Bleibt ihr beim Kochen immer am Herd stehen?

Ich habe vorhin mal wieder etwas zu Essen gemacht, das hat aber nicht wirklich viel Zeit in Anspruch genommen, da es sich um Nudeln mit einer einfachen Tomatensoße gehandelt hat. Nun ist es so, dass ich natürlich zuerst das Wasser aufsetze und dann die Soße so weit vorbereite, dass ich sie nur zwischen durch mal umrühren muss. Da dazwischen immer ein paar Minuten liegen, entferne ich mich dann in der Zwischenzeit wieder vom Herd und mache etwas anderes.

Mein Vater kam vorhin vorbei und hat das gesehen und sich tierisch darüber aufgeregt. Er ist der Meinung, dass man beim Kochen, egal ob nötig oder nicht, immer beim Herd stehen bleiben sollte. Ich selber kenne allerdings niemanden der das macht (außer ihn selbst vielleicht, aber er kocht nie).

Nun würde mich mal interessieren, wie das bei euch aussieht. Bleibt ihr beim Kochen immer am Herd stehen oder entfernt ihr euch auch mal? Könntet ihr euch auch für eine längere Zeit ruhig zurückziehen (beispielsweise um kurz zu duschen), wenn man das Essen niedrig gestellt hat und eben nur warm hält oder müsst ihr immer dabei stehen bleiben, um euch gut zu fühlen?

Ne, ich gehe auch mal schnell duschen, wenn ich etwas auf meiner Kochplatte habe. Allerdings ist mein Bad direkt an der Küche und wenn etwas sein sollte, dann brauche ich nur ungefähr 1,5 Meter bis zum Ort des Geschehens. Insofern gestehe ich es mir einfach zu, dass ich die Zeit anderweitig sinnvoll nutzen kann und nicht dumm in der Gegend herum stehe und dem Essen beim kochen zusehe.

Gerade bei Kartoffeln auf niedriger "Flamme"kann nicht viel passieren. Ich habe einen Induktionsherd, oder eher eine Platte, und da schlimmste kann sein, dass mir das Wasser überkocht. Und das kann eigentlich auch nicht passieren, weil ich nie so viel Wasser in den Topf mache. Das nennt man dann vorausschauendes Kochen. Beim Braten von Lebensmitteln würde ich auch nicht weggehen, aber eher, weil mir das Zeug sonst verbrennt und das wäre schade drum. Aber bei Nudeln oder Kartoffeln gehe ich wirklich duschen oder so etwas. Das Haus verlassen würde ich allerdings nie. Also nichts mit "schnell mal einkaufen gehen, während die Kartoffeln kochen".

Wenn ich Nudeln, Reis oder Kartoffeln koche, dann kann es gut sein, dass ich zwischendurch auch noch duschen gehe, mich schminke oder mich einfach vor den Fernseher setze. Immerhin dauern diese Sachen doch recht lange, bis sie fertig sind und man muss ja auch nichts dabei tun. Es reicht, wenn man die Kartoffeln oder den Reis einfach auf dem Herd stehen lässt und es ist völlig unnötig, diese Sachen umzurühren. Von daher kann man sich durchaus auch vom Herd entfernen.

Wenn ich zu Reis oder zu den Kartoffeln noch Gemüse oder irgendetwas anderes mache, dann bleibe ich im Normalfall am Herd, da es sich dann auch nicht wirklich lohnt, etwas anderes zu machen. Wenn es jedoch so ist, dass ich zu Kartoffeln beispielsweise einfach nur Fischstäbchen in den Backofen schiebe, dann kann es durchaus sein, dass ich fünfzehn Minuten lang nicht in der Küche bin. Immerhin muss ich dann ja gar nichts tun und von daher möchte ich mich dann auch nicht in der Küche aufhalten. Genauso ist es auch, wenn ich Nudeln mit Sauce mache. Dann bleibe ich so lange weg, bis die Nudeln fast fertig sind, damit ich dann noch schnell die Sauce machen kann.

Ich sehe es ehrlich gesagt gar nicht ein, warum ich mich die ganze Zeit in der Küche aufhalten sollte, wenn ich mir Kartoffeln koche. Das ist meiner Meinung nach einfach nur Zeitverschwendung, da man die Zeit auch viel sinnvoller nutzen kann. Und solange man keine anderen Sachen auf dem Herd stehen hat und daran denkt, den Herd rechtzeitig auszuschalten, kann normalerweise auch gar nichts passieren und von daher mache ich dann ganz gerne noch irgendwelche anderen Sachen nebenbei.

Also ich entferne mich öfters mal vom Herd, wenn dort etwas kocht und eigentlich nichts passieren kann. Ich fände es auch ziemlich öde und langweilig, wenn ich etwa dem Milchreis über eine Stunde beim Kochen zusehen müsste oder gar dem Gulasch, was noch länger dauert. Schon bei Kartoffeln und Reis würde ich es ziemlich langweilig finden. Und wenn man ein paar kleine Regeln beachtet, kann ja auch nichts passieren. So sollte es etwa auf kleiner Flamme köcheln und die Wahrscheinlichkeit von Überkochen sollte gegen Null tendieren. Dann wird es dir im schlimmsten Fall nur anbrennen - mehr nicht.

Ich bleibe nur am Herd stehen, wenn die Gefahr besteht, dass etwas überkocht oder anbrennt. Ansonsten beschäftige ich mich mit etwas anderem und ich verlasse, wenn es nötig ist, auch den Raum. Es wäre ja auch unsinnig, eine Stunde lang am Herd zu stehen und zu beobachten, wie das Gulasch vor sich hinköchelt oder der Reis quillt. Ich stelle allerdings immer den Wecker am Herd, sodass ich das Essen nicht vergesse. Vielleicht hat man das früher so gemacht, dass man immer am Herd gestanden ist, als man den Ofen noch mit Feuer geheizt hat.

