Seid ihr ein entschlussfreudiger oder zögerlicher Mensch?

Ich denke, dass es da bei mir ganz darauf ankommt, was für eine Entscheidung ich treffen muss. Ich würde eigentlich gerne immer eine Nacht darüber schlafen, aber wenn es sich um eine reine ja/nein Entscheidung handelt, dann ist damit eigentlich gleich schon klar, dass ich mich für das nein entscheiden werde. Von daher ist es bei mir vielleicht doch wieder ganz eindeutig und ich bin ein entscheidungsfreudiger Mensch. Andererseits kann ich mich da ja nicht einmal jetzt gerade spontan entscheiden. Ich müsste wohl mal kurz überlegen.

Nein, ich denke schon, dass ich die meisten Entscheidungen sehr schnell und auch spontan fällen kann. Schon alleine, weil ich nicht gut warten kann. Ich will immer gleich eine Lösung für eventuell auftretende Probleme haben und deswegen bin ich ja auch häufig dazu gezwungen, mich schnell zu entscheiden. Und das mache ich dann auch, während andere vielleicht noch am überlegen oder sogar am diskutieren sind. Das sind dann aber immer kleinere Entscheidungen, welche vielleicht wenig weitreichende Konsequenzen haben oder die einfach nicht so sehr ins Geld gehen.

Bei Entscheidungen, die meinen Geldbeutel belasten, sieht es da schon anders aus. Ich bin ein Mensch, der gerne Geld verdient und der sehr viel an spart. Wenn ich dann aber mal Geld ausgeben muss, dann bekomme ich gleich schlechte Laune. Geld ausgeben, das ist mir absolut zuwider. Manchmal muss man aber ja Entscheidungen treffen, die dies notwendig machen. Da würde ich am liebsten immer gleich sofort nein sagen, ganz egal, worum es geht. Aber das ist nun einmal nicht immer auch die richtige Entscheidung. Und deswegen denke ich immer erst einmal gründlich nach, wenn es um finanzielle Angelegenheiten im weitesten Sinne geht.

In der Regel ist es dann auch so, dass ich mich über meine Entscheidung noch sehr lange ärgere, wenn ich tatsächlich Geld ausgegeben habe. So wie jetzt, als ich mir letzte Woche das Fahrradmodell gekauft habe, welches mir vor drei Jahren geklaut wurde und dem ich seitdem hinterhertrauere. Es ärgert mich, dass ich dafür nun Geld ausgeben musste. Zumal ich dieses Fahrrad ja schon einmal besessen habe. Aber hätte ich mich gegen diesen Kauf entschieden, so würde ich mich vermutlich noch mehr ärgern. Und das wurde mir klar, als ich über diese Entscheidung nachgedacht habe. So habe ich zögerlich beschlossen, über 200 Kilometer weit zu fahren, um ein Fahrrad zu kaufen, welches ich in dieser Form schon einmal in meiner Garage stehen hatte.

Ansonsten, wenn es nicht ums Geld geht, bin ich aber eigentlich immer sehr spontan.

Ich würde schon sagen, dass ich entschlussfreudig bin, allerdings vor allem eher in dem Sinne, dass ich Entscheidungen treffen will, anstatt mich davor ewig zu drücken.

Wie viel Zeit ich dann dafür benötige, eine Entscheidung zu treffen, hängt davon ab, worum es genau geht. Je nach Tragweite der jeweiligen Entscheidung und auch abhängig davon, was sich wie entwickeln könnte, wenn ich eine ganz bestimmte oder vielleicht auch falsche Entscheidung treffe, brauche ich möglicherweise etwas mehr Zeit, bei Entscheidungen von geringerer Tragweite bin ich niemand, der lange überlegen muss.

Häufig ist es in meinem Alltag allerdings wiederum so, dass ich mich schon vor der Notwendigkeit einer Entscheidung mit einer Thematik auseinandersetzen kann und eher selten auf größere Entscheidungen spontan reagieren muss. Aus diesem Grund kann ich in der Regel schon so viele Informationen vor dem Treffen der Entscheidung einholen, dass meine Entscheidung genügend Zeit hat, um reifen zu können, sodass ich dann, wenn die Entscheidung gefällt werden muss, auch eher schnell agieren kann, ohne noch lange grübeln zu wollen oder zu müssen.

Wenn ich meinen Partner und mich vergleiche, was unsere Entschlussfreudigkeit anbelangt, würde ich sagen wollen, dass ich mich definitiv weniger schwer damit tue, eine Entscheidung zu treffen, die ich vor allem im Anschluss auch nicht mehr in Frage stelle oder gar bereue.