Überall Niedrigzinsen - Welche Geldanlage lohnt sich noch?
Wenn man sich ansieht, was man an Zinsen bekommt, wenn man Geld anlegen will, dann wird einem schlecht. Ich habe nun mal geschaut und ich bin mir völlig unsicher, wie man sein Geld noch anlegen kann. Da lohnt sich eine Geldanlage bei den Niedrigzinsen doch überhaupt nicht. Welche Geldanlage lohnt sich bei den Niedrigzinsen eurer Meinung noch? Denkt ihr, dass die Zinsen bald wieder mal ein wenig höher werden? Wie habt ihr euer Geld angelegt?
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Willst du einen Einmalbeitrag anlegen? Möchtest du regelmäßig sparen? Wie alt bist du? Wie ist dein Risikoverhalten, konservativ oder spekulativ? Kann es sein, dass du dein Geld vor der vorgesehenen Zeit eventuell brauchst? Möchtest du für dein Geld eine Rente oder eine komplette Auszahlung am Ende der Laufzeit?
Normalerweise sollten niedrige Zinsen für eine hohe Inflation sorgen, allerdings haben wir im Moment eher eine Deflation. Diese ist für die Wirtschaft wesentlich schädlicher als eine moderate Inflation. Die Niedrigzinsperiode wird also sicherlich noch eine ganze Weile andauern.
Damit ist auch klar, dass Geld alleine in den nächsten Jahren keine Rendite machen wird. Deshalb sind Aktien im Moment sehr beliebt, da dort allein mit der Dividende noch eine ordentliche Rendite (teilweise über 5%) erzielt werden kann. Das wirkt sich natürlich auch auf die Kurse aus, die seit vielen Monaten fast nur den Weg nach oben kennen. Solange die Stimmung nicht umschwingt, kann man also mit Aktienhandel noch sehr gut Geld verdienen. Allerdings ist das eben mit einem hohen Risiko verbunden; man sollte also schon wissen, was man tut.
Ansonsten bleiben nur Anlageformen, bei denen man aktiv tätig ist. Man kann sich zum Beispiel die niedrigen Kreditzinsen zu Nutze machen und Immobilien kaufen. Allerdings benötigen die eben auch aktive Pflege. Man kann sich auch aktiv an Unternehmen beteiligen, wenn man eine entsprechende Summe zur Verfügung hat. Aber auch mit kleineren Summen kann man in das Risikokapitalgeschäft einsteigen. Es gibt inzwischen Internetplattformen, bei denen man in Startups investieren kann. Allerdings ist das Geschäft noch risikoreicher als der normale Aktienhandel.
Einfach Geld auf die Bank bringen und entspannt Zinsen kassieren funktioniert heute eben nicht mehr.
Derzeit bekommt man auf die meisten Sparprodukte bei Banken und Versicherungen unter 1% Zinsen. Es ist sogar möglich das in Zukunft ein Strafzins gezahlt werden muss. Sogar der Garantiezins kann ausgesetzt werden. Wer denkt das wir uns derzeit in einer Deflation befindet irrt sich gewaltig. Nur weil der statistische Warenkorb so zusammengestellt ist das wir eine niedrige Inflation haben bedeutet das lange nicht das dies auch so ist. Genauer gesagt denke ich das in den nächsten Jahren die Inflation auf 4% oder sogar 5% steigen wird.
Wenn man Geld anlegen möchte geht das nur in dem man also in Dinge investiert die über 5% liegen. Aktien wäre da eine Möglichkeit, sind meiner Meinung nach alleine etwas starr. Die Alternative wären Fonds. Ein guter ausgewählter Fond bringt eine hohe Sicherheit da er in mehrere Anlageklassen investiert und auch gemanagt wird. Zudem sind Zinsen über 8% keine Seltenheit.
Fonds sind eigentlich viel starrer, weil sie zwar gemanagt sind, aber aufgrund ihrer festen Anlagestrategie nicht so schnell auf die Marktsituation reagieren können. Man muss also im Endeffekt Fonds trotz fremden Managements genau beobachten und reagieren, wenn die Anlagestrategie nicht mehr zu den aktuellen Marktgegebenheiten passen. Rankings helfen zwar bei der Auswahl, aber auch die können nur die Vergangenheit abbilden und nicht die Zukunft vorhersehen. Fonds sind also auch nicht als sorglose Anlageprodukte für Laien geeignet. Außerdem entstehen teilweise sehr hohe Verwaltungskosten.
Mit einer entsprechenden Anlagestrategie kann man mit Aktien eine höhere Performance erreichen. Der Mehraufwand für die Pflege eines Aktiendepots ist eher gering.
@Sherlock-Holmes, damit dir nicht schlecht wird bei den niedrigen Zinsen, mache ich dir einen anderen Vorschlag. Wenn es sich nur um eine generelle Frage handelt, kannst du den Vorschlag vergessen, hast du aber Geld zum Anlegen, dann verwahre dir einen Notgroschen und kauf dir von dem Rest das, was dir noch fehlt. Denn das Mobiliar wird sicherlich teurer in den nächsten Jahren. Und sparen kannst du wieder erneut, so du einen festen Arbeitsplatz hast. Sparen lohnt sich momentan nicht wirklich.
