Erwarten das Freund zu Hause bleibt?
Die Situation ist so! Ich bin Alleinerziehende Mutter, und wohne ca. 25km von meinem Freund entfernt. Da ich in der Woche meine Kinder nicht alleine lassen kann, besucht er mich, meist ein mal in der Woche, kommt auch schon mal vor das er gar nicht kommt, oder zwei mal, aber in der Regel ein mal, da er sich sonst noch mit Freunden trifft.
Jetzt habe ich eine Woche keine Kinder, und wir wollten uns eigentlich eine schöne Woche machen, deshalb bin ich die ganze Woche bei ihm. Jetzt möchte er heute Abend mit einem Freund in die Kneipe, und ich wäre dann schon wieder alleine.
Ich habe ihm versucht zu erklären, das ich sonst ja auch immer mindestens drei Abende in der Woche alleine wäre, und ich eigentlich gedacht hätte, das wir jetzt einmal die Woche gemeinsam verbringen würde. Jetzt bin ich wieder überall die blöde, bei ihm, und auch bei seinen Freunden.
Ganz ehrlich, verlange ich da wirklich zu viel von ihm? Ich wäre ja mitgegangen, wenn die Freundin vom Freund dabei gewesen wäre, alleine fühle ich mich allerdings wie ein Anhängsel. Reagiere ich über, wenn mich das eigentlich wirklich wütend macht, und mich das ärgert?
Hm, Deine Frage ist nicht einfach oder pauschal zu beantworten. Offenbar haben Dein Freund und Du ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Nähebedürfnis innerhalb einer Beziehung. Wenn es ansonsten zwischen euch ganz gut "läuft", würde ich jetzt erstmal nicht davon ausgehen, dass Du ihm nicht wichtig bist, er Dich nicht ("genug") liebt oder ähnliches.
Ich selbst kenne beide Seiten: Mich dauernd vernachlässigt und "unterversorgt" fühlen, weil die Partnerin für mein Empfinden nicht genug Zeit mit mir verbringt - genauso habe ich es erlebt, mich regelrecht erstickt gefühlt zu haben, weil ich nicht genug Zeit und Raum für mein Leben in einer Beziehung hatte. Beides ist auf seine Weise schlimm. Besonders frustrierend für den Partner, der mehr Nähe wünscht, ist häufig das Gefühl, dass der andere quasi die Fäden in der Hand hat: Wer weniger Nähe will, bestimmt sozusagen, dass das auch durchgezogen wird, denn würde diese Person sich zur Nähe "zwingen", wäre es für beide nicht schön.
Dein Freund scheint generell eine Person zu sein, die eher weniger Nähe wünscht, wenn es ihm genügt, Dich meistens ein Mal pro Woche zu sehen. Die Gefahr besteht meiner Ansicht nach darin, dass er sich von Dir erdrückt fühlen könnte und sich immer noch mehr zurückzieht. Allerdings darfst Du Dich natürlich nicht komplett nach seinen Bedürfnissen ausrichten. Spüre in Dich selbst hinein, würde ich raten: Kannst Du die Zeit ohne Partner, die Du hast, für Dich sinnvoll nutzen, ohne immer auf ihn wütend zu sein? Oder wäre da immer ein nagendes Gefühl des Unzufriedenseins, auch, wenn Du versuchst, Dich auf Dein eigenes Leben zu konzentrieren? Wenn Letzteres der Fall ist und Du wirklich nicht genug "bekommst" von der Beziehung, wird über kurz oder lang eine Trennung wahrscheinlich unvermeidlich sein. Denn das "natürlich vorhandene Nähebedürfnis" Deines Freundes kann man nun mal nicht ändern, ebensowenig wie Deines.
