Was haltet ihr von der Hunde-Rettungswelle?
Was mich zur zeit wirklich nervt ist das sämtliche Personen in meinem Umfeld anfangen Hunde zu retten. Auch bei Facebook lese ich nur noch etwas über das Hunde retten, besonders die aus Griechenland! Mir tun die Hunde ja auch leid, aber unsere Tierheime sind voll mit Hunden, sollte man nicht erst mal die retten?
Bei meinen Freunden geht das mittlerweile so weit das sie Paten für den Transport suchen, die dürfen wohl nicht alleine fliegen, und das sie zum Beispiel Sommerfeste organisieren um spenden zu sammeln, oder nach alten Gegenständen fragen um sie auf dem Trödel gemeinnützig zu verkaufen. Ich finde die steigern sich da unglaublich rein und es gibt gar kein anderes Thema mehr für sie. Und was mich so irritiert ist die Welle, gleiche mehrere Freunde die vorher nie was damit zu tun hatten, unabhängig voneinander, glaube die kennen sich nicht mal, beschäftigen sich jetzt so stark damit, als gäbe es nichts anderes mehr, obwohl zwei der Freunde eine Familie haben, also durchaus keine Langeweile haben dürften.
Es ehrt natürlich das sie helfen möchten, ich frage mich nur ob es nicht andere Stellen gibt wo das Geld nützlicher wäre. Ich denke da zum Beispiel an Kinderheime in Deutschland.
Habt ihr das auch schon mitbekommen, und was haltet ihr davon?
Ich finde die Idee der Hunderettung ziemlich gut, was du dem Anschein nach nicht weißt ist, dass es meistens Vereine sind, die nicht von Steuergeldern leben, sondern das ehrenamtlich machen und auf Spenden etc. angewiesen sind. Unsere Steuergelder könnten ruhig in die Kinderheime etc. fließen, aber das ist ein anderes Thema.
Es gibt soviele Hunde, die gequält werden und ich finde es sehr gut, dass es Leute gibt, die sich dagegen wehren und die Tiere aus den Fängen der Tierquäler retten. Die Tiere werden mit Benzin überschüttet, angezündet und ziehen sich derartige Verbrennungen zu, dass sie es meist nicht überleben. Ich finde so was muss unterbunden werden.
ich habe selber Personen in meinem Bekanntenkreis, die sich für diese Tiere einsetzen und diese nach Deutschland holen. Die Gesetze sind hier schärfer und hier werden Tierquälereien unterbunden und sind strafbar. Die Tiere die aus dem Ausland gerettet werden landen übrigens nicht im Tierheim, sondern werden meistens direkt vermittelt.
Allgemein tun mir die Tiere auch leid, auch diejenigen die im Tierheim leider ihre Zeit verbringen müssen. Aber viele sind halt einfach schwer vermittelbar, seit es das Kampfhundegesetz gibt.
Ich habe von den Hunderettungsaktionen auch schon gehört und gelesen. Natürlich bin ich entsetzt was da manchmal mit den Tieren angestellt wird. So etwas ist nicht zu glauben. In meiner Familie gibt es auch Hundeliebhaber. Meine Schwägerin hat seit Jahren Schäferhunde, die sind hier aus dem Tierheim. Was man da schon erlebt ist nicht so schön und wir haben hier ganz andere Gesetze zum Tierschutz.
Ich käme allerdings nie auf die Idee so eine Rettungsmaßnahmen im Ausland durchzuführen. Oder mir gar einen Hund aus dem Ausland nach Hause zu holen. Was man da eventuell für Kosten hat, ich denke da jetzt nur an kranke Hunde die den Tierarzt, benötigen. Ich finde, das jedes Land sich selbst um die Hunde kümmern sollte. Was sollen wir den noch alles machen, Hunderettung, vielleicht danach den Katzenrettung, etc.
