Sollte Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen werden?
Nächstes Jahr werden ja der vorletzte Papst Johannes Paul II. und sein Vorgänger Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen werden. Zur Heiligsprechung müssen unter anderem zwei Wunder vorliegen. Papst Johannes Paul II. hat anerkannterweise zwei Wunder vollbracht, indem er zwei Nonnen von schweren Krankheiten geheilt hat. Papst Johannes XXIII. konnte nur eine Nonne heilen und kann somit nur ein Wunder vorweisen.
Die Begründung, dass er trotzdem vom seligen Zustand in den heiligen aufrückt, ist die, dass er so viel für die Modernisierung der Kirche getan hat. Aber reicht das für eine Heiligsprechung aus? Ich meine nicht, denn so einfach sollte man die uralten Kriterien nicht aufweichen. Welche Meinung habt ihr zu diesem für Katholiken wichtigen Thema? Denn immerhin hat ein Heiliger ja spezielle Kräfte, und wenn man zu einem Heiligen betet, der eigentlich keiner ist, wirken sie ja wahrscheinlich nicht.
Ob er heilig gesprochen werden sollte oder nicht steht ja gar nicht mehr zur Frage. Er wird heilig gesprochen und da hat keiner mehr was mitzureden, wenn ich das richtig verstanden habe. Quelle.
Denn immerhin hat ein Heiliger ja spezielle Kräfte, und wenn man zu einem Heiligen betet, der eigentlich keiner ist, wirken sie ja wahrscheinlich nicht.
Kannst du mir mal verraten, welche spezielle Kräfte zu meinst, die ein Heiliger haben soll? Wie sehen die Kräfte aus? Wie sollen diese "wirken"? Ein Mensch, der Heilig gesprochen wird, hat zu seinen Lebzeiten eben viel gutes getan. Das heißt doch aber nicht, dass er nach dem Tod plötzlich ein Magier ist.
@Sherlock Holmes Sie hatte doch geschrieben die Kräfte sind im Prinzip, die Wunder, die diese Personen vollbracht haben sollen. In dem Fall eben die Heilung der Todkranken. Ich finde die Heiligsprechung an sich ein bisschen komisch, weil ich nicht wüsste woran man nun erkennen kann, dass es allein das Handauflegen des Papstes war und ob da nicht getrickst wurde. Außerdem widerspricht es mir Personen als heilig anzusehen, nachdem sie verstorben sind. Man könnte so eine Tat doch auch zu Lebzeiten noch würdigen. Ich glaube ja nicht an die tatsächliche Erbringung von Wundern, aber wer für die Kirche "zaubert" kann ja auch heilig gesprochen werden.
Dieser Papst war bei seinen Anhängern doch anscheinend sehr beliebt, warum sollte das dann nicht in irgendeiner Weise gewürdigt werden? Es gibt ja auch Menschen, die in anderen Bereichen nach ihrem Tod noch irgendeine Auszeichnung oder Würdigung erhalten. Natürlich haben sie dann nichts mehr davon, aber so etwas ist ja auch immer ein Zeichen an die Menschen, die aktuell im Feld des Gewürdigten arbeiten und forschen.
Ich glaube nicht an Götter, Magie, Wunderheilungen und was es da sonst noch alles im religiösen und esoterischen Bereich gibt, das den Leichtgläubigen als "Wahrheit" verkauft wird, aber nicht mal den einfachsten wissenschaftlichen Untersuchungen stand hält. Insofern kann ich mit deinen Argumenten über "Wunder" und "spezielle Kräfte" nichts anfangen, ich finde es aber lustig, dass du von "Kriterien" sprichst für etwas, das überhaupt nicht bewiesen werden kann und damit keinerlei objektive Kriterien erfüllen kann.
Aber wie dem auch sein, wenn die Christen der Meinung sind, dass dieser Papst viel für ihre Organisation getan hat ist eine Würdigung seines Lebenswerks doch in Ordnung.
Es ist eigenartig mit den Selig- und Heiligsprechungen der katholischen Kirche. Der Nachfolger spricht meist den Vorgänger selig oder heilig. Da es nicht so einfach ist, jemanden heilig zu sprechen, wenn keine Wunder vorgekommen sind, die dieser Papst vollbracht haben soll, wird in gewissem Sinne nachgeholfen (?). Das erste Wunder soll eine Nonne gewesen sein, die wie der Papst selbst an Parkinson litt. Durch vereintes intensives Gebet der gesamten Schwestern, soll ihre Krankheit verschwunden sein.Das wird dem verstorbenen Papst Johannes Paul II zugeordnet. Ebenfalls der Fall einer Lateinamerikanerin, die eine Gefäßkrankheit im Gehirn hatte und die auf wundersame Weise verschwunden ist. Von Spontanheilung ist wahrscheinlich noch nichts zum Vatikan durchgedrungen. Hier ist es eine einfache Frau, die durch den Rummel auch Vorteile hat und eben nichts hinterfragt und alles glaubt.
Warum müssen alle Päpste heilig gesprochen werden? Die Kardinäle haben natürlich alle Hände voll zu tun, glaubhafte Wunder zu suchen und wie immer werden sie auch fündig. Dem letzten Absatz von Sherlock Holmes schließe ich mich an. Mich interessiert es auch brennend.
Ich bin nicht gläubig und von daher ist es mir eigentlich vollkommen egal, wer heilig gesprochen wird und wer nicht. Ich denke, dass sich die katholische Kirche ihre Regeln ohnehin so zurecht legt, wie es gerade in den Kram passt. Wenn jemand heilig gesprochen werden soll, dann wird er das eben, auch wenn er die Kriterien eigentlich nicht ganz erfüllt. Wahrscheinlich ist das sowas wie ein ungeschriebenes Gesetz, dass alle Päpste heilig gesprochen werden, einfach nur, weil sie eben Papst waren. Immerhin soll das der Stellvertreter Gottes auf Erden sein, da muss eine Heiligsprechung wohl einfach drin sein.
Mit den Wundern ist das ohnehin so eine Sache. Ich wage mal zu behaupten, dass es auch schon Spontanheilungen bei Menschen gegeben hat, die weder selbst an Gott glauben, noch von anderen Gläubigen in deren Gebete eingeschlossen wurden. Für die Kirche wäre das dann wohl auch ein Wunder. Nicht weil dafür gebetet wurde, sondern weil Gott einfach mal so beschlossen hat, diesen Menschen zu heilen.
Heiligen aus früheren Zeiten wurden wahrscheinlich auch Wunder zugeschrieben, die gar keine waren, weil es eben auch Krankheiten gibt, die man überleben kann, auch wenn es einem zwischendurch noch so schlecht ging. Aber damals war das medizinische Wissen eben noch nicht so weit oder auch noch gar nicht vorhanden. Wer da alles "zu unrecht" heilig ist, würde sich heute gar nicht mehr aufklären lassen.
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