Nachhilfe nur von Lehrern oder Studenten annehmen?
Da ich unter anderem fließend Englisch spreche, biete ich meine Kenntnisse und Lernmethoden auch in Form von Nachhilfe an, um mir nebenbei eine Kleinigkeit dazu zu verdienen. Das funktioniert auch hervorragend, aber hier und da werden sowohl meine Freunde als auch ich als Nachhilfelehrer abgelehnt, weil wir keine "richtigen" Lehrer und auch keine Studenten in dem jeweiligen Fach sind. Natürlich akzeptiere ich das so, allerdings frage ich mich auch manchmal, warum das so ist.
Ich selbst habe noch nie z.B. online nach Nachhilfelehrern gesucht, aber ich würde gerne wissen, wie das bei euch abläuft. Wenn ihr für euch oder eure Kinder Nachhilfe sucht, seid ihr dann auch eher auf der Suche nach gelernten Pädagogen und Studenten des jeweiligen Fachs? Oder sind eurer Meinung nach auch Schüler usw. genau so geeignet? Wollt ihr einen potentiellen Nachhilfelehrer erst einmal persönlich kennenlernen und euch ein Bild von ihm oder ihr machen, oder entscheidet ihr lieber rein nach Zeugnissen und schriftlich belegten Qualifikationen, die die Bewerber vorweisen können?
Ich würde auch einen Schüler als Nachhilfe akzeptieren. Ich brauchte hingegen nie einen Nachhilfelehrer, somit hat sich für mich das Thema gegessen. Aber wenn ich nun an meine späteren Kinder denke, werde ich wohl, insofern die Klassenkameraden sich nicht zusammensetzen, meine Hilfe soweit wie es möglich ist anbieten. Klar kann es von Vorteil sein, wenn man einen "richtigen" Nachhilfelehrer für sein Kind hat, aber dieser kostet auch mehr. Meist gibt es in der Verwandtschaft auch jemanden, der aushelfen kann, somit würde ich jetzt nicht sagen, dass ich gleich Schüler aus dem Grund der Unqualifikation ablehnen würde. Ich kann mir beim besten Gewissen auch nicht vorstellen, warum man dies machen sollte.
Ich denke das kommt daher das leider Schüler oft nicht wirklich alles können was gefordert wird. Und ich sehe das auch so. Es gibt immer wieder Ausnahmen doch wie sollen die Eltern wissen was du kannst und was nicht. Ich denke halt dass dies der Grund ist. Ich persönlich würde es einfach ausprobieren. Vor allem denke ich das der Vorteil wäre das es günstiger ist als ein richtiger Lehrer. Und man kommt eh schnell drauf ob es etwas bringt oder nicht. Aber einen Versuch würde ich auf alle Fälle wagen.
Ich habe selbst noch nie nach einem Nachhilfelehrer für mich gesucht, allerdings gebe ich seit einigen Jahren gerne Nachhilfe und habe durchaus die Erfahrung gemacht, dass ich als Schülerin nicht unbedingt gerne genommen, als Studentin aber meist mit offenen Armen empfangen wurde. Als Schülerin hatte ich eigentlich nur Erfolg, wenn ich vom Fachlehrer direkt empfohlen wurde, was glücklicherweise häufig vorkam, weil es an unserer Schule ein Programm gab, in dem Schüler unter der Aufsicht und Betreuung eines Fachlehrers anderen Schülern helfen sollten. Als Studentin hingegen werde ich von Eltern meist deutlich weniger skeptisch betrachtet und gerne engagiert.
Verstehen kann ich das auch irgendwie, immerhin engagieren Eltern sehr oft einen Nachhilfelehrer, weil sie den Stoff nicht beherrschen und gar nicht selbst helfen könnten. Wenn sie sich diese Unwissenheit eingestehen, wie sollen sie dann selbst die Qualität eines Nachhilfelehrers beurteilen können, wenn man von der langfristigen Beurteilung durch die Noten der Kinder absieht? Hinzu kommt wohl, dass man bei Schülern aufgrund des geringen Altersabstandes vielleicht an der Durchsetzungsfähigkeit zweifelt und gerade dem Lehramtsstudenten auch ein pädagogisches Knowhow zuspricht. Das mag oft nicht zutreffen, aber tendenziell wollen Eltern eigentlich immer die scheinbar beste Unterstützung für ihr Kind - da wirkt für viele der Schüler oder junge Mensch ohne offensichtliche Qualifikationen erst einmal abschreckend.
Ich habe auch schon ein paar Mal Nachhilfe gegeben, allerdings waren die Schüler meistens schon in der Oberstufe und haben deshalb selbst mich als Nachhilfelehrer herausgesucht. Die Eltern haben sich da nicht eingemischt. Ich selbst war damals schon Student oder sogar schon im Berufsleben, von daher hatte ich diese Akzeptanzprobleme nicht, obwohl ich nicht exakt das richtige Fach studiert habe.
Ich kann die Haltung mancher Eltern auch verstehen. Es ist zwar nicht unbedingt eine Qualitätsgarantie, wenn jemand das passende Fach studiert, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand dafür interessiert und es auch mit Begeisterung herüber bringen kann, ist doch deutlich höher. Und das ist vielleicht sogar wichtiger als die eigentliche fachliche Qualifikation. Schließlich sind Schüler häufig in den Fächern eigentlich nur deshalb so schlecht, weil ihnen die Motivation und das Interesse fehlt. Wenn dann der Nachhilfelehrer ein gutes Vorbild ist, könnte das schon das Interesse am Fach steigern.
