Woher bekommen eure Kinder die Informationen für Referate?
Bei uns in Sachsen gehen, wenn man die Buchvorstellung mal ausklammert, die Referate in der vierten Klasse los. Dabei sollen die Kinder mit Unterstützung eines Plakates einen Vortrag halten. Ich selbst gehe mit meinen Töchtern dann in die örtliche Bibliothek, wo sie sich zum Thema Bücher ausleihen können. Erst danach schauen wir im Internet nach.
Von einer Angestellten der Bibliothek weiß ich auch, dass wohl die Lehrer diese Vorgehensweise sehr schätzen. Denn dadurch sind die Kinder eben auch gezwungen Texte richtig zu lesen, um die nötigen Informationen zu finden. Dass ich diesen Weg nicht ewig so gehen kann, ist mir klar. Spätestens wenn sie ohne meine Erlaubnis den Computer und das Internet nutzen können, werden sie die Nase weniger in die Bücher stecken. Aber die Grundlagen zur Informationsbeschaffung auf verschiedenen Wegen sind geschaffen.
Wie macht ihr das mit euren Kindern? Fördert ihr auch die Handhabung verschiedener Möglichkeiten, um an Informationen zu kommen oder gebt ihr ihnen schon die fertigen Informationen aus dem Internet in die Hand?
Ich selber habe zwar noch keine Kinder und es wird wahrscheinlich auch noch sehr lange dauern, bis ich welche haben werde. Ich werde noch im Dezember volljährig und mache momentan mein Abitur. Ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern, wann ich angefangen habe Vorträge oder Referate zu geben, aber ich hatte schon immer eine Stärke in Vorträgen halten, da ich sehr gut reden und auch gut recherchieren kann.
Ich weiß jetzt natürlich nicht wie alt deine Kinder sind, aber warum schleppst du deine Kinder denn in die Bibliothek? Weil Du das früher auch so gemacht hast und es doch effektiver sei und im Internet nur Schwachsinn steht? Hoffentlich denkst Du nicht so, da dies eine vollkommen falsche Einstellung ist. Im Internet steht natürlich sehr vieler Schwachsinn, aber wenn man die richtigen Seiten kennt und weißt, worauf man achten muss, dann kriegt man sehr gute Informationen. Also ich ziehe der Bibliothek immer das Internet vor.
Natürlich kann es auch sein, dass deine Kinder zu jung sind und gar nicht wissen, wie sie das Internet benutzen sollen. Dann ist es normal, dass Du mit ihnen in die Bibliothek gehst.
Meine Kinder gehen noch nicht in die Schule, aber ich kenne den Weg, den meine kleine Schwester gehen muss, wenn sie ein Referat vorbereiten muss und halten muss. Zu dem ging ich auch selber mal zur Schule. Meine Schwester hat es auch gelernt, eher in die Bücher zu schauen und sich aus den Büchern die Informationen zu holen, anstatt aus dem Internet die ganzen Informationen zu bekommen. Natürlich finde ich den Weg, die Informationen aus dem Buch zu bekommen, viel besser, da man den ganzen Text lesen muss, um die Informationen zu erhalten, die man letztendlich für das Referat benötigt. Ich bin der Meinung, dass man sich mit dem Referatsthema mehr auseinandersetzt, wenn man Bücher zu dem Thema liest, als, wenn sich die Informationen aus dem Internet holt.
Meine Schwester hat zum Beispiel die Möglichkeit die Bücher in der Schule sich auszuleihen oder dort zu lesen, um sich die Informationen für das bevorstehende Referat zu holen. Zu dem besitzt sie einen Büchereiausweis für die Stadtbücherei, wo ich dann mit ihr ab und zu hingehe, wenn sie sich Bücher ausleihen muss, zu einem bestimmten Thema für die Schule. Natürlich geht auch meine Mutter mit ihr zusammen dort hin, wenn sie nicht gerade arbeiten muss. Wenn sie sich weitere Informationen holen möchte, die sie aber nicht in den Büchern findet, dann darf sie zu Hause oder bei mir das Internet nutzen. Auch in der Schule stehen Computer für die Kinder bereit, wenn sie ein Referat halten müssen, um sich dort die Informationen zu besorgen.
