Bessere Schwiegereltern werden?
Ich persönlich habe super schlechte Erfahrungen mit Schwiegereltern gemacht. Zum einem kam ich bei meinem Exmann eigentlich ganz gut mit seinen Eltern klar, wir haben allerdings in dem Haus von ihnen gewohnt, und damit fing es schon an, das man für alles Fragen musste, und immer wollten sie wissen was man so macht. Außerdem war meine Schwiegermutter eingeschnappt, wenn ich nicht wöchentlich mit ihr gebacken habe. Als dann die Kinder zur Welt kamen, war es ganz vorbei. Sie haben manchmal, besonders wenn sie auf etwas sauer waren, grundsätzlich das Gegenteil gemacht, was man sich selber für die Kinder wünscht. Dinge erlaubt, die man nicht möchte. Die Männer sagen ja Grundsätzlich nichts zu ihren Eltern. Am Ende gebe ich ihnen sogar die Schuld, das die Beziehung kaputt ging.
Die letzten die ich jetzt hatte, haben mich zum Teil ignoriert, weil ich aus denen ihrer Sicht, nicht die richtige Partnerin für ihren Sohn bin. Ich bin geschieden, habe zwei Kinder, dazu muss ich sagen, das seine Eltern auch geschieden sind, aber ich habe auch kein Studium, und komme auch nicht aus reichem Elternhaus. Der Vater hat eigentlich nie versucht mich kennen zu lernen.
Ich persönlich finde, wenn mein Kind sich für einen Partner entscheidet, auch wenn ich vielleicht nicht so begeistert wäre, würde trotzdem versuchen mit ihr klar zu kommen, schließlich schneide ich mir doch sonst selber ins Fleisch. Natürlich kann ich meinem Kind, meine Bedenken sagen, aber am Ende entscheidet das Kind doch eh selber, deshalb würde ich immer versuchen freundlich zu den Partnern zu sein. Ich habe auch immer versucht, mit den Eltern meiner Partner zurecht zu kommen, auch wenn ich sie auch nicht immer toll fand.
Wie würdet ihr das machen?
Ich finde es immer sehr schade, wenn Eltern sich nicht einmal die Mühe geben, sich mit den Partnern ihres Kindes zu verstehen beziehungsweise diese Beziehung einfach akzeptieren. Am schlimmsten finde ich es, wenn die Eltern es dann abhängig davon machen, aus welchem Hause der Partner kommt.
Zum Glück musste ich die Erfahrung bisher nur einmal machen, dass mich die Mutter meines ehemaligen Partners nicht unbedingt mochte und sich noch nicht einmal darum bemüht hat, mich kennenzulernen. Der Vater meines Partners hingegen mochte mich schon sehr, sodass ich eine Zeit lang mit meinem Partner zusammen blieb. Leider hat seine Mutter die Beziehung dermaßen gestört, dass ich irgendwann auch nicht mehr zu ihm wollte. Aber generell war ich da noch relativ jung, so dass es ohnehin keine Beziehung von Dauer war, da er und ich auch komplett unterschiedlich waren.
Ich habe bisher noch nicht die Erfahrung mit Schwiegereltern machen müssen - fühle mich dafür auch noch zu jung. Aber ich würde immer von sagen, dass ich mich, sobald ich in diese Situation komme, anders verhalten werde, als diejenigen, die von vorne herein eine ablehnende Haltung gegenüber dem Partner ihres Kindes haben. Mir ist schon klar, dass man nicht jeden Menschen mögen kann, aber im Endeffekt entscheidet das Kind ja selbst, wen es heiraten möchte. Man kann seine Tipps und Meinung abgeben, sollte aber niemals abfällig oder respektlos gegenüber der/dem potentiellen Schwiegertochter/-sohn werden.
Was du da so erzählst, hört sich alles nicht so prickelnd an. Ich komme dagegen mit meinen derzeitigen Schwiegereltern super klar. Es gibt wohl auch mal Schwierigkeiten, aber die gibt es in jeder Familie. Deswegen sehe ich es nicht so verbissen. Sie haben mich gleich in ihre Familie integriert, obwohl sie zum Anfang schon Sorgen hatten, ob ich die richtige "Frau" für ihren Sohn bin. Auch empfinden sie die andere "Schwägerin" nicht unbedingt als geeignete Partnerin, dennoch behandeln sie sie nicht abwertend und integrieren auch sie in die Familie. Sie haben mit dem Sohn darüber geredet, der jedoch in diese Frau verliebt ist und diese Schwachpunkte nicht sieht.
