Wie fandet ihr den Geschichtsunterricht in der Schule?

vom 09.10.2013, 05:31 Uhr

Ich interessiere mich sehr für Geschichte, sogar so sehr, dass ich sie ab dem nächsten Semester studieren werde. Ich finde es einfach faszinierend, die Vergangenheit und die Fortentwicklung unserer Gesellschaft zu betrachten, außerdem denke ich, dass man gerade aus den Fehlern der Vergangenheit für die Zukunft lernen kann. Den Geschichtsunterricht fand ich daher meist sehr spannend und zählte ihn zu meinen Lieblingsfächern, wobei es durchaus Epochen wie die frühe Neuzeit gab, die mich weniger interessierten, und Andere, wie die Antike und die Moderne, für die ich mich absolut begeistern konnte.

Allerdings hängt, wie in jedem Fach, enorm viel auch von der unterrichtenden Lehrkraft ab. Es gibt so viele verschiedene Methoden, Geschichte greifbar zu machen, sei es durch Quellenarbeit, Dokumentarfilme, Exkursionen, oder eine anschauliche Berichterstattung. Leider hatte ich einige Lehrer, die ständigen Frontalunterricht für extrem spannend hielten. Ich muss zugeben, dass mein Interesse am Fach durchaus litt, wenn ich einen Lehrer bekam, der staubtrockene Monologe hielt und uns niemals selbstständig arbeiten ließ. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nur wenige dieser Lehrer hatte und mein Interesse an der Geschichte bis heute bewahren konnte.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich fand den Geschichtsunterricht damals furchtbar, heute sehe ich das aber anders. Ich hatte mich damals sogar darauf gefreut als ich zum ersten mal das Geschichtsbuch durchblätterte, aber unsere damalige Lehrerin hatte es schnell geschafft jede Freude daran im Keim zu ersticken. Sie war so langweilig und trocken im Unterricht so dass alles nur auf das auswendige Lernen von Jahreszahlen hinauslief.

Ich muss dazu sagen dass ich zu DDR-Zeiten zur Schule ging. Da wurden manche Themen überhaupt nicht behandelt und andere wiederum bis zur Erschöpfung. Den Befreiungskriegen der jungen Nationalstaaten und der Oktoberrevolution wurde ein großer Zeitanteil eingeräumt, dem Volksaufstand am 17. Juni 1954 nur mit zwei Zeilen abgehandelt. Ich weiß noch genau was da im Lehrbuch stand, nämlich dass Konterrevolutionäre die Arbeiter aufputschten und die antifaschistischen Kräfte gemeinsam mit der Bruderarmee diese dann ihrer gerechten Strafe zuführten. Das war alles. Dann ging es seitenlang weiter mit der Befreiung von Angola und so weiter. Ich war neugierig und hatte mich bei meinen Großeltern erkundigt die aber auch nur vage Auskünfte gaben. Andere Quellen waren mir aber nicht zugänglich.

Zwischendurch hatten wir auch eine andere Lehrerin die frisch von der Schule kam. Sie konnte im Rahmen der politischen Möglichkeiten wieder unser Interesse wecken so dass der Unterricht auch wieder Spaß machte. Letztendlich muss ich aber sagen dass ich keinerlei oder nur kaum Kenntnisse aus dem Unterricht heute noch in Erinnerung habe. Alles was ich heute weiß habe ich mir durch Selbststudium und viele Reisen beigebracht. Schade eigentlich. So wie mir ging es aber sicherlich den meisten, auch wenn sie in einem anderen Gesellschaftssystem aufgewachsen sind.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich fand Geschichte auch immer eines der interessanteren Schulfächer. Aber die Herangehensweise und den Lehrplan finde ich grundfalsch. Wir haben jahrelang den Zweiten Weltkrieg durchgekaut. Und so wichtig der ist, wirkte das auf alle nur abschreckend. Ich finde nicht, dass man irgendein Thema dermaßen ins Detail durchkauen muss. Diese Details verschwimmen doch eh wieder und keiner kann sich das merken.

