Als Autor angebettelt werden - an Tagesordnung?
Ich habe nun erst kürzlich von ein paar Autoren erfahren, dass sie öfters Bettelbriefe und Anfragen von verschiedenen Leuten und Organisationen bekommen, in denen sie gebeten werden, signierte Bücher für irgendwelche manchmal seriöse, manchmal sehr dubiose Zwecke bereit zu stellen. Dafür sollen sie die Bücher signieren und auf eigene Kosten verschicken. Eine Gegenleistung wird normalerweise nicht erbracht. Außer eben, dass es recht zweifelhafte Werbung, wie ich finde, für die Autoren bzw. deren Bücher darstellt.
Was haltet ihr davon? Würdet ihr solche "Angebote" wahrnehmen und eure Bücher auf eigene Kosten an wildfremde Leute oder Organisationen verschicken in der Hoffnung, dass das Buch vielleicht in einer anderen Region Deutschlands bekannter wird und ihr dadurch vielleicht einen bessern Umsatz erzielen könnt? Oder würdet ihr solche Anfragen gleich in den Abfall werfen und gar nicht erst darauf eingehen?
Also das würde für mich auf die Organisation ankommen. Ist es wirklich eine bekannte und vor allem seriöse Organisation könnte man es warscheinlich tun. Aber an Einzelpersonen und unbekannte vielleicht unseröse Organisationen würde ich mein Werk nie selbst verschicken.
Als anbetteln würde ich es nicht bezeichnen. Immerhin habe ich auch schon zwei Mal entsprechende Fragen im Namen eines Vereines gemacht. Aber eine höfliche Anfrage sehe ich nicht als betteln an. Wobei ich mich selbst auch nur dort engagieren würde, wo ich von der Aktion überzeugt bin. Aber schlecht ist diese Variante für Eigenwerbung auch nicht.
Vor allem sind solche Aktion sinnvoll, wenn es in der eigenen Region ist. Gerade da kann man sehr einfach Werbung für sich uns seine Bücher machen. Aber ich bin ja nun in mehreren Autorengruppen, aber solche Dinge wurden dort noch nicht berichtet.
Es kommt schon drauf an, wer da anfragt. Würde beispielsweise ein Blogger fragen, dem viele Leute folgen würde ich es mir wirklich überlegen, ob dann der einmalige Versand des Buches die Sache wert wäre. Immerhin bekommt man dann schön günstig eine Empfehlung für viele Leser, die dem Urteil der Person bereits vertrauen. Auch bei einer seriösen Organisation würde ich mir keine Gedanken machen und die Werbung mitnehmen. Werbung macht viel aus und man muss immer auch sehen, was sich rechnet und was nicht. Generell alles ablehnen würde ich nicht.
Ich habe noch kein Buch geschrieben, kann also nicht von eigenen Erfahrungen berichten. Aber ich denke auch, dass es darauf ankommt, wer nach einem Exemplar des Buches fragt und wofür das Buch benötigt wird. Wenn es z.B. für ein Gewinnspiel einer seriösen Seite genutzt wird, dann würde ich schon eines meiner Bücher oder auch bis zu drei Stück dafür zur Verfügung stellen. Mehr würde ich aber sicher nicht abgeben, wenn ich die Bücher selber finanzieren muss.
Auf jeden Fall würde ich auch an eine mir unbekannte und irgendwie unseriös wirkende Organisation nichts abgeben. Ich sehe es bei seriösen Seiten aber auch so, dass beide Seiten etwas davon haben, also auch der Autor. Wenn das Buch dann auf der Seite vorgestellt wird, kann das doch eine gute, zusätzliche Werbung sein.
Ich persönlich wäre in der Hinsicht sicherlich auch sehr skeptisch und vorsichtig. Wenn ich ein Autor wäre und Briefe bekommen würde, wo ich gebeten werde, handsignierte Bücher zu verschenken und für das Verschicken auch noch selber aufkommen müsste, in der Hoffnung, dass das Buch noch bekannter wird und die Nachfrage nach dem Buch steigt, würde ich auch zwei Mal überlegen, an wen ich solch ein Buch wirklich verschicke.
Wenn es sich um eine Organisation handelt, die wirklich bekannt ist und, wo meine Chancen auch richtig gutstehen, dass mein Buch dadurch bekannter wird, dann würde ich die Aktion wohl wirklich durchziehen. Ich würde mir die Mühe dann machen und ein paar Bücher Hand signieren und auf meine eigenen Kosten versenden. Aber, wenn die Organisation dubios klingt und überhaupt nicht bekannt ist, dann wäre ich da auch sehr vorsichtig und würde sicherlich kein Buch auf meine Kosten verschicken und versenden. Auch an wildfremde und unbekannte Personen würde ich dann kein Buch versenden und verschicken, wenn ich mir nicht sicher sein kann, dass ich einen Vorteil daraus ziehen kann.
Über welche Wege werden die Autoren hier eigentlich kontaktiert? Ich habe jetzt mal auf der Webseite einer sehr bekannten deutschen Autorin geschaut und man kann da maximal eine Mail schicken. Wobei ich davon ausgehe, dass der Mailaccount auch nicht von der Frau selbst kontrolliert wird.
Alle anderen Anfragen müsste man also direkt an den Verlag schicken, wo der entsprechende Autor unter Vertrag steht. Und für einen Verlag stellt es in aller Regel auch kein Problem da solche Anfragen auch positiv zu beantworten und auch die Bücher zu verschicken.
Anders sieht das schon bei Selfpublishern aus. Aber selbst da sollte man den Werbeeffekt nicht unterschätzen, den so eine Aktion hat. Eventuell schickt man das Buch gar nicht hin, sondern ist selbst vor Ort. Immerhin machen selbst bekannte Autoren richtige Touren, wenn ein neues Buch auf den Markt kommt. Und das wird ja nicht grundlos von den Verlagen geplant.
Wenn ich Autorin wäre, würde ich nicht einfach so signierte Bücher verschicken. Zudem ich auch gar nicht weiß, was mein eventuelles Management oder Agent dazu sagt. Es wäre etwas anderes, wenn von dem Erlös Dinge finanziert werden würden. Organisationen wie den WWF, Aufbau-Projekte in armen Ländern oder Forschungen zur Krebsheilung u. Ä. würde ich natürlich gerne unterstützen. Ich denke, dass es auch eine Frage der Sympathie und Einstellung ist, ob und wen man helfen will, kann und möchte.
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