Habt oder nehmt ihr euch Freiräume in der Partnerschaft?

vom 30.10.2013, 22:43 Uhr

In meiner Partnerschaft muss ich mit keine Freiräume nehmen. Ich habe sie einfach und muss auch keine Rechenschaft ablegen. Eigentlich sagen mein Partner und ich uns auch so im Gespräch immer was wir machen und wo wir hingehen, auch wenn ich es nicht als Rechenschaft ablegen sehe. Wenn ich eine Stunde später komme und anrufe muss ich auch nicht sagen, was ich gerade mache und warum ich mich verspäte.

Eine Freundin von mir hat, seit dem sie mit ihrem Freund zusammen ist, so gut wie keinen eigenen Freiraum mehr. Wenn der Freund arbeiten ist und sie mit mir unterwegs ist, dann muss sie zu einer bestimmten Zeit erreichbar sein, wenn der Freund von der Arbeit kommt. Aber sie ist auch so, dass sie will, dass er sich bei ihr meldet. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass beide sich voneinander abhängig machen.

Habt oder nehmt ihr euch die Freiräume in der Partnerschaft und macht euer Partner das genauso oder gibt es da Meinungsverschiedenheiten, weil einer die Freiräume braucht und der andere eher nicht?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das mit den Freiräumen ist so eine Sache. Wir sind nun ja schon seit über 30 Jahren verheiratet und da nimmt man sich seine Freiräume. Ich bin Hausfrau und meist vormittags recht aktiv, wenn mein Mann arbeiten geht. Nachmittags bin ich dann für die Familie da, ebenso am Wochenende. Im Laufe der Jahre hat sich das so ergeben und ich komme damit gut klar. In den Jahren war ich zwischendurch mal aushilfsweise arbeiten, ich habe sozusagen in meinen Hobby gearbeitet. Das musste ich mir beim ersten Mal erkämpfen, aber irgendwann hat mein Mann sich damit abgefunden. Ich bin nicht immer zu Hause, wenn er da ist.

Schwieriger stelle ich mir das Ganze vor, wenn er in den Ruhestand geht, dann kann ich nicht mehr so viel unternehmen und werde sicherlich einige harte Kämpfe mit ihm ausfechten. Aber das werde ich auch noch hinbekommen, denn ich möchte mich da nicht mehr einschränken. Er kann dann schließlich auch machen was er möchte. Wir werden sicherlich eine Menge gemeinsam unternehmen, aber ich möchte mich auch mit meinen Freunden regelmäßig treffen und mit ihnen etwas unternehmen. Außerdem treibe ich viel Sport, er hingegen überhaupt nicht.

Ich bin der Meinung, das man in einer Partnerschaft schon seine Freiräume haben soll und sich nicht total dem Partner hingeben. Jeder soll seine eigenen Freunde haben, aber auch gemeinsame Freunde, mit denen man etwas zusammen unternimmt sind nicht schlecht. Man muss nur rechtzeitig seine Freiräume einfordern.

» ratacrash1962 » Beiträge: 674 » Talkpoints: 7,40 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wir brauchen zum Glück beide nicht so viel Freiraum. Eine Beziehung, bei der man viel miteinander zu tun hat, finde ich beispielsweise gar nicht schlimm und daher habe ich nicht den Drang immer etwas ohne meinen Partner zu machen. Sollte ich aber doch mal alleine ein Treffen mit einem Freund ausmachen, sage ich nur, dass ich weg bin und mit wem und bleibe dann solange wie es eben dauert. Mein Partner ruft mich dann auch nicht an oder schreibt mir Nachrichten, da er weiß, wo ich bin und mit wem.

