Aggressionen gegenüber Partner weil dieser schnarcht?
Ich habe vor ein paar Tagen mal wieder mit einer Freundin gesprochen, die in letzter Zeit ziemlich gereizt ist. Sie ist vor drei Wochen mit ihrem Freund zusammengezogen und seitdem hat sie eigentlich permanent schlechte Laune. Die beiden sind mittlerweile seit fast zwei Jahren ein Paar, hatten aber vorher eine Fernbeziehung. Nun ist er endlich mit seinem Studium fertig und hat sich einen Job in ihrer Heimat und Unistadt gesucht, so dass die beiden nun dort zusammen eine Wohnung haben.
Nun hat sie mir erzählt, dass sie einfach seitdem sie zusammen wohnen nicht mehr richtig schlafen kann. Wenn sie von der Uni mal früher nach Hause kommt und er noch arbeiten ist, dann legt sie sich gleich hin und holt ein bisschen Schlaf nach. Wenn er aber dann nach Hause kommt ist es mit dem Schlafen auch vorbei, da sie beide zur Zeit nur in einer etwas größeren 1-Zimmer-Wohnung leben, bis sie etwas neues gefunden haben. Nachts schläft sie wohl auch total schlecht, da ihr Freund immer so laut schnarcht, dass sie entweder wach wird oder erst gar nicht einschlafen kann. Sie kann meistens nur noch neben ihm schlafen, wenn sie wirklich schon total ausgelaugt ist und das sind immer nur ein paar Stündchen am Tag, so dass sich das auch in ihrer Laune widerspiegelt.
So weit kann ich sie sehr gut verstehen und glaube ihr, dass sie diese Situation nervt. Mein Freund schnarcht ja auch, aber wir haben dafür mittlerweile eine gute Lösung gefunden. Vor allem war es bei ihr natürlich vorher nicht so extrem, da sie ihren Freund nur am Wochenende gesehen hat und da hat er auch in einer größeren Wohnung gelebt, so dass man auch mal auf ein anderes Zimmer ausweichen konnte. Das geht allerdings nun nicht mehr und sie meinte, dass sie schon total sauer auf ihn wäre, obwohl er ja eigentlich nichts dafür kann. Sie wird ihm gegenüber teilweise richtig aggressiv und erkennt sich selbst nicht mehr. Zwischen ihnen ist laut ihrer Aussage sonst alles in Ordnung, aber der Schlafmangel macht sie so fertig, dass sie große Aggressionen ihm gegenüber aufgebaut hat und ihn nachts am liebsten aus dem Bett zerren würde, damit er endlich mit der Schnarcherei aufhört.
Ich kann sie in manchen Punkten wirklich gut verstehen, vor allem da es sich eben um eine Wohnung ohne große Ausweichmöglichkeit handelt. Sie treibt nun die Wohnungssuche voran und hofft, dass die Probleme sich mit einer größeren Wohnung auch wieder auflösen, da sie sich nicht von ihm trennen möchte. Sie hat aber auch teilweise Angst, dass die Situation ihrerseits weiter eskaliert, weil sie immer wütender auf ihn wird und das finde ich dann schon befremdlich.
Ich habe ihr als erstes übrigens zu Ohropax geraten, aber das würde wohl nichts bringen, weil sie ihn trotzdem hört, zwar dann nicht so extrem laut aber es wäre immer noch störend und so, dass sie nicht schlafen könnte.
Könntet ihr euch vorstellen, eurem Partner gegenüber richtig aggressiv zu sein, weil er schnarcht und ihr dadurch nicht schlafen könnt? Glaubt ihr, dass man "nur" deswegen große Aggressionen aufbauen kann oder meint ihr eher, dass da noch etwas anderes dahinter steckt?
Der muss doch vorher auch schon geschnarcht haben? Sie wusste doch sicher worauf sie sich einlässt. Ich kenne das nur von anderen Freundinnen die regelmäßig nachts auswandern müssen. Ich habe da Glück, alle meine bisherigen Partner haben nur geschnarcht wenn sie stark erkältet waren oder wenn sie zu viel getrunken haben. Vielleicht sollte sie ihren Freund mal zum Hals-, Nasen-, Ohrenarzt schicken, der kann den beiden sicher helfen und der Frieden ist bald zurück.
