Erstes Treffen Iran - USA nach über 28 Jahren Eiszeit

vom 29.05.2007, 11:10 Uhr

Am Montag saßen sich in Bagdad nach über 28 Jahren die Vertreter beider Seiten in einem offiziellen Treffen gegenüber, der genaue Ort ist aus verständlichen Gründen unbekannt. Bei dem Treffen zwischen den USA und Iran ging es jedoch ausschließlich um den Irak, nicht jedoch z. B. um das strittige iranische Atomprogramm.

In den Verhandlungen wird es womöglich heiß her gegangen sein, da die USA vermuten und Iran vorwerfen, dass dieser schiitische Milizen unterstütze und jenen militärische Hilfestellung gebe (wie z.B. der Mahdi-Miliz) die sowohl Sunniten als auch ausländische Truppen angreifen, und die Lage im Irak weiter anheizen. Iran besteht indes auf einem amerikanischen Plan zum Truppenabzug, um die Region zu befrieden.

Die Gespräche für die USA wurden von US-Botschafter Ryan Crocker geleitet, der bereits in der Teheraner Botschaft aktiv war und fließend arabisch/persisch spricht. Iran schickte seinen Botschafter im Irak, Hossein-Kasemi Ghomi, ins Rennen. An dem Treffen sollen auch Vertreter der irakischen Regierung teilgenommen haben

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Update: radikaler Schiitenführer Muktada al Sadre wieder aufgetaucht

Passend zu den Gesprächen tauchte der berühmt berüchtigte 33jährige Schiitenführer al Sadre am Freitag wieder nach 3monatigem Abtauchen im Untergrund wieder auf. In einer Predigt, die er in der großen Moschee von Kufa hielt, forderte al Sadre zudem vor tausenden von Anhängern "den Abzug der US-Armee oder zumindest einen Zeitplan für den Abzug" (sehr bekannte Worte, siehe oben) und bezüglich der Konflikte mit Sunniten im Irak gab er sich versöhnlich mit den Worten: "Ich bin bereit, ihnen die Hand zu reichen."
Laut US Angaben floh der Geistliche vor 3 Monaten ins schiitische Nachbarland Iran, was jedoch von al-Sadre, seinen Anhängern sowie dem Iran vehement bestritten wird.

al-Sadre ist nicht nur mit seinen Milizen, die oben genannte Mahdi-Armee, von militärischer Bedeutung im Irak, sondern seine Sadr-Bewegung stellt außerdem 30 von 275 Abgeordneten im irakischen Parlament, also nahezu 9,2 Prozent.

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Leider hat der Iran seine Chance nicht genutzt. Das Regime der Mullahs ist inzwischen nicht mehr so blöd wie früher und vermeidet offene Provokationen. Allerdings versucht es systematisch, seine Macht auszubauen. Der Al Quds Tag in Deutschland ist deren Erfindung.

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