Phantomtor und die Vorteile einer Torlinientechnik

Nach dem sog. Phantomtor von Stefan Kießling für Bayer 04 Leverkusen gegen Hoffenheim gab es ja jetzt auch das entsprechende Urteil des DFB Sportgerichts, weil ja Hoffenheim Protest gegen die Wertung des Spiels eingelegt hatte. Und grundsätzlich begrüße ich die Entscheidung, dass das Spiel zählt und die Fehlentscheidung des Schiedsrichters als Tatsachenentscheidung hinzunehmen ist. Das ist kein Systemfehler sondern gehört schlicht zum Spiel!

Jetzt aber lese ich immer wieder in vielen Kommentaren dazu, dass das jetzt endlich der Torlinientechnik helfen soll, schneller umgesetzt zu werden. Technisch verstehe ich dies aber so, dass über Ball mit Hilfe eines Senders ganz klar geurteilt werden kann, ob der über der Linie war oder nicht. Im Falle des sog. "Phantomtors" war aber das doch gar nicht die Frage. Schließlich bezweifelt ja niemand, dass der Ball am Ende ganz im Tor lag. Es war vielmehr der Weg dahin, welcher zu den Streitigkeiten führte.

Meine Frage wäre nun die, ob die Torlinientechnik über die hier dann gesprochen wird tatsächlich bloß feststellt, ob der Ball im Tor war oder nicht (was eben im Fall des Phantomtors keinen Vorteil gebracht hätte) oder aber ob hier mehr aufgezeichnet wird und der Weg des Balles nachvollzogen werden können soll. Dann hätte man den "Fehltreffer" als solches identifizieren können.

Wenn mich nicht alles täuscht, dann wird doch wohl die Torlinientechnik in der Bundesliga ab der nächsten Saison eingeführt. Gemessen wird da aber für mein dafürhalten nur, ob der Ball in vollem Umfang die Torlinie überschritten hat. Also ob der Ball von der Lattenunterkante hinter die Linie sprang oder ein ein Torschuss hinter der Torlinie abgewehrt wurde. Ob die Technik jetzt solch ein Phantomtor von außen durch ein defektes Netz registriert, das wage ich jedoch schon zu bezweifeln.