Ich würde ihn auch mal zum Arzt schicken und hoffen, dass sich dort eine Lösung findet. Aber die Aggressionen kann ich schon verstehen. Da muss nicht unbedingt etwas Tieferes dahinterstecken. Der Schlafmangel, das Unvermögen es zu ändern, er schläft selig als wäre es ihm total egal. Ich könnte da auch ganz ungewollt aggressiv werden.
Sicher kann er nichts dafür, aber der Frust muss sich ja auch irgendwie wieder abbauen. Vielleicht kann sie für sich da auch eine Lösung finden. Sport oder Telefonbücher zerreißen. Vielleicht hilft es auch, wenn er ihr jeden Tag eine Kleinigkeit schenkt. Ansonsten würde ich einfach alles tun, um müde zu werden. Joggen, warm duschen, warme Milch mit Honig plus Ohropax. Es ist ja hoffentlich alles nur nötig, bis eine größere Wohnung da ist oder der Arzt helfen konnte.
Ich schlafe schon mal im selben Bett mit meinem Freund ein, aber in der Regel schläft jeder von uns in seinem eigenen Bett. Mein Freund schnarcht nicht, aber ich schlafe einfach nicht so gut und tief, wenn noch jemand neben mir liegt. Außerdem brauche ich im Bett relativ viel Platz und das ist natürlich auch nicht so toll für den Mitschläfer. Auch aus anderen Gründen finde ich ein geteiltes Schlafzimmer in einer Beziehung eher unentspannt und würde das höchstens aus finanzieller Not heraus für eine Zeit lang akzeptieren.
Ich habe also keine Erfahrungen mit einem schnarchenden Partner, aber ich kann mir trotzdem gut vorstellen, dass so etwas mit der Zeit total aggressiv macht. Schlafmangel führt eh zu schlechter Laune und Gereiztheit und wenn man dann auch noch einen konkreten Grund hat, warum man in der Nacht kein Auge zumachen konnte ist es ja fast unausweichlich, dass sich der Unmut auf diese Person konzentriert. Auch wenn man rationale Argumente gegen solche Gefühle hat - er kann ja nichts dafür, er macht das nicht mit Absicht, ihm ist das wahrscheinlich auch unangenehm und so weiter - der Schlafmangel existiert ja weiterhin.
Ohrenstöpsel sind auch deshalb eine schlechte Idee, weil man ja in der Regel Morgens auf ein gut funktionierendes Gehör angewiesen ist. Ich habe das einmal probiert um eine Party in der Wohnung über mir nicht hören zu müssen und habe am nächsten Morgen dann direkt verschlafen. Außerdem hatte ich Kopfschmerzen, was bei mir Morgens absolut unüblich ist.
Ich kann das sehr gut verstehen. Mein Mann ist auch Schnarcher. Mittlerweile sind wir schon über 30 Jahre verheiratet und mein Mann hat mir so manche schlaflose Nacht beschert. Ihr glaubt gar nicht, was ich ihm in den Jahren schon alles "verbal" angetan habe.
Eine Zeit lang habe ich es mit Ohrenstöpseln versucht. In manchen Nächten hat es geholfen und ich habe geschlafen wie ein Brett, aber manchmal hilft es überhaupt nicht. Als meine Tochter noch klein war, bin ich auch mal ins Kinderzimmer gewandert und habe dort die Nacht verbracht. Am Wochenende hatten wir häufig einen Deal, ich habe mit meiner Tochter im Schlafzimmer geschlafen und mein Mann wurde ins Kinderzimmer verbannt. Irgendwann ging das aber nicht mehr, denn meine Tochter fand das in einem gewissen Alter nicht mehr so toll.
Mittlerweile schnarcht mein Mann nicht mehr so schlimm und häufig, aber irgendwie säuselt er immer vor sich hin. Zum Arzt wollte er deswegen jedoch noch nicht. Da konnte ich mich bisher nicht durchsetzen. Aber ich denke, es ist für die Partnerschaft ziemlich belastend, wenn ein Partner immer schnarcht und der Andere kommt nachts nicht zur Ruhe. Getrennte Schlafzimmer sind da eine gute Lösung. Ich ziehe manchmal ins Zimmer meiner Tochter, jedenfalls wenn sie mal woanders übernachtet. Mittlerweile habe ich mich mit dem Schnarchen ganz gut organisiert.
