Mini-Job soll aufgestockt werden - Chef nicht erreichbar

B. ist vor kurzem arbeitslos geworden, hat jedoch noch einen Mini-Job im Büro im Baubereich. B. ist über diesen Arbeitsplatz sehr dankbar, denn so kommt wenigstens noch etwas Geld ins Haus. Der Chef von B. bekam dies mit, das B. in seinem Hauptjob arbeitslos wurde und bot B. eine Vollzeitanstellung bei ihm an. B. freute sich sehr und B. sollte auch gleich auf eine 30 km entfernte Baustelle in dessen Büro und anfangen. Der Chef wollte an diesem Tag auch über die Stunden, die Bezahlung, den Arbeitsvertrag und den Urlaub mit B. sprechen, jedoch kam es an diesem Tag gar nicht dazu, weil viel zu viel auf der Baustelle los war und zu viele fremde Leute im Büro waren, vor denen B. dies nicht beim Chef ansprechen wollte.

B. arbeitete an diesem Tag 6 Stunden + die Anfahrt auf die Baustelle (30 km einfach) und der Chef wollte sich am Abend noch bei B. melden um den Arbeitsvertrag mit B. zu besprechen und auszufüllen, jedoch meldete sich B.´s Chef nicht mehr. B. rief am Abend an, erreichte den Chef auch, jedoch hatte er keine Zeit zu telefonieren und meinte nur, das er sich melden würde.

Am nächsten Tag ging B. ins Büro in das B. im Normalfall geht (5 km entfernt von B.) und erledigte dort alles was liegen geblieben ist, wie sonst auch immer. B. versuchte vom Büro aus den Chef zu erreichen, jedoch war dieser nicht zu erreichen. Nun steht B. da und hat keine weiteren Informationen. B. würde gerne wissen was nun mit der Vollzeitanstellung ist, aber möchte dem Chef auch nicht hinterher telefonieren oder rennen. Leider war es bei B.´s Mini-Job so, das B. immer alleine das Büro geleitet hat und alles selbstständig erledigt hat und den Chef einmal im Monat nur mal kurz antraf um die Abrechnung zu machen. Der Chef ist fast nur auf der Baustelle anzutreffen und geht daher morgens ganz früh auf die Baustelle und kommt auch erst spät abends heim.

Wie würdet ihr an B.´s Stelle weiter verfahren?

Natürlich sollte Herr B dem Chef hinterhertelefonieren und hinterherrennen. Was spricht denn dagegen? Es geht doch um seine berufliche Zukunft. Allerdings sind die zwei Tage - wenn ich dich richtig verstehe, ist dies die Zeit, die zwischen Versprechen und dem beschriebenen Ist-Zustand verstrichen ist - noch nicht wirklich lang, sodass sich Herr B Sorgen machen müsste. Ich würde immer wieder versuchen anzurufen und deutlich machen, dass es mir wichtig ist, Bescheid zu wissen. Das hat mit Aufdringlichkeit nichts zu tun.

Wenn ich in der Position wäre, würde ich natürlich noch mehrfach versuchen ihn telefonisch zu erreichen, es schadet außerdem nie Bereitschaft zu zeigen. Wenn er ihn telefonisch nicht erreicht, würde ich mich ins Auto setzen, und noch mal zur Baustelle fahren, in der Hoffnung ihn persönlich anzutreffen.

Ich denke, wenn er sich jetzt zurück zieht, und wartet, bis er ihn zufällig trifft, wirft das eher ein schlechtes Licht auf ihn, mit wenig Bereitschaft, arbeiten zu wollen. Dann wird der Chef sicher nichts positives denken, wohl eher nur, das kein Interesse besteht.

B. hatte den Chef in dieser Zeit einmal angerufen um nachzufragen, wie es denn nun aussieht mit dem Arbeitsvertrag, jedoch wimmelte der Chef B. energisch und störend ab mit den Worten: "Herr B. sie wissen doch, ich habe für so etwas jetzt keine Zeit. Ich habe wichtigeres zu erledigen. Ich melde mich." Es war vereinbart das der Chef sich bei B meldet, wenn er von der Baustelle zu Hause im Büro angekommen ist, jedoch meldete sich der Chef nicht.

B. wird es nächste Woche nochmals versuchen und auch hoffen den Chef bei den alltäglichen Büroarbeiten im Büro anzutreffen. Jedoch möchte B. den Chef nicht ständig damit nerven, da B. genau weiß, das man den Chef damit sehr schnell nerven kann und ihm die Baustelle (das damit verdienende Geld) wichtiger sind als alles andere.

Heute hat B. seinen Chef im Büro angetroffen, da der Chef heute Kindertag hatte und so auf seine beiden Söhne gewartet hat. Der Chef sprach B. direkt an bzgl. der Vollzeitstelle, das er absagen müsste, da er und eine andere Firma eine Studentin eingestellt haben, die das nun alles übernehmen wird dort. B. könnte aber einmal die Woche zur Baustelle kommen. Da B. mit dem Büro in dessen er normalerweise ist voll und ganz auf seine Stunden kommt hat B. wegen dessen und weil er der Studentin nicht in die Fotomontage pfuschen möchte abgesagt.

B. hat dies auf einer anderen Baustelle schon erledigt und hat selbst gesehen, das dies eine 1-Mann Arbeit ist, bei der man schnell ins schleudern kommen kann und B.´s Chef sah dies auch ein.