Mir persönlich wäre einmal die Woche zu wenig, wenn mein Freund nur 25 Kilometer entfernt wohnt. Für mich ist das keine tragfähige Beziehung, in der man sich hinreichend austauschen und auch den Alltag kennenlernen kann. Insbesondere wenn ich ein Kind hätte, würde ich erwarten, dass der Freund zumindest das ganze Wochenende über da ist und auch eine Beziehung zu dem Kind aufbaut.
Deine Bedürfnisse und die deines Freundes scheinen auseinander zu klaffen. Darüber und wie ihr euch die Zukunft vorstellt (denn ohne eine gemeinsame Zukunft ist eine Beziehung für mich nicht denkbar) solltet ihr ein ernsthaftes Gespräch führen. Wenn man zusammen wohnt, sollte man natürlich dem anderen Freiräume lassen, aber eine seltene Woche alleine würde ich auch mit meinem Partner gemeinsam erleben wollen.
Es ist schon sehr auffällig, dass dein Freund grundsätzlich andere Belange über eure Beziehung stellt. Gerade wenn man sehr wenig Zeit miteinander verbringt, sollte man Kumpel auch mal Kumpel sein lassen und die Zweisamkeit genießen. Das ist aber nicht der Fall und ich würde mir dann wirklich Gedanken machen, welchen Sinn die Beziehung überhaupt macht.
Gerade bei der recht kleinen Entfernung sollte mehr drin sein, wie nur ein oder maximal zwei Tage in der Woche, wo man sich sieht. Ich habe ja nun auch zwei Kinder mit in meine Ehe gebracht. Als mein Mann und ich uns kennengelernt haben, waren die Mädels bei ihrem Vater in den Ferien. Als die Kinder dann nach Hause kamen, war mein Mann sehr aufgeregt sie endlich kennen zu lernen.
Wobei ich auch sagen muss, dass er sich von Beginn an sehr um die Kinder bemüht hat. Für ihn gab es dann eben nicht mehr nur mich, sondern eine ganze Familie um die er sich gekümmert hat. Das scheint bei euch nicht so zu sein und das finde ich dann schon bedenklich. Eben da es dich ja nur mit deinen Kindern gibt.
Ihr wohnt nur 25 km auseinander und seht euch nur so selten? Das würde mir in einer Beziehung nicht reichen. Warum kommt dein Freund nicht öfters vorbei und ihr kümmert euch beide gemeinsam um die Kinder? Oder sind es nicht seine Kinder? Wenn ihr beide aber ansonsten ein intakte Beziehung habt, ist es doch auch mal schön gemeinsam mit den Kindern etwas zu unternehmen und er übernachtet dann mal bei dir. Irgendwann schlafen die Kinder ja auch.
Meine Tochter hat eine Fernbeziehung, ihr Freund wohnt aber gut 400 km von ihr entfernt. Da ist es ja ganz normal das man sich nicht so oft sehen kann. Dank Skype haben sie jedoch täglich Kontakt zueinander und sie sehen sich alle sechs bis acht Wochen für 4 Tage. Da sie beide Studenten sind können sie sich aus finanziellen Gründen nicht öfters sehen. Der Freund muss noch seinen Bachelor an seiner Uni beenden, dann wir er in ihre Nähe ziehen. Ich denke schon, das sie sich dann mehr als einmal in der Woche sehen.
Dein Freund braucht vielleicht nicht so sehr deine Nähe, vielleicht sind ihm aber auch die Kinder ein wenig zu viel. Ihr solltest in einem ruhigen Gespräch mal feststellen, was euch in der Partnerschaft wichtig ist. Du möchtest ihn öfter sehen, das kann ich sehr gut verstehen. Er hat aber auch das Bedürfnis sich öfter mit seinen Freunden zu treffen. Irgendwie müsst ihr da eine für beide Seiten befriedigende Lösung finden. Ansonsten ist eure Beziehung zum Scheitern verurteilt. Es kann ja nicht sein, das immer nur ein Partner verzichtet und der andere macht was er will.