Man sollte das jetzt nicht falsch verstehen, aber ich denke es ist wichtiger Menschen zu helfen, als Tieren. Viele dubiose Geschäftemacher setzen vielleicht auch auf das gute Herz der Tierliebhaber und versuchen so an Geld zu kommen., Ich habe mich nun mit dem Thema nicht so sehr beschäftigt und sehe das vielleicht auch nicht so objektiv. Aber bei Geldspenden sollte man schon eine gewisse Vorsicht an den Tag legen,
ich bin jedenfalls dazu übergegangen, Geld nur an Organisationen zu spenden, von denen ich weiß wo das Geld landet. Das sind dann meist Hilfsorganisationen für das städtische Tierheim in unserer Gegend und in erster Linie helfe ich bei Kindern aus. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe auch Respekt vor Menschen, die sich für Missstände im Ausland einsetzen, ganz egal ob nun für Tiere oder Menschen. Aber ich denke wir sollten nicht immer erst ins Ausland schauen was es das für Missstände und Ungerechtigkeiten gibt. Bei uns in Deutschland gibt es ebenfalls genug zu helfen. Sei es, das man Kindern hilft, die kein Schulessen bekommen, oder die arme Rentnerin, die im Winter kein Geld für Heizkosten hat.
@Parcival: Aber es werden unsere Steuergelder sein, wenn die Hunde hier dann im Tierheim landen. Und Beispiele gibt es da genug. Das geht damit los, dass die zukünftigen Hundebesitzer gar nicht erst am Flughafen auf ihren Schützling warten und die Flugpaten den Hund auch nicht behalten können oder wollen.Und es endet damit, dass eben die neuen Hundehalter mit ihrem neuen Hund nicht wirklich zurecht kommen und ihn dann abgeben.
Wenn ich bedenke, dass wir hier in der Gegend zwei Tierheime haben und eines davon nicht nur von Spenden, sondern eben auch von Steuergeldern betrieben wird, dann zahlen wir am Ende doch alle. Und das eben, obwohl wir schon ohne solche Aktionen genug Tiere dort haben, die ein neues Zuhause suchen.
Jeder hat sicher andere Dinge, die ihm am Herzen liegen. Ich habe es früher auch kritisch gesehen, wenn Hunde aus dem Ausland nach Deutschland geholt wurden, gerade im Hinblick auf die vollen Tierheime und die verantwortungslosen Menschen, die ihre Tiere einfach nach Lust und Laune dort abliefern. Mittlerweile sehe ich das aber anders, denn im Ausland geht es vielen Tieren einfach unglaublich schlecht und auch wenn es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, finde ich es gut, wenn diese Tiere die Chance auf ein neues Leben in Deutschland bekommen. Ein Hund aus einem deutschen Tierheim wäre für mich sehr gut vorstellbar, aber ich würde auch einen direkt aus dem Ausland nehmen.
Bei Facebook sehe ich auch häufig solche Anzeigen, in denen Pflegestellen oder Endstellen für Hunde aus dem Ausland gesucht werden, da ich diese Anzeigen auch selbst verfolge. Außerdem habe ich einige Bekannte, die sich ebenfalls dafür interessieren. Ich finde das nicht schlimm und würde das auch nicht als „Welle“ bezeichnen. Da die meisten Leute sich sonst nur dafür interessieren, Tiere aktiv oder passiv auszubeuten, finde ich es gut, wenn es auch welche gibt, die mal etwas für die Tiere tun wollen. Die Rettungsaktionen sind da natürlich nur etwas ganz kleines.
Ob das Geld in Kinderheimen in Deutschland besser aufgehoben wäre, sei mal dahingestellt. So schlecht sieht es da nicht aus, vor allem nicht in diesem Land. Ich selbst würde zum Beispiel nicht für Menschen spenden, schon gar nicht in Deutschland. Mir sind Tiere definitiv wichtiger. Es wird niemandem etwas weggenommen, wenn man den Tieren und dem Tierschutz hilft. Die Probleme dort sind riesig und es ist gut, dass es Menschen gibt, die eben nicht wegsehen oder es als normal ansehen, dass es Tieren schlecht geht.
laraluca hat geschrieben: Und was mich so irritiert ist die Welle, gleiche mehrere Freunde die vorher nie was damit zu tun hatten, unabhängig voneinander...
Das dürfte mit der Berichterstattung über die Säuberungsaktionen rund um die EM in der Ukraine zu tun haben. Dadurch wurden die Medien dann auch auf die Zustände in anderen ost- und südeuropäischen Ländern aufmerksam. Das Thema ist zwar nicht alt, aber die Berichterstattung in dem Ausmaß ist neu und das schlägt dann Wellen. Denn wenn man sich ein Mal damit beschäftigt, bricht es einem das Herz und dann hängt man sich schon mal rein.
laraluca hat geschrieben:Es ehrt natürlich das sie helfen möchten, ich frage mich nur ob es nicht andere Stellen gibt wo das Geld nützlicher wäre. Ich denke da zum Beispiel an Kinderheime in Deutschland.
