Alte Frau blockiert Gehsteig - Radfahrer pöbelt los

vom 14.10.2013, 21:04 Uhr

Heute in der Innenstadt von Wien musste mal wieder ein Radfahrer auf dem Gehsteig fahren und ihn störten auch nicht die vielen Leute, die dort unterwegs waren. Eine alte Dame mit einer wuchtigen Einkaufstasche blockierte seinen Weg. Er klingelte fest und sagte, sie solle aus dem Weg gehen, sonst krache es. Die Dame meinte, dass er nichts am Gehsteig verloren hätte. Er erwiderte nur, dass sie sich um ihre eigenen Sachen kümmern sollte und nicht fleißige Radfahrer blockieren möge. Er stieß ihren breiten Wagen ein wenig zur Seite und fuhr genüsslich weiter. Die alte Dame wusste nicht mehr, wie ihr geschah und guckte ganz verdutzt in die Gegend. Andere Passanten schien die Situation völlig kalt zu lassen.

Meint Ihr, dass der Radfahrer überhaupt Recht hatte, sich über die Frau zu beschweren? Wir findet Ihr das Verhalten und die Argumentation des Gehsteigradfahrers?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Vermutlich hätte der Fahrradfahrer nicht wirklich etwas zu sagen gehabt, wenn es sich bei dem Gehsteig nicht um einen Radweg oder zumindest einen Fußgängerweg handelte, auf dem auch Fahrradfahrer gestattet sind. Es ist ein ungebührliches Verhalten, was er an den Tag gelegt hat und könnte vielleicht sogar zur Anzeige gebracht werden.

Aber was soll man an dieser Situation ändern? Der Fahrradfahrer ist über alle Berge, man kann ihn weder belangen noch ihm sagen, dass sein Verhalten alles andere als höflich und zuvorkommend war. Und zum Glück ist der älteren Dame und ihrem Wagen sonst nichts passiert. Schlimmer wäre es wohl gewesen, wenn der Radfahrer die Dame angefahren und dabei verletzt hätte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich weiß zwar leider nicht, wie es bei dir in Österreich geregelt ist. Daher kann ich nur schreiben wie es bei uns wäre. Bei uns in Deutschland nämlich, ist es Fahrradfahrern nicht gestattet auf Gehwegen zu fahren, außer es ist dort durch Schilder ausdrücklich erlaubt. Der Radfahrer hat also überhaupt nicht dass recht, die Frau dazu zu bringen, ihm den Weg frei zu machen. Sie hätte genauso wenig einfach den Weg blockieren können und ihn nicht weiter lassen. Er hätte laut Gesetz auf der Straße fahren müssen. Wenn er die Frau auf irgendeiner weise verletzt hätte oder ihr einen schaden zugefügt hätte, sei es auch nur Materiell, hätte der Radfahrer dafür die volle Verantwortung übernehmen müssen.

Ich kann es auch nicht nachvollziehen, wie die Leute so rücksichtslos seien können. Sie würden es sicherlich auch nicht toll finden, wenn sie später einmal älter sind, durch Radfahrer so behandelt zu werden. Doch leider gibt es immer und überall solche Menschen die keine Rücksicht zeigen. Das finde ich sehr schade, denn irgendwann sind auch diese Menschen davon betroffen und dann ist das Geschreie immer groß.

» Helmut989 » Beiträge: 256 » Talkpoints: 57,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nein, das war ein ganz ordinärer Gehsteig ohne Mitbenützung. Leider ist das sehr vielen Radfahrern in Wien egal und sie werden auch nicht oft dabei erwischt. Diese Radler glauben auch, wenn es viele andere machen, dass sie auch dadurch legal am Gehsteig unterwegs wären. Ich hätte mich auch aufgeregt, wenn mich ein Radfahrer zur Seite schieben hätte wollen und hätte ihn gleich über die Rechtslage aufgeklärt.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Der Typ ist natürlich ganz und garnicht im Recht! Aber es ist mir persönlich auch schon oft passiert, dass ältere Leute sich überall auf der Straße breit machen und den Rest des Gehverkehrs nicht berücksichtigen. Besonders beim Ein- und Aussteigen in/aus die/der Bim! :twisted:

