Mitunter nervig wenn Freundin im gleichen Haus wohnt?

Ich bin momentan nicht so in der Phase, dass ich unbedingt eine Freundin brauche oder eben eine feste Beziehung, da ich einfach keine Zeit dafür habe und auch die Einstellung pflege, dass ich erstmal die Grundbausteine meines Lebens legen sollte. Natürlich denkt nicht jeder Jugendliche so und das ist auch kein Problem.

Viele meiner Freunde haben eine Freundin und oft wurde mir erzählt, dass es ein großes Problem ist, dass wenn die Freundin auf der gleichen Schule oder sogar in der gleichen Klasse ist. Das kann ich durchaus verstehen, da man dann ja immer mit dieser Person zusammen ist und irgendwann kann das auch schon nerven. Schließlich braucht man ja auch seinen Freiraum. Zumindest sehe ich das so. Allerdings hat ein Freund von mir ein anderes Problem, weil er und seine Freundin im gleichen Haus wohnen. Darüber musste ich auch nachdenken, aber erstmal möchte ich euch die Geschichte erzählen, wie die beiden herausgefunden haben, dass sie im gleichen Haus wohnen.

Sie haben sich wohl draußen kennen gelernt und haben sich dann immer Mal wieder getroffen. Irgendwann sind sie dann zusammen gekommen und sind auch glücklich gewesen. Allerdings waren die beiden noch nie zusammen bei einem zu Hause oder mein Freund hat sie auch nie nach Hause gebracht. Allerdings hat er das an einem Abend gemacht und auf dem Weg, als er sie nach Hause gebracht hat, hat er sich schon gewundert, dass ihr Weg nach Hause, seinem sehr ähnelt. Als sie dann auch noch in der gleichen Straße waren, hat er das dem Mädchen gesagt und die beiden fanden das schon ein bisschen amüsant. Als das Mädchen ihn dann zu dem Haus geführt hat, in dem er auch wohnt, konnte er sich vor Lachen nicht halten und das Mädchen hat verwundert gefragt, was er den so lustig findet. Er hat ihr dann gesagt, dass er im ersten Stock wohnt und die beide haben natürlich darüber gelacht und fanden es Anfangs auch eine gute Sache. Allerdings denkt mein Freund mittlerweile nicht mehr so.

Er hat mir neulich geschildert, dass es ziemlich nervig sein kann, wenn man im gleichen Haus wohnt. Er sagt, dass seine Freundin oft etwas von ihm will und wenn er dann sagt, dass er keine Zeit hat, dann akzeptiert sie das nicht, weil sie doch so nah beieinander wohnen. Das ist natürlich auch ein bisschen ein Fehler von der Freundin, aber außerdem stört ihm, dass sie meistens immer zusammen hingehen, wenn sie an einen Ort gehen. Früher war es das nicht gewohnt und hat sich mit seinen Freundinnen immer dort getroffen, wo er es halt abgemacht hat. Jetzt holt er aber immer seine Freundin ab und hat sozusagen vor und nach dem Treffen keine Ruhe für sich. Zumindest schildert er das so. Vielleicht ist seine Freundin auch nur besonders nervig, aber ein kleines Wenig kann ich seine Probleme auch verstehen. Was sagt ihr dazu? Stellt solch eine Situation ein Problem dar oder stellt sich mein Freund einfach nur blöd an?

Zuviel Nähe kann immer ein Problem in einer Beziehung darstellen, egal, ob man denselben Arbeitsplatz hat, in die gleiche Klasse geht, in einer Wohnung oder eben im selben Haus wohnt... Das ist meiner Meinung nach die alte "Nähe-Distanz-Problematik", die sich nach meiner Erfahrung in (fast) jeder Beziehung abspielt. Die Partner einer Liebesbeziehung haben meistens ein unterschiedliches Nähebedürfnis oder wollen zu unterschiedlichen Zeiten jeweils Nähe oder Distanz. Das ist aus meiner Sicht der Kern des Problems.

