Kinder verkaufen Steine, um Taschengeld aufzubessern
Am Wochenende läutete es an der Tür und es standen Nachbarskinder davor, die uns große Steine verkaufen wollten. Die waren alle um die sechs Jahre alt und ich habe jeden von ihnen 50 Cents gegeben. Deren große Steine vom Waldesrand wollte ich aber nicht haben und sagte, dass ich sie jetzt nicht brauchen könnte. Danach gingen sie weiter mit ihrer Steinsammlung durch den Ort, um diese weiterzuverkaufen. Angeblich haben sie damit etliche Euros eingenommen.
Findet Ihr es gut, wenn sechsjährige Kinder Steine verkaufen, um an etwas Geld zu kommen oder ist das kein so guter Einfall? Würdet Ihr den Kindern auch Geld für die Mühe geben oder sollte man denen keine falschen Geschäftsideen finanziell unterstützen? Würdet Ihr ihnen auch etwas zahlen, wenn sie jede Woche mit einem Steinverkauf daher kämen oder wäre Euch das schon lästig?
Dieser Kauf ist rechtlich gesehen gar nicht wirksam. Die Kinder sind unter 6 Jahren und du kannst dein Geld auch wieder zurückholen. Sie sind nicht geschäftsfähig, sie dürfen ja nicht mal was im Supermarkt kaufen. Deswegen dürfen sie auch nichts verkaufen. Ich würde dies mit den Eltern klären wollen. Außerdem finde ich die Idee lächerlich. Es ist ja schön, dass sie sich das Taschengeld aufbessern wollen, aber sie dürfen es nicht.
Ich würde nicht einmal und auch nicht wöchentlich bei ihnen Steine einkaufen. Was habe ich denn davon? Nein, so geht es eben nicht. Wie schade es auch für die Kinder ist, aber die Eltern müssen sie über diese Vorgehensweise aufklären und auch besänftigen. Sie können nämlich einfach nicht so los gehen und Steine verkaufen.
Ich finde das Geschäftsmodell für einen Sechsjährigen gar nicht so unkreativ. Wenn die Steine schön sind und ich sehe, dass die Kinder sich Mühe gegeben haben, würde ich sie ihnen vielleicht auch abkaufen. Wenn es allerdings nur Allerweltsexemplare sind, die sie einfach vom Boden aufgehoben habe, ohne speziell zu unterscheiden, ob sie etwas Besonderes sind oder nicht, würde ich sie ihnen nicht abkaufen. Wir haben früher einmal selbst gebastelte Kastanientierchen verkauft, allerdings nur für ein paar Pfennige. 50 Cent ist ein ganz schön hoher Preis für einen Stein.
Grundsätzlich sehe ich so etwas nicht ganz so ernst wie einen Handel unter Erwachsenen, sondern als Spielerei und Ausprobieren, was geht und was nicht.Kinder müssen ihre Erfahrungen sammeln. In diesem speziellen Fall werden sie wahrscheinlich irgendwann aufgeben, wenn sie die Nachbarschaft durchhaben und ihnen niemand mehr etwas abkauft.
Wenn bei mir Kinder klingeln würden, um mir Steine zu verkaufen, würde ich ihnen vielleicht auch ein wenig Geld oder auch Süßigkeiten geben. Immerhin fände ich es eigentlich ganz niedlich, wenn sie so etwas tun würden. Die Steine würde ich aber auch nicht haben wollen. Je nachdem, wie ich gelaunt wäre, würde ich den Kindern einfach so etwas geben oder ich würde sie gleich weg schicken. Das würde auch ganz darauf ankommen, wie freundlich die Kinder fragen würden.
Richtig finde ich das nun nicht, wenn Kinder versuchen, auf diese Weise ihr Taschengeld aufzubessern. Immerhin könnten sie einfach irgendwelche Aufgaben übernehmen, um dafür Geld zu bekommen. So fände ich es viel besser, wenn die Kinder anbieten würden, ihren Eltern oder Verwandten im Haushalt zu helfen. So würden sie etwas wirklich Sinnvolles für ihr Geld tun und immerhin sollten Kinder auch lernen, auf welche Weise man Geld verdienen kann.
