Schon mal erfolgreich gegen Bußgeldbescheid gewehrt?

Bußgeldbescheide oder auch Verwarnungen hat bestimmt hier der eine oder andere schon bekommen. Kann man sich eigentlich auch erfolgreich gegen diese Bußgeldbescheide wehren? Ich habe neulich mal gelesen, dass nicht selten der Bußgeldbescheid falsch ist und man auch Widerspruch einlegen kann. Aber kann man da wirklich auch Erfolg haben mit? Konntet ihr euch schon mal erfolgreich gegen einen Bußgeldbescheid wehren? Wie habt ihr das geschafft?

Man kann gegen so ein Bußgeld vorgehen, aber da sollte man sich schon sehr sicher sein, dass die Schuld nicht bei einem selbst liegt. Ich musste auch schon mal ein Bußgeld bezahlen, aber das war absolut in Ordnung, weil es eben den Tatsachen entsprach. Warum sollte ich hier dann noch Krawall machen? Das bringt doch absolut gar nichts. Mir sind keine Fälle bekannt, bei denen man sich erfolgreich gegen ein solches Bußgeld gewehrt hat.

Ich kenne jedoch jemanden, der mal zu schnell gefahren ist und geblitzt wurde. Es gab auch das entsprechende Foto per Post als Beweis. Trotzdem ging er dagegen vor, was ich überhaupt nicht verstehen konnte. Es ging um 15 Euro. Klar, das ist auch Geld, aber wenn er es doch selbst war ist es doch sinnlos einen solchen Aufwand zu betreiben. Am Ende bekam er natürlich nicht recht und hat einfach nur eine Menge Zeit und Geld verschwendet.

Ich hatte es mal versucht. Der einzige Bußgeldbescheid, den ich jemals bekommen habe, war in etwa um die 100 DM. Der war allerdings wirklich nicht berechtigt. Wir fuhren über eine Kreuzung, die mit Ampeln versehen war. Für uns war noch grün, nach mir fuhr noch ein PKW durch. Kurz hinter der Kreuzung wurde ich angehalten und musste meine Papiere abgeben. Dann sagte man mir, ich wäre bei „Rot“ über die Ampel gefahren. Das stimmte nicht, aber der Polizist bestand darauf, dass sein Kollege das gesehen hätte. Meine Schilderung interessierte ihn nicht. Auch mein Beifahrer wurde weder von ihm befragt, noch später als Zeuge im Gerichtssaal.

Ich hatte ein Schulkind im Auto und war auf dem Weg zur Schule. Als ich dann kurze Zeit später den Bußgeldbescheid bekam, bin ich sofort zum Rechtsanwalt gegangen. Damals wusste ich noch nicht, dass ich mir den falschen Rechtsanwalt ausgesucht hatte. Dieser Anwalt hat die Frist versäumt. Als ich ihn dann ansprach sagte er nur, wäre doch nicht schlimm, dann würde ich auch mal eine Gerichtsverhandlung kennen lernen.

Wäre ich selbst zum Straßenverkehrsamt gegangen und hätte das geklärt, wäre es für mich besser gewesen. Denn auf dem Bußgeldbescheid war ein anderer Wagen angegeben, aber mein Kennzeichen. Es muss der PKW gewesen sein, der hinter mir über die Kreuzung fuhr. Also einwandfrei ein Versehen des Polizisten.

Die Gerichtsverhandlung führte eine Richterin, die ziemlich verbissen war. Mein Rechtsanwalt sagte nichts und ich habe dann selbst ums Wort gebeten und die Sachlage geschildert. Daraufhin ließ die Richterin den Polizisten kommen, der das angeblich gesehen hatte. Dieser guckte in sein Notizbuch und sagte, dass er sich nicht mehr erinnern könne.

Nun sagte mir die Richterin, dass es für mich doch nicht schlimm wäre, mal ein paar Punkte in Flensburg zu bekommen, da ich ja noch nie welche gehabt hätte. Damit war alles erledigt. Die Rechtsschutzversicherung hat dann auch noch die Kosten des Bußgeldbescheides für mich übernommen. Ich kann nur jedem dazu raten, vorsichtig zu sein, bei einem Rechtsanwalt, den man noch nicht kennt. Mich beschlich das Gefühl, dass ich ihm als Klient egal war, Hauptsache, er bekam das Geld für die Gerichtsverhandlung.

Soviel Bußgeldbescheide bekomme ich gar nicht. Ich hatte zwar schon mal ein paar Strafzettel wegen falschem Parken, aber ansonsten noch nichts ernsteres, wo man darüber nachdenken könnte, dagegen Einspruch zu erheben. Ich wüsste auch gar nicht, was ich da wiedersprechen könnte, wenn es halt so wäre, das ich zu schnell gefahren bin. Ich glaube daher auch kaum, dass ich da eine Chance hätte und deshalb bezahle ich dann lieber die paar Euro und habe meine Ruhe dann.