Welche Sprüche beim Autofahren nerven euch am meisten?
Jeder kennt es, man ist mit seinem Partner, Freunden, Bekannten oder Eltern mit dem Auto unterwegs und ist der Fahrer. Ihr fahrt wie immer, habt mittlerweile einen guten Fahrstil, der Euch gefällt und ihr seid zufrieden damit. Es kommt eine Situation, wo ihr vielleicht bremsen oder Gas geben müsst, oder was auch immer. Und da geht es schon los, die ersten Sprüche kommen von den Beifahrern.
Ich bekomme in einer Situation, wo ich bisschen härter bremsen muss, also keine Vollbremsung dann immer zu hören,: "Das kommt davon, wenn du immer so dicht auffährst". In meinen Augen bin ich gar nicht dicht aufgefahren, sondern der vor mir hat ziemlich scharf gebremst. Es gibt aber noch ganz viele andere solcher Sprüche, die einen dann in dem Moment ganz schön nerven können.
Was sind bei euch die nervigsten Sprüche der Beifahrer, wenn Ihr am Steuer sitzt?
Da ich erst vor ein paar Jahren meinen Führerschein mit siebzehn gemacht habe, kam ich noch in den Genuss des begleiteten Fahrens. Meine Mutter konnte ihre Ängste meist gut verstecken, aber immer wenn es zu einer mehr oder weniger schwierigen Situation kam, sog sie immer ganz stark die Luft ein. Auf Dauer kann einen das wahnsinnig machen.
Bei meiner Schwester fällt mir ein, dass sie immer ganz empfindlich war, was den Umgang mit ihrem Auto anging. Wenn die Tür mal zu kräftig zugeschlagen wurde, hörte man nur "Das ist kein Panzer!" und selbiges kam wenn man mal zu schnell über einen Bremshügel fuhr.
Als ich noch Auto gefahren bin, hätte ich jeden hinausgeworfen, der mir Ratschläge erteilt hätte. Das wussten die Leute auch und hielten ihre Kommentare zurück, wenn ich am Steuer saß. Umgekehrt sage ich auch meistens nichts, wenn jemand anders fährt. Ich kritisiere nur, wenn mir das Tempo zu hoch ist. Ich bin deswegen auch schon einmal ausgestiegen und habe mir ein Taxi genommen.
Meine Mutter war früher sehr extrem. Sie hat zwar selber keinen Führerschein gehabt, aber alles kommentiert und nicht immer sehr sachkundig. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, das nicht so stoisch hinzunehmen wie mein Vater. Am meisten hat sie sich immer aufgeregt, wenn mein Vater in ihren Augen zu oft beschleunigt und wieder abgebremst hat. Ihr Vorwurf war, dass er nicht gleichmäßig genug fahre und ihr deshalb schlecht werde.
Dieses plötzlich Beschleunigen und harte Bremsen, von dem anlupa schreibt kenne ich auch aus der Zeit, als ich mit meinem Chef rausfahren musste und befreundete Firmen besucht habe. Ich musste mir dann in der ersten Apotheke immer Tabletten gegen Übelkeit kaufen, weil mir so elend war. Der Fahrstil von ihm war nicht dazu angetan, gerne mit ihm zu fahren.
Ich selbst habe später keine Kommentare zu hören bekommen. Nur einmal bin ich auf einer Tour ohne meine Schwester abgefahren, weil ich dachte, dass sie schon hinten im Wagen sitzen würde. Das habe ich aber sofort gemerkt nach ein paar Metern.
Kommentare zum Fahrstil anderer habe ich allerdings schon gegeben. Sitzt man auf dem Beifahrersitz ist die Entfernung zum begrenzten rechten Fahrrand anders, als wenn man selbst fährt. Da kann schnell das Gefühl aufkommen, dass es gleich kracht. So habe ich anfangs als Beifahrerin auch Kommentare abgegeben, aber wie gesagt, nur anfangs.
