Freiwillig mehr Überstunden machen wenn es gezahlt wird?

vom 28.10.2013, 17:39 Uhr

Ich habe einen neuen Nebenjob wo die Festangestellten alle Überstunden des Monats zusätzlich bezahlt bekommen. Bei meiner Teilzeitarbeitsstelle ist es so, das ich besonders im Winter täglich 1-2 Stunden länger mache und es nicht vergütet wird.

Jetzt habe ich mir eben so gedacht, das wenn ich dort fest angestellt wäre, ich besonders in Monaten wo mal mehr Geld benötigt wird, doch auch möglichst mehr Stunden arbeiten würde. Dazu muss man sagen, das in dem Betrieb, möglichst viele Überstunden erwünscht sind, weil eben viel Arbeit da ist.

Wie sieht das bei euch aus, seit ihr bereit für mehr Geld möglichst viele Überstunden zu machen, oder würdet ihr trotzdem lieber immer pünktlich das Büro verlassen?

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da ich Familie habe, wäre es für mich nicht schön, immer Überstunden zu machen. Die Kinder würden dann doch etwas vermissen. Da es wohl eine Firma ist, wo es ausdrücklich erwünscht ist, würde ich mich aber dennoch ein wenig genötigt fühlen. Denn wenn es schon erwünscht ist, dann wird es indirekt auch verlangt.

Sicher ist es toll, wenn man mit Überstunden mehr Geld verdienen kann. Aber das Geld sollte eigentlich immer in einem Job reichen, wenn ich dort Vollzeit eingestellt bin. Da es heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist, ist dieses eine gute Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen. ich persönlich würde mit Familie und Kindern nur selten dazu greifen, denn auch das Leben besteht nicht nur aus Arbeit, sollte es zumindest nicht.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ganz so einfach und nach belieben ist es letztlich doch nicht. Ich kenne hier viele Betriebe und eigentlich werden in allen Betrieben die Überstunden ausbezahlt (zzgl. Zuschläge!) oder aber man kann die Stunden später frei nehmen. Aber, und das ist die Voraussetzung, die Stunden wurden vorher explizit beantragt und genehmigt! Es ist also nicht denkbar, dass man sich denkt, etwas mehr Geld haben zu wollen und dafür einfach "länger im Büro" zu bleiben. Es geht also nicht "freiwillig" Überstunden zu leisten. Schließlich muss für die Bezahlung auch auf der anderen Seite "sinnvolle" Arbeit da sein.

Was deinen Teilzeitjob angeht, machst du ja keinen Fehler was die Arbeit angeht - wohl aber bzgl. der Abrechnung. Du musst hier schon klar kommunizieren, dass du die geleisteten Stunden auch bezahlt haben willst. Es kann nicht sein, dass es betriebsbedingt mehr Arbeit gibt, als an Stunden dafür vorgesehen war und du als Angestellte dann umsonst arbeiten musst.

Betriebe in denen praktisch immer Überstunden anfallen können, haben offenbar Personalmangel und hier würde eine Neueinstellung vielleicht allen Beteiligten auf lange Sicht mehr helfen, als eine Überarbeitung der bestehenden Mannschaft. Das ist aber eine Frage, die sich der Arbeitgeber stellen sollte. Irgendwann könnten hier aber auch Zweifel aufkommen, ob die Leute mit der Arbeit nicht überfordert sind.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wenn ich ein gutes monatliches Gehalt bekommen würde und dieses durch Überstunden ein wenig aufbessern könnte, dann würde ich das eigentlich schon machen, warum denn auch nicht? Ich würde dieses Angebot wahrscheinlich auch gelegentlich in Anspruch nehmen, allerdings auch nicht jeden Tag. An manchen Tagen ist man eben konzentrierter und leistungsfähiger und wenn man sich so nebenbei ein kleines Taschengeld verdienen kann, warum denn auch nicht? Manchmal hat man gar nicht viel zu tun oder die Freunde haben auch wenig Zeit, von daher kann man an so einem Tag länger arbeiten, wenn man das denn möchte.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ja und wie sieht es bei deiner Teilarbeitszeit aus? Bekommst du für die Überstunden gar nichts oder wenigstens Zeitausgleich?

Ich arbeite auch in einer Firma, wo ich eigentlich nie zu den normalen Dienstzeiten aus dem Büro komme. Mache im Schnitt auf das Monat gesehen täglich fast zwei Überstunden. Das Problem an der Sache ist es in meinem Fall auch, dass ich dafür kein Geld ausbezahlt bekomme, sonder dafür nur Zeitausgleich gehen kann. Das ist derzeit für mich in diesem Ausmaß, wie ich es betreibe schon ein Problem, da man mit der Zeit so viele Überstunden über hat, dass man eigentlich so oft frei nehmen könnte, dass es dem Arbeitgeber auch wieder nicht wirklich passt. Zudem kommt dann, dass ich auch zu viel Urlaub habe, da ich anstelle von Urlaub eigentlich immer wieder Zeitausgleich gegangen bin. Diesbezüglich gibt es in meinem Kollektivvertrag jedoch das Problem, dass der Urlaub nach zwei Jahren verfällt. Somit könnte das ganze auch noch nach hinten los gehen.

