Jetzt schon umziehen oder warten, bis Sohn Lehre fertig hat?
Da meine Kinder ausgezogen sind, wird mir meine Wohnung zu groß und vor allen Dingen zu teuer. Ich bin mittelfristig auf der Suche nach einer Zweizimmerwohnung oder vielleicht auch nur einem Appartement. Ich brauche nicht viel Platz. Nun hat mein Sohn vor zwei Monaten in einer weit entfernten Stadt, nämlich Berlin, eine Lehre angefangen und ich habe noch Angst, dass er sie vielleicht nicht durchhält. Er meint zwar, dass es ihm gefällt und dass er den Rest seines Lebens auf jeden Fall in Berlin bleiben möchte, aber das sind halt die Aussagen eines gerade 18 Jahre alt gewordenen Jugendlichen, auf die man erfahrungsgemäß nicht so viel geben kann.
Zur Zeit habe ich zwei Untermieterinnen, um die Wohnung überhaupt halten zu können, aber ich fühle mich nicht unbedingt wohl dabei, obwohl es wirklich ideale Untermieterinnen sind, die den ganzen Tag arbeiten und überhaupt keine Probleme machen. Ich muss sie geradezu ermuntern, die Küche in Beschlag zu nehmen oder abends einmal auszugehen.
Ich traue mich noch nicht so recht, umzuziehen, weil ich das Gefühl habe, meinem Jüngsten, dem Lehrling in der fremden Stadt, einen Platz freihalten zu müssen, falls er doch wieder zurückkommt. Was haltet ihr von meinen Skrupeln? Sollte ich meinem Sohn ein Zimmer freihalten oder muss er, falls er die Lehre abbricht und wieder zurückkommt, dann eben sozusagen als Gast ohne eigenes Zimmer bei mir übernachten? Sollte ich vielleicht zumindest bis zur Halbzeit warten? Wenn er sich geschickt anstellt, kann er die Lehre auf zwei Jahre verkürzen.
Dein Sohn scheint sich bisher pudelwohl zu fühlen und das ist doch schon einmal super. Du musst nicht gleich vom schlimmsten ausgehen. Wenn du jetzt deine Wohnung kündigen würdest, dann hättest du doch eh noch 3 Monate Kündigungsfrist. Das heißt bis du die nächste Wohnung nimmst verstreicht eh nochmal Zeit und im Falle des Falles lassen fast alle Vermieter auch eine Kündigung zurück ziehen, falls doch etwas mit deinem Sohn sein sollte. Aber ehrlich gesagt denke ich nicht, dass du darauf Rücksicht nehmen musst.
An deiner Stelle würde ich mich Zuhause auch nicht mehr unwohl fühlen wollen und lieber in eine allein bezahlbare Wohnung ziehen wollen. Wenn dein Sohn dich besucht, dann gibt es eben die Couch und wenn er doch länger bleiben sollte, dann geht das als Übergangslösung doch genauso. Du hast lange an deinen Sohn gedacht, jetzt kannst du ruhigen Gewissens auch mal daran denken, dass es dir wieder gut geht. Dein Sohn wird das sicher gutheißen.
Ich würde an deiner Stelle noch viel langfristiger denken. Du hast doch mehrere Söhne/Kinder, die dich doch auch besuchen kommen sollen. Da ist doch generell ein Gästezimmer keine schlechte Investition. Um ehrlich zu sein, kann ich mir nicht vorstellen, dass es einem jungen Mann gefällt, bei Muttern auf der Couch zu schlafen. Da werden sie dann viel eher Möglichkeiten zur Übernachtung bei Freunden suchen.
Du hast auch mal erwähnt, dass du dir auch vorstellen kannst, einfach in eine billigere Stadt zu ziehen. Da würden deine Kinder dann niemanden kennen, bei dem sie übernachten könnten, wenn sie dich besuchen. Und auch niemanden zum Treffen, Ausgehen und Wiedersehen. Ich meine, ich mag meine Mutter, aber ich denke, ich würde sie seltener und jeweils kürzer besuchen, wenn ich dort nicht auch all meine Freunde aus Jugendzeiten treffen könnte. Es ist schön, so eine Basis in der alten Heimat zu haben. Die würdest du deinen Jungs mit einem Umzug nehmen.
Ich weiß nicht, ob du dir wirklich so viel Gedanken über die Lehre deines Sohnes machen solltest, da bisher ja wirklich alles ausgesprochen gut läuft. Aber ich kann verstehen, dass du dir diese Gedanken machst. Kombiniert mit meinen Bedenken, wäre ein Gästezimmer doch die ideale Lösung, die für beide Fälle geeignet ist. Es muss ja nicht riesig sein, sondern einfach nur für ein bisschen Privatsphäre und damit für einen angenehmeren Aufenthalt bei dir sorgen.
