Beim Hauskauf schon an die Zukunft denken?
Uns dabei geht es nicht um das Wohnen im Alter ohne Miete zahlen zu müssen. Hier geht es um andere Überlegungen. Familie A besteht aus zwei Erwachsenen und zwei Teenagern. Im Moment steht das Thema vom eigenen Haus im Raum. Dabei gehen die Überlegungen in die Richtung, dass es nicht sonderlich groß sein muss. Sprich bei vier Personen reichen auch vier Zimmer, Küche und Bad.
Denn die Kinder ziehen irgendwann eh wieder aus und führen ihr eigenes Leben. So dass man kein riesiges Haus benötigt. Ob es später mal ein Kind übernimmt, ist den Eltern dabei recht gleichgültig. Nun hört man aber meist, dass Häuser so geplant oder gekauft werden, dass Eltern und ein Kind mit späterer Familie unter einem Dach wohnen. Ist es also sinnvoller für die Kinder mit zu planen, auch wenn gar nicht klar ist wohin sie sich beruflich entwickeln? Oder ist es in Ordnung, wenn man da als Eltern auch ein wenig egoistisch denkt und die Kinder nicht einplant? Welche Variante ist für euch die bessere?
Ein Haus ist ja schon eine sehr langfristige Investition, also ist es auch sehr sinnvoll, dass man schon für die Zukunft plant. Allerdings sollte man schon realistisch bleiben. Die Zukunft wird in den meisten Fällen nämlich so aussehen, dass die Kinder ausziehen und nicht samt Familie im Haus wohnen bleiben.
Von daher sollte man Meinung nach das Haus so planen, dass man es in zwei kleinere Wohneinheiten unterteilen kann. Dann würden die Eltern die eine Wohnung bewohnen, sobald die Kinder ausgezogen sind. Diese Wohnung sollte dann gleich barrierefrei ausgeführt sein. Die zweite Wohnung könnte dann vermietet werden. Falls eine der Kinder doch länger im Haus wohnen möchte, kann man trotzdem davon profitieren, wenn man zwei getrennte Wohnungen einrichtet. Schließlich möchten die Kinder auch eine gewisse Privatsphäre haben und dann wäre eine vollständig getrennte Wohnung durchaus sinnvoll.
Der Mehraufwand für eine solche Hausplanung ist ja eher gering. Man schränkt sich stiltechnisch etwas ein. Eine ganz offene Bauweise, wie man sie heutzutage gerne hat, wird nicht möglich sein. Außerdem braucht man noch ein zweites Bad und eines der "Kinderzimmer" müsste dann zu einer Küche oder Wohnküche umbaubar sein.
Als sich meine Eltern vor ein paar Jahren ihr eigenes Haus gekauft haben, war es klar, dass mein Bruder und auch ich, noch ein paar Jahre dort mit wohnen werden. Also musste es schon groß genug für uns alle sein, was es auch ist. Auch ich habe meine Eltern schon darauf angesprochen, wie es dann beispielsweise in 10 Jahren sein wird. Da wird man dann sicherlich von ausgehen können, dass mein Bruder und ich lange ausgezogen sind, und meine Eltern dann alleine in dem großen Haus wohnen werden.
Aber meine Mutter meinte, dass es dann eben so ist, dass sie viel Platz haben. Wirklich Gedanken haben sie sich darüber nicht gemacht. Auch werden sie die untere Etage, wo mein Bruder und ich unsere Zimmer haben, nicht an jemand anderen vermieten. Sie meinte zu mir, dass man dann eben sehen müsste, was man aus den Räumen machen könnte. Sie sagte auch, dass es auch etwas für meinen Bruder und mich sein wird, wenn meine Eltern mal nicht mehr sein werden. So hätten auch wir etwas davon und könnten uns dann aussuchen, ob einer von uns mit seiner Familie in das Haus einziehen möchte, oder ob man es komplett verkauft. Anteilig würden wir das Geld dann natürlich bekommen.
