Weil der Busfahrer zu streng war, kam die Entlassung
Heute las ich erstaunt in der Kronen Zeitung, dass ein Busfahrer zu sehr die Hausordnung einforderte und jetzt arbeitslos wäre. Manche Passagiere hätten sich über ihn beschwert, weil er jemanden mit einer duftenden Pizzaschachtel nicht mitnahm oder er eine Dame mit einem Hund ohne Beißkorb ermahnte. Auch habe er Ermahnungen wegen Füßen auf den Sitzen ausgesprochen. Ich war sehr verdutzt, denn ich kenne die Busfahrer nur so, dass sie gar nichts sagen, außer dass die Leute aus der Tür gehen sollen, weil er sie sonst nicht schließen könne.
Findet Ihr es schlimm, wenn Buslenker auf die Hausordnung pochen und auch ermahnen oder ist jeder Passagier für sein Verhalten selber verantwortlich? Würdet Ihr auch mit Hunden ohne Beißkorb einsteigen und auch eine frische Pizza im Bus essen, weil Ihr wisst, dass es keine Konsequenzen haben würde? Denkt Ihr, dass auch etliche Passagiere die Hausordnung noch nie gelesen haben?
Also diese Punkte der Hausordnung sollten jedem klar sein. Das Essensverbotschild klebt ja bestimmt drei Mal in jedem Bus. Gut, es ist ein Eis abgebildet. Vielleicht nehmen das einige sehr wörtlich. Und wenn man einen Hund hat, sollte man sich eh vorher informieren, was der wo darf und wo nicht. Und die Füße auf den Sitzen ist auch klar. Es kann keiner ernsthaft behaupten, er dächte, das wäre erlaubt. Also ich finde, für all diese Punkte muss man sich nicht eingehend mit der Hausordnung beschäftigen.
Dass der Busfahrer gefeuert wurde, weil er auf die Beachtung dieser Hausordnung aufmerksam gemacht hat, finde ich schon ein starkes Stück. Ich hätte gedacht, dass dies zu seinem Job dazu gehört und dass es die meisten nur aus Bequemlichkeit und mangelnder Kontrolle von oben unterlassen. Sicher hängt es auch damit zusammen, wie er auf die Hausordnung aufmerksam gemacht hat. Er darf deswegen ja nicht beleidigend werden. Es ist auch kein Grund, jemanden nicht mitzunehmen oder irgendwo auszusetzen.
Aber ich nehme mal an, dass etwas in der Art vorgefallen ist. Denn wenn es ihm wichtig ist und er öfter darauf hinweist, wird er zwangsläufig auf einige Personen treffen, die nicht positiv reagieren und ihn anmaulen. Daraus können sehr schnell unangenehme Situationen werden, deren Eskalation man dann auch dem Busfahrer vorwerfen kann.
Ich hoffe aber mal, dass sie ihn zunächst ermahnt haben und ihm erklärt haben, was er darf und was er lieber lassen sollte. Ohne Vorwarnung fände ich eine Entlassung wirklich fies. Weil er im Grunde wirklich einfach nur versucht hat, seinen Job zu machen. Man muss halt immer etwas abwägen zwischen den Regeln und der Kundenfreundlichkeit. Das ist nicht Jedermanns Sache.
Also es kommt auch immer darauf an, WIE er solche Ermahnung vorgenommen hat, wenn er eher grob und unfreundlich zu seinen Gästen war, dann ist das keine kundenfreundliche Art sie auf die bestehenden Regeln aufmerksam zu machen. Aber deswegen gleich den Fahrer kündigen halte ich auch für überzogen. Ich kenne es so, dass die Busfahrer schon darauf achten, dass Ordnung im Bus herrscht, und jeder weiß wie man sich in einem Bus zu verhalten hat und was erlaubt und was nicht erlaubt ist, da sollte sich dann auch niemand wundern, wenn er mit einer Pizza im Bus ermahnt wird.