Ansonsten haben wir aber viele gemeinsame Freunde und nicht mehr getrennte Freunde, auch die Freunde kennen sich alle untereinander, was wir nach und nach gemacht haben und da kann man das gar nicht so sehr trennen, was mein und dein ist. Man kann dann auch gemeinsam weggehen. Ansonsten nehme ich mir innerhalb der Wohnung manchmal meinen Freiraum, wenn ich beispielsweise etwas nur für mich machen möchte. Meine Beziehung läuft so wie ich es will und bei uns ist es eher wie eine Ergänzung des anderen und so gehen wir uns auch nicht auf die Nerven.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wir lassen uns immer genug Freiraum, aber glücklicherweise braucht keiner von uns dermaßen viel davon. Ich lasse ihn in seiner Freizeit machen was er will, er darf auch allein zu seinen Verwandten fahren wenn er das möchte oder eben ein Männerabend mit seinen Kumpels. Er lässt mir dann Mädelsabende, wenn meine Freundinnen wieder in der Stadt sind. Ich finde das sehr gut, dass keiner von uns zu viel klammert. Das erleichtert vieles.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei der Geschichte von deiner Freundin musste ich an meine Kindheit denken, als ich zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein musste, mich bei meinen Eltern melden musste, wenn es länger dauert als geplant und so weiter. Ich war froh, als ich alt genug war um selber entscheiden zu können und keine Rechenschaft mehr ablegen zu müssen. Warum sollte ich mich also wieder auf eine kindliche Ebene zurück begeben indem ich mir einen Mann anlache, der in dem Bereich praktisch die Rolle meiner Eltern übernimmt?

Ich denke, dass ich mit meiner Partnerschaft schon sehr viel Glück habe, weil wir beide in den wesentlichen Dingen die gleichen Ansichten haben. Eine Partnerschaft, bei der man ständig aneinander klebt, würde für keinen von uns in Frage kommen. Erreichbarkeit hat für mich mit Freiraum jetzt aber nicht wirklich viel zu tun, weil viele Leute in der heutigen Zeit doch eh den ganzen Tag erreichbar sind. Wie in einem anderen Thema zu lesen ist gibt es sogar Leute, die ihr Handy mit ins Schlafzimmer nehmen und sich dann wundern, wenn sie mitten in der Nacht von einer SMS geweckt werden.

Ich finde diese ständige Erreichbarkeit ganz fürchterlich und nehme mir davon sehr regelmäßig eine Auszeit. Ich möchte nicht von Telefongesprächen oder Textnachrichten gestört werden, wenn ich gerade ein gutes Gespräch mit einer Freundin führe oder wenn ich ein leckeres Essen genieße. In meinem Freundeskreis wissen und respektieren das alle und ein Mann, der von mir Erreichbarkeit verlangen würde wäre niemand, mit dem ich mir überhaupt eine Partnerschaft vorstellen könnte. Wobei es hier gar nicht mal um die Erreichbarkeit selber geht sondern allgemein um die Tatsache, dass er meine Meinung ja dann nicht akzeptieren würde. Wenn jemand meine Meinung zu einem Thema nicht akzeptiert kann man auch davon ausgehen, dass das bei anderen Themen ähnlich sein wird.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Für mich persönlich sind Freiräume in einer Beziehung sehr wichtig. Es mag Beziehungen geben, in denen beide Partner nicht so denken, aber ich denke, das macht nur dann wirklich Sinn, wenn sich da beide einig sind. Ist nur ein Partner so eingestellt und der andere klammert und kontrolliert, kann das die Beziehung extrem belasten.

Bei uns ist es der Fall, dass ich allein und auch mit meinem Partner Dinge unternehme. Ich brauche mich nicht abzumelden, dennoch tue ich es, weil ich gern möchte, dass mein Partner sich keine Sorgen macht. Ich verabrede mich mit meinen Freunden, unternehme allein etwas und das auch, wenn er eigentlich schon zuhause ist. Das ist bei uns selbstverständlich, dass jeder von uns auch noch ein eigenes Leben mit eigenen Interessen und Freunden neben der Beziehung hat. Für mich wäre es ein extrem langweiliges und anstrengendes Leben, wenn ich meinem Partner ständig Rechenschaft ablegen müsste oder zu Zeiten, in denen er das wünscht, zuhause sein müsste. Für mich persönlich wäre das keine erfüllende Partnerschaft und ich würde diese wohl auch zeitnah beenden.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In meiner Beziehung habe ich auf jeden Fall genug Freiraum. Immerhin wohnen mein Freund und ich noch nicht zusammen, weshalb wir auch nicht jeden Tag beieinander schlafen. Da wir auch nicht in der gleichen Stadt wohnen und an unterschiedlichen Universitäten studieren, sehen wir uns auch nicht ständig. Dabei versuchen wir trotzdem, uns so oft wie möglich zu sehen. Dennoch ist es eben einfach nicht möglich, sich jeden Tag zu sehen, da uns beide das Studium sehr einspannt und ich auch noch nebenbei arbeiten muss.

