Was haltet ihr von einer Steuer auf Kalorienbomben?
Eigentlich ist die Idee gar nicht mal so schlecht. Es liegt nun mal an falscher Ernährung, wenn es zum Übergewicht kommt. Außerdem ist es auch für die Organe schädlich, wenn man für viele Fette und Zucker konsumiert. Werden ungesunde Sachen teurer, würde davon garantiert irgendwo weniger gekauft werden.
Allerdings sollte sich nicht der Staat das Geld einfach in die Tasche stecken, sondern dafür sorgen, dass eine gesunde Lebensweise billiger wird. Gemüse und Obst sollte billiger sein und auch Sport sollte anders bezuschusst werden, so dass sich jeder ein Fitnessstudio leisten kann, wer das gern machen möchte. Der Preis war nämlich das einzige, was mich daran hindert, Mitglied zu werden.
Ich finde diese neue Steuer schwachsinnig. Daran sieht man nur einmal mehr, dass es nicht mehr viel gibt, bei dem man dem Bürger noch tiefer in die Tasche greifen kann.
Jemand, der sich hauptsächlich von Fast Food und Süßigkeiten ernährt, wird diese auch weiterhin tun, das beste Beispiel, die Raucher, wurde ja bereits angeführt. Dann wird halt woanders gespart. Weniger oder billigere Klamotten, weniger andere Lebensmittel, die vielleicht aber eher häufiger auf den Speiseplan gehören würden. Noch weniger sowieso schon kostspielige Freizeitaktivitäten wie Schwimmbad für die ganze Familie, die eigentlich viel sinnvoller wären, als der Erhalt der gewohnten Ernährungsweise.
Wenn der Staat an diesem Punkt darauf setzt, dass der deutsche Durchschnittsbürger so eher auf sein Gewicht achtet und die Krankenkassen entlastet werden - obwohl die ein dickes Plus einfahren - ist das wahrscheinlich nicht zielführend. Wobei ich mir nur schwer vorstellen kann, dass der Hintergrund dieser neuen Steuer die geschätzte Gesundheit des Bürgers sein soll.
Eine Änderung der Verhaltensweise übergewichtiger Menschen - ich meine damit nicht diejenigen, die 5 Kilo zuviel auf die Waage bringen - ließe sich, wenn überhaupt, dann nur über die Krankenkasse erzielen. Wenn beispielsweise eine Person, deren Erkrankung nachweislich bedingt durch Übergewicht ist, zuzahlungspflichtig bei der Behandlung der aus der Beleibtheit resultierenden Erkrankung wäre. Damit träfe man nur die Leute, die wirklich nachlässig mit sich umgehen und nicht die Familie, die am Wochenende vor dem Fernseher gern mal eine Tafel Schokolade oder eine Tüte Chips isst, oder gelegentlich mit den Kindern zu einer der bekannten Fast Food Ketten geht.
im Großen und Ganzen bin ich der Meinung, dass hier nur wieder eine neue Idee zur Abzocke der Bevölkerung geboren wurde. Alle anderen Steuern sind schon unverschämt hoch, also muss eben was Neues her. Ich warte nur auf die Besteuerung der Atmung.
Ehrlich gesagt wird der Staat wohl durchaus damit rechnen, dass die Personen weiterhin diese Sachen konsumieren und somit eben mehr Geld in die Staatskassen spülen werden. Dass es um die Gesundheit der Personen geht, ist eher zweitrangig, ansonsten könnte man auch anderweitig dafür sorgen und zum Beispiel die Bewegung mehr fördern und da das Interesse wecken.
Ich frage mich auch, ob dieser angedachte Risikoaufschlag bei Nahrungsmittel für beispielsweise Öl gilt. Immerhin ist Öl ja auch nun einmal voller Kalorien, wird aber zur gesunden Ernährung und natürlich in Maßen empfohlen. Es kommt sicherlich keiner auf die Idee, sich drei Liter Öl ins Essen zu gießen aber dennoch kann man es nicht ausschließen. Softdrinks enthalten um die 40 Kalorien pro 100 Mililiter, wird da dann auch ein Risikoaufschlag angedacht? Ich bin mir unsicher, wo man da die Grenze ziehen will, da man es allein an den Kalorien nicht ausmachen kann.