Ich denke da steckt noch mehr hinter der Geschichte, der Fahrer selbst sagt ja, dass da nur nach einem Grund gesucht wurde ihn zu kündigen, aber auch in Österreich sollte es so sein, dass man als Arbeitnehmer zunächst abgemahnt wird für sein Fehlverhalten, wobei das Hinweisen auf die Regeln im Bus ja alles andere als ein Fehlverhalten zu bewerten ist, und selbst das Umfallen eines Kinderwagens bei einer Vollbremsung muss nicht unbedingt die Schuld des Fahrers sein, kann ja auch an einem anderen Verkehrsteilnehmer gelegen haben.
Nun weiß man ja nicht, was wirklich dahinter steckt. Auf die Einhaltung der Hausregeln zu achten, ist ja kein Kündigungsgrund, wobei die Verweigerung der Beförderung wegen Pizzaschachteln wirklich ein wenig übertrieben ist. Man müsste als die Begründung der Kündigung wissen, um zu urteilen, ob das rechtens ist oder nicht. Vielleicht hat der Fahrer Businsassen beleidigt oder wirklich mit Absicht zu stark gebremst, damit der ihn vielleicht störende Kinderwagen umkippt. Ohne Näheres zu wissen, kann man die Situation von außen eigentlich gar nicht beurteilen.
Aber dass die Busfahrer auf die Einhaltung der Regeln achten, ist in Ordnung. Wenn Hunde einen Maulkorb anhaben müssen, dann ist es okay, wenn er die Dame nicht mitnimmt. Denn wenn etwas passiert, dann haftet vielleicht sogar der Busfahrer, wenn er nicht auf die Einhaltung der Regeln achtet.
Wenn der Busfahrer direkt gekündigt wurde, ohne das Abmahnungen vorausgegangen sind, dann könnte er da eigentlich vor dem Arbeitsgericht dagegen angehen. Ich kann hier aber nur von der deutschen Gesetzeslage ausgehen. Natürlich muss ein Busfahrer noch etwas Freundlichkeit wahren, wenn er jemanden ermahnt, darf also auf keinen Fall beleidigend werden. Es ist ja hier nicht bekannt, in welcher Weise er das den Fahrgästen gesagt hat, also ist es schwer zu beurteilen, ob er sich korrekt verhalten hat, oder nicht.
Ein bisschen zu streng war er meiner Meinung nach aber auch, zumindest bei der Sache mit der Pizzaschachtel. Natürlich darf man im Bus nicht essen, aber es ist ja nicht gesagt, dass der Fahrgast die Pizza wirklich an Ort und Stelle verzehren wollte. Es kann genauso gut sein, dass er die Pizza einfach nur nach Hause transportieren wollte. Und dass es verboten wäre, Speisen zu transportieren, auch wenn diese ein wenig riechen, wäre mir wirklich neu.
Für die gängigen Regeln, also nicht essen, keine laute Musik, keine Füße auf dem Sitz und keinen Müll liegen lassen, muss man als Fahrgast nun auch keine Hausordnung lesen, das sollte man auch so wissen und in den Bussen sind normalerweise auch Hinweisschilder zu finden. Es gibt leider genügend Leute, die sich nicht daran halten, obwohl sie es wissen und da sollte eigentlich jeder Busfahrer etwas sagen, wenn sowas in seinem Bus vorkommt.
Wie es genau war, steht im Zeitungslink oben. Ich kann nur sagen, dass ich froh wäre, wenn Busfahrer bei verbotenen Dingen mehr eingreifen würden. Einmal stand ich in einem vollen Bus neben einem Pitbull ohne Maulkorb. Dabei fühlte ich mich auch nicht wohl. Auch nicht, wie eine Dame eine Fischkonserve aufmachte, die Sardinen im Öl mit den Fingern herausnahm und dann die leere Konserve unter den Sitz vor ihr schob. Ich denke, dass fast alle Busfahrer viel zu passiv sind, denn sonst würde nicht so viel Verbotenes gemacht werden können.