Normalerweise sehe ich meinen Partner etwa viermal wöchentlich. Von daher habe ich dann noch immer etwa drei Tage in der Woche, an denen ich meinen Freund nicht sehe. Somit habe ich dann Zeit, etwas für mein Studium zu tun oder mich auch einfach selbst oder mit Freunden zu beschäftigen. Von daher klappt es eigentlich wirklich gut bei mir, dass ich alles unter einen Hut bekomme und ich bin sehr zufrieden mit der Situation.

Ich bin kein Mensch, der wahnsinnig viele Freiheiten braucht, wobei es mir dennoch wichtig ist, neben meinem Studium und der Beziehung noch Zeit für mich selbst zu finden. Immerhin lese ich für mein Leben gerne oder ich surfe auch gerne im Internet. Und so etwas mache ich einfach am liebsten alleine, weshalb es mir immer wichtig ist, dass meine eigene Freizeit nicht zu kurz kommt. Das ist aber momentan gar nicht der Fall.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kann mir eine Beziehung ganz ohne Freiräume gar nicht vorstellen. Für mich ist es sogar ein Erfolgsrezept für eine Partnerschaft, wenn beide Partner immer noch ihr eigener Mensch bleiben, eigene Interessen und Hobbys betreiben und vielleicht auch nicht jedes Detail aus ihrem Alltag und ihren Gedanken des Langen und Breiten mitteilen. So bleibt auch eine langjährige Beziehung spannend.

Tödlich für die Liebe stelle ich mir dagegen eine Beziehung vor, wo man wirklich jeden Gang zum Supermarkt ankündigt, jede gekaufte Eissorte ausdiskutiert und pünktlich zu Hause sein muss, als würde man noch bei Mama und Papa wohnen. In dieser Hinsicht habe ich insofern Glück, dass mein Partner eine ähnliche Einstellung pflegt wie ich. Wir haben beide unsere Freiräume und gönnen sie einander auch von Herzen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Ich kann mir eine Beziehung ganz ohne Freiräume gar nicht vorstellen. Für mich ist es sogar ein Erfolgsrezept für eine Partnerschaft

Das sehe ich genauso. Ich kann auch nicht wirklich verstehen, wenn man seinem Partner ständig hinterher telefoniert und von ihm oder ihr mehr oder weniger Rechenschaft fordert, wann man endlich zu Hause ist oder was auch immer. So eine Beziehung würde ich als ziemlich beengend und erdrückend empfinden und würde eher an einen Ausbruch und Flucht denken und nicht an Nestbau (überspitzt formuliert).

Ich habe den Freiraum, den ich in der Beziehung brauche und kann mich da nicht beschweren. Im Gegenzug bekommt mein Partner aber natürlich auch den Freiraum, den er braucht. Dadurch wird eine Beziehung doch erst interessant, weil man so Impulse von außen für neue Gespräche findet und nicht immer nur aufeinander hockt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich könnte mir eine Beziehung ohne Freiraum auch nicht vorstellen. Wichtig finde ich nur, dass für beide Partner eben das Gleiche gilt. Blöd fände ich, wenn der Partner weg bleibt und man sich sorgt und nicht weiß, was los ist. Aber wenn man eben weiß, dass der Partner irgendwelchen Hobbys oder Verabredungen nachgeht, finde ich das völlig in Ordnung.

Ich mache es dann so, dass ich meinem Partner Bescheid gebe, wenn ich mich eben mal verspäte. Ich mag meinen Sport und meine Hobbys und würde wegen meines Partners nicht darauf verzichten wollen. Dennoch finde ich es auch wichtig, dass man eben durchaus auch Zeit gemeinsam verbringt und nicht nur jeder seinen eigenen Weg geht. Da ist sicherlich ein gesundes Mittelmaß der beste Weg.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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