Könntet ihr euch auch Frauen im Formel 1 Zirkus vorstellen?

Ich schaue mir immer die Formel 1 Rennen an. Und ich wundere mich immer wieder, dass Frauen nie mehr wurden bei der Formel 1 als Testfahrerin. Ich würde mir mehr Frauen in der Formel 1 wünschen und frage mich, wie die Chancen in diesem Beruf für Frauen stehen? Was muss man mitbringen und könntet ihr euch Frauen in diesem Formel 1 Zirkus vorstellen oder denkt ihr, dass Frauen dafür nicht geeignet sind? Denkt ihr, dass jemals Frauen auch in diesem Beruf Fuß fassen können?

Zunächst finde ich im Grundsatz eine Formel-1-Begeisterung für lustig, weil meinem Verständnis nach dies einer "sozialen Neurose" gleich kommt. Eben so was wie das Patriarchat, der Nationalismus, Massenalkoholismus oder eben die Formel-1-Begeisterung. Das aber tut dann nichts zur Sache.

"Technisch" wird nichts dagegen sprechen, dass "mehr Frauen" in der Formel-1 tätig sind. Und auch nichts dagegen, dass Frauen auch mehr im Rampenlicht stehen! Auch wenn hier - Frauenfeindlich - gerne immer wieder darauf hingewiesen wird, dass das Fahren ein "Knochenjob" ist, der alles verfügbare an Kräften aufzehren würde (also ein Job, der nichts für das "schwache Geschlecht" ist). Das nur für alle, die ernsthaft glauben, emanzipatorische Bewegungen hätten sich überlebt.

Es ist tatsächlich zunächst die fehlende Akzeptanz in der männerdominierten Automobilbranche, welche es Frauen schwerer macht. Dann aber, das muss man auch sehen, gibt es auch das Problem der wenigen Plätze auf viele "Bewerber". Dazu muss man nicht nur die Formel-1 im Auge haben: es gibt nicht wirklich viele Rennfahrer-Jobs als Profi. Dafür Unmengen an "Bewerbern". Und diese kommen ja auch mit einem entsprechenden Hintergrund - auch das ist ein Punkt, bei dem eben Mädchen schon früh eher ausgesiebt werden. Man kann ja mal in die Hörsäle schauen und fragen, wie viel Prozent der Studierenden im Maschinenbau Frauen sind. Oder wie hoch der Anteil der Frauen im Bereich der KFZ Werkstätten arbeiten (jenseits der Kassen!).

Das Problem bzw. die Ursache, dass hier also eher weniger Frauen tätig sind (außer beim Schirmchen halten bei großer Hitze und die zugehörige Qualifikation ist immer sehr gut zu sehen!) ist noch immer ein gesellschaftliches Problem. Bevor hier ein "Umdenken" stattfindet bzw. die Formel-1-Weltmeisterschaft von einer Frau gewonnen wird, müssen noch andere Prozesse durchlaufen werden. Und da sind wir heute noch ein gutes Stückchen entfernt.

Also zunächst @derpunkt: Ich sehe den Zusammenhang zwischen Patriarchat oder gar Nationalsozialismus und Formel 1 erstmal überhaupt nicht. Wäre nett wenn du das genauer erläutern könntest.

Im Rampenlicht stehen die Frauen ja im Übrigen schon länger in der Formel 1. Man denke nur an Monisha Kaltenborn, die es schon zu viel gebracht hat und davon wünsche ich mir noch mehr, auch wenn die berufliche Begeisterung an Technik und im speziellen Formel 1 bei Frauen mit Sicherheit nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei vielen Männern. Auch abseits der Piste gibt es zumindest viele Frauen, die in die Kamera gezerrt werden (wahrscheinlich wegen der Quote). Und ich finde das auch keineswegs negativ.

Der einzige Punkt, in dem ich (auch auf die Gefahr hin als Chauvinist bezeichnet zu werden) da kritisch bin, ist tatsächlich bei den Fahrerinnen. Es gab ja schon Formel 1 Testfahrerinnen, nur keine regelmäßigen (man denke nur an die kürzlich Verstorbene). Ich könnte mir so etwas wie eine Frauen Formel 1 gut vorstellen (auch wenn die Einschaltquoten wohl nicht der Männer Formel 1 ebenbürtig wäre) und auch sicher gäbe es welche, die sich durchsetzen können.

Nur glaube ich nicht, dass die Formel 1 eine Männerdomäne ist, weil Männer gerne Frauen unterdrücken und behaupten etwas Besseres zu sein, sondern weil (biologisch bedingt) Männer einfach Fähigkeiten besitzen (auch körperliche), die Frauen nicht haben (und anders herum). Um es kurz zu machen: Ich glaube nicht, dass sich Frauen auf Dauer gegen die Männer durchsetzen könnten. Ausnahmen könnten die Regel bestätigen, ein paar außergewöhnlich Talentierte gibt es immer und unabhängig vom Geschlecht. Aber ebenbürtig werden sie wohl nicht werden.

Ich kann mir Frauen in der Formel 1 durchaus vorstellen und es gab sie auch schon. Im Jahre 1958 nahm Maria Teresa de Filippis in einem Maserati 250F an einem Formel-1-Grand-Prix teil. Es werden aber wahrscheinlich immer weniger Frauen als Männer sein, die sich aktiv damit beschäftigen, weil Frauen sich im Durchschnitt nicht so dafür interessieren.

Mir fällt eigentlich absolut kein Grund ein, warum Frauen nicht genauso an der Formel 1 teilnehmen könnten, wie Männer. Es wäre keinesfalls so unfair, wie wenn Frauen gegen Männer Fußball spielen würden, denn zu einem großen Teil kommt es ja auf das Auto an. Außerdem auf die fahrerischen Qualitäten, aber die kann eine Frau genauso haben, wie ein Mann. Ob die körperliche Belastung in diesen Autos wirklich so hoch ist, dass eine Frau benachteiligt wäre, kann ich nicht wirklich beurteilen, aber ich glaube es eigentlich nicht.

Dass kaum Frauen den Weg in die Formel 1 finden, liegt vermutlich daran, dass Frauen im Motorsport auch heute noch weniger akzeptiert werden, als Männer, und die Rennställe somit bevorzugt Männer unter Vertrag nimmt. Ich habe mal gelesen, dass es mehrere Testfahrerinnen gibt und es wäre schon schön, wenn sich eine von denen mal durchsetzen und in der Formel 1 starten könnte, auch wenn ich mich nur bedingt für diesen Sport interessiere.