Ist dein Sohn bisher ein Problemkind gewesen, was nichts lange durchgehalten hat? Oder wie kommst du sonst zu der Meinung, dass ein Jugendlicher in dem Alter recht schnell seine Meinung ändern wird? Das halte ich für recht weit hergeholt, um dir selbst etwas schön zu reden. Was im Endeffekt heißt, dass du gar nicht so wirklich umziehen willst. Dein Sohn soll dein Zögern also rechtfertigen.
Nur wenn deine Kinder ausgezogen sind und sich scheinbar dort wohlfühlen, wo sie sind, dann solltest du es akzeptieren. Allerdings kam schon in anderen Threads ab und an das Thema mal durch, dass du deine bereits erwachsenen Kinder nicht als solche wahrnimmst.
Also solltest du dir endlich darüber bewusst werden, dass deine Kinder ihren Weg gehen werden. Du musst also kaum mehr auf ihre Befindlichkeiten Rücksicht nehmen. Gestalte dir dein Leben so, wie du es für richtig hälst. Wobei der Aspekt der eventuellen Übernachtungsbesuche bei der Wohnungssuche auch bedacht werden sollten.
Auch wenn Besuch im Wohnzimmer schlafen kann. Solltest du doch die neue Wohnung danach aussuchen, dass du einen eigenen Schlafbereich hast. Alles andere würde wohl bei Besuchen deiner Kinder nicht wirklich sinnvoll sein. Es sei denn, du rechnest damit, dass sie dich nie länger besuchen wollen.
Es ist schwer zu sagen, ob dein Sohn noch einmal einen Rückzieher bei seiner Lehre macht, da wir ihn ja logischerweise nicht kennen. Wenn du jedoch schreibst, dass er sich dort wohl fühlt, dann ist das doch schon mal ein gutes Zeichen. Warum also so einen großen Kopf machen? Ich hätte jetzt eher gedacht, als ich die Überschrift gelesen habe, dass bei deinem Sohn das genau Gegenteil der Fall sei. Unter dem Aspekt würde ich sicher ähnlich denken und hätte da auch meine Sorgen. In dem Fall solltest du dich aber auf deinen Sohn verlassen, immerhin musst auch du selber sehen, wie du finanziell hinkommst.
Sollte dein Sohn wirklich noch einen Rückzieher hinlegen, dann ist das sicher keine schöne Sache, aber auch da findet sich eine Lösung. Zur Not sucht man dann eben eine vorübergehende Bleibe für ihn als Zwischenlösung. Da sollte sich schon etwas finden. Ich würde an deiner Stelle also nicht weiter warten und dich darauf zu konzentrieren, dass du eine geeignete Wohnung findest. Zur Not kommt er eben mal einige Zeit in einem Nebenzimmer als Gast unter.
Ich finde generell, dass ein ausgezogenes Kind nicht mehr wirklich einen Anspruch darauf hat, bei einer unerwarteten Rückkehr ins Elternhaus jederzeit in ein eigenes Zimmer zurückkehren zu können. Immerhin hat man mit dem Auszug eine Entscheidung getroffen, die ein Stück weit der Abnabelung dienen soll, da kann man durchaus davon ausgehen, dass Eltern dasselbe tun dürfen und sich nicht mehr nach den Bedürfnissen der Kinder richten müssen. Natürlich wäre es schön, wenn du im Zweifelsfall jedem deiner Kinder eine Notunterkunft bieten könntest, ich halte dafür aber ein Wohnzimmersofa für vollkommen ausreichend und denke nicht, dass du nur deswegen die große Wohnung halten musst.
Gedanken würde ich mir wohl eher darum machen, wie du in einem kleinen Appartement, das du für die Zukunft planst, Familienzusammenkünfte wie beispielsweise Weihnachten oder andere Besuche deiner Kinder gestalten könntest. Gerade, wenn du in eine andere Stadt ziehen würdest, wäre es ja unwahrscheinlich, dass deine Kinder in dieser Zeit bei Freunden unterschlüpfen können. Den Vorschlag eines allgemeinen Gästezimmers, den Bienenkönigin gemacht hat, finde ich gar nicht so schlecht, vielleicht sprichst du aber auch noch einmal mit deinen Kindern und fragst nach Wünschen und Vorstellungen.
Als ich aus meinem Elternhaus auszog, wurde mein Zimmer gleich zu einem Hobbyzimmer für meinen Vater umgewandelt. Als mein Bruder aus unserem Elternhaus auszog, wurde sein Zimmer zu einem Hobbyzimmer für meinen Vater. Somit war es nicht möglich, dass wir mal dort übernachten. Aus welchen Gründen auch immer. Wobei meine Mutter in ihren Zimmer eine Couch stehen hatte. Da hätte man eventuell auch mal übernachten können.
Ein paar Jahre später mussten meine Eltern aus dieser Wohnung ausziehen. Es war auch klar, sie ziehen in eine kleinere Wohnung. Die Wohnung ist im Endeffekt nicht wirklich kleiner, aber durch die Aufteilung eben anders. Dort gibt es ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und ein Büro für meinen Vater, welches eher seine Rumpelkammer ist. Dort mal übernachten wäre gar nicht drin gewesen. Eventuell mal im Wohnzimmer, was aber aus anderen Gründen nur schwer möglich gewesen ist.
