Beim ersten Kind länger im Krankenhaus bleiben?

Bei meiner ersten Geburt war ich auch von allen am längsten im Krankenhaus. Aber das liegt auch daran, dass das ein Notkaiserschnitt war und man dann nicht so schnell wieder fit ist, wie nach einer Geburt ohne Eingriff.

Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass es durchaus eine Ursache ist, dass man nach Hause zu seiner Familie will, wenn das erste oder die ersten Kinder schon zu Hause auf Mama und das neue Baby warten.

Außerdem ist man ja bei weiteren Kindern schon so weit geübt, dass man nicht mehr auf die Hilfe der Säuglingsschwester angewiesen ist, wenn man wickeln, baden oder stillen bzw. füttern oder abpumpen will. Man ist schon routiniert. Auch wegen dieser Unsicherheit bleiben ja viele Mütter nach der ersten Geburt noch im Krankenhaus, weil da kompetente Hilfe vor Ort ist. Schließlich sind beim Menschen die Instinkte so weit zurück entwickelt dass die Säuglingspflege erst erlernt werden muss und nicht mehr einfach so aus dem Bauch heraus klappt.

Mir wurde vor dem Kaiserschnitt gesagt, dass es üblich ist nach einem Kaiserschnitt mindestens vier Tage in der Klinik zu bleiben und das würde man auch so handhaben. Begründet hatte man mir das mit der Nachsorge der Wunde bei der Mutter und der Kontrolle des Nabels beim Kind. Lediglich wer eine Nachsorgehebamme hat, dürfe das Krankenhaus vorher verlassen.

Bei mir war es so, dass ich nur zwei Tage in der Klinik war nach der Entbindung. Danach wurde ich von der Klinik vor die Tür gesetzt, da der Platz zu diesem Zeitpunkt sehr eng war und die Mütter mit den Kindern schon auf dem Gang untergebracht waren. Deswegen wurden alle hinausgeworfen, die eine Nachsorgehebamme hatten und denen es gut ging.

Auch von den Unsicherheiten die bei mir am Anfang bestanden, denn immerhin ist es mein erstes Kind, wurde gar nicht drauf eingegangen. In der Klinik wurde mir nichts gezeigt, Schwestern hatten dafür keine Zeit oder keine Geduld. Als ich mich am wickeln versucht habe, schob mich die Kinderkrankenschwester beiseite und machte es selbst fertig anstatt das ganze einmal zu erklären. Das musste ich mir hinterher alles selbst beibringen oder durch die Nachsorgehebamme zeigen lassen.

Nach der Aussage meiner Nachsorgehebamme ist das aber in den zwei großen Kliniken hier Alltag, dass man dort als Mutter nichts gezeigt bekommt. Lediglich in einem kleineren Krankenhaus nimmt man sich dafür Zeit, in diesem liegt man nach einem Kaiserschnitt aber auch mindestens sieben Tage. In der Zeit bekommt man gezeigt wie man mit dem Kind umgehen muss, es pflegt, wickelt und man hat auch immer pro Schicht einen persönlichen Ansprechpartner der nur für das eine Zimmer zuständig ist.

So etwas habe ich in der Uniklinik wirklich vermisst, denn wenn man geklingelt hat dauerte es immer mindestens 10 Minuten bis jemand kam und dann kamen auch immer unterschiedliche Schwestern oder Schülerinnen und das nicht nur pro Schicht. Auch zu den Untersuchungen und Nabelkontrollen wurde das Kind nur abgeholt und wieder gebracht, man selbst als Mutter durfte nicht mit. Das fand ich auch sehr schade, aber immerhin hatte ich eine gute Nachsorgehebamme die mir hinterher das alles gezeigt hat und meine Fragen beantwortet.