Wie und woran würdet ihr bezahlbare Mieten definieren?
Bei den derzeitigen Koalitionsgesprächen hat man wohl auch das Thema „Bezahlbare Mieten“ zumindest mal angerissen. Wie viele Legislaturperioden ist dies nun eigentlich schon ein Thema? Und wie und woran will man das denn festmachen? Glaubt ihr bei dem Thema an einen großen Durchbruch? Wie würdet ihr denn bezahlbare Mieten definieren und welche Maßstäbe ansetzen?
Soweit ich nun diese Diskussion verstanden habe, soll wieder mehr in den Bau von Mietwohnungen finanziert werden. Besonders in großen Städten, sprich den Großstädten, ist die Miete kaum bezahlbar. Der Mietpreis soll deswegen angepasst sein und es soll nicht mehr als 10 Prozent des Mietspiegels in dieser Großstadt bezahlt werden dürfen. Somit wird doch für die Vermieter ein Riegel vorgesetzt, sodass sie nicht unwillkürlich höhere Kosten den Mieter abrechnen können.
Für diese Mietspiegel sind dann die einzelnen Länder verantwortlich. Dies wird aber meines Glaubens nach noch eine Weile dauern. Auch soll ein Makler nicht mehr durch den Mieter bezahlt werden. Diese Entwicklung finde ich auch als geeignet und besonders werden dadurch einige Mieten auch wieder bezahlbar.
Bezahlbar heißt eben, dass ein Normalbürger mit einem Durchschnittseinkommen die Wohnung gut bezahlen kann. Ich würde sagen, dass 30 % des Einkommens für eine Miete angemessen sind. Ich habe teilweise über 70 % gezahlt und habe früher nicht schlecht verdient. Aber in München habe ich eine 5-Zimmer-Wohnung, die ich für mich und die Kinder brauchte, nicht günstiger bekommen. Ich kann im Moment - jetzt wo alle Kinder ausgezogen sind -, die Miete ohne drei Untermieter nicht bezahlen. Ich würde meine Wohnung also als unbezahlbar bezeichnen.
Auch ein Zimmer mit 15 m², das für einen Studenten 500 € kostet, ist für diesen kaum bezahlbar, ohne dass er neben seinem eh schon harten Studium noch arbeiten muss.
Mein Sohn zahlt für eine 45 m² Wohnung um die 1000 Euro. Er kann sich das zwar gut leisten, aber für Normalbürger ist diese Wohnung auch unbezahlbar.
Ein bekannter Liedermacher sang einst: "Die Mieten hier sind bezahlbar, denn ich kann sie ja zahlen." Das wäre natürlich schön einfach, wenn man das so sehen könnte. Denn nur weil man selbst zur Oberschicht gehört und gut verdient und ortsübliche Preise bezahlen kann, muss das noch lange nicht für alle anderen gelten. Und gerade als Gutverdiener finde ich es schade, wenn man sich nicht in jemandem hinein versetzen kann, der viel weniger Geld zur Verfügung hat. Wohin das führt, kann sich jeder selbst ausmalen. Wir werden Viertel und Städte haben, die nur noch aus Gutverdienern bestehen.
Mir fällt es auch schwer, bezahlbare Mieten zu definieren. Ich fände es angemessen, wenn man es tatsächlich vom Einkommen der Bevölkerung abhängig macht. Allerdings sollte man hier wirklich ein Mittelmaß finden. Es müssen auch Durchschnittsgehälter aller Branchen und Rentenansprüche der Bevölkerung eingerechnet werden. Weil es ja diese Regel gibt, dass die Miete nicht mehr als 30 % des Einkommens betragen soll, könnte man hier einen ganz guten Wert erzielen. So könnte man immerhin davon ausgehen, dass die Mieten für die meisten bezahlbar sind. Das wäre ja immerhin ein erster Schritt.
Vielleicht ist auch der Begriff "Ortsüblich" etwas schlecht, denn es heißt, dass es der durchschnittliche Wert dieses Viertels ist. Deshalb werd enweniger Verdienende halt in immer in Viertel ziehen müssen, in denen Gleichverdienende wohnen. Meist sind das nicht die Innenstädte und das erhöht wieder für Geringverdiener die Kosten, überhaupt zum Arbeitsplatz zu kommen. Was sie an Miete sparen, legen sie bei den Fahrtkosten wieder drauf (zum Teil).
Bezahlbar wäre die Miete, wenn sie nicht mehr als ein Drittel des Familieneinkommens ausmacht und man den Raum zur Verfügung hat, den man beispielsweise auch vom Amt bezahlt bekäme.
Wir wohnen zur Zeit in einer sehr keinen Wohnung, die zu dritt schon sehr kuschelig ist. Hätten wir noch etwas weniger Einkommen bekämen wir Wohngeld und dann stünden uns tatsächlich bis zu 20m² mehr zu, als wir gerade haben.
Hier in der Großstadt, selbst am Rand dieser Stadt, sind die Quadratmeterpreise schon sehr unverschämt. Wir zahlen etwa 5,50€ Kaltmiete pro Quadratmeter was für diese Gegend schon extrem günstig ist. Ein Stückchen weiter in Richtung Innenstadt explodiert der Preis schnell auf 10€ pro Quadratmeter oder sogar noch viel mehr. Kalt, wohlgemerkt. Eine Wohnung für eine Familie mit 2 Kindern von ca. 80m² ist dann schon unbezahlbar, wenn nur einer arbeitet.
Ich finde das schwer zu definieren. Ich kenne etliche Menschen, die weniger als 800 Euro netto im Monat zur Verfügung haben. Da ist es glaube ich egal was eine Wohnung kostet, die kann man sich so oder so nur leisten, wenn man dafür auf andere Dinge verzichtet.
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