Genau wie es in dieser Familie gehandhabt wird, möchte ich dies auch bei meiner Familie durchführen, die ich mal gründen werde. Ich werde immer zu meinen Kindern stehen. Sie müssen ihre eigenen Erfahrungen und sehen, dass dies eine falsche Entscheidung war. Es ist eben auch so, dass man in solchen Phasen auf eine rosarote Wolke schwebt und deswegen die negativen Seiten nicht sieht. Erst viel später wird dies meist bewusst. Deswegen werde ich einen Teufel tun und später meinen Kindern im Wege stehen und die Partnerin schlecht behandeln. Denn meist bekommt man dadurch nur selbst einen Korb durch die Kinder, die es merken, wenn der Partner schlecht behandelt wird.
Auch meine Schwiegermutter meinte mal zu mir, dass sie möchte, dass wenn sie später erwartet, dass wir sie besuchen und überhaupt keine Lust haben, dass wir es ihr eben sagen sollen und es nicht hinzunehmen hätten. Dies hat mich gerade bei den Plätzchen backen daran erinnert. Man zwingt sich ja damit auf. Und wenn das Verhältnis nicht sehr gut ist, dann ist es ja sowieso schwer miteinander auszukommen.
Meine quasi Schwiegermutter hat 3 Söhne, die ersten beiden sind verheiratet und haben je zwei Kinder, mit dem jüngsten Sohn bin ich zusammen. Ich finde sie sehr vorbildlich und sie ist total das Gegenteil von meiner Mutter. Meine Mutter akzeptiert meinen Freund nicht und will ihn loswerden, weil er angeblich nicht gut genug für mich ist. Meine quasi Schwiegermutter ist da ganz anders, sie sagt immer: "Wenn mein Sohn glücklich ist, dann bin ich auch glücklich."
Sie hat ihre jetzigen Schwiegertöchter direkt ins Herz geschlossen und ich habe noch nie gehört, wie sie ein schlechtes Wort über eine von ihnen gesagt hat. Sogar mich hat sie ins Herz geschlossen und das obwohl sie mich erst seit einem Jahr kennt und ich noch nicht mit ihrem Sohn verheiratet bin. Mein quasi Schwiegervater hat sogar mal zu mir gesagt, dass er so froh ist, dass sein Sohn mit mir zusammen ist. Ich wäre das Beste, was seinem Sohn hätte passieren, weil dieser glücklich ist mit mir.
Allein die Einstellung "Wenn mein Kind glücklich ist, bin ich auch glücklich" finde ich sehr vorbildlich und ich habe mir fest vorgenommen, dass ich es genauso machen möchte wie meine quasi Schwiegereltern jetzt. Sie sind in dieser Hinsicht große Vorbilder für mich.
Mir ist klar, dass man nicht jeden auf Anhieb sympathisch finden kann oder man nicht immer einverstanden ist mit fremden Einstellungen oder Verhaltensweisen in bestimmten Situationen. Wenn man aber in erster Linie das Glück des Kindes im Hinterkopf hat, sieht man meiner Meinung nach vieles anders und geht auch anders an die Situation heran.
@Olly173: Du hast einfach so Recht mit deiner Aussage. Auch meine Schwiegereltern haben mich ins Herz geschlossen und ich wüsste immer noch nicht, wie ich ohne sie leben würde, wenn ich mich mal mit meinen Freund streiten würde oder auch trennen würde. Meine Schwiegermutter ist eine Ersatzmutter geworden, die ich nicht missen möchte.
In meinen Freundeskreis gibt es aber auch Eltern, die ihrer Tochter vorwerfen, dass sie sich den falschen Freund ausgesucht haben und auf diese Art versuchen, dass glückliche Paar auseinander zu bringen. Das schlimme an der Geschichte ist, dass die Mutter gar nicht so unrecht hatte. Der Freund war kriminell und saß auch während der Schwangerschaft im Knast. Die Mutter hat dies die ganze Zeit gesagt und auch den Freund es merken lassen, dass sie ihn nicht mag.
Aus diesem Grund würde ich noch dazu anmerken, dass es auch immer vom Gefühl abhängt oder eventuell sogar von den Erfahrungen, die man selbst gemacht hat. Man lernt ja im Laufe des Lebens mehrere potenzielle Schwiegertöchter oder -söhne kennen. Dabei kann es dann halt sein, dass man vergleicht und somit auch die Sympathie abgleicht. Dies sollte man wohl nicht machen, aber wir alle sind menschlich. Meine Schwiegermutter hat nämlich auch mal in meinen Beisein darüber philosophiert, welche Schwiegertochter denn bisher die bessere gewesen war.
Das wird genauso sein, wenn man als Kind sagt, dass man mit seinen Kindern alles besser machen wird. Man macht es nicht unbedingt besser, aber anders. Und so kann es aus Sicht deiner Kinder und deren späterer Partner auch sein, dass du die böse Schwiegermutter bist. Eben weil du Dinge anders machst, als es sich die jungen Leute vorstellen. Das hat aber weder mit Schwiegereltern und Schwiegerkindern zu tun, sondern ist ein Generationsproblem.