Wichtiger fände ich es, mehr Themen zu behandeln. Denn durch diese Fokussierung auf den Zweiten Weltkrieg sind wir bis zum Ende der 13. Klasse nicht mal bis zum Mauerfall gekommen. Dafür war dann keine Zeit mehr da. Und auch die vollkommene Vernachlässigung von Themen außerhalb Deutschlands finde ich haarsträubend. In der Schule habe ich niemals etwas über Mao Zedong oder den Vietnamkrieg gehört. Unwichtig sind diese Themen aber ja wohl nicht.

Diese Ereignisse vollkommen zu ignorieren, macht unsere Schüler nicht gerade schlauer. Und da sie aber durch den Unterricht von Geschichte die Nase voll haben, beschäftigen sie sich auch nicht freiwillig damit. Es ist ziemlich fatal, was da verbrochen wird. Es ist auch ziemlich schmerzhaft zu hören, dass den Schülern der Zweite Weltkrieg vollkommen egal ist, einfach weil der Unterricht langweilig und nervenaufreibend war. Das darf in Deutschland nicht passieren, ist aber tatsächlich staatlich so eingefädelt worden.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Geschichte fand ich in der Schule immer sehr spannend. Jedoch war das nicht immer so. So fand ich Geschichte anfangs wirklich sehr langweilig. Gerade ganz am Anfang nimmt man ja auch solche Sachen wie die Neandertaler und auch Ägypten durch und das hat mich nicht so richtig interessiert. Erst später, als es dann um den zweiten Weltkrieg ging, fing ich an, den Unterricht sehr spannend zu finden. Das war leider erst gegen Ende der Realschule der Fall.

Auf dem Gymnasium war es dann wieder so eine Sache. Da war es leider so, dass wir Geschichte mit Politik gemischt machten. Leider interessierte sich mein Lehrer aber eher für Politik, weshalb wir dann auch vermehrt Politik durchnahmen. Und das fand ich wiederum überhaupt nicht interessant, da ich mich einfach nicht so sehr für Politik interessiere. Die Stunden, in denen wir Geschichte durchnahmen, fand ich aber immer sehr gut.

Mittlerweile studiere ich Geschichte und da ist es glücklicherweise so, dass ich mir alle meine Seminare selbst aussuchen darf. Von daher belege ich natürlich auch nur die Seminare, die mich wirklich interessieren. Das, was mich nicht anspricht, brauche ich auch nicht weiter zu beachten. Das finde ich wirklich praktisch so, da ich das Studium somit einfach nur toll finde. Dabei gibt es auch wirklich sehr spezielle Seminare, die alle nur um ein bestimmtes Thema gehen und die somit nicht nur an der Oberfläche kratzen. So werde ich dieses Semester beispielsweise ein Seminar zu seriellem Morden in der Neuzeit belegen, worauf ich mich sehr freue.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Als Kind und Jugendlicher fand ich es nie interessant. Lernfächer waren noch nie mein Ding (obwohl ich auch in den naturwissenschaftlichen Fächern kein As war). Und genauso habe ich diese Fächer angesehen: Man muss im Unterricht aufpassen (wofür ich mich zu Schulzeiten eigentlich nie motivieren konnte) und anschließend Zuhause pauken.

Heute wäre das ganz anders. Ich würde das Fach heute aus Neugier ganz anders ansehen: Als Chance sich für das Leben zu bilden und sich Wissen anzueignen, das man sich wohl nie mehr im Leben aneignet, sofern man nicht Geschichte oder Germanistik oder Ähnliches studiert.

Ich kann auch nicht behaupten, dass es irgendwie an den Lehrern lag. Zunächst einmal hatte ich im Fach Geschichte ziemlich viele Lehrer, zum anderen waren ein paar davon überdurchschnittlich gut. Aber wenn man es als 13-17 Jähriger nicht schafft, "Spaß" am Geschichtsunterricht zu haben, kann man das gut nachvollziehen. Es scheint einfach wie völlig unnützes Wissen, das man, außer für die Klassenarbeit, nie mehr benötigt.

» Razor » Beiträge: 404 » Talkpoints: 5,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe in der Schule auch den Geschichtsunterricht gemocht, denn aus der Vergangenheit kann man vieles lernen und versteht dadurch, weshalb es in einigen Regionen auf dieser Welt immer zu Spannungen kommt. Persönlich muss ich jedoch sagen, dass es auch an dem Lehrer liegen kann, ob man den Unterricht mag oder nicht. Wenn der Geschichtsunterricht trocken weitervermittelt wird, dann kann ich nachvollziehen, dass man den Stoff langweilig findet.

