Bewerbung als Feuerwehrmann, bestimmte Berufe ausschließen?

Interessiert sich jemand für den Beruf eines Feuerwehrmannes, muss er verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Dass derjenige fit sein muss und eine gute Gesundheit haben muss, verstehe ich ja noch, aber warum ist es immer Voraussetzung, dass ein Handwerksberuf erlernt sein muss?

Der Beruf eines Kraftfahrzeugmechanikers/-Mechatronikers kann ja durchaus Sinn machen, um die ganzen Fahrzeuge auf Vordermann zu halten. Aber es gibt einige Berufe, die wohl weniger Nutzen für die Feuerwehrtruppe haben. Da gibt es die Berufe in der Lebensmittelbranche wie Bäcker und Metzger, anderweitig Uhrmacher, Goldschmied, Maler, Buchbinder Glaser und so weiter. Was können diese und ähnliche Berufe der Feuerwehr bringen? Oder schließt man bei der Bewerbung solche Berufe von vorneherein aus?

Es geht nicht direkt um die fachlichen Fähigkeiten, sondern dass man von den Leuten ein gewisses handwerkliches Geschick und auch eine gewisse Reife erwartet. Und das kann man durch eine abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen. Sicherlich ist es aber vorteilhafter, wenn man einen Beruf wie Schlosser oder Elektriker gelernt hat, als wenn man sich als Bäcker oder Metzger bewirbt.

Eine festgeschriebene Voraussetzung ist es nicht. Das Problem war bisher einfach immer, dass es viel zu viele Bewerber gab, die Berufsfeuerwehrmann werden wollten. Und wenn man unter sehr vielen aussuchen kann, dann nimmt man doch lieber die, die bereits einen anderen Beruf gelernt haben, der im Einsatz nützlich sein kann.

Aber viele Feuerwehren stellen mittlerweile nach anderen Kriterien ein. Wenn man erst einen anderen Beruf erlernt hat, ist man in diesem entweder erfolgreich und muss einen sicheren Job aufgeben, um zur Feuerwehr zu gehen. Oder man ist nicht erfolgreich. So bekommt die Feuerwehr nur wenige gute und sehr viele schlechte Bewerber. Zusätzlich leidet natürlich auch diese Branche unter dem demografischen Wandel und dem damit einhergehenden Schrumpfen der Bewerberanzahl.

Die Feuerwehr Berlin hat daher eine eigene Ausbildung kreiert. Man kann sich nun direkt nach dem Fachabitur oder der Mittleren Reife bewerben, aber man wird dann zunächst 18 Monate lang in handwerklichen Bereichen geschult. Dann erfolgt 18 Monate lang die feuertechnische Ausbildung und so ist man nach drei Jahren Feuerwehrmann oder -frau.

Wenn man die Wahl hat, und die hat man heutzutage natürlich meistens, dann wird man sicherlich jemanden wählen, der besser geeignet ist als seine Mitbewerber. Und da ist es sicherlich auch vorteilhaft, wenn man einen Beruf hat, der den Kollegen einen Vorteil verschafft. Und man hat durchaus einen Vorteil, wenn man jemanden dabei hat, der Mechatroniker ist. Natürlich wird aber nicht nur danach entschieden.

Man schaut natürlich, ob derjenige die geistige Reife besitzt und sich der Gefahr auch bewusst ist. Und natürlich muss er in den verschiedenen Situationen auch entsprechend handeln und reagieren können. Körperlich muss man schon fit sein. Ich muss zugeben, dass ich nur Feuerwehrmänner kenne, die wirklich fit sind und sich im Fall der Fälle auch schnell bewegen können und gut zupacken können. Einen Abrupf mit 40kg kann man da sicherlich weniger gebrauchen. Ich meine, man wird ja auch nicht Möbelpacker, wenn man nicht zupacken kann.