Es gibt bestimmt auch andere Stellen als Kinderheime in Deutschland, wo das Geld nützlicher wäre. Wenn wir danach gehen, müssten wir eine große Konferenz abhalten, auf der wir uns darauf einigen, an welcher Stelle Geld am nötigsten ist und dann spenden wir ALLE dorthin. Nein, es ist doch nicht verkehrt, dass sich viele Menschen um viele Probleme kümmern. Nur so funktioniert es.
Die Hunde hier landen aber nicht in Tötungsstationen. Ich kann aber deinen Gedankengang nachvollziehen. Dafür sitzen die Hunde hier dann eben zum Teil jahrelang im Tierheim und man kann sich darüber streiten, ob das ein glückliches Hundeleben ist oder nicht. Aber jedes Hundeleben ist eben etwas wert und in Griechenland sieht man das ein bischen anders. Man sollte sich vielleicht eher dafür einsetzen, dass man sämtliche Hunde kastriert, damit sie sich nicht wahllos weiter vermehren. Und wenn es nicht so viele werden,dann muss man sie auch nicht töten (muss man grundsätzlich natürlich nicht).
Jedenfalls sehe ich das auch geteilt. Grundsätzlich finde ich es aber gut, wenn man sich dafür einsetzt. Und wenn man Sommerfeste organisiert und Spenden sammelt, dann steht es jedem da ja frei, dafür zu spenden oder nicht. Und wenn das jemand nicht gut findet, dann muss er ja nicht spenden. Was ich nicht in Ordnung finde ist, wenn man davon überzeugt ist und anderen damit auf die Nerven geht.Wie gesagt,es ist jedem selber überlassen, ob er das gut findet und sich dafür einsetzen will oder nicht. Manche machen einem da ja regelrecht ein schlechtes Gewissen, wenn man nicht spenden kann oder will.
Grundsätzlich macht es mich sehr traurig, wenn ich an das viele Leid der Tiere in Deutschland und vor allem in süd- und osteuropäischen Ländern denke. In Deutschland werden die Nutztiere bis zum bitteren Ende ausgebeutet. Dieselben Menschen wollen sich dann aufregen über die schlimme Behandlung der Hunde in Griechenland und anderen Ländern.
Einzelne Hunde werden nach Deutschland vermittelt, um einer Tötungsstation zu entgehen. Und was ist mit den anderen, die das Glück einer Vermittlung nicht hatten? Es wäre besser, die Situation in den entsprechenden Ländern zu ändern, anstatt Hunde nach Deutschland zu vermitteln, wo unsere Tierheime schon vollgestopft sind. Das Geld, was eine Vermittlung kostet, könnte für andere Hunde im Ausland zur Kastration verwandt werden. In ein paar Jahren hätte sich die Situation im Ausland dann auch etwas entspannt. Außerdem sollte man durch Aktionen die Menschen in diesen Ländern darauf aufmerksam machen, dass auch Hunde Lebewesen sind und es wert sind, sie anders zu behandelt.
Die Qualzüchtungen aus Rumänien werden über das Internet verkauft und es gibt leider immer wieder Menschen, die die Hunde aus Mitleid kaufen. Deshalb wird das in Rumänien ebenso kein Ende nehmen. Die Regierungen der Länder müssten mehr angesprochen werden, damit alle an einem Strang ziehen.
Was die Kinderheime in Deutschland betrifft, denke ich, dass dort keine Not herrscht, dafür wird gesorgt. Und wenn ein Sommerfest organisiert wird, um Geld für den Transport ausländischer Hunde nach Deutschland zu organisieren, könnte man den Spendenerlös auch für die Tierheime spenden, deren Insassen oft auch Not leiden. Warum überlegen die Menschen nicht, die sich einen ausländischen Hund kommen lassen, dass sie sich in den heimischen Tierheimen viel besser mit einem Hund versorgen lassen können. Da wissen sie, wie der Hund reagiert, was er eventuell hat und sie können ihn sich selbst aussuchen. Die Tierheime würden entlastet, so dass die verbleibenden Tiere etwas mehr Platz hätten. Solch ein Hund aus den Tierheim ist ganz bestimmt dankbar, dass er eine andere Bleibe bekommt, wo er auch mal gestreichelt wird.
