Schwimmkurs für Kinder - durftet ihr dabei sein?

Mein Sohn hatte diese Woche seine erste Schwimmstunde. Er ist jetzt etwa 4,5 Jahre alt und ich denke, das ist gerade ein Alter, wo er gut schon alleine einen Kurs besuchen kann. Kinderturnen hat er schließlich auch schon alleine gemacht und dies mit Bravour gemeistert.

Im Schwimmkurs scheint meine Meinung aber von einer Mutter nicht geteilt zu werden und sie stand dann beinahe protestierend vor dem Schwimmlehrer und wollte unbedingt mit ihrem Kind mit in die Schwimmhalle, obwohl ihr Sohn wohl schon 5,5 Jahre alt ist. Sie durfte es nicht und musste am Ende schließlich kapitulieren und von außen aus zuschauen, wo sich eine Glasscheibe befindet und man gut das Becken sehen kann, wo die Kinder üben. Die Kinder haben die Schwimmstunde trotzdem alle gut überstanden, auch der Sohn der Mutter, die unbedingt mit in die Schwimmhalle gehen wollte hatte anscheinend Spaß, und sie kamen alle gut gelaunt vom Schwimmen zurück.

Ich denke, dass es so auch wirklich besser ist, denn so werden die Kinder nicht von den Eltern abgelenkt, hören dem Schwimmlehrer besser zu und lernen dann schlussendlich auch mehr wie wenn sie abgelenkt werden, weil die Mutter nebendran am Beckenrand steht oder sitzt.

Wie war das, als eure Kinder schwimmen gelernt haben? Durftet ihr mit dabei sein, also durftet ihr mit in die Schwimmhalle oder musstet ihr ebenfalls wie ich draußen auf eure Kinder warten? Was findet ihr besser und wie ist es dann gelaufen?

Wir waren nicht direkt am Schwimmbadrand dabei, durften aber durch eine Scheibe zuschauen. Das fand ich auch gut so, denn sonst wären zumindest meine Kinder stark abgelenkt worden. Sie hätten wahrscheinlich mehr auf mich geachtet als auf den Schwimmlehrer. Bei mir wäre auch die Versuchung stark gewesen, mich einzumischen. So fand ich diese Regelung ganz gut, dass wir zwar die Kinder sehen konnten, diese uns aber nicht, zumindest nicht direkt und zu nah.

Ich bin grundsätzlich auch dafür, dass die Eltern nicht mitkommen. Als ich zuerst noch Schwimmer und dann Trainer war, war das auch noch so. Jetzt habe ich schon oft gehört, dass manche Eltern mit am Rand sitzen. Ich finde das schon unmöglich, eben weil es die Kinder wirklich ablenkt. Soll das Kind irgendwas machen, was es nicht gerne macht (wie Rückenschwimmen), dann wird erstmal hilfesuchend zur Mama geschaut, notfalls auch nach der Mama geschrien. Und manche Mütter sagen dann wirklich: wenn du das nicht machen willst, dann mach es nicht. Gut, warum ist das Kind dann aber beim Training? Man kann nun einmal, wie in der Schule auch, nicht nur Dinge machen, die man bereits kann.

Manche Eltern reden dem Trainer dann auch rein. Um Trainer zu werden braucht man tatsächlich auch eine Ausbildung und Erfahrung sowieso, also möchte man sich von einer Mama oder einem Papa, die eigentlich keine Ahnung haben, keine Ratschläge anhören. Und sowas dann nett zu formulieren, während man eine Horde Kinder trainieren und beaufsichtigen muss, ist echt anstrengend.

Bei manchen Kindern ist es ganz gut, wenn die Eltern bei der ersten Stunde dabei sind und die wollen sich auch ein Bild davon machen, wie das so abläuft. Aber dann kann man wirklich von außen gucken. Manche Kinder kommen auch damit klar, dass die Mama oder der Papa beim ersten Mal mit dabei ist, aber dann sollte das auch klar sein, dass das eine Ausnahme ist.

Viele Eltern wollen auch einfach aus Bequemlichkeit da bleiben. In der Halle ist es schön warm, man kann miteinander Schnattern (die nutzen das wirklich dazu, was auch echt störend ist) und vor allem: was will man auch eine Stunde lang sonst machen? Die wissen dann nichts mit sich anzufangen und heim fahren lohnt sich natürlich nicht, da die meisten 25 Minuten zur Halle fahren.

Ich habe noch keine Kinder, aber ich kann von meinen Erfahrungen bei meinem Schwimmkurs berichten. Dabei durften die Eltern mit in das Schwimmbad kommen und dort warten. Mein Vater hat dies auch öfter gemacht, weil es sich nicht wirklich gelohnt hat, mich abzusetzen und nach Hause zu fahren, weil der Kurs in einer anderen Stadt war. Mein Vater hat sich aber nie in den Unterricht eingemischt oder etwas in der Art.

Auch ich fühlte mich nicht abgelenkt, sondern habe mich auf die Anweisungen des Schwimmlehrers konzentriert. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es auch Kinder gibt, die sich leicht ablenken lassen. Das kann dann aber genauso gut passieren, wenn die Mutter oder der Vater hinter einer Scheibe steht, dass das Kind dann ständig dorthin schaut. Darum finde ich es gar nicht so entscheidend, wo die Eltern warten, wenn sie im Schwimmbad bleiben und nicht zwischendurch nach Hause oder zum Einkaufen fahren.

Meine Tochter beginnt erst mit dem Schwimmkurs und ich weiß eines, selbst wenn ich dabei sein dürfte, würde ich es nicht. Ich denke die Kinder sind dann so abgelenkt und das soll ja nicht sein. Von dem her bin ich ganz froh dass bei uns der Schwimmkurs über den Kindergarten geht. Dort sind dann keine Mütter dabei dafür die Kindergartentanten. Ich bringe sie ganz normal in den Kindergarten und von dort fahren sie dann mit einem Bus weg. Ich finde das nicht schlecht. So kommen die Eltern nicht in Versuchung dabei zu sein. Die Kinder haben auch so ihren Spaß, vermutlich mehr als wenn Mama und Papa dabei sind. Erst am letzten Tag nach der Woche gibt es einen kleinen Wettbewerb und dort dürfen dann die Eltern zusehen.