U18 / Teenie - Mütter: Generelle Überforderung oder machbar?
Ich frage mich momentan immer wieder, gerade wenn ich Leute in meinem Alter (19Jahre) mit bereits 3 jährigen Kindern sehe, wie man denn bitte ein Kind im Jugendalter großziehen kann? Ich stelle mir das total schwierig vor. Ein Kind ist eine riesige Verantwortung und Last. Natürlich kann es auch wirklich schön sein! Meine Frage ist eher, ob ein Mädchen unter 18, also als Teenie-Mutter grundsätzlich überfordert ist, weil sie ja in dem Alter selber noch ein Kind ist, oder ob ihr vielleicht sogar jemanden kennt, der das total toll und verantwortungsvoll macht?
Kann man so eine Situation prinzipiell nur mit Hilfen von anderen bewältigen, wie Partner, Amt, Familie und andere, oder denkt ihr, dass es genauso alleine machbar ist? Wie schätzt ihr die Vereinbarung von Karriere beziehungsweise Schule und Kind ein? Würdet ihr wissen, wo ihr euch Hilfe holen könntet?
Ganz alleine wird man das wohl nicht hinbekommen, wenn man noch arbeiten möchte oder noch in der Schulbildung ist. Immerhin braucht man eine Betreuung für das Kind. Ein gutes Elternhaus kann sicherlich auch nicht schaden, auch die Verwandten können sicherlich gut helfen. Ich kenne 3 Mädels, die noch in der Regelschule ein Kind bekommen haben. Alle 3 sind wirklich tolle Mamas und haben das verantwortungsvoll gemeistert. Nun haben sie alle einen Abschluss, eine Ausbildung und das Kind wird eben betreut. Anfangs durch die Eltern der Mütter, dann durch den Kindergarten.
So eine Sache klappt schon, aber es bedeutet eben immer auch Verzicht. Man verzichtet damit auf eine schöne Zeit und geht sehr schnell eine Verantwortung ein. Sicherlich ist das auch nicht für alle machbar, aber ich denke, dass es schon gut klappt, wenn man Menschen haben, die einem helfen. Alleine kann man das sicherlich auch irgendwie schaffen, aber das stelle ich mir wirklich sehr schwer vor.
Ich glaube die meisten Teenie-Mütter unterschätzen die Situation und ihnen ist nicht wirklich klar, worauf sie sich da einlassen. Die Verantwortung für ein eigenes Kind wird schlichtweg unterschätzt und hinterher sind sie dann in der Regel überfordert und schaffen es nicht alleine. Ich habe beispielsweise auch von einer Teenie-Mutter gehört, die ihr Kind nach der Geburts eigentlich zur Adoption freigeben wollte. Als sie aber erfuhr, dass sie Kindergeld für das Kind bekommen würde, wollte sie es dann doch behalten nur wegen dem Geld. Dabei hatte sie total ausgeblendet, dass ein Kind viel mehr kostet als nur das Kindergeld jeden Monat. Ich glaube, das wird eine ganz schön böse Überraschung gewesen sein.
Ich glaube es gab mal vor längerer Zeit eine Dokumentation, weiß aber leider nicht mehr auf welchem Sender das war. Da ging es um 4 Teenager-Paare, die selbst Kinder haben wollten. Man hat ein Experiment mit ihnen gemacht und jedes Paar in ein Haus einziehen lassen und wochenweise sollte das Experiment Familie durchgezogen werden. Die erste Zeit mussten die Mädchen sich künstliche Bäuche umschnallen, um eine Schwangerschaft simulieren.