Ich sehe das Problem klipp und klar in der Mentalität vieler Idioten, die mal wieder zu Weihnachten ein kleines Kuschelmonster beim Züchter kaufen, die total überzüchtet sind und dann denken, dass die Kinder sich auch brav drum kümmern.
Am Ende landen diese Tiere wieder an einem Rastplatz, oder im Tierheim, weil sich die Kinder nicht mehr drum kümmern, oder die Tiere dann doch nicht gefallen. Leider sind Tiere immer noch eine "Sache", keine Lebewesen, wenn es um das Gesetz geht.
Wer sich daher einen Hund holen möchte, dies auch wirklich möchte und weiß, worauf er sich einlässt, sollte keine Züchter unterstützen. Ebenfalls sollten nicht irgendwo an der Grenze illegal kleine Welpen gekauft werden, die teilweise viel zu früh von der Mutter entrissen werden. Viele Hunde brauchen ein besseres zu Hause, anstatt die Tötungsstation. Wir haben uns eher zufällig für eine süße junge Hundedame entschieden, die erst eine Pflegefamilie gesucht hat. Da sie aber so süß ist, habe ich gesagt, sie soll direkt bleiben, anstatt noch weiter hin und her geschickt zu werden.
Tiere haben auch Gefühle und ein Recht auf Leben! Daher sind Sprüche wie: "Das Geld ist in anderen Dingen viel besser aufgehoben!" in meinen Augen nicht angebracht. Wer diesen Spruch bringt, sollte sich fragen, was er oder sie in der Welt verändert und dafür spendet!? Zudem wissen viele Menschen, die sich als Pflegestelle bewerben, auf was sie sich einlassen, denn nicht jeder wird so einfach als Pflegestelle ausgesucht. Jedenfalls kenne ich das so, dass diese Personen erst einmal besucht werden und geschaut wird, ob das Tier es dort auch gut haben wird. Daher überlegt euch, wenn ihr hört, dass Jemand ein Tier sucht, ob ihr ihn nicht fragt, ob er oder sie sich nicht dafür begeistern könnten, ein Tier aufzunehmen, das nicht vom Züchter kommt, sondern aus dem Tierheim, der Tötungsstation, oder aus Versuchslaboren - diese Tiere brauchen uns!
Natürlich ist es ein schöner Gedanke, einem chancenlosen Tier aus dem Ausland zu helfen und ihm zu einem schöneren Leben in Deutschland zu verhelfen. Selbst im schlechtesten Fall, dass der gerettete Hund dann im Tierheim landet, hat er es immer noch besser als wenn er auf der Straße leben muss, vielleicht gequält oder gar auf bestialische Art und Weise ermordet wird. Zur Zeit gibt es ja diverse Rettungen rumänischer Hunde, an denen auch Tierheime selbst teilnehmen. Das heißt, da werden Hunde gezielt in deutsche Tierheime gebracht um ein neues Zuhause zu suchen.
Ja, wir haben verdammt nochmal mehr als genug Tiere in Not hier in Deutschland. Und zwar nicht nur süße, arme Hunde, sondern jede Menge andere Tiere, die dringend Hilfe bräuchten. Und aus dieser Sicht ist es mir ein Rätsel, warum man Tiere aus dem Ausland holt, anstatt die Zustände im eigenen Land zu verbessern. Auf der anderen Seite hat aber auch jedes Tier der Welt es verdient, dass man ihm hilft und dass es an einem schönen, sicheren Ort leben darf. Aber käme auch jemand auf die Idee, Katzen aus dem Ausland zu retten? Oder Schweine? Hamster? Und wie entscheidet man, welcher Hund es verdient hat, dass man ihm hilft und welcher Hund zurückgelassen wird? Ich könnte es nicht.
Also letzten Endes kann ich beide Seiten verstehen. Sowohl die Kritiker als auch die, die versuchen, den Tieren zu helfen. Allerdings denke ich da an einen Spanier aus unserem Tierheim. Der Süße ist 2003 geboren und wurde dann aus Spanien geholt. Nun wartet er seit 2005 im Tierheim auf ein Zuhause. Ich weiß nicht, ob das wirklich das Beste für den Kleinen war und ist.
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