Wir beiden Kinder waren beide um die 30 Jahre alt, als unsere Eltern umzogen. Aber wie hätten nie die Chance gehabt, mal zu unseren Eltern zurück zu können. In meinem Leben gab es Phasen, in denen das hilfreich gewesen wäre und im Leben meines Bruders auch. Da der Weg aber eben nicht da war, haben wir andere Lösungen gesucht.
Ich will damit ausdrücken, dass auch andere Eltern nicht zwingend Platz haben, wenn ihre Sprösslinge wieder die Füße unter Mamas Tisch stecken wollen. Das solltest du als Beweggrund bei Seite lassen. Beziehungsweise will auch damit auch aufzeigen, dass eine Ein-Zimmer-Wohnung dir zwar vielleicht reichen würde, es aber sicherlich sinnvoll wäre, wenn ein zweiter Raum vorhanden wäre, wenn man Besuch da ist. Gerade wenn dein Sohn so weit weg wohnt.
Auf der anderen Seite hast du dich ja eigentlich dafür entschieden Untermieter aufzunehmen, weil du keine passende Wohnung gefunden hast. Ich denke da spielt nun auch mit rein, ob und was du für dein Budget findest. Ob man da wirklich noch Ansprüche stellen kann ist fraglich.
Ich habe das Gefühl, dass du gar nicht an einem Umzug interessiert bist, so lange du mit deinen Finanzen zurecht kommst. Durch deine Untermieter scheint das der Fall zu sein. Wenn du gut mit ihnen klar kommst, würde ich den Umzug auch verschieben, bis du irgendwann durch Zufall die passende Wohnung findest, die du auch bezahlen kannst.
Als Mutter von mehreren Kindern kann ich mir deine Gedanken gut vorstellen. Es könnte ja auch wirklich sein, dass dein jüngster Sohn oder auch ein anderer mal wieder für eine zeitlang bei Muttern wohnen will. Egal, ob das mit der Lehre nun klappt oder nicht, dazwischen kommen kann immer mal etwas. Dann wirst du froh sein, wenn du eine Unterkunft für deinen Sohn hast. Mit einer Zweizimmerwohnung kannst du keinem eine vorübergehende Bleibe bieten.
Wahrscheinlich hält dich auch die Tatsache gefangen, dass du dich in deiner Wohnung glücklich gefühlt hast, die Gegend kennst wie deine Westentasche und auch deine Bekannten im Umkreis wohnen hast. Das alles sind Gründe, die dich zögern lassen. Denk noch einmal in Ruhe über einen Umzug nach. Und wenn du es finanzielle schaffst, dann warte noch ein wenig, bis dein Sohn die Lehre fast rum hat und immer noch so begeistert von Berlin ist.
Hast du nicht mal in einem Beitrag erwähnt, dass du in München lebst? Da ist der Wohnungsmarkt doch so oder so ziemlich angespannt. Ich würde an deiner Stelle langsam mit der Wohnungssuche beginnen, denn es gibt keine Garantie, dass du überhaupt (schnell) was passendes in deiner Preisklasse finden wirst. Schau dich um, ob du was findest und dann kannst du immer noch entscheiden. Es kann auch sein, dass du locker 1-2 Jahre brauchst, bis du was passendes gefunden hast und dann hat dein Sohn die Ausbildung schon fertig und du kannst guten Gewissens umziehen.
Hier in der Region ist der Wohnungsmarkt so angespannt, dass man locker 2 Jahre oder länger suchen muss, bis man etwas passendes in seiner Preisklasse findet. Die Konkurrenz ist einfach extrem groß. Wenn man vorher und schnell etwas günstiges und passendes findet, grenzt das bei uns an ein Wunder und ich vermute, dass es in München ähnlich oder sogar schlimmer sein wird. Daher spricht nichts gegen eine frühzeitige Suche, weil die Suche an sich ja nicht bedeutet, dass es sofort zum Umzug kommen wird.
Ich würde mich auch jetzt schon auf Wohnungssuche begeben. Wie Täubchen schon schreibt, ist es je nach Region ja doch schwer eine gute und bezahlbare Wohnung zu finden. Das kann ja doch einige Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem kann dein Sohn doch nicht immer am Rockzipfel hängen und muss eben sehen, dass er eine Wohnung findet, wenn er doch wieder aus Berlin weg möchte. Zur Not hast du doch sicherlich auch ein Sofa auf dem er ein bis zwei Nächte schlafen kann oder? Du lässt ihn ja nicht im Stich, nur weil du dir eine kleinere Wohnung suchst. Du kannst dir ja auch eine Schlafcoach zulegen, dann hast du eine Übernachtungsmöglichkeit, falls das mal nötig wird. Ich würde nicht warten, bis der Sohn die Ausbildung abgeschlossen hat. Immerhin hast du auch ein Leben und deine jetzige Wohnsituation gefällt dir sicherlich im Laufe der Zeit immer weniger, wenn es dir jetzt schon nicht besonders behagt.
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