Da aber meine Eltern nicht mehr die jüngsten sind, hätte ich gedacht, dass auch ein etwas kleineres Haus völlig ausgereicht hätte. Ich glaube, dass sie einfach die Chance genutzt haben, als sie das Haus gesehen haben, als es zum Verkauf stand. So würde ich jedenfalls denken. Wenn ich nun in meinem jungen Alter an ein Hauskauf denken würde, dann sollte es auch so groß sein, dass auch meine - bisher noch nicht vorhandenen - Kinder, darin genügend Platz haben. Mit den Kindern würde man ja schon vielleicht 20 Jahre zusammen in dem Haus wohnen. Wäre ich aber schon älter, und hätte erwachsene Kinder, würde ich eher auf ein kleineres Haus setzen, da ich ansonsten mehr für den leeren Raum zahle, wenn meine Kinder nach kurzer Zeit ausziehen.
Ich verstehe nicht so richtig, warum man ein Haus planen soll, in das später einmal ein Kind mit Familie ziehen soll. Das habe ich noch nie gehört und würde das auch nicht für sonderlich sinnvoll erachten, denn es dürfte wohl eher so sein, dass die Kinder später einmal überhaupt nicht mehr in das Elternhaus zurück wollen. Außerdem weiß man heutzutage wirklich nicht, wohin es einen beruflich verschlägt, so dass ich es auch nicht wirklich egoistisch von den Eltern halte, wenn sie sich nur ein kleines Haus anschaffen möchten.
Ich finde es sogar gut, denn im Alter hat man sowieso mehr gesundheitliche Probleme wie in jungen Jahren und ist sicherlich froh über jedes Zimmer und jeden Quadratmeter, den man dann in einem gewissen Alter nicht mehr putzen muss.
@Nettie: Ich kenne solche Aussagen recht gut, dass man bei solchen Plänen eben auch an die Kinder denkt. Und zwar zu einem Zeitpunkt, wo sie im Normalfall eben ihr eigenes Leben führen. Und ehrlich gesagt haben meine Eltern vor knapp 15 Jahren da auch viel zu groß gekauft. Heute lebt meine Mutter allein und hat drei Räume die quasi überflüssig sind.
Und teilweise stammt eben eine solche Einstellung noch aus der Erziehung, weil die Generation 40+ oftmals gar nicht so weit abgewandert ist durch den Beruf. Zumindest war das in der DDR eher weniger der Fall und die meisten Menschen blieben halt auch in ihrer Heimatregion.
Meine Eltern haben den Fehler gemacht, ein Haus zu kaufen und die Kinder mit einzuplanen. Leider ist das Haus eher ländlich gelegen und fernab jeglicher Zivilisation. Meine Eltern bewohnen die komplette erste Etage mit insgesamt 5 Zimmern, 2 Bädern, Küche, 2 Abstellkammern und einem riesengroßen Partyraum. Im Erdgeschoss befinden sich 3 Wohnungen, die alle untervermietet wurden, meine Großeltern wohnen auch im Haus.
Meine Eltern haben sich immer gedacht, dass meine Schwester oder ich eines Tages mit einer eigenen Familie in die erste Etage ziehen würden während meine Eltern die Zweizimmerwohnung bewohnen werden, in der meine Großeltern jetzt leben. Diese Rechnung ging aber leider nicht auf. Ich war von Anfang an gegen dieses Kaff, schon als ich 10 Jahre alt war. Ich bin so schnell es geht studieren und dann weg von dort. Meine Schwester wollte früher immer Medizin studieren und nach dem Studium eine kleine Hausarztpraxis in der Nähe des Elternhauses aufmachen und dort dann eben wohnen wie meine Eltern es geplant hatten. Aber seit meine Schwester Großstadtluft geschnuppert hat, will sie nicht mehr zurück aufs Land. Das Haus wird also nicht von meiner Generation bewohnt werden und so ist dieses Haus in meinen Augen eine Fehlinvestition gewesen. Ich finde, bei sowas sollte man die Kinder gar nicht erst einplanen. Denn der Druck durch die Eltern hat das Verhältnis zu den Kindern schon belastet.