Grundsätzlich sehe ich es durchaus als nicht negativ, eine solche Steuer einzuführen. Man kann es nur nicht einfach so pauschalisieren, und alles, was viele Kalorien hat, zusätzlich versteuern. Sicher wird man etwas machen, aber Fakt ist ja irgendwie schon auch, dass viele Leute wissen, was gesund ist, wie eine gesunde Ernährung auszusehen hat, aber sie es nicht schaffen, diese umzusetzen. Auch wissen viele, dass eine Bewegung in den Alltag dazu gehört, aber vom Sofa kommen viele doch nicht runter.
Dass Gemüse übrigens ach so teuer sein soll, kann ich gar nicht bestätigen, ich denke, man sucht da nur eine Ausrede. Eine Gurke kostet vielleicht mal einen Euro, eher wesentlich weniger, ein Kilo Paprika gibt es für knapp 3 bis 5 Euro und so weiter. Im Herbst kann man viel Kohl kaufen, der auch preisgünstig ist und mit dem man dann auch mehrere Mahlzeiten gestalten kann. In Anbetracht dessen ist es doch eher der innere Schweinehund und die mangelnde Disziplin, und ob man die finanziell bestrafen muss, ist so eine Sache. Eher sollte man einen gesunden Lebensstil belohnen.
Das würde sich ja nicht nur auf Chips und so ein Zeug beziehen, sondern auch beispielsweise auf normalen Käse oder Margarine. Im Endeffekt würden auch die betroffen sein, die sich gesund ernähren. Stellt euch vor, Magersüchtige versuchen wieder gesund zu essen. Die werden dann bei einer Kaloriensteuer doch meiner Meinung nach eher abgeschreckt, zuzunehmen, vor allen Dingen, wenn solche gesunden Sachen wie Käse betroffen sind.
Ich finde, die Politik sollte das anders regeln und beispielsweise Steuern auf den BMI oder ähnliches erheben, auf jeden Fall dann auf Personen, die dann wirklich Gewichtsprobleme haben, aus welchen Gründen auch immer.
*steph* hat geschrieben:Ich frage mich auch, ob dieser angedachte Risikoaufschlag bei Nahrungsmittel für beispielsweise Öl gilt. Immerhin ist Öl ja auch nun einmal voller Kalorien, wird aber zur gesunden Ernährung und natürlich in Maßen empfohlen.
Diese Frage habe ich mir auch gestellt, aber in dem Artikel ist von Fast Food und kalorienreichen Snacks wie Chips und Süßigkeiten die Rede. Das würde also nur hoch verarbeitete Lebensmittel betreffen, aber keine gering verarbeiteten Lebensmittel und natürlich auch keine Rohstoffe.
Von einer Steuer auf Kalorienbomben halte ich nichts, denn diese wird vermutlich nicht dafür sorgen, dass die Menschen sich gesünder und ausgewogener ernähren, sondern nur dafür, dass unser Pleitestaat wieder ein bisschen mehr Kohle von uns abzockt. Wenn es um die gesündere Ernährung ginge, gäbe es mit Sicherheit viel effektivere Wege, wie beispielsweise eine verminderte Mehrwertsteuer auf gesündere Lebensmittel.
Auch stelle ich mir die Frage, wo da die Grenze gezogen werden soll? Es gibt schließlich auch Menschen, die unter diversen Magen-Darm-Erkrankungen leiden und hochkalorische Nahrung benötigen, beziehungsweise viele so genannte gesunde Lebensmittel gar nicht vertragen können. Wie soll das dann gehandhabt werden? Diese Menschen werden dann für ihre Krankheit gestraft, für die sie nichts können. Die Idee dieser Besteuerung ist nicht durchdacht und mal wieder so ein Schnellschuss.
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