Das verstehe ich jetzt auch nicht. Trotz Fernbeziehung hat er doch vorher dann auch schon geschnarcht und macht das nicht erst aus Boshaftigkeit seit die beiden zusammen wohnen. Insofern kann ich auch nur sagen: selber Schuld, wenn man sich unter den Umständen zusammen eine Einraumwohnung sucht. Das klingt hart, ist aber so. Mal davon abgesehen, dass ich mir niemals zu zweit eine Einraumwohnung suchen würde, würde ich das unter den Umständen nämlich erst Recht nicht.
Ansonsten sind die Ohrstöpsel was schönes, aber man hört den Wecker auch relativ schlecht bis gar nicht und wenn man am Morgen als erste Raus muss, dann ist das schlecht. Außer der Partner weckt einen dann eben, was aber vielleicht auch keine super Lösung ist. Ich würde ihn auch mal zum Arzt schicken, ich kann mir nämlich schon vorstellen, dass man da gereizt wird, wenn man nicht gut schlafen kann und das tut dem Privat- und Arbeitsleben ja auch nicht gut.
Ich kann deine Freundin wirklich sehr gut verstehen und habe das genau so auch schon erlebt. Ich bin ohnehin ziemlich geräuschempfindlich und kann es absolut nicht ertragen, wenn neben mir jemand schnarcht oder auch nur hörbar atmet. Mein Problem ist, dass ich auch leider ein gutes Gehör habe. Ich kann es auch nicht leiden, wenn Musik oder der Fernseher läuft und ich hasse es wirklich, wenn solche Geräusche vielleicht mal von der Straße oder aus einer Nachbarwohnung hörbar sind. Da werde ich ebenfalls aggressiv und wünsche mir, taub zu sein. Wenn mich der Partner mit seinen Atemgeräuschen nervt, werde ich durchaus auch wütend auf ihn.
Früher habe ich es hingenommen, wenn der Partner geschnarcht hat. An Schlaf war dann eben nicht zu denken und ich war schlecht gelaunt und habe den Schlaf dann am folgenden Tag zu Hause nachholen müssen. Schrecklich war es immer wieder, wenn ein Partner bei mir übernachtet hat und am liebsten noch eine weitere Nacht bei mir schlafen wollte. Erträglich war das aber wirklich nicht und ich war oft übermüdet und gereizt.
Mittlerweile habe ich keine Lust mehr auf solche Kompromisse. Ich will alleine in meinem Bett schlafen. Mein Hund ist der einzige, der bei mir schlafen darf, sofern er möchte. Ansonsten will ich weder, dass ein Partner noch ein Kumpel bei mir schläft. Im Nebenzimmer ist es natürlich in Ordnung, aber in meinem Bett will ich niemanden haben, weil es einfach anstrengend ist und mich fertig macht.
Am besten wäre es wohl, wenn deine Freundin und ihr Freund einfach eine Wohnung suchen, in der jeder sein eigenes Schlafzimmer hat. Für mich ist das mittlerweile eine absolute Grundvoraussetzung, wenn man schon über eine gemeinsame Wohnung nachdenkt. Das macht die Sache wesentlich entspannter und ich bin mir sicher, dass die Aggressionen dann auch bald wieder von alleine verschwinden.
Ich kann die Aggressionen deiner Freundin sehr gut verstehen. Es kann wirklich sein, dass es nur am Schnarchen liegt, es müssen keine anderen Partnerschaftsprobleme dahinter stecken. Denn durchwachte Nächte zehren an den Nerven. Das weiß jeder, der Kinder hat.
Klar wusste deine Freundin schon vorher von dem Problem. Aber unerträglich wird es ja nur, wenn es immer so ist. Ein paar Nächte mit einem Schnarcher in einer Fernbeziehung laugen noch nicht aus.
Ich habe Gott sei Dank noch nie einen extremen Schnarcher als Partner gehabt, aber meine Schwester kann ein Lied davon singen. Seit sie in ein eigenes Haus gezogen sind, hat ihr Mann ein extra Schlafzimmer im Kellergeschoss, in das er sich nachts zurückzieht. Die Ehe funktioniert ansonsten gut.