Ich würde es meinen Kindern definitiv nicht erlauben, Steine zu verkaufen. Auch wenn sie damit wirklich aus Mitleid etwas Geld verdienen könnten, fände ich das einfach nicht richtig. Immerhin verdient man auf diese Weise einfach kein Geld und ich kenne auch keinen Menschen, der diese Steine auch wirklich brauchen würde. Von daher sollten sie lieber versuchen, auf andere Weise Geld zu verdienen. Möglicherweise könnte man ihnen auch einfach beibringen, wie man länger mit dem Taschengeld auskommt, so dass sie sich auch gar nichts dazu verdienen müssten.
iggiz18 hat geschrieben:Dieser Kauf ist rechtlich gesehen gar nicht wirksam. Die Kinder sind unter 6 Jahren und du kannst dein Geld auch wieder zurückholen. Sie sind nicht geschäftsfähig, sie dürfen ja nicht mal was im Supermarkt kaufen. Deswegen dürfen sie auch nichts verkaufen. Ich würde dies mit den Eltern klären wollen. Außerdem finde ich die Idee lächerlich. Es ist ja schön, dass sie sich das Taschengeld aufbessern wollen, aber sie dürfen es nicht.
Wenn man den Kindern aber Geld gegeben hat, will man es sicherlich nicht wieder zurück bekommen, egal wie alt die Kinder sind. Ansonsten hätte man es den Kindern ja nicht geben müssen. Egal ob sie geschäftsfähig sind oder nicht. Darum geht es hier doch gar nicht. Da gibt es auch nichts, was man mit den Eltern klären müsste, denn den Kindern geht es sicherlich auch weniger um das Geld, sondern, dass sie so tun, wie wenn sie erwachsen wären und etwas verkaufen können. Wenn sie damit dann Erfolg haben ist das die größte Freude für sie und nicht die Summe, die sie dabei eingenommen haben. Du siehst es zu ernst. Den Kindern geht es um Freude.
Ich selber kenne auch Kinder, die schon Steine an einem Stand an der Straße verkaufen wollten. Sie hatten sehr große Freude daran, ihre Ware anzubieten und daran, wenn ein Erwachsener stehen geblieben ist und sich interessiert hat für sie und ihre Steine. Gekauft habe ich allerdings dann nichts, weil ich die Kinder persönlich nicht gekannt habe. Hätte ich das, dann hätte ich es mir unter Umständen überlegt, ihnen ein Erfolgserlebnis zu verschaffen, indem ich ihnen ein paar Cent für einen Stein gegeben hätte.
Als Kinder wollten wir auch Bilder verkaufen, welche wir selbst gemalt haben und außerdem wollten wir auch selbst Comics malen, aber wir haben nie welche verkauft. Ich finde diese Ideen gar nicht so schlimm, denn immerhin bekommt man als Kind auch etwas von Geld, Kauf und Verkauf mit und "spielt" damit eben, was ja auch gar nicht so schlimm ist. Beim zweiten Mal würde ich den Kindern für ihre gesammelten Steine kein Geld geben, einfach mit der Begründung, dass ich keinen mehr brauche. Wenn die Kinder etwas älter sind, dann würden sie schon ein wenig darüber schmunzeln, trotzdem denke ich, dass die Eltern darüber Bescheid wissen sollten, wenn sie jeden Tag Steine verkaufen sollten und auch überall klingeln.
Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn Nachbarskinder vor meiner Tür stehen und mir Steine verkaufen wollen würden. Die Idee finde ich eigentlich irgendwie niedlich, dass die Kinder langsam einen Geschäftssinn entwickeln und mal ausprobieren wollen, was sie so verkaufen können. Vielleicht würde ich beim ersten Mal auch noch etwas geben, aber einen Stein eigentlich nicht haben wollen. Aber ich möchte natürlich auch nicht, dass die Kinder enttäuscht sind, wenn ich den Stein nicht nehme, den sie ja verkaufen wollen. Irgendwie stelle ich es mir so vor, dass es für ein Kind nicht so schön ist, wenn sie nur das Geld bekommen, den Stein aber gar nicht verkaufen.
