Was muss man bei der Errichtung eines Gnadenshofs beachten?

vom 05.10.2013, 20:59 Uhr

Eine Bekannte von mir hat vor einiger Zeit einen Hof geerbt, auf dem früher Pferde standen. Das gute Stück muss natürlich ordentlich umgebaut werden, da es schon relativ alt ist. Sie hat sich aber vorgenommen das auf jeden Fall zu machen und möchte daraus einen Gnadenhof für alte und kranke Tiere machen, die sonst nirgendwo mehr unterkommen.

Die finanziellen Mittel sind nicht im Überfluss da, aber sie hat erst einmal ein bestimmtes Kapital was sie investieren möchte. Nun stellt sich natürlich die Frage, was man für eine solche Errichtung alles braucht. Braucht man irgendwelche Bescheinigungen oder kann man das Ganze quasi erst einmal ohne Ämter errichten? Was muss man dabei sonst noch beachten? Welche Dinge darf man auf keinen Fall vergessen?

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Mein allererster Weg wäre der zum zuständigen Amtsveterinär. Der ist derjenige der in seinem Gebiet die Regeln festlegt. Zum einen wäre es kontraproduktiv ihn zu übergehen, zum anderen kann der schon Tipps geben welche Ämter zu besuchen sind und ob ein Sachkundenachweis nach §11 notwendig ist. Er kann einschätzen wie viele Tiere seiner Meinung nach dort leben können und wie viele Personen dann nötig wären. Auch die baulichen Veränderungen kann man besser planen wenn man weiß welche Vorstellungen der hiesige Amtsvet so hat.

Auch die nötigen Versicherungen für den Hof und die Tierhaltung sollte man von Anfang an abschließen. Wichtig fände ich auch einen Tierarzt und einen Hufschmied zu finden die bereit sind Ratenzahlung anzunehmen wenn es mal viel auf einmal werden sollte. Mehrere Lieferanten für Futter sollten bekannt sein wenn das Heu mal wieder knapp wird, vielleicht kann man sich auch mit Landwirten in der Umgebung kurzschließen und bei entsprechender Menge Rabatt aushandeln. Vielleicht findet man auch einen Abnehmer für den Mist der ihn kostenlos übernimmt.

Bei einer Hundehaltung kämen noch die Steuern dazu und je nach Bundesland und Rasse Wesensteste oder Sachkundenachweise. Nutztiere müssen bei der Seuchenkasse gemeldet werden, eventuell muss auch ein Bestandsbuch geführt werden, Gesetzlich vorgeschriebene Impfungen müssen regelmäßig durchgeführt werden.

Natürlich sollte man genug Bekannte und Freunde oder entsprechend viel Personal haben dass man auch mal krank werden kann. Langfristig wird man wohl nicht über eine Vereinsgründung herumkommen um Spendengelder für den Hof sammeln zu können und Steuern sparen zu können.

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