Ich bin immer nur Beifahrer. Den Fahrstil meines Mannes finde ich zum Glück sehr gut, da kann ich nichts bemängeln. Mir rutscht nur in brenzligen Situationen immer etwas heraus. Also wenn der vor uns scharf bremst, sage ich halt gleich "Vorsicht". Das nervt ihn auch schon etwas. Er sagt dann immer, dass er das schon selber sieht. Aber Zwei sehen nun mal mehr als Einer. Und wenn mal was passieren würde und wir dem Vordermann auffahren, wäre er erst recht sauer, wenn ich dann sage: "Ich hab es kommen sehen, aber wollte nichts sagen". Daher sage ich auf seine Kritik, dass er es selber sieht, einfach nur noch "b.v.a.n.", was für "besser vorher als nachher" steht. Und ich hatte auch schon zwei Mal Recht und mein "Vorsicht" hat geholfen. Lieber nerve ich ihn hundertmal und hab ein Mal Recht, als dass wir einen Unfall haben. Und er sieht das auch ein.
Aber Kommentare zum Fahrstil sind ja wirklich etwas anderes. Dieses ständige Nörgeln hab ich schon oft mitbekommen, wenn ich z.B. gemeinsam mit meiner Mutter auf der Rückbank sitze, wenn einer meiner Brüder fährt. Da kommen die ganze Zeit bissige, sarkastische Kommentare. Und das ist einfach kein guter Weg, um jemanden seine Schwächen aufzuzeigen. Diese Nörgler können ja durchaus Recht haben und es könnte sogar nützlich sein, mal von einer anderen Person aufgezeigt zu bekommen, dass man unbewusst ständig zu wenig Abstand hält oder ähnliches. Aber das sollte man dann demjenigen anders sagen, in Ruhe, als konstruktive Kritik und nicht als sarkastischen Kommentar. Das führt immer zu Trotzverhalten.
Mich nerven solche besserwisserischen Sprüche auch stets, allerdings weiß ich auch selbst gut wie das ist. Wenn ich mal Beifahrer bin, was zum Glück nicht so häufig vorkommt, muss ich mich auch häufig beherrschen, um selbst nichts zu sagen. Ich kann daher schon nachvollziehen, dass man als Beifahrer der Ansicht ist, man wüsste alles besser als der Fahrer.
Mich nervt es, wenn Leute mich darauf hinweisen, dass ich ein wenig zu schnell bin oder zu schnell in die Kurven gehe. Ich liebe Kurven und fahre auch gerne schnell durch die Kurven. Sehr gerne mag ich Autobahnkreuze, weil sich die Kurven schön ausfahren lassen. Die Hinweise, dass ich zu schnell fahre, finde ich aber auch immer nett, weil ich nur ein bisschen zu schnell fahre, also vielleicht 80 anstatt 70. Wenn solche Äußerungen dann noch von jemandem kommen, der selbst nicht nur etwas, sondern manchmal deutlich zu schnell fährt, finde ich das besonders kurios. Ein Familienmitglied beschwert sich schon, wenn man mal 55 Stundenkilometer in der 50er-Zone fährt. Allerdings habe ich die Person einmal darauf aufmerksam gemacht, als sie mit fast 100 Stundenkilometern unterwegs war. Danach war zunächst Ruhe.
Ansonsten halten sich die meisten Beifahrer aber zurück. Da ich meistens relativ viel Abstand halte, beschwert sich niemand, dass ich zu nah auffahre. Was ich aber auch nicht leiden kann, sind Beifahrer, die mir beim Einparken irgendwie helfen wollen und mir sagen, dass ich bestimmt noch Platz nach vorne oder hinten habe. Solche Hinweise sind einfach total unnötig, denn als Fahrer kennt man sein Fahrzeug und kann selbst sehr gut einschätzen, wie viel Platz man noch hat. So etwas ist also auch etwas lästig.
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