Stricken lernen als Kind mit Belohnung im Knäuel Wolle

vom 06.10.2013, 01:44 Uhr

Ich habe das Stricken gar nicht gelernt, aber das Häkeln habe ich in der Schule gelernt. Dabei gab es auch keine Belohnung, sondern ich musste es eben für die Schule lernen, was gar nicht einfach für mich als Linkshänderin war, weil ich es nur von Rechtshändern gezeigt bekam. Es hat also schon länger gedauert, es zu lernen, aber gelernt habe ich es. Mit einer Belohnung für jedes verarbeitete Knäuel Wolle hätte ich es sicher auch nicht schneller gelernt.

Ich sehe es eigentlich auch so, dass man heutzutage nicht mehr zwingend lernen muss, Socken oder Schals zu stricken. Wenn ein Kind dies lernen möchte, dann sollte es auch ohne eine Belohnung möglich sein. Ich finde das System mit der Belohnung auch nicht gerade sinnvoll. Sicher ist die Motivation dann größer, aber die Arbeit wird nicht ordentlich erledigt, wie du ja selber geschrieben hast. Außerdem finde ich es auch schwierig, eine Grenze bei den Belohnungen zu ziehen. Das meine ich sowohl auf die Anzahl der verarbeiteten Wollknäuele bezogen, als auch auf die Art der Arbeiten, für die es eine Belohnung gibt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe schon im Alter von sechs Jahren das Stricken gelernt, weil meine Großmutter viel gestrickt hat und meine Mutter zu der Zeit auch. Ich fand das immer total faszinierend, wie aus einem Knäuel Wolle ein Schal oder eine kleine Decke entstanden sind. Also wollte ich das natürlich auch können, so hat mir meine Mutter das beigebracht. Zunächst nur ganz einfache Maschen, später habe ich mir dann mehr Muster selbst beigebracht. Wenn ich das Stricken nicht daheim gelernt hätte, hätte ich es spätestens in der Schule gelernt, denn da haben wir alle das Stricken im Handarbeits-Unterricht gelernt.

Belohnungen habe ich nie bekommen, ich fand es einfach schön, irgendwann einen Schal (wenn auch voller Fehler) in den Händen halten zu können und habe den ersten Schal dann ganz stolz meinem Vater geschenkt, er hat ihn dann auch einige Male getragen. :wink:

Ich würde meinen Kindern, wenn ich welche bekomme, auch keine Belohnungen fürs Stricken lernen geben, da ich finde, dass Belohnungen kein richtiger Anreiz ist. Viel schöner ist es, hinterher stolz auf seine Arbeit sein zu können. Stattdessen würde ich oft im Beisein meiner Kinder stricken, sodass sie es vielleicht auch lernen wollen.

» Twilight-Girlie » Beiträge: 421 » Talkpoints: 37,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also bei uns wurde das nie so mit Geld in der Wolle als Belohnung gemacht. Ich habe ja freiwillig gern gestrickt oder gehäckelt also war das bei mir sowieso egal. Und zur Zeit hat auch meine kleine Schwester endlich Freunde daran gefunden. Sie häckelt lieber als das sie strickt aber das ist ja egal. Wenn ich sie Belohnen möchte oder ihr einfach eine Freunde machen möchte, bringe ich ihr immer wenn ich nach Hause komme ein neues schönes Wollknäul mit.

Darüber freut sie sich dann auch und ich freue mich immer mal wieder über Socken, eine neue Mütze oder einen Schal. Mittlerweile kann sie es auch besonders gut und ich denke das die neue Wolle dann für sie auch ein kleiner Anspurn zum weitermachen ist.

Also mit Geld hätten es meine Eltern nie gemacht. Entweder ich hätte freiwillig gestrickt oder gar nicht. Selbst wenn ich keine Freude daran gehabt hätte und schnell wieder aufgehört hätte, wären mir meine Eltern nicht böse gewesen.

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» Kayra » Beiträge: 692 » Talkpoints: 1,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich halte stricken an und für sich schon mal für eine nette und abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung. Was jetzt die Belohnung angeht, so halte ich zwar nichts davon damit ein Kind zu etwas bewegen zu wollen was es nicht mag, aber wenn es so und so ganz gerne strickt, warum denn nicht? Aber nur ab und zu mal, als kleiner zusätzlicher Schubs und Anerkennung dafür dass es sich etwas Sinnvolles als Betätigung ausgesucht hat. Als solches finde ich das eine sehr nette Idee.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde Kinder nicht zum Stricken lernen zwingen. Auch nicht mit einer Belohnung. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich als Kind zum Thema Stricken stand. Ich mochte es überhaupt nicht und war froh das mir meine Großmutter alles was ich in der Schule stricken musste fertig gemacht hat. Für mich war das überhaupt nichts. Da hätte auch Geld im Wollknäuel nichts daran geändert. Stricken ist einfach nichts für mich – dachte ich.

Mittlerweile bin ich erwachsen und habe selber Kinder. Und diese tragen selbstgestrickte Mützen auf dem Kopf. Von mir gestrickt. Mittlerweile mag ich Stricken echt gerne und kann es auch relativ gut. Aber ich habe es jetzt gelernt weil ich es wollte und nicht weil ich eine Belohnung dafür bekommen habe.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,90 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich habe als Kind in der Schule stricken gelernt. Meine Mutter konnte auch stricken und hat immer mal wieder irgendwelche Handarbeitsobjekte begonnen. Ich kann mich allerdings nicht entsinnen, dass sie jemals ein Werk fertig gestellt hat.

Aus diesem Grund wäre es wohl sehr sinnlos gewesen, wenn sie mich mit Geldgeschenken im Wollknäul geködert hätte, wenn sie mir vorgelebt hat, dass sie selbst nichts zu Ende bringt.

Ich habe die Projekte, die wir für die Schule machen mussten, alle fertig gestellt. Allerdings wohl eher, weil wir mussten? Ich habe für alle Projekte gute bis sehr gute Noten bekommen und das war mir Belohnung genug.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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