» elizagirl » Beiträge: 269 » Talkpoints: 0,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hatte immer sehr viel Glück mit meinen Geschichtslehrer/innen gehabt. :D Ich hatte insgesamt drei Geschichtslehrer. Meine erste Geschichtslehrerin hatte ich in der Grundschule. Sie war die Frau vom Bürgermeister und hatte uns somit sehr viel über die Umgebung beigebracht. Sie hatte den Unterricht sehr anschaulich übermittelt, indem wir spiele gespielt hatten oder viel mit Bildern gearbeitet hatten.

Dann in der 5-10 Klasse hatte ich einen Geschichtslehrer, der das so gemacht hatte, dass wir das Tafelbild ab schrieben und er das dann genauer erklärte. Er ist ein Mensch der sehr viele Witze erzählt, die auch witzig sind. :) Bei ihm hatten wir auch öfters mal filme angeschaut, um das geschehen besser zu verstehen.

Jetzt in der 12
habe ich einen anderen Geschichtslehrer, der meiner Meinung nach aber noch besser ist. Er ist einer der alles frei erzählt, also er hat keine zettel oder so mit. Er erzählt das so ausführlich mit Jahreszahlen und alles möglich, das ist einfach unglaublich. Mein Lehrer macht kaum Tafelbilder, wir schreiben mit was wir für nötig halten. Einfach damit wir auf das Studium vorbereitet sind. Er macht das sehr anschaulich, mit kleinen neben Fakten oder wir deuten/werten auch oft Karikaturen aus. Selbst wenn die Deutung total falsch ist gibt er uns eine gute Note. Letztens hatten wir eine Klassenarbeit geschrieben mit nur 2 einfachen aufgaben, wo wir zur Innen- und Außenpolitik Bismarcks schreiben sollten und hatten dazu 2h zeit (die Zeit hat locker gereicht).

» IstEgal » Beiträge: 42 » Talkpoints: 17,53 »



Es war eines meiner Lieblingsfächer. Man hat immer interessante Sachen gelernt egal ob es jetzt über die Entstehung des Menschen oder über irgendwelche Kriege und politischen Dinge ging. Wir hatten immer gute Lehrer die den Unterricht interessant gestaltet haben. Mir hat aber auch Geografie sehr gut gefallen, trotzdem fand ich Geschichte aufgrund der Thematiken noch ein kleines bisschen interessanter. Super waren auch immer die historischen Filme, egal ob das jetzt Schindlers Liste oder ein Dokumentarfilm über die Entwicklung des Menschen ist. Solche Sachen sehe ich mir heute noch gern auf den Sky Discovery Channels an.

» krisiun » Beiträge: 498 » Talkpoints: 8,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich mochte den Geschichtsunterricht in der Schule leider gar nicht. Allgemein habe ich die 13 Jahre in der Schule als ziemlich ätzende Zeit erlebt und ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich Spaß daran hatte. Manche Fächer waren etwas besser als andere, aber Geschichte gehörte damals auf jeden Fall zu den Fächern, die ich weniger gut leiden konnte. Ich mochte auch die meisten Lehrer nicht besonders leiden, die wir in Geschichte hatten.

Mittlerweile finde ich Geschichte allerdings überaus interessant. Ich lese gerne geschichtliche Bücher. Historische Romane finde ich langweilig, aber ich mag Sachbücher, die geschichtliche und auch politische Themen erläutern. Außerdem interessieren mich Geschichtsdokumentationen. Geschichte an sich kann sehr interessant sein, aber die Aufbereitung in der Schule hat mir einfach nicht gefallen. Vielleicht lag das aber auch an dem System Schule an sich.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich fand den Geschichtsunterricht in der Schule immer grauenvoll. Das liegt vielleicht auch daran, dass man bei unserer Lehrerin nicht allzu viel lernen konnte. In der 5. und 6. Klasse war dies ja noch ganz interessant, denn meine damalige Lehrerin konnte ganz gut erzählen und wir haben ihr immer ganz bespannt zugehört. Aber in den späteren Klassen haben wir eine andere Lehrerin bekommen und das fand ich dann nur ich langweilig und meine Noten waren demzufolge hier auch nicht mehr gut.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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