Altenpflege unterbezahlt und deswegen anderen Beruf wählen?

Ich finde es unfair, wie ungerecht die Jobs bezahlt werden. Dabei erachte ich es als empfehlenswert, dass medizinische Berufe besser bezahlt werden sollten. Ein Mitarbeiter aus der Altenpflege muss derzeit mit einem Mindeststundenlohn von 8,50 Euro auskommen, aber sollte es nicht so sein, dass man diese Arbeit auch wertschätzen sollte. Schließlich sollte auch diese körperliche Arbeit belohnt werden.

Ich empfinde es als gerecht, wenn sich Mitarbeiter aus der Altenpflege auf die Straße stellen und eine Erhöhung des Stundenlohns fordern. Wie findet ihr diese Situation? Findet ihr auch, dass die Altenpflege unterbezahlt wird? Was empfindet als angebrachte Bezahlung? Würdet ihr aus diesem Grund, den Beruf der Altenpflege nicht wählen?

Ich bin ganz ehrlich, ich könnte nicht in der Pflege arbeiten. Das ist ja auch körperlich eine schwere Arbeit und dazu stimmt einfach der Lohn nicht. Wenn man dann mal bedenkt, dass man in Thüringen beispielsweise noch 2 Jahre Sozialassistent machen muss um damit starten zu können ist das schon wirklich ein Hammer. Sicherlich gibt es auch Altenpfleger, die für weniger arbeiten gehen, einfach weil es ihr Traumjob ist und es besser ist überhaupt zu arbeiten.

Wie viel ein Altenpfleger in der Stunde bekommen sollte, weiß ich nicht, aber es muss mehr werden und die Bedingungen für die Patienten müssen auch besser werden. Leider gibt es nämlich oftmals zu wenig Pflegekräfte für viele Patienten. Die Altenheime sind unterbesetzt. Man muss den Job attraktiver machen, auch durch eine bessere Entlohnung. Die Leute zahlen doch schon jede Menge für den Platz, das müsste sich doch eigentlich tragen.

Ich empfinde die geringen Löhne im Altenpflege-Bereich auf jeden Fall als ungerecht, wenn nicht gar skandalös! Es ist sowohl körperlich, als auch psychisch eine anstrengende und dabei für die Gesellschaft unermesslich wichtige Arbeit. Ich persönlich finde, es müssten mindestens zwölf Euro pro Stunde dafür bezahlt werden. Viele von uns werden ihren Lebensabend schließlich auch im Altenheim verbringen. Ich verstehe nicht, warum die meisten Menschen diese Tatsache scheinbar einfach verdrängen und es ihnen demzufolge egal zu sein scheint, wie schlecht die Bedingungen dort oft sind - und zwar sowohl für die Senioren, als auch für die dort Beschäftigten. Normalerweise müsste sich jeder, der im Alter nicht nach dem Prinzip "Satt und sauber" lediglich mindestversorgt werden möchte, darum Gedanken machen, wenn nicht sogar gegen die Missstände einsetzen.

Dazu kommt noch, dass es ja auch Schichtarbeit ist und diese ist natürlich körperlich, aber auch für das soziale Umfeld weitaus belastender als ein "Nine to five"-Job. Wer häufig nachts arbeitet, hat statistisch ein signifikant erhöhtes Krebsrisiko. Die Schichtarbeit und die schlechte Bezahlung wären für mich auf jeden Fall mit die Hauptgründe, diesen Beruf nicht ergreifen zu wollen. Ehrlich gesagt wundere ich mich auch teilweise, dass es immer noch so viele Leute gibt, die das alles auf sich nehmen.

Ich finde auch, dass der Job eigentlich ein wenig unterbezahlt ist, schließlich haben die Altenpfleger einen echt harten Job. Mal abgesehen, dass sie fast täglich mit dem Tod eines Menschen konfrontiert werden und das auch von der Psyche her verkraftet werden muss, müssen diese Menschen, die den Beruf gewählt haben, auch körperlich einiges leisten. Viele in meinem Bekanntenkreis sind als Altenpfleger tätig und ich respektiere deren Arbeit.

Ich könnte den Job nicht ausüben, alleine schon, weil ich die körperliche Arbeit nicht könnte. Sicherlich wäre das finanzielle ein Thema, wo ich vielleicht auch sagen würde, das könnte durchaus ein wenig mehr sein, aber wenn mir die Arbeit mit alten Menschen Spaß macht, würde das vielleicht auch nebensächlich sein.

Mir wäre ein Job in der Altenpflege definitiv zu anstrengend. Die körperliche Belastung ist hierbei enorm und ich würde das definitiv nicht lange durchhalten. Wie viel ein Altenpfleger verdient weiß ich leider nicht. Aber ich würde den Beruf trotzdem nicht wählen. Unter anderem aus dem Grund, dass die oft auch an Wochenenden und Feiertagen arbeiten müssen. Insgesamt 5 Personen aus meiner engen Verwandtschaft arbeiten in der Altenpflege. Das hat zur Folge, dass an Weihnachtsfeiern, Geburtstagen oder eben an Ostern diese 5 meistens wegfallen, weil sie arbeiten müssen. Man sieht sich viel zu selten und verpasst dadurch eine ganze Menge. Mir ist Freizeit und Familie schon wichtig, daher könnte ich nicht darauf verzichten und dem Job den Vorrang geben.