Ich würde nicht sagen, dass man nur Nachhilfe von Lehrern und Studenten in Anspruch nehmen sollte, denn für andere Schüler sind die Nachhilfestunden ja auch nochmal eine Wiederholung und Festigung der Kenntnisse. Ich selber habe früher, als ich noch zur Schule gegangen bin, Nachhilfe gegeben an Schüler, die zwei bis drei Klassen unter mir zur Schule gegangen sind. Es hat mir sogar geholfen, so dass ich bessere Mathekenntnisse erzielen konnte.
Ich hatte früher in der Schule auch einfach nur ältere Schüler als Nachhilfelehrer und nur einmal einen richtigen Lehrer. Und um ehrlich zu sein, konnten mir die normalen Schüler alles viel besser erklären als der richtige Lehrer. Bei den älteren Schülern habe ich es meist auf Anhieb verstanden, während mir der Lehrer alles so kompliziert erklärt hat, das ich nie wusste worum es geht.
Deshalb hatte ich danach keinen richtigen Lehrer mehr sondern nur noch Schüler aus höheren Klassen. Diese konnten mir genauso gut, wenn nicht sogar besser helfen. Also ich finde, das auch ältere Schüler genauso gute Nachhilfelehrer sein können wie Studenten oder Lehrer. Außerdem kosten diese auch nicht so viel und es bringt meist auch den gewünschten Erfolg.
Theoretisch sind Lehrer bzw. Lehramtstudenten am besten für Nachhilfe geeignet, weil sie außer Fachwissen auch pädagogische Erfahrung haben. Ein guter Nachhilfelehrer soll schließlich nicht nur das Fach beherrschen, sondern vor allem gut erklären können.
In der Praxis sieht es aber oft ganz anders aus. Ein motivierter Schüler, der gut erklären kann, ist manchmal besser als ein gestresster Lehrer, der sich zu wenig Zeit für die Nachhilfe nimmt. Man kann nicht pauschal sagen, welche Personen gut als Nachhilfelehrer geignet sind. Ich würde zuerst einen Probeunterricht vereinbaren. Und wenn der Unterricht gut verlaufen ist und weitergeholfen hat, dann ist es doch egal welche Ausbildung die unterrichtende Person hat.
Ich kann aber trotzdem nachvollziehen, dass viele Eltern auf die Qualifikation des Nachhilfelehrers achten, weil sie schließlich nur das beste für ihr Kind wollen. Aber wie ich schon oben angedeutet habe, ist ein gute Qualifikation nicht alles. Ein guter Nachhilfelehrer hat viel Wissen, ist freundlich, ist geduldig und hat Talent beim Erklären. Wenn du diese Eigenschaften hast, bist du meiner Meinung nach für die Nachhilfe geeignet, auch wenn du kein Lehramtsstudium absolviert hast.
Ich gebe selbst seit ein paar Jahren Nachhilfe. Ich denke das erste Jahr war ich trotz Lehramtsstudium auch nicht super geeignet aber inzwischen stehe ich kurz vor dem Referendariat und habe vor Allem Nachhilfeschüler, deren letzte Nachhilfelehrer sich als Enttäuschung entpuppten. Meine Nachhilfeschüler waren vorher bei Personen, die Mathematik wunderbar konnten, oder eben bei Schülern, wie auch Mathematikstudenten. Aber insgesamt sagen alle Eltern und Schüler, dass diesen Gruppen einfach etwas fehlte und sie nicht das Gefühl hatten, dass es viel brachte.
Das kann einem mit einem schlechten Lehramtsstudenten genauso passieren keine Frage. Doch wenn ich überlege was ich selbst im Studium erlebt habe und gelernt habe. Nun ja Wissen alleine über ein Thema reicht einfach nicht, denn sonst könnte ja auch jeder der sich in etwas auskennt sofort Lehrer werden. Im Lehramt selbst lernt man nun mal auch Pädagogik, Methoden, Lernstrategien, Erklärungsmöglichkeiten etc. Dies alles fehlt Jemanden der sich in einem Thema gut auskennt. Da verstehe ich absolut warum manche Eltern lieber auf Lehramtsstudenten oder Lehrer zurück greifen. Ich werde es irgendwann selbst nicht anders machen, sondern ganz genauso. Ich halte dies für sinnvoller, denn auch unterrichten muss irgendwo gelernt oder zumindest schon mal praktiziert worden sein, auch wenn man super gut in dem zu unterrichtenden Thema ist.
Im Lehramt selbst lernt man nun mal auch Pädagogik, Methoden, Lernstrategien, Erklärungsmöglichkeiten etc. Dies alles fehlt Jemanden der sich in einem Thema gut auskennt.
Das kann man so pauschal doch nicht sagen. Natürlich lernt ein Lehramtsstudent theoretische Methoden, aber das heißt noch lange nicht, dass er fähig ist, diese auch in die Praxis umzusetzen. Andererseits gibt es Menschen ohne Lehramtsstudium, die einfach das natürliche Talent haben, anderen Leuten Wissen mitzuteilen.
Außerdem unterscheidet sich die typische Lehrersituation wesentlich von Nachhilfe. Ein Lehrer hat normalerweise eine ganze Klasse vor sich; während Nachhilfe typischerweise eine Eins-zu-Eins-Situation ist. Die jeweils notwendigen Methoden unterscheiden sich enorm.
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