Der Onkel meines Freundes hat das sehr clever gemacht. Er hat ein eigenes Haus gebaut und seinen beiden Kindern nur sehr kleine und schmale Zimmer gegeben. Da die zweite Tochter demnächst auch ausziehen und mit ihrem Freund zusammenwohnen möchte, sind die Zimmer schmal genug um sie zu Bügel- oder Nähzimmern umzufunktionieren oder eben als kleine Abstellkammer. Zu viel Platz nur wegen den Kindern muss meiner Meinung nach nicht sein. Schließlich ziehen die irgendwann aus und dann steht alles leer.
Aber bei vier Personen, sprich zwei Erwachsenen und zwei Kindern, würden doch vier Zimmer gar nicht ausreichen? Ich denke, ein Wohnzimmer und eine offene Küche wird auch als Raum gewertet, wenn man ein Haus baut, daher bräuchte man wenigstens fünf Räume, damit jedes der Kinder ein eigenes Zimmer hat. Das finde ich persönlich auch das Wichtigste. Solange jeder ein schönes, großes Zimmer hat, brauche ich kein Büro zusätzlich und auch nicht so etwas wie ein Gästezimmer.
Wir haben unser Haus so geplant (aber noch nicht gebaut), dass beide Kinder jeweils knapp 17 qm Platz in ihren Zimmern haben, dazu haben wir noch ein Schlafzimmer, einen kleinen integrierten Ankleideraum und eine Badezimmer im Obergeschossen. Im Untergeschoss verzichten wir auch komplett auf ein Gästezimmer und auch im WC ist keine Dusche vorgesehen. Wir sparen so viel Raum ein wie möglich, denn er wird früher oder später überflüssig sein.
Allerdings möchten wir uns eben jetzt auch nicht beengen. Wir werden da mit Kindern noch 15 Jahre lang oder sogar länger leben. Die Kinder werden zwar ausziehen, aber wenn sie weiter weg ziehen, sicherlich auch zu Besuch kommen und hier schlafen. Vielleicht mit Partner(in). Da möchte ich schon von ausgehen und spare nur da Platz ein, wo ich eben auch dauerhaft drauf verzichten kann. Wir brauchen beispielsweise kein riesiges Badezimmer. Nicht jetzt und erst recht nicht später.
Wo ist es denn egoistisch, wenn diejenigen, die Haus zahlen, dieses auch für ihre eigenen künftigen Bedürfnisse konzipieren? Abgesehen davon, dass niemand weiß, ob eines der Kinder später mit seiner eigenen Familie mit einziehen möchte - vielleicht wollen es ja auch beide und dann reicht der Platz auch nicht - muss beim Hauskauf auch einfach geschaut werden, für wie viel Wohnfläche die eigenen finanziellen Mittel reichen.
Ein größeres Haus kostet in der Anschaffung mehr, aber auch im Unterhalt. Natürlich kann man das Haus auch gleich teilen und den zweiten Teil vermieten, aber auch das braucht erstmal eine gewisse finanzielle Grundlage. Egoistisch ist es in meinen Augen jedenfalls nicht, wenn man sich für ein Einfamilienhaus entscheidet statt vorsorglich für die Zweifamilienvariante.
@Haudegen: Wieso sind vier Zimmer bei vier Personen zu wenig? Küche und Bad werden da ja nicht eingerechnet, sondern extra gezählt. Somit hätte man eben ein Wohnzimmer für alle vier Personen und wenn man es so will eben ein Schlafzimmer für die Eltern und je ein Kind. Ob es am Ende eine offene Küche geben, sofern man überhaupt das richtige Objekt findet, steht bisher noch gar nicht zur Debatte.
Wobei man sich schon eine separate Küche wünscht, die abgeschlossen werden kann. Diese Mischung aus Küche und Wohnzimmer ist nicht das was sich Familie A für die Zukunft wünscht.
Also ich persönlich finde die Planung eines kleinen Hauses, mit vier Zimmern, auch am sinnvollsten, denn es ist wirklich eher selten, das die Kinder mit im Haus wohnen wollen.
Ansonsten wäre es höchstens sinnvoll, das Haus so zu bauen, das man etwas vermieten kann, sprich, sofort zwei Eingänge einplanen. Denn wenn die Kinder nicht dort wohnen möchte, kann man mit Mieteinnahmen ja wunderbar die Rente aufbessern.
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