenig, damit sie eben später eine höhere Pension bekommen.
Man kann nach 35 Jahren Rentenanwartschaftszeit mit 63 Jahren in Rente gehen, bekommt aber Abschläge, also nicht die volle Rente. Es gibt noch besondere Gesetze für gewisse, sehr alte Jahrgänge. Ansonsten muss man die Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen, die aber auch niedriger ist als die Rente,die man mit 67 bekommt.
Am längsten arbeiten Ärzte, Apotheker, Landwirte, Seelsorger und Geistes- und Naturwissenschaftler und am kürzesten Gartenbauer, Maurer, Textilverarbeiter und Bergleute.
Es gibt schon einige Berufsgruppen die ohne Abschläge eher in Rente gehen können. Das sind aber meistens individuelle Vereinbarungen zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer die oft durch zusätzliche Zahlungen gestützt werden. Die Bergleute wurden ja schon genannt, auf jeden Fall ist es aber auch bei den Berufssoldaten so. Wobei ich mir aber nicht sicher bin ob das heute noch in jedem Fall so praktiziert wird. Die Kassen sind ja überall leer so dass man davon ausgehen kann dass Neueinsteiger nicht mehr so großzügige Regelungen bekommt wie Leute die jetzt kurz vor dem Rentenalter stehen.
Bei den Beamten ist man jetzt aber auch dran. Die Pension soll erst gezahlt werden wenn man auch das reguläre Rentenalter erreicht hat. Das ist zwar alles noch in der Planungsphase, aber ich bin sicher dass es so kommen wird. Die Pensionslasten sind jetzt schon enorm und sie werden in spätestens 20 Jahren vollständig kollabiert sein. Ich bin Beamter und denke dass die Fürsorge meines Brötchengebers sich darin erstrecken wird dass ich eine gewisse Grundsicherung erhalte. Momentan ist es natürlich nicht so, aber ich erwarte nichts anderes.
Ich hatte mir übrigens einmal ausrechnen lassen was passieren würde wenn ich meine Pensionsansprüche aufgebe und mir dafür die ganz normale Rente ausbezahlen lassen würde. Das Ergebnis war verblüffend, ich bekomme dann fast auf den Euro genau so viel Rente wie ich auch als Pension erhalten würde. Ich überlege echt ob ich das mache, man darf nämlich nicht vergessen dass die Pension voll versteuert wird so als ob man noch arbeiten würde, Rentenempfänger haben dafür höhere Freibeträge. Auch wurde unser Gehalt damals bei der Verbeamtung um ein paar hundert Mark mit der Begründung reduziert dass wir weniger an Sozialabgaben bezahlen müssen. Das ist jetzt Geld was fehlt, ebenso das Weihnachts- und Urlaubsgeld was Angestellte immer noch erhalten, die Beamten aber nicht.
Sherlock-Holmes hat geschrieben:oder auch Artisten, die wohl kaum bis ins hohe Alter arbeiten können
Jetzt kenne ich nicht so viele fest angestellte "Artisten", welche sich praktisch gewöhnliche Rentenansprüche erarbeiten. In der Regel arbeiten diese Künstler ja Freiberuflich und sorgen selbst für ihre Rente. Damit können auch sie selbst entscheiden, wann sie mit der Arbeit aufhören. Wobei es realistisch so ist, dass viele eben dann auch umschwenken um über die Runden zu kommen, sobald sie eben nicht mehr der eigentlichen Tätigkeit nachkommen können.
Grundsätzlich ist das Renteneintrittsalter für alle gleich. Wenn es zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu Vereinbarungen kommt, welche einen früheren Renteneintritt vorsehen, ist das eine Vereinbarung, welche auch von den "Tarifpartnern" zu bezahlen ist!
Wie sieht das bei Piloten aus? Einige Piloten haben geklagt gegen das frühe Austrittsalter aus dem Beruf. Die Flugkapitäne der Lufthansa mussten schon mit 60 Jahren ihren Job an den Nagel hängen. Nun können die, welche länger arbeiten wollen, das bis zum Alter von 65 tun. Bei anderen Airlines mussten sie schon immer länger arbeiten und konnten nicht mit 60 schon aussteigen.
hooker hat geschrieben:Ich überlege echt ob ich das mache, man darf nämlich nicht vergessen dass die Pension voll versteuert wird so als ob man noch arbeiten würde, Rentenempfänger haben dafür höhere Freibeträge. Auch wurde unser Gehalt damals bei der Verbeamtung um ein paar hundert Mark mit der Begründung reduziert dass wir weniger an Sozialabgaben bezahlen müssen. Das ist jetzt Geld was fehlt, ebenso das Weihnachts- und Urlaubsgeld was Angestellte immer noch erhalten, die Beamten aber nicht.
Aber auch deine Rente wäre steuerpflichtig. Die Unterschiede in den Freibeträgen sind da soweit ich weiß jetzt nicht so gravierend, dass man da als normaler Rentner plötzlich soviel besser dastehen würde. Allerdings eben mit dem großen Unterschied, dass du beim Wechsel ins Angestelltenverhältnis wieder in die Rentenkasse einzahlen musst, im nächsten Jahr wäre der Beitrag da ja bei 18,4% (die Hälfte trägst du). Da muss bei deinem Bruttolohn schon ordentlich etwas drauf gelegt werden um das wieder aufzufangen, zumal sich ein höherer Bruttolohn ja auch wieder auf alle anderen Sozialabgaben auswirkt.
Dazu kommt beim Beamten dann ja auch noch, dass man als Angestellter auch bei der Krankenversicherung wieder Einschnitte bekommt, da man dann in der Regel normal gesetzlich versichert wird und die vielerorts gezahlte Beihilfe wegfällt.
Ansonsten gibt es kaum Berufsgruppen, die wirklich ein niedrigeres Renteneintrittsalter haben. Das sind hauptsächlich Soldaten, Feuerwehrmänner, Polizisten und Bergleute. Für alle anderen gilt im Grunde erstmal, dass alle bis 67 arbeiten müssen. Natürlich gibt es aber auch für jeden Möglichkeiten vorzeitig in Rente zu gehen. Zum einen kann man Abschläge in Kauf nehmen oder wer 45 Beitragsjahre nachweisen kann, der kann schon ab 65 in Rente gehen, ohne Abzüge versteht sich.
In der Praxis gibt es natürlich Unterschiede, so können viele Akademiker die 45 Beitragsjahre oft nur schwer nachweisen, aufgrund der langen Ausbildungszeiten, genauso wie viele handwerkliche Berufe im hohen Alter nur noch schwer ausgeübt werden können. Das ändert aber in der Regel nur das tatsächliche Renteneintrittsalter ohne Berücksichtigung ob dies mit oder ohne Abzüge stattfindet.
Ob jemand früh in Rente geht oder nicht, kann man wahrlich nicht pauschalisieren. Wie schon erkannt wurde, gehen Polizisten vergleichsweise früh in Pension. Aber: Oftmals suchen sie sich nach der Pension noch eine kleine Arbeit.
Richter, Ärzte und Apotheker arbeiten dagegen förmlich "bis zum Umfallen". Das nun vor kurzem ein Gewerkschaftsfunktionär angedeutet hat, dass sich Handwerker zukünftig darauf einstellen müssen, bis Mitte 70 zu arbeiten, lässt natürlich nichts gutes ahnen.
Vielleicht kann man es so pauschalisieren: Je höher die spätere Rente, desto kürzer das Arbeitsleben? Denkt ihr, dass man dies eher pauschalisieren kann?
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