Realschulabschluss durch Hauptschule genauso anerkannt?

vom 07.10.2013, 13:37 Uhr

Der Sohn einer Bekannten ist in der Hauptschule und kommt da sehr gut klar und hat sehr gute Noten. Die Lehrer meinen, dass er auch in die Realschule gehen könnte und wechseln könnte. Aber er kann auch in der Hauptschule die mittlere Reife ablegen. Also hat nach der 10 Klasse dann auch den Realschulabschluss. Die Eltern aber befürchten, dass der Realschulabschluss in der Hauptschule nicht so anerkannt wird wie der Realschulabschluss in der Realschule.

Ist es nun besser einen guten Realschulabschluss in der Hauptschule zu machen oder einen weniger guten Realschulabschluss in der Realschule? Würdet ihr dazu raten, dass ein guter Hauptschüler auf die Realschule wechseln sollte und damit in kauf nehmen, dass er eventuell mit den Noten absackt?

Benutzeravatar

» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Evtl. wird hier die Schule überbewertet. Es geht ja nicht um den Ort, sondern um den Abschluss, welcher entscheidend ist. Und wenn es später um die Eignung für eine weiterführende Schule geht, dann wird ausschließlich auf die Note (was eine Zahl ohne Angabe des Erbringungsorts ist) geschaut. Auch bei einer Bewerbung um eine Lehrstelle gibt die Note einen ersten Anhaltspunkt auf die Eignung. Wenn die den Vorstellungen des Lehrbetriebs entspricht, wird der Kandidat zu einem Kennenlernen eingeladen. Und auch hier entscheiden dann andere Punkte, als der Schulort. Daher sollte man bei so was nicht wirklich auf das "Renommee" der Schule Wert legen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wenn man gut genug lernt ist das egal denke ich. Mein Bruder war auf der Hauptschule und hat dort den Realabschluss gemacht. Danach hat er eine Ausbildung gemacht und parallel dazu das Fachabitur. Aktuell studiert er im vierten Semester an einer Fachhochschule und ist sehr glücklich und zufrieden.

Ich kenne einen jungen Mann, der nach der 6. Klasse von der Hauptschule auf die Realschule gewechselt hat. Er hat die Realschule als Klassenbester abgeschlossen und hat danach das Zentralabitur gemacht. Aktuell studiert er Jura in Münster.

Ich finde, es kommt immer auf die Person an und was für einen Charakter sie hat. Ich finde diese beiden Beispiele zeigen ganz deutlich, dass beide Wege möglich sind, wenn man genug Ehrgeiz hat.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde nicht dazu raten, an die Realschule zu wechseln. Denn kurz vor dem Abschluss ist ein Wechsel schwierig, weil man sich auf die Lehrer neu einstellen muss und auch der Lehrplan ein völlig anderer ist.

Die Abschlüsse sind zumindest in Bayern, was die Schullaufbahn danach betrifft, gleichwertig. Der einzige Unterschied ist der, dass man das ganz normale Abitur nach der FOS 13 hat, wenn man auf der Realschule Französisch hatte, ansonsten nur die fachgebundene Hochschulreife. Aber auf der Realschule haben ja auch nur die Wenigsten Französisch.

In Bezug auf eine Ausbildung kann ich mir sogar vorstellen, dass eine gute Mittlere Reife von der Hauptschule (in Bayern der sogenannte M-Zweig) angesehener ist als ein schlechter Realschulabschluss.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke, dass es wirklich gut ist, dass die Schule anbietet, dass man es auch da machen kann. Dann kennt er die Leute in seiner Klasse, die Lehrer und hat eben auch ein Stein im Brett, wenn er sich bisher benommen hat. Ein Wechsel wäre so kurz vor dem Abschluss sicherlich zu viel und ich würde ihm das nicht zumuten wollen. Es kommt doch auf den Abschluss drauf an und nicht auf die Schule, wo das dann erreicht wurde ist doch egal.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass es auf den Ort ankommt. Die Hauptschule muss doch ein Zertifikat vorweisen, dass ihre durchgeführten mittleren Reifen genauso anerkannt werden, wie auch nach dem Abschluss auf der Realschule. Von daher sollte er sich danach erkundigen. Wenn dem der Fall ist, dass es anerkannt ist, was ich mir nur vorstellen kann, denn sonst würde es die Hauptschule nicht anbieten, dann würde ich diesen Jungen auch auf dieser Schule den Abschluss machen lassen beziehungsweise ihn dazu überreden.

Die Realschule kann nicht nur eine Verschlechterung von schulischen Leistungen bringen. Auch muss er sich dort erst wieder in die Klasse einbringen, neue Freunde kennen lernen. Das ist alles nicht zu unterschätzen. Ich würde ihn dort belassen. Lieber er macht dort einen guten Abschluss und man weiß, dass er ihn dort gemacht hat, als dass er später mit einen schlechten Abschluss keine Ausbildung in dem Bereich findet, in den er später arbeiten will.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Eigentlich stimmt es, dass ein Abschluss vom M-Zweig gleichwertig ist wie ein Realschulabschluss. Jedoch sind Chefs, beim Lesen einer Bewerbung eher darauf bedacht, dass der Bewerber an einer besseren Schule war.

Selbst ich muss sagen, dass ich es nicht fair finde, dass jemand, der von der fünften bis zur zehnten Klasse in die Hauptschule geht einem anderen Schüler gleich gesetzt wird, der von der fünften bis zur zehnten Klasse bei einem höheren Niveau in der Realschule unterrichtet worden ist. Ich finde, dass da die Hauptschüler einen großen Vorteil hätten, wenn sie gleichberechtigt wären gegenüber anderen. Sie haben es ja auch schließlich einfacher, es ist ja so.

» PaulinO » Beiträge: 62 » Talkpoints: 0,36 »



@PaulinO: Da muss ich dir jetzt mal zustimmen. Es ist nicht gerecht, dass man im Grunde gleichgesetzt wird. Aber auch bei mir fand dies statt. Ich bin vom Gymnasium nach der 10. Klasse heruntergegangen. Es ist aber auch eine Mittlere Reife, obwohl ich eine schwierigere Prüfung absolviert habe. Es ist der Stempel der höheren Schule drauf, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dadurch Vorteile habe.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Reifezeugnis auf einer Hauptschule den gleichen Stellenwert hat wie auf einer Realschule. Das wäre auch den Schülern ungerecht gegenüber, die die mittlere Reife auf einer Realschule erlangt haben und durch den höheren Schwierigkeitsgrad auch schlechtere Noten haben. Ich wusste aber auch gar nicht, dass man die mittlere reife auch an einer Hauptschule erlangen kann.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^