Weasel_ hat geschrieben:Fonds sind eigentlich viel starrer, weil sie zwar gemanagt sind, aber aufgrund ihrer festen Anlagestrategie nicht so schnell auf die Marktsituation reagieren können. Man muss also im Endeffekt Fonds trotz fremden Managements genau beobachten und reagieren, wenn die Anlagestrategie nicht mehr zu den aktuellen Marktgegebenheiten passen. Rankings helfen zwar bei der Auswahl, aber auch die können nur die Vergangenheit abbilden und nicht die Zukunft vorhersehen. Fonds sind also auch nicht als sorglose Anlageprodukte für Laien geeignet. Außerdem entstehen teilweise sehr hohe Verwaltungskosten.
Mit einer entsprechenden Anlagestrategie kann man mit Aktien eine höhere Performance erreichen. Der Mehraufwand für die Pflege eines Aktiendepots ist eher gering.
Das erklärste mir jetzt mal wie Aktien für einen Laien der eigentlich nur seine Papiere im Ordner liegen haben will besser auf die entsprechenden Marktsituationen reagieren als ein vernünftig gemanagter Fond. Das mit den Kosten ist klar. Dennoch sind sie im Vergleich meiner Meinung nach immer noch die beste Mischung aus Rendite und Sicherheit, aber wer weiß vielleicht lerne ich hier mal was neues über Aktien.
@Cid: Ob sich sparen gerade überhaupt nicht lohnt ist denke ich eine Ansichtsache. In Geldwertprodukte zu sparen lohnt sich nie. Die besten Renditen erwirtschaftet man bekanntlich in Krisenzeiten. Also dann wenn die Kurse im Keller sind. Dennoch sollte man aufpassen das man durch das zu späte Sparen nicht zu viele Mehrkosten hat um dann auf den gleichen Nenner am Ende zu kommen.
Das erklärste mir jetzt mal wie Aktien für einen Laien der eigentlich nur seine Papiere im Ordner liegen haben will besser auf die entsprechenden Marktsituationen reagieren als ein vernünftig gemanagter Fond.
Ich sage doch gar nicht, dass Aktien etwas für Laien ist. Ich möchte aber sagen, dass für einen Laien Fonds genauso wenig geeignet ist, weil sich dort auch die Marktgegebenheiten ändern können und ein gemanagter Fond auch an die Gesetze des Marktes gebunden ist. Wenn der Markt einbricht, brechen Fonds auch ein. Man muss also genauso reagieren wie bei Aktien. Der Vorteil bei einem ist, dass man direkt im Fonds eine Streuung hat und sich nicht mit den Hintergründen verschiedener Firmen auseinander setzen muss. Das ist also eher ein Komfortthema, aber verbessert die Sicherheit nicht unbedingt.
Ein guter Anlageberater fragt normalerweise ganz genau vorher ab was man anlegen möchte, wie es verfügbar sein muss und welche Sicherheit man wünscht. Und so wie ein Bankberater das macht kann man sich auch selber fragen. Ich weiß ganz genau was ich möchte und da ich mich schon seit Jahren mit diesem Thema beschäftige kenne ich auch die angebotenen Produkte sowie deren Vor- und Nachteile. Wer dieses Wissen nicht hat oder sich nicht darum kümmern will der muss seiner Bank vertrauen, anders geht es nicht.
Für mich sind immer noch Aktien und Fonds die erste Wahl, die Renditechancen sind einfach bei überschaubarem Risiko unschlagbar. Ich bin allerdings äußerst froh dass ich den Großteil meiner Wertpapiere schon seit vielen Jahren habe und dass ich sie über regelmäßige Sparpläne auch weiterhin problemlos aufstocken kann. Die Kosten der Fonds liegen deutlich unter denen die ich bei diversen Versicherungen hätte und das kommt eindeutig der Rendite zu gute. Durch die breite Streuung gleicht sich alles gut aus so es nicht wirklich schlimm ist wenn mal ein Fonds über das Jahr gesehen 20 Prozent verliert. Auch habe ich schon gewisse Angst vor einer Zwangsabgabe ähnlich wie in Zypern, bei Fonds und Aktien wird das aus wirtschaftlichen Gründen wahrscheinlich nicht möglich sein.
Wer nicht den Mut oder das nötige Kleingeld hat (allerdings gibt es auch Sparpläne ab monatlich 25 Euro) dem bleibt nichts anderes üblich als alle paar Monate sein Festgeld neu zu ordnen und sich auf minimale Zinszuwächse zu freuen. Wobei es wirklich ein Witz ist weil es völlig irrelevant ist ob man nun 1,5 oder 1,6 Prozent jährlich an Zinsen ausgezahlt bekommt.
Von Versicherungen würde ich grundsätzlich abraten, hier verdienen nur zwei und dass ist in der Regel nicht der Versicherte. Etwas an Zinsen bekommt man noch bei Bausparverträgen, aber da kommt es sehr auf die Konditionen an. Kleinere Summen könnte man vielleicht noch im Bekanntenkreis verleihen, aber das würde ich auch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen.
Für mich ist Fakt, es gibt für Kleinsparer momentan (beziehungsweise schon seit Jahren) keine vernünftigen Zinsen so dass jede klassische Geldanlage außer bei den Wertpapieren sich einfach nicht lohnt. Konsumiere oder kaufe dir Antiquitäten oder Gold, da hast du etwas für dich getan und deinen Spaß daran.
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