Besagte Bäuche wurden nach einer Woche oder so auch immer größer und die Mädchen durften die Bäuche auch nicht abnehmen. Nach der "Geburt" bekamen die Teenies dann Babys, um sie zu beaufsichtigen. Die Kinder, die es zu betreuen galt wurden nach einer bestimmten Zeit immer älter und die Teenies mussten zusehen, wie sie den Haushalt, Jobs, Kindererziehung und alles was dazu gehört unter einen Hut bekommen. Ich habe die Dokumentation nur am Rande mitbekommen und nicht gezielt gesehen. Aber dennoch habe ich mitbekommen, wie die Teenies nach Abschluss des Experiments eingesehen haben, dass sie noch zu jung für eine eigene Familie sind und wollten die Familienplanung auf unbestimmte Zeit verschieben.
Das zeigt mir wiederum, dass Teenies die Verantworung für ein Baby wirklich unterschätzen und nicht wissen, was sie reden, wenn sie einen Babywunsch äußern und das schon mit 15. Ohne Hilfe ist das meiner Meinung nach definitiv nicht zu schaffen. Schließlich muss ja irgendwie Geld verdient werden, um das Kind zu ernähren und wie soll man das, wenn man selbst zur Schule muss? Selbst, wenn man staatliche Hilfe bekommen würde, muss das Kind ja während den Schulzeiten betreut werden.
Ich denke nicht, dass es ohne Hilfe zu schaffen ist, wenn man noch zur Schule geht. Das ist einfach nichts, was man aufschieben kann. Wenn man arbeitet, kann man aufhören zu arbeiten. Aber mal eben ein, zwei Jahre mit der Schule pausieren, dürfte schwierig sein. Aber auch wenn man ohne Abschluss von der Schule geht, gibt es einige Möglichkeiten, den Schulabschluss nachzuholen. In vielen Bereichen wird einer Frau die Zeit der Kindererziehung und Pflege ihres Kindes auch angerechnet.
Aber die seelische Belastung dürfte das schwerwiegendere Problem sein. Ich stelle es mir auch richtig hart vor. Die junge Mutter muss schon wirklich viel aufgeben. Durch das Kind ist ihr Leben ganz anders als das Gleichaltriger und sie muss schnell erwachsen werden. Zudem kommen Teenagermütter oft aus nicht so stabilen Elternhäusern und erfahren dort wenig Unterstützung. Die Väter hauen meistens auch ziemlich schnell ab.
Auch das Körperliche ist bestimmt sehr anstrengend. Normalerweise schlafen Teenager extrem viel, weil es ihre Entwicklung nun mal verlangt. Da ist ein Säugling richtig kontraproduktiv. Zu den ganzen Hormonen, die einen sowieso schon pubertätsbedingt total durcheinander bringen, kommen dann noch Schwangerschaftshormone und - wie heißen eigentlich die Hormone einer Mutter - Mutterschaftshormone.
Aber "generell" kann man sowieso generell nicht sagen. Es ist machbar, wenn wenigstens ein paar Punkte stimmen. Einige bekommen ja Hilfe durch die Eltern, für die anderen gibt es Mutter-Kind-Programme, manche wachsen auch ganz automatisch in die Rolle hinein. Ich kenne eine Teenagermutter, die dann mit ihrer großen Schwester zusammen gewohnt hat; die Schwester hat studiert und abends auf das Kind aufgepasst, wenn die Mutter zur Abendschule ist.
Also unmöglich ist es sicher nicht und die Kinder müssen nicht total verkorkst herauskommen und die Mütter nicht total überfordert sein. Ich denke, welcher Weg eingeschlagen wird ist sehr vom Umfeld abhängig, vorher und währenddessen.
Das Alter ist nicht das Entscheidende, sondern die äußeren Umstände. Auch eine alleinerziehende Mutter, die 40 Jahre alt ist, ist überfordert, wenn sie kein Geld, keine eigene Wohnung und keine Hilfen hat. Wenn man als Teenie eine gute Unterstützung von zu Hause bekommt, kann man Schule und Ausbildung mit einer Unterbrechung fertig machen und für das Kind genauso gut oder schlecht sorgen wie eine ältere Frau. Nur weil man älter ist, hat man nicht automatisch mehr Erfahrung mit Kindern. Woher auch?
