Rollator wegen Ermangelung einer Antragsstellung zurückgeben
Meine Oma hat mich gerade sehr aufgeregt angerufen. Sie hat schon seit mehreren Jahren einen Rollator, mit den sie längere Strecken außerhalb des Hauses laufen kann. Sie ist eben nicht mehr sehr gut zu Fuß. Nun fordert die Krankenkasse AOK diesen Rollator zurück. Sie müsste alle zwei Jahre einen Antrag ausfüllen. Was das nun für ein Antrag sein soll, habe ich in der Eile nicht erfahren können. Aber ich denke mir wohl, dass es sich dabei um die Antragstellung zur weiteren Nutzung des Rollators handelt. Darf die Krankenkasse AOK meiner Oma nun einfach den Rollator entziehen?
Ohne diesen Rollator kann sie sich ja gar nicht mehr weit von ihrem zu Hause bewegen. Ich kann mir dies einfach nicht vorstellen. Kennt ihr es, dass man alle zwei Jahre einen Antrag wegen dem Rollator stellen muss? Kann man für meine Oma eine andere Lösung finden? Kann man da nicht auch was Rechtliches einleiten oder sich bei der Krankenkasse beschweren? Sie will ja nun einen privaten Rollator kaufen, aber ich sehe es nun nicht ein. Morgen werde ich dazu auch noch eine Kollegin, die für die Hilfsmittelbestellung im Pflegeheim zuständig ist, befragen.
Das wirkt jetzt im ersten Moment sehr fies. Aber Fakt ist nun mal, dass der Rollator von der Krankenkasse gestellt wird und wenn er nicht mehr benötigt wird, dann bekommt ihn jemand anders, der ihn dringend braucht. Wenn die Dinger bei allen alten Leuten, die dann doch einen Rollstuhl brauchen, im Keller vergammeln, sind das doch enorme Kosten und niemand hat was davon. Also ich kann das System sehr gut nachvollziehen.
Und wenn deine Großmutter solche Dinge nicht mehr alleine regeln kann, dann muss man ihr halt helfen und mit ein Auge auf ihre Unterlagen haben. Ich finde es besser, wenn das schrittweise anfängt, als wenn plötzlich alles über einen hereinbricht. Ich denke, wenn man bei der Krankenkasse nachfragt, ist auch ganz schnell wieder ein Rollator da. Die machen das ja nicht aus Grausamkeit.
Ich würde bei der Versicherung anrufen und nach dem Antrag fragen. Deine Oma bekommt ihn dann bestimmt noch einmal geschickt, wenn sie ihn verlegt hat. Du kannst ihr ja beim Ausfüllen und Besorgen eventueller Bescheinigungen helfen.
Das man immer wieder erneut einen Antrag stellen muss, ist ja klar. Zwei Jahre sind eigentlich recht lange. Die Krankenkasse weiß ja nicht, ob der Rollator noch gebraucht wird. Auch, wenn man älter ist, braucht man ihn manchmal nur nach einer Operation. Die Krankenkasse wird nicht sofort einen Mitarbeiter vorbeischicken und den Rollator deiner Oma wegnehmen. Aber wenn deine Oma genügend Geld hat, ist es vielleicht eine gute Idee, selber einen etwas luxuriöseren Rollator zu kaufen als das Krankenkassenmodell.
Ich denke mal, dass es angeraten wäre, dass mal jemand aus der Familie den Hörer in die Hand nimmt und ein vernünftiges Gespräch mit der Krankenkasse führt. Wenn man da deutlich macht, dass die Oma das Teil wirklich benötigt, wird sich da sicherlich eine Lösung finden lassen. Immerhin kann die Krankenkasse ja wohl kaum erwarten, dass ihr wisst, dass ihr alle zwei Jahre einen Antrag stellen müsst. Das ist meiner Ansicht nach deren Schlamperei. Es bringt aber jetzt nichts, wenn die Oma da völlig aufgelöst reagiert, wie ältere Leute halt so sind. Meine Mutter hat übrigens seit 2007 einen Rollator, da hat die Kasse bisher nicht einmal nach gekräht.
Wer da nun geschlampt, oder evtl. etwas übersehen hat, lassen wir mal außen vor. So schnell holt nicht jede Krankenkasse die Rollatoren wieder ab. Als unsere Nachbarin starb, wurde der alte Rollator erst mitgenommen, als eine andere Nachbarin ihren bekam und das hat ein paar Monate gedauert.
ALDI hat doch ab und an auch welche im Angebot. 60,- kosteten die, meine ich. Weiß ich, weil das familiär bei uns auch mal ein Gesprächsthema war. Ich vermute mal, dass die AOK schon sehr kulant sein kann in der Hinsicht. Sollte es Probleme geben, gibt es das große Blutblatt und auch regionale Zeitungen, die gerne über solche Dinge berichten, wenn nicht selber der Antrag verpennt wurde!
Einfach mal die Oma fragen, ob die AOK in letzter Zeit, also so im letzten halben Jahr, ihr nicht geschrieben, oder sie angerufen hätten. Wenn es so ist, dann einfach lustig abhaken und kein schlechtes Gewissen hinterlassen, sonst wird sie sich nachher noch unwohler und unsicherer fühlen - die Frage sollte aber schon gestellt werden, wenn ihr das noch nicht habt.
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