Der Tatort aus Erfurt - erfrischend jung

vom 03.11.2013, 21:00 Uhr

Ich bin schon lange der Meinung, dass der Tatort langsam einmal verjüngt werden sollte. Die Tatortkommissare sind ja teilweise schon so alt wie die Serie. Wenn neue kommen, stellen sie nicht gerade die neue Generation dar. Til Schweiger ist ja auch nicht mehr der Jüngste.

Der neue Tatort aus Erfurt ist sehr erfrischend. Die Sprache, die Räumlichkeiten und auch die Schauspieler gefallen mir bis jetzt sehr gut. Ich denke, dass sich der Tatort mit dieser Reihe aus Erfurt wieder in die richtige Richtung entwickelt. Was ist euer erster Eindruck von diesem neuen Tatort aus Erfurt?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich fand ihn leider überhaupt nicht gut. Natürlich ist es immer noch besser als der Tatort aus einigen anderen Städten, aber die schauspielerische Leistung war doch teilweise sehr stümperhaft. Vor allem die angehende Staatsanwältin hat mich ziemlich genervt. Ihre ganze Rolle ist völlig aus der Luft gegriffen. Das vorliegende umfangreiche medizinische Wisse ihrerseits ist völlig unbegründet und gar nicht nahe liegend.

Zudem nervte ich diese komische Jugendsprache. Die passt überhaupt nicht zu den Schauspielern. Das würde dann passen, wenn sie 20 wären und im Ghetto wohnen würden. Schade eigentlich. Man hätte da mehr draus machen können. Die Story selbst war nämlich gar nicht so schlecht. Nur leider schlecht umgesetzt.

» Haudegen » Beiträge: 391 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich gebe dir recht, dass die Schauspieler sich sehr viel Mühe gegeben haben und einigermaßen spielten. Das wär's aber auch schon. Die ganze Geschichte war ziemlich lahm. Sie erinnert in manchen Szenen an andere Tatorte. Dass man sogar nun im Tatort haufenweise leere Energydrinks im Papierkorb sieht, geht ja wohl gar nicht. Dadurch wird der Tatort nicht jünger, weil das Getränk der Jugendlichen von heute getrunken wird. Mittlerweile weiß jeder, dass diese Getränke schädlich sind. Vorstellen kann ich mir auch nicht, dass der Griff zur Bierflasche für ernsthafte Kommissare während der Arbeit so toll ist und erlaubt. Aber es ist ja nur ein Film!

Etwas mehr Realität wäre schon angebracht. Auch wenn der bisherige Stil der Tatorte zu alt und teilweise vermodert ist. Aber so wie in dem neuen Tatort geht’s auch nicht. Von herumlungernden Jugendlichen wurden Teile „ihrer Sprache“ in den Tatort übernommen. Das sollte man unterlassen. Das alles nenne ich nicht erfrischend oder nur erfrischend danebengegangen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich fand die neuen Tatort eigentlich ziemlich lahm und wenig frisch. Die beiden Ermittler fand ich schon recht abgedroschen, der eine etwas gelackter, dafür mit Tochter, der eine etwas verranzter. Die Kombination gibt es schon seit den 70er Jahren. Und wenn ich heute so ein Paket sehen will, guck ich mir "der letzte Bulle" an. Da habe ich wenigstens einen richtigen Kerl und die Gags, wie der mit dem Schreibtisch kommen da mit dem passenden Timing.

Beim Tatort wurde wieder kein Klischee ausgelassen. Am schlimmsten fand ich die Praktikantin mit ihrer ständigen Klugscheißerei. Wäre das meine gewesen, hätte ich sie zufällig irgendwo vergessen. Und die Vorgesetzte kam mir vor wie die Mama der beiden Ermittler. Die Handlung war so abgedroschen, dass ich sie hätte selber schreiben können und die Täterin war mir auch nach 10 Minuten klar. Da guck ich mir echt lieber die xte Wiederholung von Schimanski an.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@Cid: Alkohol und Nikotin sind auch schädlich und es ist bekannt. Und schau mal wie viele Mediziner es allein schon konsumieren. Von daher sehe ich das Sache mit den Energiedrinks recht gelassen. In anderen Tatorten wird eben viel Kaffee getrunken, was auch nicht gerade so gesund ist. Ansonsten möchte ich nach dem ersten Einsatz der Ermittler noch gar kein Urteil abgeben.

Andere Tatort-Folgen waren schon zum einschlafen langweilig. Hier war zumindest für meinen Mann und mich bis kurz vor dem Schluss noch nicht ganz klar, wer der Täter ist. Und gerade das finde ich dann wieder gut, wenn eben mehrere Verdächtige zur Debatte stehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Punktedieb, wer hier der Täter nur sein konnte, habe ich schon ziemlich früh gemerkt. In Bezug auf Alkohol und Nikotin hast du vollkommen recht. Aber hier ging es um einen Tatort, den vielleicht auch Jugendliche mal sehen. Dadurch, dass selbst in dem Film Energydrinks getrunken werden, würde ich meinen, dass mancher von den jungen Leuten sich sagt: „Kann doch nicht so schlimm sein, wenn selbst die Kommissare Energydrinks trinken.“ Das finde ich fatal. Denk doch bitte mal an deine Töchter. Würdest du wollen, dass sie das als Ausrede benutzen, wenn du ihnen diese Drinks als schädlich hinstellen würdest? Mediziner sind alt genug und müssten wissen, was sie tun. Aber das ist bei den meisten Jugendlichen nicht der Fall. Viele saufen sich ins Koma und die meisten rauchen. Da muss nicht noch der Energydrink dazu kommen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


@Cid: Wenn es danach geht, müsste man doch alle Filme mal genauer betrachten. Wie oft wird Alkohol getrunken und danach noch Auto gefahren. Da sind diese Szenen doch noch harmlos. Von daher sehe ich da nicht so die Gefahr, besonders wenn Kinder und Jugendliche darüber aufgeklärt sind, was Fiktion und Realität ist.

Was aber den Fall selbst betrifft, war es schon interessant, wie Studentinnen teilweise nebenbei Geld verdienen. Und das sind mit Sicherheit keine fiktiven Arbeitsverhältnisse gewesen. Aber wenn dir die Mitwohnerin als Täterin gleich klar war, dann solltest du eine Karriere bei der Polizei anstreben. :D

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ja, es ist total interessant, wie Nebenbeschäftigungen von Studenten und vor allem Studentinnen dargestellt werden. Sicherlich werden einige so ihr Einkommen aufbessern. Aber was ich ganz schlimm finde, dass man durch Erpressung an Medikamente kommt, die nicht frei verkäuflich sind und diese dann verkauft. Ist es wohl wirklich so, dass die Studenten vor wichtigen Arbeiten so aufputschende, verschreibungspflichtige Medikamente nehmen?

Ich erinnere mich an eine Szene, wo der Freund der späteren Mörderin von der Polizei erfährt, dass die Mitbewohnerin ermordet wurde. Da habe ich mir bereits gedacht, dass die beiden ein Verhältnis hatten. Die Mörderin hat sich da sehr komisch verhalten. Daraus habe ich meine Ahnung bezogen. Aber leider reicht das nicht, um Polizeipräsidentin zu werden. Außerdem fehlt mir das jugendliche Alter, um eine neue Karriere zu beginnen, leider. Wäre auch nicht mein Traumberuf.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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