Akkordlohn vorteilhaft oder eher nachteilig bewerten?

Ich kenne einige Leute, die in einer Fabrik arbeiten und ständig unter Strom stehen, weil sie den Akkord erreichen wollen oder auch müssen, weil einer an der Maschine steht, der der reinste "Prämiengeier" ist und unbedingt das erreichen will, was den höchsten Lohn ausmacht.

Sicher ist es schön, wenn man durch gute und viel Arbeit auch mehr Geld bekommt. Aber ich sehe das eher stressig an. Was haltet ihr von Akkordlohn? Findet ihr es eher vorteilhaft oder eher nachteilig, wenn man auf Akkord arbeiten muss? Arbeitet ihr auf Akkordlohn? Oder kennt ihr Leute, die das machen?

Wie du selber schon sagst kann das seine Vorteile und seine Nachteile haben. Natürlich kann es ein besonderer Anreiz sein,wenn man schnell ist und gut und dafür auch entsprechend entlohnt wird. Ein anderer geht die gleiche Anzahl an Stunden auf Arbeit und schafft vielleicht viel weniger. Vielleicht, weil er nicht mehr schafft, vielleicht aber auch, weil es ja nicht sein muss, wenn eh alle das gleiche Geld bekommen. Ich finde es also gar nicht so schlecht, wenn besonders schnell Menschen mehr Geld bekommen.

Und Neid muss da auch nicht entstehen, weil man kann sich auch einfach mehr anstrengen. Oder man lässt es eben und bekommt Lohn X dafür. Natürlich darf bei besonders langsamen Menschen dann nichts abgezogen werden, weil das ja Schikane wäre.

Und klar kann es dafür sorgen, dass man sich selbst unter Druck setzt. Aber das ist von den jeweiligen Personen abhängig. Wenn klar ist, dass mir das Geld reicht, wenn ich nicht eine überragende Leistung bringe, dann muss ich mich auch nicht unter Druck setzen. Problematisch wird es erst dann, wenn ich mehr schaffen will, aber nicht kann. Da stößt man dann schon an seine persönlichen Grenzen.

Ich schließe mich da an, ob Akkordarbeit gut oder schlecht ist kommt auch immer auf die zu verrichtende Arbeit an, ich kenne auch einige Leute, die Akkordarbeit in ihrer Firma machen, nur bei manchen ist es so, dass sie die Akkordzahl relativ einfach erreichen und andere wiederum richtig hart arbeiten müssen, um die gesetzte Stückzahl zu erreichen.

Und wenn ich mich nicht irre ist es auch so, dass man erheblich weniger verdient, wenn man die Akkordzahl nicht erreicht, es ist also nicht reiner Anreiz sondern auch mächtiger Druck mit im Spiel. Für mich persönlich wäre es nichts, zum einen ist Akkordarbeit meist sehr monoton, zum anderen arbeite ich lieber weitestgehend ohne solchen psychischen Druck, langfristig ist das sicher nicht sehr gesund.

Es kommt darauf an, welche Arbeit man verrichtet, wie hoch der Lohn ist und wie stark man von den Kollegen abhängig ist. Ich habe als Studentin unter anderem auch einmal am Band in einer Fabrik gearbeitet. Damals fand ich den Akkordlohn für mich sehr vorteilhaft, weil ich schnell war und die Bezahlung gut. Ich war allerdings auf mich gestellt und nicht von anderen abhängig, die mir Stress bereitet haben, weil ich entweder zu schnell oder zu langsam war.

Ich denke, dass die Arbeitsbedingungen heutzutage schlechter sind und man nur unter sehr hoher Anstrengung zu einem anständigen Lohn kommt. Ich weiß es aber nicht, weil ich die Arbeitsbedingungen heutzutage nicht wirklich kenne, und kann eben nur von meiner früheren Erfahrung berichten.

Man kann mit der Akkordarbeit sehr viel besser dastehen, als jemand der wohl im Akkord arbeiten muss, aber der keine Vergütung aufgrund seiner Schnelle erhält. Leute wissen ja eigentlich worauf sie sich einlassen. Keiner kann mir sagen, der diesen Vertrag unterschrieben hat, dass er es nicht wusste. Somit stellt man sich doch ein. Man kann dann auch von Monat zu Monat unterschiedliche Löhne erhalten. Strengt man sich viel, erhält man mehr. Ist man nicht ganz so gut, dann erhält man eben weniger. Das ist eine faire Arbeitshaltung und Arbeitsbelohnung.

Jeder, der ein Akkordlohn erhält, wird entsprechend seiner Fähigkeiten und Kenntnisse bezahlt. Man kann sich selbst motivieren, dass man besser wird. Man kann sich motivieren, der Bessere zu sein. Da kann man dann auch den richtigen Ehrgeiz erkennen. Man kann selbst bestimmen, wie man seinen Körper beansprucht. Wenn er nun mehr beansprucht wird, dann wird man auch entsprechend entlohnt. Dies finde ich eigentlich gar nicht so schlecht.

Nachteile sehe ich aber an der körperlichen Belastung. Der Körper kann sehr schnell versagen und man kämpft mit den eigenen Körper. Der Ehrgeiz kann einen auch zum Ruin führen. Es ist eine körperliche Arbeit, die nicht lange ausgeführt werden kann, da der Körper irgendwann "nein" zur Arbeit sagt.