In meiner Schulzeit war das überwiegend so, dass wir die Informationen aus den Büchern geholt haben. Ich hatte eine Schulbücherei, wo ich mir die Bücher ausleihen konnte, die ich benötigte. Zu dem hatte ich auch einen Büchereiausweis für die Stadtbücherei, den ich auch des Öfteren nutzte. Aber selbstverständlich habe ich mir auch die fehlenden Informationen aus dem Internet geholt. Meist gab es in der Schule eine Stunde, wo die Lehrer mit den Kindern in den Computerraum gegangen sind, damit die Kinder sich unter Aufsicht in der Stunde Informationen aus dem Internet holen konnten, die sie für das Referat benötigten. Das fand ich auch immer ganz gut.
@turkeyboii: Meine Kinder werden Anfang nächsten Jahres elf Jahre und gehen selbst gerne in die Bibliothek. Du kannst dir scheinbar nicht vorstellen, dass es Kinder gibt, die gerne und freiwillig dort hingehen. Sie haben bisher noch nicht mal den Wunsch geäußert mit meiner Hilfe nur das Internet zu nutzen. Dass man dort auch gute Informationen findet weiß ich und habe auch nichts anderes behauptet. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man eine gründliche Recherche eben mit Büchern beginnen sollte.
Diese These unterstützen auch Lehrer. Denn wenn ein Kind Bücher als Grundlage nimmt, sind die Informationen wesentlich zahlreicher und man muss schon entscheiden, was einem wichtig ist und was nicht. Und ich finde es durchaus schade, dass du scheinbar das Internet als heilig ansiehst und kaum andere Möglichkeiten nutzt, um an deine Informationen zu kommen.
Ich habe noch keine Kinder, aber bei mir war es zum Beispiel so, dass ich meine ersten Referate mit den Informationen aus Büchern geschrieben habe. Meine Familie ist mit Büchern recht gut ausgestattet und nötigenfalls bin ich dann halt in die Schulbibliothek gegangen. Aber ich habe zu einer Zeit die Schule besucht, in der das Internet noch nicht so populär war.
Als ich in der siebten Klasse war, hatten meine Eltern dann den ersten Internetanschluss und ich durfte auch im Internet recherchieren. Ich finde es nicht richtig, nun Bücher als riesige Informationsquelle anzusehen und sie als besser anzusehen. Ich habe irgendwann gelernt, dass die Kombination beider Medien es ausmacht. Man muss bei beiden Methoden Texte lesen und das Wichtigste herausfiltern.
Ich habe jedoch die Schule im Ausland besucht und man kann die Schulsysteme nicht vergleichen. Ich saß ab der siebten Klasse teilweise zwei Wochen jeden Abend an einem Referat, während die Vorträge in der Grundschule nicht so umfangreich zu recherchieren waren. Der Mix macht es aus, meine Mutter hat teilweise sogar Zeitungsartikel für meine Referate ausgeschnitten, wenn sie gepasst haben. Ich arbeite auch heute noch mit allen mir zur Verfügung stehenden Medien, aber ich wurde schon früh herangebracht und mir wurde es gar nicht anders beigebracht. Die Stadtbibliothek habe ich immer gemieden, dazu war die Schulbibliothek auch einfach zu gut ausgestattet und ich hatte auch immer Zugang zu einem PC.
Ich weiß es noch von mir und am Anfang waren wir einfach mal noch gezwungen in eine Bibliothek zu gehen oder man hatte eben Bücher zu dem Thema daheim. Bücher finde ich ohnehin sehr sinnvoll um Vorträge auszuarbeiten und immer das Internet zu nutzen ist einfach nicht das Wahre. Später war es aber einfach der schnellste und einfachste Weg um schnell an Informationen zu kommen. Ich erinnere mich an einen Vortrag, wo ich mir wirklich mein Hinterteil aufgerissen habe um den möglichst informativ und anschaulich zu gestalten. Ich war in Bibliotheken und Videotheken und habe wirklich viel Zeit investiert. Am Ende war es nur eine 2, weil er zu weitgreifend war.