Ich finde es auch wirklich sehr merkwürdig, dass ihr euch nur so selten seht. Sich nur einmal in der Woche bei so einer kurzen Entfernung zu sehen, finde ich doch sehr merkwürdig. Immerhin wohnen mein Freund und ich noch weitere fünfzehn Kilometer auseinander, sehen uns aber trotzdem fast jeden Tag. Immerhin finden wir die Entfernung trotzdem nicht so wahnsinnig groß und mit dem Zug ist man auch innerhalb einer halben Stunde da. Bei dir dürfte das ja noch um einiges schneller gehen und da kann man sich eigentlich öfters sehen, auch wenn es nur für eine Stunde ist. Immerhin ist das doch wirklich keine große Entfernung.
Mir scheint es, als würdest du gar nicht damit klar kommen, deinen Freund so selten zu sehen. Das kann ich auch sehr gut verstehen, da das auch nichts für mich wäre. Vor allem dann, wenn man so nah beieinander wohnt, kann man sich doch täglich sehen. Und auch, wenn es so ist, dass man sich nur einmal in der Woche sieht, so ist es trotzdem wichtig, dass es hin und wieder Zeiten gibt, in denen man mehrere Tage hintereinander miteinander verbringt. Immerhin lernt man den Partner erst auf diese Weise richtig kennen.
Ich wäre an deiner Stelle auch sehr enttäuscht, wenn ich bei meinem Freund wäre und er dann lieber in eine Kneipe gehen würde. Allgemein spricht ja absolut nichts dagegen, auch alleine etwas zu machen, wenn der Partner da ist, doch nicht, wenn man sich ohnehin kaum sieht. Das finde ich wirklich unverschämt und mir scheint es, als ob ihr komplett unterschiedliche Vorstellungen von der Beziehung hättet. Ob das auf Dauer klappen kann, weiß ich nicht.
Wenn du diese Woche bei ihm verbringst, reagierst du sicher nicht über, wenn er dich alleine in seiner Wohnung sitzen lässt, um mit einem Kumpel ein Bier trinken zu gehen. Das geht gar nicht. Allein sein kannst du in deiner eigenen Wohnung.
Ich denke, er hat sich ganz gut damit eingerichtet, dass er zwar eine feste Beziehung hat, diese ihm aber nicht so sehr seinen Alltag durcheinander bringt. Also aus irgendeinem Grund will er eine feste Beziehung. Ein gewisses Nähebedürfnis könnte also vorhanden sein oder vielleicht erfüllt er damit nur gesellschaftliche Anforderungen; vielleicht ist es aber auch der regelmäßige Sex. Aber an den restlichen Tagen ist er sozusagen Single.
Seine Kumpels müssen womöglich irgendwann nach Hause oder dürfen nicht zu viel trinken, weil sich sonst ihre Freundinnen/Frauen beschweren. Er hingegen ist frei. Oder haben seine Kumpels keine Beziehungen? Dann versucht er vielleicht nur da mitzuhalten. Ohne Freundin hat man nun mal mehr Zeit für Freunde. Die werden die Zeit auch einfordern, weil sie ja sonst alleine auf der Couch hocken.
Also im Moment genießt er die Vorteile von Beziehung und Single-Dasein. Er wird sich aber leider entscheiden müssen, denn beides kann man nicht haben, ohne den Partner zu verletzen. Du hingegen wartest, bis er Zeit für dich hat. Sagst du jemals, dass es dir nicht passt, wenn er dann mal Zeit hat? Ziehst du es jemals vor, dich mit Freundinnen anstatt mit ihm zu treffen, wenn du mal kinderfrei bist? Wenn die Antwort Nein ist, dann trägst du auch einen großen Anteil daran, dass er es sich so gemütlich machen konnte.
Ich sehe das wie meine Vorredner/-innen. So, wie eure Beziehung jetzt ist, ist sie nicht ausgeglichen und nicht eng genug. Ihr müsst da drüber reden und etwas ändern.
