Welchen Stellenwert nimmt der Erfolg im Beruf bei euch ein?

vom 29.10.2013, 14:12 Uhr

Für mich ist mein Beruf eine Quelle, wo ich meinen Lebensunterhalt verdiene und wenn ich Feierabend habe, dann habe ich Feierabend und ich will auch nicht mehr an die Arbeit denken. Ich kenne aber auch Leute, die sind auch zu hause immer mit der Arbeit beschäftigt und arbeiten sehr viel mehr als sie bezahlt bekommen. Der Stellenwert für den Erfolg im Beruf ist bei ihnen ein sehr großer und sie lassen wegen dem Beruf auch private Sachen oft sausen.

Welchen Stellenwert nimmt der Erfolg im Beruf bei euch ein? Arbeitet ihr immer weiter auf eure Karriere hin oder sagt ihr euch, dass es auch noch was anderes gibt als die Arbeit?

Benutzeravatar

» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Um die Frage zu beantworten muss ich erst einmal vorweg nehmen, dass ich mich am Anfang meiner Karriere befinde und mein Hochschulstudium drei Jahre her ist. Deshalb kann ich ganz klar sagen, dass ich momentan noch meine Karriere oft meinem Privatleben vorziehe.

Ich hatte direkt nach dem Studium keinen Job und war arbeitslos, habe mich aber deutschlandweit beworben und war damals auch in einer Beziehung wo klar war, dass er von Zuhause nicht weg könnte bzw wollen würde. Dann habe ich irgendwann einen Job gefunden, über 600km entfernt und ihn ohne lange zu überleben angenommen. Mir war es damals auch egal, was aus meiner Beziehung wird, denn nach den ganzen Monaten Arbeitslosigkeit war ich einfach nur froh einen Job zu haben. Einen tollen Job in einer tollen Firma. Mein Partner kam damals sogar mit, stellte aber nach wenigen Tagen fest, dass das nichts für ihn ist und ging dann somit wieder zurück. Das war aber okay, weil er legt mehr Wert auf Familie und ich damals wie heute auf meine Karriere.

Mittlerweile habe ich hier einen neuen Partner und der ist beruflich auch sehr eng eingebunden, da er zwei Jobs hat. Wir sind beide beruflich so eingebunden, dass eigentlich nicht viel Privatleben bleibt, aber das ist okay. Ich möchte beruflich vorankommen in meiner jetzigen Firma und er möchte seine Selbstständigkeit weiter ausbauen. Eine Konstellation, die nicht immer einfach ist, aber die funktioniert. Was ich jedoch nicht mehr mache ist, jeden Job innerhalb meiner Firma annehmen, denn extreme Reisetätigkeiten schließe ich momentan aus, da ich die wenige Zeit, die ich mit meinem Partner habe, eben auch nutzen möchte und da nicht noch für die Firma durch die Gegend reisen.

Alles in allem würde ich sagen ja, der Job ist das, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene und ich versuche auch immer abzuschalten, wenn ich Zuhause bin - was mal mehr und mal weniger gut klappt, aber dennoch stecke ich im Privatleben auch oft für die Arbeit zurück. Das liegt aber daran, dass ich noch am Anfang meiner Karriere stehen und mir meinen Weg noch ebnen muss.

Benutzeravatar

» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn man einen Job gefunden hat, der einen wirklich erfüllt und Spaß macht, dann kann man da auch wesentlich mehr Energie reinstecken. Und das kann man nicht nur, sondern das macht man, einfach weil man dann vermutlich auch gern auf Arbeit ist. Und die meisten Menschen wollen im Leben eben mehr erreichen, mehr Ansehen, mehr Verantwortung und mehr Geld. Und wenn man das braucht, dann ist das auch gut für das eigene Befinden.

Ich denke, dass man für sich selbst Prioritäten festlegen muss. Ich habe Freunde, die ziehen die Familie klar vor. Die gehen sogar nur so viel arbeiten, wie es sein muss um mehr Zeit für sich und andere zu haben. Und die legen auch keinen Wert auf berufliche Höherstellung. Die sind damit zufrieden mit dem was sie haben und wollen nicht mehr. Die sind ganz klar auch glücklich. Und dann kenne ich eben welche, die ihre Priorität auf die Karriere legen und die sind auch glücklich.