Es kommt bei mir immer darauf an, was ich zubereite. Wenn ich zum Beispiel meine Tomatensoße zubereite, dann entferne ich mich meistens, sobald ich sie fertig zubereitet habe und lasse sie dann in Ruhe schmoren. Es wäre auch schwachsinnig, die fünf Stunden bis sie fertig ist, vor dem Herd zu verbleiben. Ich gieße halt nur zwischendurch mal etwas Brühe oder Wasser oder Würze nach. Bei kurzweiligen Gerichten, die maximal zehn Minuten dauern und bei welchen ich ständig umrühren muss, verweile ich schon vor dem Herd. Es rentiert sich dann aber auch nicht, etwas Anderes zu tun.

Bei mir kommt es darauf an, was ich koche. Bei Nudeln, Kartoffeln oder Reis laufe ich auch in der Gegend herum und schaffe es noch schnell zu Staubsaugen oder aufzuräumen. Es sei denn, ich muss noch Gemüse schneiden für Salat oder für die Sauce. Dann bin ich natürlich in der Küche und schäle und schneide das Gemüse, damit alles fertig ist, sobald die Nudeln/ Kartoffeln oder der Reis soweit ist. Was soll man denn sonst machen? Die ganze Zeit das Wasser anzustarren, bis es kocht ist auch langweilig. In der Zeit kann man auch was sinnvolles machen.

Mein Vater ist da auch eher überängstlich und ist der Meinung, dass man den Herd nie aus den Augen lassen sollte, wenn was drauf steht. Er hat aber auch ein großes Haus. Da kann man es sich natürlich nicht erlauben, sich zu weit vom Herd zu entfernen. Ich habe aber nur eine kleine schnuckelige Wohnung und höre jedes noch so kleine Geräusch in der Küche. Selbst wenn nur etwas Wasser beim Kochen überläuft. Dementsprechend kann ich innerhalb von 2 Sekunden in der Küche sein, wenn es wirklich darauf ankommen sollte.

Ich koche nicht so oft, da ich Zuhause wohne und meine Mutter meistens das Kochen übernimmt, aber es kommt schon vor, dass sie nicht die ganze Zeit in der Küche bleibt und TV schaut, außerdem sitzt sie manchmal auch mit einem Buch in der Küche, was mir auch nicht komisch vorkommt. Wenn ich ausnahmsweise koche, dann gehe ich auch eben schnell in das Badezimmer, wasche mir einfach schnell nebenbei die Hände oder schaue ein wenig TV, es ist ja nicht immer so, dass alles gleich anbrennt. Wenn man ein Fertiggericht erwärmt, dann kann man auch gleich in der Küche bleiben, jedoch gibt es auch einige Gerichte, welche mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Ich finde es eigentlich normal, dass man sich beim Kochen auch mit anderen Dingen beschäftigt, es spricht ja auch nichts dagegen, außer man ist Fernsehkoch und wird beim Kochen gefilmt, aber die müssen sowieso nicht warten, da sie schon alles vorbereitet haben. Wir werden wahrscheinlich keinen Fernsehkoch sehen, welcher sich hinsetzt und ein Buch liest. Manche Leute schauen beim Kochen auch auf die Uhr oder stellen sich extra einen Wecker oder auch eine Eieruhr, wenn man die Zeiten kennt und sich auf die Uhr verlassen kann, dann ist das schon ganz praktisch. Das Essen wird ja auch nicht besser, wenn man es die ganze Zeit anstarrt.

Ich denke, dass es hier immer darauf ankommt, was denn gerade gekocht wird. Also bei solchen Dingen wie Reis, Nudeln oder Kartoffeln stehe ich auch nicht die ganze Zeit am Herd. Gerade bei Pellkartoffeln mache ich in der Zwischenzeit noch andere Dinge oder bereite etwas vor, denn die dauern ja eine ganze Weile und ich kann mir echt nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die 20 Minuten am Herd stehen und den Kartoffeln beim Kochen zuschauen! Wenn ich daran denke, wie lange Gulasch kochen muss, bis es fertig ist - da bleibt man doch nicht am Herd stehen und wartet! Ich lese in der Zeit dann auch öfter etwas oder beschäftige mich mit meinem Sohn, der beim Kochen auch häufig mithelfen möchte.

Koche ich aber beispielsweise Pudding, Milchreis oder sonstige Dinge, die auch ganz gerne mal anbrennen, dann stehe ich auch die ganze Zeit neben dem Herd und rühre um, damit da auch wirklich nichts passieren kann. Ich habe da leider auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, obwohl ich den Herd nur ganz kurz aus den Augen verloren hatte. Das war mir dann auch eine Lehre. Meine Mutter blieb während des Kochens auch nicht die ganze Zeit am Herd stehen und ich finde die Aussage deines Vaters auch ein wenig übertrieben, wenn ich ehrlich bin. Kommt aber wie gesagt immer darauf an, was man den kocht. Bei manchen Gerichten ist es einfach nicht nötig, den Herd anzustarren.

Es kommt ganz darauf an was ich am Herd stehen habe. Wenn ich etwas zu essen mache, was ganz schnell anbrennen könnte, entferne ich mich natürlich nicht. Aber wenn ich weiß, dass es einige Zeit köcheln muss, gehe ich schon auch mal aus der Küche. Sollte ich einmal zum Computer gehen, muss ich schon sagen, dass ich ab und an vergesse wieder in die Küche zu gehen. Da kann es passieren, dass ich wie von der Tarantel gestochen aufhüpfe und schnell in die Küche düse.