Ich finde es nicht schlimm, wenn sich ein Busfahrer an die Hausordnung hält und die Fahrgäste zu den einzelnen Punkten ermahnt. Wie einer meiner Vorredner schon sagte, kommt es darauf an, wie er die Ermahnung ausgesprochen hat. Ich fahre jeden Morgen mit dem Bus und manchmal wünschte ich mir auch, dass die Busfahrer irgendwo konsequenter wären.
Heute morgen das beste Beispiel, der Bus ist ziemlich voll und drei Leute haben links oder rechts ihre Taschen stehen, der Busfahrer hat es gesehen, aber nichts gesagt. Der nächste kommt mit einem Döner in der Hand in den Bus, der Busfahrer guckt nur skeptisch und fährt dann los. Ich könnte noch mehr solcher Fälle auszeigen, aber dann würde es wahrscheinlich ausarten.
Um nochmal auf den Busfahrer mit der Kündigung zurückzukommen. Er kann eigentlich nichts ohne weiteres gekündigt worden sein, denn vorab müssen sich erstmal ein paar Fahrgäste beschwert haben und er muss mindestens drei Abmahnungen bekommen haben, denn sonst ist die Kündigung nicht wirksam.
Ich verstehe die Einstellung der Fahrbetriebe nicht. Wenn in Wien sogar eine teure Kampagne gestartet war, um die Fahrgäste auf ihre Vergehen aufmerksam zu machen, hat er doch in ihrem Sinne gehandelt. Manche Fahrgäste benehmen sich im Bus wie die Schweine. Wenn der Busfahrer durchgegriffen hat, halte ich das für richtig. Dafür sollte er gelobt werden. In jedem Bus in Deutschland klebt eine Information, dass essen nicht erlaubt ist. Da man zu Hause auch mit schmutzigen Schuhen nicht auf die Couch oder den Sessel geht, dürfte jedem klar sein, dass es auch nicht möglich ist, das im Bus zu machen. Und wenn in Wien die Anordnung besteht, dass Hunde in öffentlichen Gebäuden einen Maulkorb tragen müssen, dann muss man sich eben danach richten und es tun.
Vollkommen richtig ist, dass er das gerichtlich klären lässt. Ich sehe das als reine Willkür an. Was genau passiert ist, weiß man nicht, deshalb kann ich das auch nur annehmen. Warum er hart bremsen musste, geht aus dem Artikel auch nicht hervor. Aber wäre es unter Umständen besser gewesen, einen Menschen anzufahren? Wäre schön, wenn du uns über den Verlauf auf dem laufenden halten könntest.
Ich hätte als Busfahrer schon fast Angst etwas zu sagen, wenn ich so den Zeitungsartikel nochmals durchlese. Vielleicht würde ich mich auch zurückhalten und denken, dass ich für die Ermahnungen keinen Orden bekomme, sondern vielleicht einen Rüffel oder eine freche Gegenrede vom Passagier. Heutzutage weiß man auch nicht, wie manche Menschen reagieren, wenn sie auf Verfehlungen aufmerksam gemacht werden.
Ich habe den Artikel auch gelesen und finde dass hier ein wenig übertrieben wurde. Also ich meine mit der Kündigung. Es gibt nun mal die Hausordnung und die sollte auch eingehalten werden. Ein Hund braucht einen Maulkorb und Gegessen werden sollte im Bus auch nicht. Obwohl es sehr viele machen und ich mich da auch nicht ausnehmen kann. Zumindest hin und wieder. Auch mit einer Pizzaschachtel war ich schon im Bus und war froh dass ich nicht rausgeworfen wurde. Aber das war schon vor einigen Jahren und da war es den meisten noch komplett egal.
Aber ich fürchte die Konsequenz aus der Kündigung wird sein das sich die Leute immer mehr erlauben werden und die Busfahrer nichts mehr sagen werden, weil sie Angst um ihren Job haben. Von dem her wird Busfahren in der nächsten Zeit lustig.
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