Ein Kind ist immer gerade am Anfang eine gewisse Überforderung. Nur weil man älter ist, kommt man damit nicht automatisch besser klar. Schlafmangel zehrt auch an den Nerven älterer, vielleicht sogar mehr. Auch als 30ig- bis 40ig-Jährige ist man nicht wirklich auf das vorbereitet, was auf einen zukommt. Eheprobleme von Paaren mit kleinen Kindern sind häufig, auch wenn die Partnerschaft vorher stabil war.
Es hat sogar gewisse Vorteile, wenn man die Kinder in jungen Jahren bekommt. Wenn man 30 ist, sind sie schon relativ selbstständig und man kann beruflich so richtig durchstarten. Sogar eine neue Ausbildung lohnt sich dann noch. Ich bin Spätgebärende, habe Karriere gemacht und die Kinder sozusagen ins gemachte Nest gesetzt. Trotzdem kam dann der berufliche Stillstand mit Scheidung und Erziehungsjahren. Jetzt kurz vor der Rente ist es viel schwieriger, beruflich noch einmal etwas Neues anzufangen.
Aus meiner Sicht sollten Frauen die Kinder so früh wie möglich bekommen. Wirklich darauf vorbereitet ist man nie, es wird immer anders sein als geplant. Gerade relativ junge Großeltern, die noch fit sind und sich gerne mit den Kindern beschäftigen (natürlich nicht immer), sind ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Also alleine wird das wohl nicht machbar sein, das ist es ja auch nicht wenn man älter ist, zumindest nicht in der Anfangszeit in der man nicht arbeiten gehen kann. Ich kenne einige Teeniemütter durch meinen Beruf und muss sagen das man das nicht verallgemeinern kann. Es gibt Kinder die überwiegend bei den Großeltern aufwachsen, aber es gibt auch ganz viele Mütter die dich wahnsinnig gut um ihre Babys kümmern. Und es gibt sicher auch viele die es viel besser als ältere Mütter machen.
Es kommt doch ganz darauf an, wenn man mit 15 oder 16 Jahren eine Ausbildung anfängt, dann ist man mit 18,19 Jahren auch schon fertig und kann da theoretisch schon ein Kind bekommen, ohne vollkommen abhängig zu sein. Wenn einer dann arbeiten geht, während der andere Elternzeit nimmt, dann geht das doch.
Wenn man allerdings noch jünger ist, keine fertige Ausbildung hat und vielleicht generell noch nicht viel im Leben erreicht hat, dann stelle ich mir das auch schwierig vor. Dann ist man schon auf Hilfe angewiesen. Zum einen was das Thema Baby generell betrifft, schließlich fehlt einem da einfach Lebenserfahrung, und zum anderen einfach finanziell und auch unterkunftstechnisch. So ein Kind wird eben von Luft und Liebe allein auch nicht groß.
Grundsätzlich finde ich aber, dass es kein ideales Alter gibt um Kinder zu bekommen und manch 18-jährige ist eine wesentlich bessere Mutter, weil es ihr einfach im Blut liegt, als manche Mittdreißigerin, die mit Kindern vielleicht gar nichts anfangen kann oder will. Man muss das einfach von der jeweiligen Person abhängig machen und weniger vom Alter. Und wenn das soziale Umfeld stimmt, dann bekommt man auch mit 17,18 Jahren ein Kind gut groß.
Meine Mutter gehört zu den U18 Teeniemüttern, aber das war natürlich in einer ganz anderen Zeit. Sie wurde mit 16 schwanger und hat mich mit frisch 17 bekommen, war damals noch in der Schule. Meine Oma hat damals das Babyjahr genommen damit meine Mutter ihre Schule vernünftig abschließen konnte. Da gab es also Unterstützung.