Derzeit gehe ich wirklich gern auf Arbeit. Es macht mir Freude, Spaß. Ich bleibe gerne länger, wenn es erforderlich ist und ich mache gern auch privat noch daheim etwas dafür, wenn es nötig ist. Aber ich möchte auf jeden Fall, einfach für mich, noch einmal studieren. Das sichert mir auch Aufstiegschancen und das finde ich schon wichtig.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Bei mir ist es so, dass ich in meinem Beruf nicht weiter aufsteigen kann und so auch nicht an meiner Karriere basteln muss, um dies zu erreichen. Aber trotzdem hat der Beruf bei mir schon einen hohen Stellenwert, weil ich in meinem Job eine Menge Zeit verbringe und mir der Beruf natürlich auch Freude bereitet. So ist mir mein Beruf eben einfach wichtig. Aber ich sehe es auch so, dass ich abschalten möchte, wenn ich dann Feierabend habe. Deswegen würde ich sagen, dass mir meine Familie und Freund etwa genauso wichtig sind, wie es meine Arbeit ist. Sobald ich zu Hause bin, kann ich zum Glück auch mal vom Beruf abschalten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich verdiene durch meine Arbeit mir meinen Lebensunterhalt, mehr nicht. Erfolg muss man sich hart erarbeiten und es macht auch durchaus Sinn wenn man auch nur den Hauch einer Chance hat voranzukommen. Bei mir als Beamter ist das leider nicht so, niemand wurde seit 25 Jahren befördert obwohl es hier viele kluge Köpfe gibt und niemand hat auch durch Ausscheiden anderer Mitarbeiter die Möglichkeit in der Hierarchie etwas nach oben zu klettern. Diese unfaire Gleichbehandlung führte im Laufe der Zeit dazu dass niemand sich um den eigenen Erfolg bemüht. Egal ob man wenig oder sehr viel an Arbeit erledigt, für den Erfolg im Beruf ist es völlig unerheblich.

Ich selber denke dass ich bei den Vorgesetzten und Kollegen anerkannt bin. Ich erledige meinen Job so dass es keine Beanstandungen gibt, ich halte meine Termine ein und soweit möglich auch die Vorgaben. Das ist für mich persönlich auch ein Erfolg der mich von anderen unterscheidet. Allerdings ist das mangels anderer Möglichkeiten nur meine eigene Definition von Erfolg im Beruf. Ab und an mal ein Lob von den Vorturnern, das ist wie früher bei der Armee wenn es als Belobigung ein Bild mit der Truppenfahne gab, nichts womit man wirklich zufrieden ist.

Andererseits möchte ich das vielleicht auch gar nicht. Wenn ich so sehe wie sich manche Leute wirklich abrackern um Erfolg im Beruf zu haben, Überstunden ohne Ende schruppen, sich im Beruf aufreiben und dann mit 50 in der Klapse oder auf dem Friedhof enden, das muss ich nicht haben. Ehrgeizige Mitarbeiter sind sicherlich auch oft gern gesehene Zeitgenossen in den Unternehmen denn sie bringen es mit ihren Ideen und ihrer Arbeitskraft voran. Wenn so etwas dann auch honoriert wird ist das gut, sonst ist es nur für das eigene Ego welches bei mir nicht besonders gut ausgeprägt ist.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mein Beruf nimmt mittlerweile eigentlich keinen Stellenwert mehr ein. Im Moment bin ich zwar noch bei meinen Kindern zu Hause, werde dann aber wohl wieder Arbeiten gehen. Für mich ist die Arbeit eine Notwendigkeit um das notwendige Geld zu verdienen. Mehr nicht. Ohne Arbeit geht’s nicht weil man das Geld braucht. Den höchsten Stellenwert hat für mich meine Familie und der muss es gut gehen und für das gehe ich arbeiten. Für nicht mehr und nicht weniger!

Benutzeravatar

» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mir ist mein Privatleben auch wichtig, nur leider kann man davon nicht leben. Ich kann von mir sagen, das ich meinen Beruf sehr gerne und gut mache, und da ich etwas ehrgeiziger als meine Kollegen bin, verdiene ich auch ca 50% mehr als sie, ich bin sehr zufrieden mit meinem Gehalt. Ich muss davon ja auch alleine mit zwei Kindern durchs Leben kommen, da macht es viel aus, ob man 500 Euro mehr oder weniger hat. Dafür habe ich natürlich auch mehr Aufgaben und Verantwortung.

Außerdem finde ich das Erfolg im Beruf sexy und selbstbewusst macht. Menschen denen ihre Arbeit total egal ist, und mit weniger zufrieden sind, als sie erreichen können, kann ich manchmal überhaupt nicht verstehen. Es kann ja nicht sein, das ich mit einer zehn jährigen Ausbildung plus Lehre, mehr verdiene, als jemand mit Abitur und Studium.

Und wenn man dann in seinem alten Job, wo es keine Aufstiegsmöglichkeiten gibt, bleibt, aus reiner Bequemlichkeit und Faulheit sich um was neues zu bemühen, wo man vielleicht mal eben 1000 Euro mehr verdienen könnte, dafür habe ich gar kein Verständnis, denn Grade heut zu Tage, kommt man leider ohne Geld nicht mehr weit.

Ich persönlich Ärger mich sogar über mich, das ich kein Abitur gemacht habe, und dass ich nicht studiert habe. Für mich ist es eine Herausforderung die Karriereleiter nach oben zu klettern. Das gibt ein besonders gutes Gefühl. :D

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^