Mir wäre das definitiv zu wenig, so selten wie ihr euch seht und das bei der geringen Distanz. Mein Freund und ich wohnen 110km auseinander und wir sehen und jede Woche 3-4 Tage. Das liegt aber auch daran, weil ich freitags weder arbeiten muss noch Uni habe. Also fahre ich direkt Donnerstag nach der Uni zu ihm und bleibe bis Montag.
Da es sich dabei um meinen Freund handelt, macht mir das nichts aus. Wir haben das sogar so geregelt, dass jeder etwas Zeit für sich bekommt, wenn er sie braucht und dass ich auch Zeit zum Lernen kriege. Das klappt schon über ein Jahr ziemlich gut und wir haben uns soweit optimiert. Glücklicherweise habe ich ein Semesterticket und er wohnt im gleichen Bundesland, sodass keine zusätzlichen Kosten auf mich zukommen, aber so viel Glück hat nicht jeder.
Dir scheint die Beziehung irgendwie wichtiger zu sein als ihm. Immerhin sollte ihm eigentlich schon klar sein, dass ihr als Paar auch mal Zeit miteinander verbringen wollt. Es ist ja auch eine Fernbeziehung und da ist es schon sehr wichtig, dass man auch mal etwas zusammen macht. Gerade auch, dass du scheinbar extra jemanden für deine Kinde gesucht hast, der auf sie aufpasst, sollte ihm ja zeigen, dass du Zeit mit ihm alleine haben möchtest.
Dennoch finde ich auch, dass man auch mit den Freunden seines Partners leben muss und sich auch nicht als 5. Rad am Wagen fühlen sollte, wenn man da mitgeht. Vielleicht hatte er ja länger keine Zeit sie zu treffen und da finde ich schon, dass man auch gemeinsam einen tollen Abend haben kann, auch wenn der Freund seine Freundin nicht mitbringt. Du kannst dich ja auch mit dem Kumpel unterhalten.
Meiner Meinung nach solltest du ihn mal darauf ansprechen, ob er denn keine Sehnsucht nach dir hatte. Immerhin scheint es so, als wärest du nur eine Person, die eben immer mal da ist und nicht seine Partnerin. Ihr solltest gemeinsam darüber reden, was auch wichtig ist und du solltest dir schon auch überlegen, ob er der Richtige ist. Ich finde, dass man gerade bei Kindern immer die Partnerwahl ganz gut bedenken muss.
Wenn ich die Konstellation richtig verstehe, hat dein neuer Freund keine Kinder und möchte in seiner Freizeit die "Angewohnheit" nicht missen, sich mit seinen Kumpels in einer Kneipe zu treffen? Das würde vermutlich auch dann der Fall sein, wenn ihr zusammenziehen würdet. Jedenfalls sehe ich nichts was dafür spricht, dass er sich hier ändert. Jetzt scheint es für ihn kein Problem zu sein, dass er dich dafür verhältnismäßig selten sieht. Du scheinst dich damit auch abgefunden zu haben.
Nur hast du jetzt eine Woche am Stück "frei" - und da scheinen die Erwartungen wirklich unterschiedlich zu sein. Um nicht davon zu sprechen, dass diese sogar Gegensätzlich sind! Das du nicht mitkommst, wenn es nur ein "Männerabend" zu werden scheint, halte ich ehrlich gesagt für vernünftig. Damit tust du allen (und dir) vermutlich einen Gefallen. Und in der Situation kann ich ihn sogar ein wenig verstehen - denn so wie ich das sehe wart ihr ja die restliche Zeit zu 100% immer zusammen. Man kann nicht erwarten, dass ein Single es jetzt auf einmal ausschließlich genießt, die neue Partnerin zu 100% der Zeit um sich zu haben. So etwas "Pause" auch am Tag wird er wohl als Wohltuend verstehen. Auch wenn du darüber enttäuscht bist, weil du vermutlich lieber die wenige Zeit sehr intensiv mit ihm verbringen willst.
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