Aber das kommt natürlich sehr auf die Kinder und auch auf die Art der Erziehung an. Natürlich wäre es auch entscheidend, wie viele Kinder vor meiner Tür stehen würden. Bei einer ganzen Gruppe würde ich sicher nicht jedem 50 Cent geben, sondern vielleicht noch 10 Cent. Wenn die Kinder sich merken würden, wo sie Geld bekommen haben und nun einmal pro Woche bei mir vor der Tür stehen, dann würde ich auch sicher kein Geld mehr geben. Einmal ist so etwas sicher witzig, aber damit muss es dann auch gut sein.
Sieh es als Phase der Entwicklung an, wo die Kinder sich eben etwas überlegt haben, womit sie ihr eigenes Geld verdienen können. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Meine Töchter haben da auch ihre eigene Geschäftsidee entwickelt und ich finde das gar nicht so schlimm, so lange sie ihre Freunde dabei nicht über den Tisch ziehen.
Meine Mädels sammeln zwar keine Steine, aber manchen aus diesen Scoubidou-Bändern Schlüsselanhänger und nun auch Tiere. Bei der Preisfindung habe ich ihnen geholfen und auch vorgerechnet, was eben eine Packung dieser Bänder kostet. Eben richtig Kalkulation, so dass sie eben auch bei Neukauf von Material noch Geld übrig haben.
Wenn nun aber andere Kinder eben meinen, dass die Steine den gewünschten Erfolg bringen, so sollte man es einfach akzeptieren. Zudem ist diese Variante auch noch besser, als wenn sie nach Geld betteln würden. Ob ich nur Geld gegeben hätte oder eben auch einen Stein genommen, kann ich aber so pauschal nicht sagen. Käme dann sicherlich auf die Auswahl der Steine an.
Das Rechtliche ist die eine Sache. Meiner Meinung nach müssen auch Kinder in dem Alter schon lernen, dass gewisse Dinge etwas wert sind und andere nicht. Waren es wirklich Steine zum sammeln, dann ist das was anderes, aber haben sie die einfach nur im Garten ausgebudelt, dann nicht. Man sieht ja, was für eine Art von Steinen das war und im letzteren Fall hätte ich den Kindern auch nichts gegeben. Ich hätte es vielleicht gegen etwas vergleichbares getauscht (einen Stock oder so), damit sie das begreifen, aber normale Steine bezahle ich ganz sicher nicht.
Wenn sie losgezogen wären und mir Äpfel aus dem Garten angeboten hätten und ich keine im Garten gehabt hätte, dann wäre auch das etwas anderes. Damit kann man nämlich etwas anfangen. Ich kann mich auch erinnern, dass wir in einem Jahr als Kinder Kirschen verkauft haben, weil wir so viele hatten und da kamen einige, die uns das abgekauft haben. Aber die waren auch was wert und mit Steinen wären wir da sicher nicht angekommen.
Kinder können schlecht etwas verkaufen, außer ein oder zwei Steine. Manche bemalen diese noch daheim und wollen sie als Kunstwerk an den Mann bringen. In Kambodscha wollten Kinder auch ihre Hausübungen und ihre Schulzeichnungen verkaufen und wir haben denen auch ein Meisterwerk abgenommen, ohne zu zögern. Klar sollten die Nachbarskinder nicht jeden Tag läuten und ich denke auch, dass die selber wissen, dass die Nachfrage nach ihren Steinen nicht sehr groß ist. Aber offensichtlich freuen sie sich umso mehr über ihr erstes selbstverdientes Geld, das sie nicht von den Eltern zugesteckt bekommen haben.
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