Würde dir nahe legen, auf dieses Angebot zwar einzugehen, jedoch das ganze nicht so zu eskalieren lassen, wie es bei mir der Fall ist. Irgendwann wächst das bestimmt jeden über den Kopf. Mein Arbeitgeber ist es leider schon gewöhnt, dass ich eben immer da bin, wenn ich gebraucht werde, so schnell wird man das ganze dann auch nicht mehr los, dass man nur noch seine Pflichtstunden arbeiten müsste.

Anfangs ist das ganze jedoch aus meinem Interesse so entstanden, da ich faste eine Stunde in die Arbeit fahre, dachte ich mir, wenn ich schon mal da bin und genug arbeit da ist, so ist es doch kein Problem einmal länger zu bleiben, dafür habe ich dann mal einen ganzen Tag frei und spare mir dadurch auch den Weg in die Arbeit.

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» User92 » Beiträge: 936 » Talkpoints: 2,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ganz verstehe ich nun nicht, ob du dich nun hast fest anstellen lassen oder ob du noch deine Teilzeitstelle hast? Mit fest anstellen meinst du sicher eine Vollzeitstelle, oder? Wenn du alleinstehend bist, beziehungsweise keine kleinen Kinder hast, kannst du doch in Vollzeit arbeiten und auch Überstunden machen. Du verdienst dann mehr Geld, was du gut gebrauchen kannst oder auch sparen. Das wird vielleicht nicht immer so sein, deshalb sollte man es jetzt schon machen. Als Teilzeitkraft unbezahlte Überstunden machen, während die anderen sie bezahlt bekommen, finde ich nicht korrekt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Bei uns sieht es im Büro ganz ähnlich aus, wir bekommen zwar einen kleinen Teil der Überstunden vergütet, jedoch ist diese Vergütung eigentlich unverschämt gering, so, dass jeder versucht, Überstunden möglichst zu vermeiden. Wenn es doch mal mehr wird, dann wird dies eben in zusätzliche Urlaubszeit umgerechnet. Wenn ein Betrieb immer viel zu tun hat, dann ist das natürlich eine andere Sache - Hier wird sich dann jeder Arbeitgeber freiwillige Überstunden wünschen, da er letzten Endes immer derjenige ist, der am meisten Gewinn macht, egal ob er die Überstunden vergütet oder nicht.

Wenn mein Arbeitgeber dies ebenso handhaben würde, dann denke ich aber nicht, dass ich sehr viel an meinem Arbeitsverhalten ändern würde. Klar, wenn ich mal etwas mehr Geld benötige, dann würde ich vielleicht auch mal zwei, drei Monate jeden Tag eine halbe oder gar ganze Stunde länger bleiben, um etwas mehr am Endes des Monats zu haben, wenn dem aber nicht so ist, dann will ich lieber meine freie Zeit genießen, und nicht noch mehr arbeiten.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Überstunden abzuleisten, ohne dass diese bezahlt werden, geht in einem regulären Job gar nicht. Das würde ich nie machen, außer wenn ich außertariflich bezahlt werde und eine gewisse Anzahl von Überstunden im Vertrag enthalten sind. Bist du Praktikantin? Das wäre eine Ausnahme. Aber ansonsten müssen Überstunden bezahlt werden oder als Freizeit ausgeglichen werden.

Ich kenne es nur so, dass Überstunden sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber begründet werden müssen. Vielleicht ist das bei euch flexibler. Finanziell lohnen sich Überstunden in den seltensten Fällen, da die Steuerprogression zuschlägt.

Es kommt halt auf die persönliche Situation an. Wenn Kinder da sind, sollte man die Zeit lieber mit diesen verbringen. Wenn man jung ist und auf einen Urlaub spart, sind Überstunden vielleicht ein netter Zusatzverdienst.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke es kommt darauf an. Überstunden muss man fast immer im Job machen, zumindest kenne ich es von meiner Branche her so und da ist es dann schon super wenn man sie bezahlt bekommt. Bei mir war das leider nicht so der Fall. Wenn überhaupt dann wurde es mit Zeitausgleich vergütet. Aber wenn ich weiß dass die Stunden bezahlt werden dann habe ich auch kein Problem Überstunden zu machen. Im Gegenteil, wenn man weiß das man ein wenig mehr Geld braucht dann arbeitet man einfach ein wenig mehr. Ist ein Vorteil für beide.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Nein, ich habe eine Teilzeitstelle, mit 27,5 Stunden, bei der ich jede Überstunde umsonst mache, da bekomme ich auch kein frei für, und ich habe den Nebenjob auf 450€-Basis, eben bei dieser Firma, da kann ich theoretisch Vorarbeiten, das bedeutet ich mache im zum Beispiel im April 60 Stunden, und kann die Stunden die ich zu viel gemacht habe, mir im Mai auszahlen lassen. Überstunden kann ich mir ja nicht auszahlen lassen, da ich nicht mehr als 450€ im Monat steuerfrei verdienen darf.

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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