Von da an habe ich minimal Energie darein investiert und bloß noch was aus dem Internet heraus kopiert und immer eine 1 bekommen. Manchmal habe ich keine 15 Minuten für einen Vortrag oder eine Ausarbeitung gebraucht. Da habe ich die Fähigkeiten der Lehrer dann schon in Frage gestellt, denn das kann es ja nicht sein. Ich habe mir den Weg zu den Bibliotheken gespart, hatte mehr Zeit und eine bessere Note. Aber es ist definitiv weder bei mir beim Ausarbeiten so viel hängen geblieben, noch bei meinen Mitschülern. Aber wenn die Lehrer das so wollen, bitteschön.
Ich kann ja nun nur von den Themen ausgehen, die meine Töchter bisher bearbeitet haben. Und im letzten Jahr, als eine Tochter den ersten Vortrag halten musste, haben wir eben nur das Schulbuch und das Internet genutzt. Die Note am Ende war vernichtend, wobei da auch Dinge in die Bewertung eingeflossen sind, die andere Lehrer außen vor lassen.
Beim nächsten Vortrag, sie hatte sich das Thema Laute für den Musikunterricht ausgewählt, haben wir dann zum größten Teil nur in Büchern recherchiert. Immerhin hab es hier in der Region viele Lautenbauer. Auch zum Thema Eisbär hat sie sich die Bücher in der Bibliothek geholt und eine 1 dafür kassiert.
Sicherlich kann man sich nicht nur auf eine Möglichkeit beschränken und verschiedene Aspekte, die man aus Büchern hat mit dem Internet ergänzen. Zumindest sind unsere Erfahrungen damit sehr gut. Und gerade die Arbeit mit den Büchern zeigt mir auch, dass bei meinen Töchtern wesentlich mehr an Wissen erhalten bleibt.
Ich bin da deiner Meinung. In der vierten Klasse sollte man mit den Kinder noch in eine Bücherei/Bibliothek gehen um da nach Informationsmaterial für ein Referat zu suchen. Vielleicht bekommen die Kinder ja auch Interesse am Bücherlesen und gehen nun öfters dort hin. Meine Tochter hat in dem Alter auch noch in Büchern nach dem entsprechenden Referats-Material gesucht.
Sind die Kinder dann auf der weiterführenden Schule, dann sollte man das Internet nutzen und die Bücherei. Manche Sachen kann man aus Büchern besser ableiten andere aus dem Internet. Ich finde es gut, wenn die Kinder mit beiden Medien gut um gehen können. Für Studenten ist es später ganz normal sich Bücher in der Bibliothek auszuleihen und im Internet zu recherchieren.
In meiner Zeit ging man nur zur Bibliothek, da hatte man das Internet noch nicht. Manchmal wäre ich froh gewesen, wenn ich noch andere Medien zur Verfügung gehabt hätte. Obwohl man auch schnell den Überblick verlieren kann, wenn man nicht auf den wesentlichen Seiten sucht.
Als meine Tochter noch jünger war, hat sie die Informationen auch aus Büchern gewonnen. Mittlerweile ist sie in der 7. Klasse am Gymnasium und wenn sie für jedes Referat erst in die Bücherei müsste und drei oder vier Bücher lesen müsste, wäre das zeitlich gar nicht mehr zu schaffen, da ja auch mehrmals pro Woche Nachmittagsunterricht ist, viele Tests geschrieben werden und Hobbys auch noch da sind.
Ich befürworte es sehr, dass sie weiß, wo sie die Informationen unkompliziert im Internet bekommt, denn es kräht am Ende kein Hahn danach, wie das Kind die Informationen beschafft hat, sondern nur, dass sie da sind. Ich plädiere da immer sehr zur Effektivität bzw. einer Aufwands-Nutzen-Rechnung.
Meine Jungs mussten noch keine Vorträge halten, aber wenn ich da an mich zurück denke, habe ich viel auf Bücher zurückgegriffen. Ich war dann immer in der Bücherei und habe mir dort Bücher ausgeliehen. Dort habe ich immer alles gefunden, was ich gebraucht habe!
In der heutigen Zeit ist das Internet sicher eine große Hilfe. Man findet alles wissenswerte und bekommt sehr viel Material, ob Fotos, Informationen oder Beispiele. Das wäre auch eine der Anlaufstellen, die ich wählen würde um meinen Kindern hier unterstützend unter die Arme zu greifen!
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