Denn man wird auch nie mit den eigenen Eltern immer einer Meinung sein. Egal um was es geht. Auch meine Mutter lässt heute noch diverse Dinge bei meinen Töchtern durchgehen, die ich nie tolerieren würde. Und da nutzt es auch nichts, wenn man es immer wieder sagt, dass man es anders haben möchte.
Aber ich kann dich beruhigen. Auch meine ehemaligen Schwiegereltern waren nicht das was man sich als junge Frau wünscht. Mein Schwiegervater saß lieber in der Kneipe und die Ex-Schwiegermutter wollte uns aufdiktieren, wie wir unser Leben zu führen haben. Hat man sich dagegen gewehrt, war man die böse Schwiegertochter. Allerdings sind nicht alle potentiellen Schwiegereltern so.
Zumindest wäre die Mutter meines Mannes ganz anders gewesen. Aber leider durfte ich sie nicht mehr kennenlernen, da sie vor einigen Jahren verstorben ist. Sie hätte sich bei uns in nichts eingemischt, aber wäre bei Bedarf eine große Hilfe gewesen ohne dass man es danach vorgehalten bekommt.
Ich bin auch nicht gerade mit den besten Schwiegereltern gesegnet. Aber dadurch dass mittlerweile kein Kontakt mehr zu ihnen besteht ist es mir egal. Wir haben auch am Anfang bei ihnen im Haus gelebt und das ging einfach gar nicht. Wenn sie auf etwas sauer waren haben sie meine Tochter ignoriert die das gar nicht verstand, bei uns haben sie die Mülltonnen umgegraben weil wir werfen ja so viel weg und so weiter und so fort. Das sind noch die kleineren Dinge. Ich bin mittlerweile froh dass es keinen Kontakt mehr gibt.
Ich würde auf alle Fälle versuchen ein gutes Verhältnis mit den Schwiegerkindern zu haben. Ganz nach dem Motto von meinem Vater, als er meinen jetzigen Mann das erste Mal gesehen hat: Ich muss ja nicht mit ihm leben! Wie man da schon heraushört war mein Mann auch nicht gerade die erste Wahl für meine Eltern, was sich aber dann bald geändert hat. Mittlerweile haben mein Mann und meine Eltern ein gutes Verhältnis. Aber selbst wenn das nicht wäre würde man sich gegenseitig achten und nicht versuchen es schlecht zu machen oder die Beziehung zu zerstören. Das hört man ja leider auch immer wieder. Ich würde auf alle Fälle es so wie meine Eltern machen. Erst mal die Chance auf ein Kennenlernen geben und dann sieht man eh wie man sich versteht.
laraluca hat geschrieben:Die Männer sagen ja Grundsätzlich nichts zu ihren Eltern.
Wie kommst du denn zu solchen pauschalen Äußerungen? Ich kenne einige Männer, die dann ein paar Takte zu den eigenen Eltern sagen, wenn was nicht passt. Das kommt immer auf den Charakter an und hat gar nichts mit dem Geschlecht der Person an sich zu tun. Daher verstehe ich deine Vorurteile auch nicht. Es gibt auch genug Frauen, die nicht den Hintern in der Hose haben, um ihren Eltern mal ein paar Takte zu sagen, wenn diese sich daneben benehmen sollten.
Ich verstehe mich glücklicherweise ganz gut mit meinen Schwiegereltern, wobei wir aber auch nicht so wahnsinnig viel miteinander zu tun haben. Wir sehen uns nur alle paar Monate mal für ein Wochenende oder für einen Tag. Das ist eben dann der Fall, wenn mein Freund seine Eltern besuchen möchte und ich dann auch nichts anderes vorhabe und mitkomme. Die Schwiegereltern wohnen auch nicht gerade um die Ecke und von daher sind häufige Besuche nicht üblich.
Ich stelle es mir problematisch vor, wenn man kein besonders gutes Verhältnis zu den Schwiegereltern hat, aber mehr oder weniger zwangsläufig viel mit ihnen zu tun haben muss, weil der Partner sie oft sehen möchte und generell viel Kontakt zu seiner Familie hat. Man kann ja dann nicht besonders viel machen, wenn die Schwiegereltern einen schon von Grund auf nicht mögen, weil sie sich einen anderen Partner für ihr Kind wünschen würden oder weil sie Angst haben, man würde ihnen ihr Kind quasi wegnehmen. Da kommt man ja nicht wirklich dagegen an.
Ich finde es auch immer gut, wenn die Schwiegereltern einsehen, dass ihr Kind erwachsen ist und sich seinen Partner selbst aussuchen kann, ohne dass man ständig reinfunkt und reinredet. Und ein respektvoller Umgang miteinander kommt ja letztendlich auch jedem zugute.
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