Heutzutage ist alles aber wohl auch ein wenig schwieriger. Meine beste Freundin ist ungewollt schwanger geworden mit 17, hat den kleinen bekommen und ist dann sofort mit ihrem Freund zusammen in eine eigene Wohnung gezogen. Sie befand sich da grade in der Ausbildung und musste natürlich unterbrechen, hat sie aber nach langer Zeit dann dennoch erfolgreich abgeschlossen. Sie hat auch Unterstützung von ihrer Familie bekommen, wobei sie das gar nicht wirklich brauchte, denn sie ist Mutter durch und durch und ein Haushalts-Organisations-Talent. Mittlerweile hat sie noch eines, das auch schon wieder zwei Jahre alt ist und das klappt perfekt. Man muss - glaube ich - auch einfach der Typ dafür sein. Das Problem ist eben, dass die meisten jüngeren Mütter nicht wissen worauf sie sich einlassen und erst merken, dass die Situation sie überfordert, wenn das Kind da ist.
Ich für meinen Teil hätte nie so jung ein Kind bekommen wollen. Da bin ich doch selber noch nicht ganz erwachsen, geschweige denn selbstständig finanziell und mit abgeschlossener Berufsausbildung. Die Unterstützung hätte ich zwar auch bekommen von allen Seiten, das weiß ich, aber ich hätte das einfach nicht gewollt. Ich weiß nicht, ob das egoistisch klingt, aber ich will schließlich noch etwas von meinem Leben haben und wenn ich dann selbst im Teenageralter ein Kind bekomme, wäre das wohl nicht mehr so möglich. Dennoch bewundere ich all die Frauen, die das schaffen und die ihre Jugend dafür aufgeben um für ein anderes Lebewesen da zu sein.
Da gibt es wohl sehr viele Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Zunächst einmal stellt sich ja auch die Frage, ob das Kind überhaupt gewollt war. In den meisten Fällen dürfte das sicherlich kein Wunschkind gewesen sein, aber abtreiben möchten auch nur wenige. Da bleibt einem also nicht viel anderes übrig, als das Kind groß zu ziehen, auch wenn sie selber noch ein halbes Kind sind. Das Problem ist einfach, dass man ein Kind alleine nur schwer groß ziehen kann, wenn man doch selbst noch ein halbes ist. Hier liegt das Problem.
Ich denke schon, dass so etwas funktionieren kann, aber das ist wahrlich nicht einfach. Gerade wenn man als Mutter mit dem Kind sitzen gelassen wurde muss man sehen, wie man über die Runden kommt. Ohne die Hilfe der eigenen Mutter oder Bekannten wird das nichts. Es sollte sich bewähren, wenn man jemand im unmittelbaren Bekanntenkreis hat, der sich schon ein wenig mit der Thematik auskennt.
Meine größte Sorge würde wohl der Zukunft gelten. In der Regel hat man ja nun keine Zeit, um einer Ausbildung nachzugehen oder einfach etwas zu arbeiten. Ohne Ausbildung hätte ich da jeden Tag extreme Kopfschmerzen, weil man Gefahr läuft bald komplett vom Staat abhängig zu sein. Es gibt natürlich auch Fälle, in denen man noch eine gute Karriere machen kann, nachdem das Kind ein paar Jahre alt ist, aber auch das ist nicht alltäglich.
Ich denke, dass es weniger vom Alter abhängt, sondern eher davon, welcher Typ Mensch man ist. Ich habe Freundinnen Anfang 20, denen ich es auf jeden Fall zutrauen würde, auch jetzt neben der Ausbildung ein Kind großzuziehen, weil sie gut mit Kindern und Babys auskommen und sich verantwortungsbewusst verhalten würden. Wichtig ist natürlich auch die Unterstützung der Familie. Wenn die Eltern wohlhabend genug sind, dass ein Elternteil sich eine Auszeit nehmen kann, um Vollzeit-Babysitter zu spielen, schätze ich, dass es machbar ist, ohne dass die junge Mutter überfordert ist und es nicht schafft.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-226380.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen? 2537mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Fugasi · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Essen & Trinken
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1151mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1199mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1600mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1267mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur