Sind ganz normale Rosskastanien genießbar?

Maronen, auch Esskastanien genannt gehören ja auch zu der Familie der Kastaniengewächse. Die Blätter der Bäume sind fast gleich und auch die Früchte sind nicht sehr unterschiedlich. Aber dennoch wurde uns als Kind immer gesagt, dass die normalen Rosskastanien nicht essbar sind. Einige Leute meinten sogar, dass sie giftig sind.

Dass sie giftig sind, kann ich mir nicht vorstellen, weil viele Förster auch Kastanien und Eicheln für die Wildtiere sammeln. Auch haben wir als Kind mit Kastanien und Eicheln gespielt, weswegen ich mir auch nicht vorstellen kann, dass diese giftig sind.

Kann man ganz normale Kastanien oder sogar Eicheln auch irgendwie zubereiten, dass sie genießbar sind oder was unterscheiden die Kastanien von den Esskastanien bzw. von den Maronen? Habt ihr schon mal ganz normale Rosskastanien gegessen? Wie schmecken diese?

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Normale Kastanien kann man nicht essen. Sie sind zwar nicht giftig, schmecken aber auch nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Eicheln unverarbeitet essbar sind. Wenn man die Säure heraus nimmt, kann man einen Kaffeeersatz daraus herstellen. Übrigens sind Dinge, die für Tiere nicht giftig sind, nicht automatisch für Menschen auch ungiftig - siehe beispielsweise viele Pilze und Beeren.

Gelesen habe ich mal, dass man Rosskastanien nicht als Mensch essen kann. Das gibt wohl als Ergebnis Magenbeschwerden oder sonstige Verdauungsbeschwerden. Abgesehen davon wird eine Rosskastanie wohl kein Hochgenuss sein, sonst gäbe es bestimmt in alten Kriegskochbüchern Rezepte zur Verarbeitung, was mir aber nicht bekannt ist. Schuld daran sollen wohl irgendwelche Saponine, als Seifenstoffe sein, die in den Kastanien enthalten sind. Selbst getestet habe ich es aber noch nicht.

Ansonsten gilt auch hier, dass die Dosis die Wirkung bestimmt. In der Naturheilkunde werden Rosskastanien traditionell durchaus auch innerlich angewendet. Aber solche Zubereitungen sind eben Medizin und kein Essen im eigentlichen Sinne.

Giftig sind Rosskastanien, in "normalen" Mengen gegessen, definitiv nicht. Ab einer höheren Dosis möglicherweise schon, aber sie schmecken einfach so scheußlich, dass man so viele davon gar nicht essen kann. Als Kind meinte ich mal, das mit anderen Kindern zusammen an einem Grillabend im Spätsommer ausprobieren zu müssen. Geschadet hat es keinem von uns, geschweige denn ist irgendwer tot umgefallen. Aber der Geschmack war einfach scheußlich. Ich habe den Geschmack nicht mehr hundertprozentig im Kopf, aber ich glaube, er war bitter und seifig, außerdem hatte er Ähnlichkeit mit dem Geruch von nassem Laub. Nichts, was man unbedingt gerne zu sich nimmt.

Was Eicheln betrifft, würde ich die Giftigkeit ebenfalls ausschließen. Ob sie schmecken, kann ich allerdings nicht sagen, ich habe es noch nie ausprobiert. Und ich wüsste auch nicht, wann ich das in dem Alter jetzt noch irgendwann ausprobieren sollte. Ich meine übrigens, dass angeritzte Eicheln einen bitteren Geruch haben. Vermutlich schmecken sie ähnlich. Wobei ich glaube, schon einmal gelesen zu haben, dass beispielsweise die indigene Bevölkerung Nordamerikas sich oftmals von einer Art Eichelbrei ernährt hatte. Auch in Mitteleuropa sollen in der Antike Eicheln als Nahrungsmittel wohl gar nicht so unüblich gewesen sein. Was aber nicht automatisch heißt, dass sie schmecken würden. Wenn man sonst wenig zu essen hat, nahm man ja viele Jahrhunderte auch eklig schmeckende Speisen in Kauf, um bloß nicht zu verhungern.

Zu Deiner Frage noch, was Esskastanien von Rosskastanien unterscheiden würde: Das ist ganz einfach eine andere Kastanien-Art. Das bedingt dann auch den unterschiedlichen Geschmack. Esskastanien sind nämlich im Gegensatz zu Rosskastanien nicht bitter und seifig, sondern nussig-süß. Damit eignen sie sich als Nahrungsmittel für den Menschen natürlich viel besser.