Ich persönlich könnte auch nicht in der Altenpflege arbeiten. Nicht unbedingt, weil die Arbeit unterbezahlt wird, sondern, weil mich es sicherlich stören würde, wenn die alten Leute nach einer Zeit dort versterben und ich mich persönlich ja nun mal kenne und ganz genau weiß, dass ich eine Bindung zu den Personen aufbauen würde. Und der Tod der alten Menschen würde mir persönlich sicherlich sehr nah gehen, weshalb diese Arbeit nichts für mich wäre.

Aber ich respektiere die Leute, die diesen Job ausübe. Die tagtäglich für diese Menschen da sind, sich um die Menschen sorgen und, die sich um die Menschen kümmern und desgleichen. Meine Tante ist zum Beispiel in der Altenpflege tätig und sie meckert zwar auch, weil ihr Gehalt wirklich nicht so toll ist, wie der Gehalt anderer Menschen, die nicht so harte Arbeit ausüben, müssen tagtäglich, so wie sie. Aber für sie würde es trotzdem nicht infrage kommen, ­wegen dem Lohn, den Arbeitsplatz zu wechseln. Ich persönlich kann aber verstehen, weshalb die Angestellten in so einem Beruf auf die Straße gehen und mehr Lohn verlangen. Ich würde es auch besser finden, wenn die Arbeit besser bezahlt wäre.

Ich finde es ebenfalls als Frechheit, was in der Altenpflege bezahlt wird. Das ist ein Knochenjob und ich würde so etwas nicht leisten können. Vor den Menschen die in der Altenpflege arbeiten habe ich Hochachtung. Allerdings muss ich dazu auch sagen, das ich mich früher nie mit der Altenpflege beschäftigt habe.

Dazu kam es erst als meine Mutter pflegebedürftig wurde und ich die Pflege nach einem halben Jahr nicht mehr alleine hinbekommen habe. Da habe ich mir Hilfe geholt und ein gutes Jahr hat es dann mit der ambulanten Pflege sehr gut geklappt. Danach ging es auch zu Hause nicht mehr und meine Mutter kam ins Pflegeheim. Da ich dort täglich ein und aus ging habe ich eine Menge mitbekommen. Die Pfleger und Pflegerinnen arbeiten da bis an ihre Grenzen sowohl körperlich als auch physisch. Gerade die Nachtschichten können manchmal extrem stressig sein. Fällt mal ein Kollege aus, dann muss ein anderer dessen Aufgaben mit übernehmen, weil kein Ersatz kommt.

Ich kann sehr gut verstehen, wenn jemand wegen der geringen 'Bezahlung den Job aufgibt, obwohl man in dem Beruf gerne arbeitet. Manche Menschen sind für den Job geboren und so etwas von liebevoll und sensibel, da ist es dann sehr schade, wenn der Job wegen der schlechten Bezahlung gewechselt wird.

Viele Altenpfleger sind jedoch nach der jahrelangen harten körperlichen Belastung auch nicht mehr in der Lage den Beruf auszuüben. Irgendwann ist der Rücken kaputt oder die ständigen Wechselschichten machen einem zu schaffen. Ich wäre auf jedem Fall für eine bessere Bezahlung in diesem Beruf.

Meiner Meinung nach werden Pflegeberufe im Allgemeinen aber besonders Altenpfleger ganz schön ungerecht bezahlt. Da ich früher selbst erst einmal Altenpflegerin werden wollte und dafür dann auch ein Praktikum im örtlichen Seniorenheim absolviert habe, weis ich wovon ich rede, wenn ich sage, das solche Berufe viel besser bezahlt werden sollte, denn man braucht dafür viel mehr Kraft, sowohl körperliche als auch seelische, als in den meisten anderen Berufen.

Meiner Meinung nach sollte man für diesen Job eindeutig besser bezahlt werden. Ich habe mich dann auch dagegen entschieden, da ich gemerkt habe, das ich das dann auf die Dauer warscheinlich nicht schaffen würde. Ich habe sehr großen Respekt vor den Menschen, die den Beruf des Altenpflegers oder der Altenpflegerin ausüben und finde, das diese Leute dann auch dementsprechen bezahlt werden sollten.

Leider finde ich nicht nur, dass die Pflegeberufe zu gering bezahlt werden. Manche buckeln sich in egal welcher Sparte regelrecht kaputt und bekommen nur einen sehr geringen Lohn. Ich war selbst mal in der Pflege und ich muss gestehen, dass mir das Geld nicht sonderlich wichtig war. Aber der Umgang mit den Menschen ist teilweise katastrophal und ich bin der Ansicht, dass in der Gesamtstruktur etwas geändert werden müsste, zum Beispiel mehr und besser ausgebildetes Personal und dann erst die angepassten Gehälter.

@Wibbeldribbel: Dies ist ja nun nicht in allen Häusern so, dass die Menschen "katastrophal" behandelt werden. Da spreche ich aus Erfahrung. Ich bin ja Auszubildende in diesem Bereich. Ich finde es gut, aber die Bezahlung ist halt auch ein Dorn im Auge. Kann man dies verstehen? Aber viel mehr erfreut es mich, was mir die Menschen zurückgeben.

In einem Gespräch letzter Woche vom Chef habe ich erfahren, dass mit allen Auszubildenden im dritten Lehrjahr ein Gespräch wegen Übernahme gehalten wird. Es ist aber ein Festgehalt, an den man nichts ändern kann. Die Summe ist mir noch nicht bekannt, aber ich habe nun noch ein Jahr Zeit. Aber von einer Freundin habe ich gehört, dass man wohl als Anfänger ein Gehalt von 1700 Euro brutto bekommt.