Für guten Gebrauchtwagen schon mal über das Limit gehen?

Mein Onkel will sich einen Gebrauchtwagen kaufen. Er hat sich ein Limit von 7500 Euro gesetzt. Mehr wollte er eigentlich nicht ausgeben. Nun hat er ein Auto gefunden, welches fast 8000 Euro kosten soll und 500 Euro kann er es bestimmt auch nicht herunterhandeln. Er überlegt nun, ob er sich dieses Auto dennoch kaufen sollte.

Würdet ihr für einen guten Gebrauchtwagen auch schon mal über euer Limit gehen? Wir haben in der Verwandtschaft darüber diskutiert und meine Cousine meinte, dass sie nicht mal, wenn sie sich ein niedrigeres Limit gesetzt hätte darüber gehen würde. Sie hat sich damals einen Gebrauchten gekauft und hat sich ein Limit von 2000 Euro gesetzt und ist nicht drüber gekommen. Im Gegenteil. Sie hat sogar noch knapp drunter gelesen.

Es kommt darauf an, warum man sich dieses Limit gesetzt hat. Wenn dein Onkel wirklich nicht mehr Geld hat und sonst einen Kredit aufnehmen müsste, wäre natürlich davon abzuraten. Wenn es aber nur eine willkürliche Grenze ist und er sich die 500 Euro leisten kann, dann würde ich an seiner Stelle das Auto nehmen. Ich denke aber eh, dass man einen Gebrauchtwagen, der mit knapp 8000 Euro angesetzt ist, locker auf 7500 Euro herunterhandeln kann. Die ersten Preise sind ja eh immer zu hoch gegriffen und beim Gebrauchtwagenverkauf ist Handeln ja sozusagen ein Muss.

Ich brauchte dieses Jahr auch einen anderen Gebrauchtwagen, da bei meinem Alten die Reparaturkosten den Wert des Autos weit überschritten hatten. Eigentlich wollte ich für den Gebrauchtwagen nur 5000 Euro ausgeben, aber für das Geld habe ich nichts passendes gefunden, was mir zugesagt hätte. Entweder war das Auto auch schon sehr alt oder es hatte schon massig Kilometer runter. Bei vielen handelte es sich sogar um Unfallfahrzeuge oder um Fahrzeuge, mit nur gelber Umweltplakette.

Letztendlich habe ich 6500 Euro gezahlt. Dafür habe ich aber auch ein ordentliches Auto bekommen, was noch Top in Schuss ist. Ich bereue die Mehrkosten nicht, denn so bin ich jedenfalls auf der sicheren Seite.

Bei mir würde es auf das Limit ankommen. In dem Fall von deinem Opa würde ich glatt die 500 € ohne Bedenken mehr ausgeben, denn das ist eine Summe, die man leichter zusammenbekommen könnte, als wenn es jetzt 2000 € wären. Ich möchte mir demnächst auch ein Auto zulegen und habe mir als Grenze +/- 10 % von der Summe, die ich schon habe als Schmerzgrenze gesetzt. Ich denke, damit kann man gut rechnen und da bekommt auch schon Qualität für und was vernünftiges.

Ich bin bei meinem Auto auch ein wenig über das Limit gegangen. Ich weiß nicht mehr welches Limit ich hatte aber ich lag dann auch ein paar hundert Euro drüber. Ich habe mir das Auto trotzdem gekauft und habe mir alles Mögliche dazu gehandelt. So hätte ich sonst Winterreifen kaufen müssen, die bekam ich so dazu. Ebenfalls Warndreieck, Verbandskasten und so weiter. Von dem her wenn ich jetzt alles rechne bin ich eigentlich doch in meinem Limit geblieben denn diese Dinge hätte ich noch kaufen müssen und die waren bei meinem Limit sicher nicht eingeplant.

Erstmal wüsste ich nicht warum nicht vielleicht doch etwas am Preis machbar sein sollte. Irgendetwas bekommt man immer hin und wenn man vielleicht Winterreifen gratis bekommt, die man eh bräuchte. Etwas ist immer machbar. Daher würde ich auch nur übers Limit gehen, wenn sich etwas machen ließe. Es muss schon einen guten Grund geben der sich lohnt.

Meine beste Freundin zum Beispiel hatte ein Limit von 5500 und das Auto kostete 6000€. Die Händler boten allerdings nach einigem Handeln Winterreifen Kompletträder und eine Garantie von einem Jahr dazu an. So etwas wäre für mich Grund genug mein Limit zu überschreiten.

Bisher konnte ich immer meine Limits einwandfrei einhalten, aber beim Auto war auch ich ein wenig drüber. Es waren am Ende "nur" 200 Euro und die hatte ich dann auch noch. Wäre es jetzt aber noch mehr gewesen, dann hätte ich ihn definitiv nicht genommen. Wenn ich mal wieder einen Gebrauchtwagen kaufe, dann werde ich wieder möglichst streng beim eigenen Limit sein, auch wenn der Wagen noch so verlockend ist, immerhin geht es ja meistens um recht viel Geld. Da will das ganze doch zweimal überlegt sein.

Das kommt natürlich stark auf den Hintergrund an. Wenn es nicht schnell gehen muss und das alte Auto nur mit der Zeit gegen ein Neues getauscht werden soll, würde ich nicht über mein Limit gehen. Stattdessen würde ich mir etwas Zeit lassen und weitersuchen. Mit etwas Wartezeit ergibt sich auch die Möglichkeit, ein geeignetes anderes Auto zu finden.

Ist aber das alte Auto soeben unbrauchbar geworden durch einen Unfall oder es muss aus sonstigen Gründen sehr schnell ein Auto her, sieht die Situation wieder anders aus. Klar könnte man dann vielleicht ein günstigeres Auto heraussuchen, das unter dem Limit liegt, aber wenn es nicht gefällt und auch die eigenen Ansprüche nicht erfüllt ist es das Geld dann auch nicht wert. Das liegt natürlich am Wagen selbst aber 500 Euro mehr können auch gut investiert sein, muss aber nicht.

Wenn man zum Beispiel für 8000 Euro ein Auto findet, bei dem noch nicht so viel gewartet wurde hat man mit Reparatur vielleicht mehr Kosten, als gleich das Auto für 8500 Euro zu nehmen, das gut gepflegt wurde. Zudem ist man mit seinem Wunschauto höchstwahrscheinlich glücklicher, als irgendein anderes aus der Notlage heraus zu nehmen. Hier wären aber auch 500 Euro über dem Preislimit das Maximalste, was ich mehr geben würde für mein Traumauto. Bei meinem letzten lag ich sogar ein Stück unter dem Preislimit und habe das für mich passendste Auto gefunden, die Mängel die es hatte haben mich nicht gestört.