Ich würde verschiedene Dinge tun. Vielleicht nützen Ohrenstöpsel. Dann würde ich deinen Freund zum Arzt schicken, und wenn er nicht möchte, dann musst du ihm verständlich machen, wie sehr du darunter leiden. Außerdem bekommt ein Schnarcher ja Sauerstoffmangel und unter Umständen gravierende gesundheitliche Probleme. Also ist ein Arztbesuch auch in seinem Interesse ratsam.
Ansonsten müsst ihr eure Wohnungssuche intensivieren, vielleicht unter Umständen in zwei Einzimmerwohnungen ziehen. Es ist eh mutig, nach einer Fernbeziehung heraus sofort zusammenzuziehen.
Ich kann die Aggressionen gut verstehen. Immerhin ist das ja auch eine körperliche Sache, wenn man nicht mehr schlafen kann und dann langsam schon Neuronen zerfallen, dann wird man eben sauer. Zudem ist es ja auch eine Sache, dass man es einfach nur blöd findet, dass man nicht schlafen kann und nichts daran ändern kann, man erkennt keine Verbesserung für die Zukunft und da die Beziehung sonst gut ist, wird einen das auch seelisch fertig machen.
Ich würde den beiden dazu raten, dass sie versuchen eine Erklärung für das Schnarchen zu bekommen. Vielleicht kann man da medizinisch was daran machen. Dazu kann er beispielsweise zu einen Hals Nasen Ohren Arzt oder in ein Schlaflabor. Ansonsten gibt es auch noch so Nasenpflaster, die gut helfen nicht zu schnarchen. Als mein Partner so eine Phase hatte, haben wir das genutzt und da konnte er besser atmen und hat nicht mehr geschnarcht. Ansonsten kann man vielleicht auch zu unterschiedlichen Zeiten schlafen, so kann der Freund vielleicht schon am Nachmittag ein paar Stunden schlafen und den Rest dann in der Nacht machen. Später kann man sich ja dann räumlich zum Schlafen trennen.
Ich bewundere da auch manchmal meine Frau dass sie es relativ gelassen nimmt mit meinen Schnarchorgien. Sie rüttelt und schüttelt mich und wenn es gar nicht hilft dann zieht sie aus in das alte Kinderzimmer. Ich würde da auch eher aggressiv werden ich mir ständig ein Schnarchen anhören müsste und das mir dann den Schlaf raubt. Nach ihren Aussagen ist es auch ab und an relativ laut und es hört sich sehr schlimm an. Aggressives Schnarchen führt sicherlich auch zu aggressiven Reaktionen, davon bin ich absolut überzeugt.
Ich könnte es auf jeden Fall nachvollziehen wenn mir jemand in der Nacht eine Faust in das Gesicht schlägt. Während der Armeezeit hatten wir bei uns einen im Zimmer der extrem schnarchte und wenn dann noch elf weitere Leute dadurch belästigt werden dann konnte es schon einmal zu unschönen Szenen kommen. Ich schnarchte damals ja auch, aber wahrscheinlich nicht so schlimm. Auf jeden Fall hatte der Kamerad mein Mitgefühl, er konnte ja nichts dafür und er war auch bemüht uns nicht zu stören. Leider gab es aber damals kein Entrinnen und wir alle mussten das ein halbes Jahr lang aushalten.
Falls meine Frau einmal nicht mehr so tolerant zu mir ist dann müsste ich wahrscheinlich über getrennte Schlafzimmer nachdenken, auch wenn mir der Gedanke überhaupt nicht gefällt. Eine andere Alternative gibt es kaum. Ich könnte auch einmal in ein Schlaflabor gehen, aber die Vorstellung mit irgendwelchen Apparaten an der Nase in das Bett zu steigen behagt mir auch nicht. Da würde ich mir höchstwahrscheinlich immer wie ein Patient auf der Intensivstation vorkommen und mein Schlaf würde noch unruhiger werden. Ich muss ja auch sehr früh raus und dann ausgeruht sein um gut durch den Tag zu kommen.
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