» peterhans » Beiträge: 15 » Talkpoints: 4,04 »


Wenn keine Beschilderung besagt, dass der Radfahrer den Gehsteig mitbenutzen darf, dann sollte er selbst den Ball flach halten, wenn er ihn dennoch benutzt. Meines Wissens muss er sogar absteigen und das Rad schieben, bis er wieder fahren kann, oder wechselt eben auf die Straße und fährt dort. Das Verhalten ist schon sehr unpassend, aber leider schon Alltag in unserer Gesellschaft und das sind nicht nur die Radfahrer. Bei älteren Leuten sollte man schon ein wenig Geduld und Rücksicht mitbringen, denn die merken selbst auch nicht immer gleich, dass sie indirekt was falsch machen.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Der Radfahrer ist natürlich im Unrecht, da er auf dem Gehweg schlicht und einfach nichts zu suchen hatte. Ich weiß ja nicht, wie es bei euch gesetzlich geregelt ist, aber in Deutschland kostet es 10-20€ Strafe, wenn man als erwachsener Radfahrer auf dem Gehweg herumkurvt. Aber wenn man gerade mal einen Polizisten gebrauchen könnte, ist sowieso keiner da. Die hätten vermutlich sowieso zu viel zu tun, wenn sie jedes Fahrrad-Verkehrsdelikt verfolgen müssten.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Leider hat diese Unsitte auch in Deutschland sehr um sich gegriffen. Erwachsene Radfahrer tummeln sich auf den Gehwegen und gefährden die Fußgänger immer mehr. Bisher habe ich noch nicht solche frechen Typen erlebt. Sie fahren zwar auf nicht für Radfahrer ausgewiesenen Gehwegen, verhalten sich aber friedlich. Wahrscheinlich gebietet ihnen das ihr schlechtes Gewissen, weil sie wissen, dass sie etwas falsch machen.

Wieso blockierte eigentlich die alte Dame den Gehweg? Sie hatte doch das Recht, dort zu gehen. Aber den Radfahrer, der unrechtmäßig auf dem Gehweg unterwegs war, finde ich reichlich unverschämt. Er hätte zumindest absteigen und um die Frau herum gehen können. Wenn er die Frau angepöbelt hat, verstehe ich nicht, dass sich keiner für sie eingesetzt hat. Die anderen Passanten hätten den Radfahrer dazu zwingen können, abzusteigen. Aber man sieht mal wieder, dass sich keiner um den anderen kümmert.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Mich nerven Radfahrer auch regelmäßig, wenn sie auf den Gehwegen unterwegs sind. Aber in der Regel verhalten sie sich wenigstens friedlich. In dem beschriebenen Fall war das natürlich überhaupt nicht so. Dass der Radfahrer quasi beim Klingeln schon Drohungen ausspricht, dass es sonst knallt, das geht natürlich gar nicht. Eigentlich hat die Frau genau richtig reagiert, aber irgendwie musste sie leider nach der Ankündigung mit einem aggressiven Verhalten des Radfahrers rechnen. Der Radfahrer hatte natürlich überhaupt kein Recht, sich über die Frau zu beschweren.

Er hatte ja auch keine Argumente, nach denen er auf dem Gehweg hätte fahren dürfen. Darum denke ich, dass es ihm schon selber klar war, dass er das nicht darf. Er fühlte sich auf seinem Fahrrad der älteren Frau wohl einfach überlegen und darum hat er sich dieses Verhalten herausgenommen. Leider kann man dagegen wohl kaum etwas machen, wenn der Radfahrer weg ist und auch die anderen Passanten nichts gemacht habe, weil es ihnen anscheinend egal war.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich denke, dass man einfach auch mal ein ordentliches Verhalten an den Tag legen muss und miteinander eben auch in der Öffentlichkeit normal umgehen muss. Der Fahrradfahrer ist sicherlich nicht im Recht gewesen und hat sich auch sozial gesehen unter aller Sau verhalten. Es gibt ja auch Radwege auf Bürgersteigen, aber das ist dann gekennzeichnet. Er hätte sich nicht so verhalten dürfen und ich kann nicht verstehen, warum dieses Verhalten sonst keinen gestört hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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