viel Streit wegen der Mutter des Partners
In der Beziehung mit meinem jetzigen Partner gibt es rein gar keine Probleme mit seiner Mutter. Zwar habe ich keinen besonders engen Bezug zu ihr, aber ich mag sie sehr gerne. Sie könnte allerdings vom Alter her auch durchaus meine Oma sein. Jedenfalls wohnt sie in ihrem eigenen Haus, in dem mein Partner eine Wohnung besitzt. Diese Wohnung befindet sich im oberen Teil des Hause, während seine Mutter den unteren Teil bewohnt. Es handelt sich hier also um eine recht enge räumliche Nähe, aber ich kann nicht sagen, dass das jemals ein Problem gewesen wäre. Sicherlich gibt es aber gerade wegen dieser großen räumlichen Nähe ein etwas höheres Aufkommen an familiärer Zusammenarbeit und Verpflichtung, der mein Partner nachkommen muss und will. Ich akzeptiere das aber, zumal ich es tatsächlich auch gut finde, wenn man sich innerhalb einer Familie umeinander kümmert und füreinander da ist.
Abgesehen davon, dass sich hier wirklich einiges ausgleicht und nicht nur mein Partner ständig leisten soll, sondern eben auch für ihn geleistet wird, bin ich nicht der Meinung, dass er zu viel tun muss oder seine Mutter ihn zu sehr in Beschlag nimmt. Und obwohl sie außerdem noch täglich mehrmals nach oben in seine Wohnung kommt und auch häufiger anwesend ist, wenn wir in seiner Küche sitzen und Kaffee trinken, kann ich dennoch nicht sagen, dass mich das stören würde. Ich mag sie und ich finde es gut für alle Beteiligten, dass es hier dieses Zusammenleben gibt, zumal die Mutter meines Partners im klassischen Alter für ein Seniorenwohnheim wäre, was ich aber absolut schrecklich fände. Dadurch, dass sie hier leben und auch täglich ihrer Arbeit nachgehen kann, bleibt sie lebendig und offen, neugierig und lebenslustig. Das gilt es doch, so lange wie möglich zu erhalten und wenn man dafür etwas tun kann, dann sollte man das auch. Das sehe ich insofern schon auch als meine eigene Verpflichtung an, der ich gerne nachkomme, und sei es auch nur, indem ich selbstverständlich akzeptiere, dass die Mutter meines Partners Teil dieser Familie ist, der eben ständig da ist, auch, wenn sie nicht mit uns in der Küche sitzt.
Ein großer Punkt ist allerdings offenbar eben das, was die Mutter meines jetzigen Partners von der Mutter meines Ex-Partners unterscheidet. Die Mutter meines Ex-Partners wohnte nämlich zwar nicht in so großer Nähe zu uns, aber sie hat sich ständig in unser Leben eingemischt, „gute“ Ratschläge gegeben, wusste alles besser und konnte vor allem überhaupt nicht damit umgehen, dass man nicht immer auf sie gehört hat. Nicht selten ist mir zu Ohren gekommen, dass sie böse über uns hergezogen ist, natürlich hinter unserem Rücken. Außerdem hat sie nicht einfach jeden so akzeptiert wie er ist, sondern wollte jeden verändern, bis er ihren Vorstellungen entsprach. Ich war also nicht mit sonderlich großer Akzeptanz konfrontiert und es war wirklich schwierig, wenn ich mitbekommen habe, dass sie wieder einmal versucht, einen Keil zwischen uns zu treiben, denn auch das hat sie mit Vorliebe getan.
Natürlich hast Du Recht, wenn Du meinst, dass man auch an sich und seine Partnerschaft denken sollte, aber ich glaube, dass sich viele Menschen damit schwertun, sich zwischen ihrer Partnerin oder ihrem Partner und den eigenen Eltern zu entscheiden. Und häufig ergibt sich offenbar eben diese Frage einer Entscheidung, vor allem dann, wenn zwei Seiten an einem zerren. Ein Partner muss sich aber, wohl genauso wie die Eltern, auch mal selbst zurücknehmen können und ich denke, dass es eine Frage der eigenen Persönlichkeit und einiger anderer Faktoren sein dürfte, ob man das kann und inwiefern man das auch leistet. Im Endeffekt spielt aber die wichtigste Rolle, dass Ihr beide einen Weg findet, aufeinander ein- und miteinander umzugehen, denn an den Gegebenheiten wirst Du wohl nichts ändern können. Ob Du sie so akzeptieren kannst, musst Du wissen oder herausfinden und möglicherweise erfährst Du auch ein Entgegenkommen Deines Partners, wenn Du darüber mit ihm redest. Vielleicht schaffst Du es aber auch, Deinerseits einiges zu verstehen, was ihn und seine Mutter betrifft, auch, wenn Dir das aus Deiner eigenen Beziehung zu Deiner Mutter eher fremd ist.
Ich denke, dass es normal ist, dass Männer oftmals noch viel mehr an ihrer Mutter hängen, als Frauen. Für Männer wird die Mutter wohl immer ein extrem wichtiger Mensch bleiben, zu dem sie immer stehen werden und für die Mutter bleibt der Sohn wohl auch immer ein kleines Kind. So etwas habe ich eigentlich schon immer in meinen Beziehungen erlebt und ich denke, dass man sich damit einfach arrangieren muss. Immerhin kann man dem Partner wohl kaum den Kontakt zu seiner Mutter verbieten und ich denke, dass man es wohl einfach akzeptieren muss, dass die beiden ein sehr enges Verhältnis haben.
Wenn es jedoch so ist, dass die Mutter deines Freundes diesen komplett in Beschlag nehmen möchte, dann musst du ganz klar mit deinem Freund darüber reden und ihm sagen, dass es sich stört, dass sie sich so sehr in eure Beziehung einmischen möchte. Immerhin ist es wichtig, dass man als Paar auch ab und zu etwas alleine machen kann, ohne dass die Mutter gleich davon Bescheid weiß und ich finde es auch ganz schlimm, wenn der Partner der Mutter auch immer alles erzählen muss. So sollte es natürlich nicht sein und man sollte von daher immer ganz klar anmerken, dass einen das stört.
Ansonsten solltest du es ignorieren, wenn deine Schwiegermutter schlecht über eure Beziehung redet. Solange du weißt, dass ihr glücklich seid und solange du dich mit deinem Partner und der Beziehung wohl fühlst, kann es dir egal sein, was die Frau dazu sagt. Immerhin musst du nicht mit ihr zusammen leben und von daher solltest du dir auch nicht zu Herzen nehmen, was sie sagt.
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