In der von Dir beschriebenen Beziehung scheint es (wie so oft...?) so zu sein, dass der junge Mann mehr Freiraum für sich möchte beziehungsweise braucht, während die junge Frau eher "klammert". Ich denke, da gibt es nur eine Möglichkeit: Jeder muss offen und ehrlich sagen, was er oder sie sich für die Beziehung wünscht. Sollte dabei herauskommen, dass (im Extremfall) sie die ganze Zeit zusammen abhängen möchte, während er ein oder zwei Treffen pro Woche ausreichend findet, dann wird es sehr problematisch, auf derartig unterschiedlichen Grundlagen eine für beide erfreuliche Partnerschaft zu führen. Das mal ganz generell.

Als Du geschrieben hast, die Freundin akzeptiert es nicht, wenn keine Zeit für sie hat, mit dem Argument "Wir wohnen doch so nah beieinander!" haben bei mir ehrlich gesagt ein bisschen die Alarmglocken geklingelt. Das finde ich nicht gut. Ist doch völlig egal, wie weit man auseinander wohnt, ob Dein Freund einfach allein sein will oder eine andere Verabredung hat: Seine Freundin muss es akzeptieren, wenn er sich gerade nicht mit ihr treffen mag oder kann. Punkt. Da sollte Dein Freund konsequent sein und ihr sagen, dass es so nicht geht. Ihr sollte ja auch daran gelegen sein, dass er sich nur mit ihr trifft, wenn er es wirklich möchte, nicht aus Pflichtgefühl oder weil sie ihn so lange nervt, bis er nachgibt.

Von daher stellt er sich meiner Meinung nach nicht blöd an, sondern muss einfach nur den Mut aufbringen, zu seinen Bedürfnissen zu stehen und ehrlich zu sein - auch, wenn er sich lieber erst mit ihr an einem bestimmten Ort treffen möchte und sie nicht immer zu Hause abholen will. Ich denke aber, die beiden werden noch relativ jung sein - da ist es auch völlig normal, so etwas wie "Sich Abgrenzen in einer Beziehung" erstmal üben zu müssen.

Ich finde, dass man die Freundin schon verstehen sollte. Immerhin sind sie ja noch nicht lange zusammen und da ist es eigentlich üblich viel Zeit miteinander zu verbringen. Sollte das deinem Freund zu viel sein, muss er aber mit ihr reden und sollte sich auch Gedanken machen, ob das die richtige Beziehung für ihn ist, da die beiden ja unterschiedliche Ansichten von einer Beziehung haben.

Ich finde eine Beziehung im selben Haus extrem schlecht, da man eben nie ausweichen kann. Der andere bekommt immer alles mit und man sieht sich eben auch häufiger. Meine letzte Beziehung war auch eine Beziehung mit einem Jungen aus dem selben Haus, ich war nicht richtig verliebt, aber die Beziehung war auch durch diesen Umstand schlecht. Gerade nach der Trennung hat man dann aber richtige Probleme, weil man sich ständig über den Weg läuft. In meinem Fall hatte ich einen aggressiven Typen vor der Tür, der mich mit Anrufen und SMS bombardiert hat, dass er mich zurück haben will.

Das wichtigste in einer Beziehung ist immer, dass man miteinander spricht und das sollte auch hier passieren. Es kann nicht sein, dass er sich eingeengt fühlt und nichts sagt, dann kann es ja auch nicht besser werden. Ich denke, dass man da auch gemeinsam eine Lösung finden kann.

Ich muss sagen, dass ich es einfach toll fände, wenn mein Freund im gleichen Haus wohnen würde, wie ich. Ich sehe da eigentlich nur Vorteile. Immerhin kann man sich so ja auch jederzeit sehen. Und auch wenn man gerade eine stressige Zeit hat und nicht viel Zeit für den Partner übrig bleibt, könnte man sich ja trotzdem immer sehen, um beieinander zu schlafen. Auch sonst könnte man den Partner ja auch jederzeit für fünf Minuten sehen und das fände ich sehr praktisch. Immerhin ist es bei mir und meinem Freund so, dass wir uns nur selten sehen können, wenn gerad Prüfungen sind und wir beide lernen müssen. Würden wir im gleichen Haus wohnen, könnten wir uns jederzeit für eine halbe Stunde besuchen und wir hätten noch immer genügend Zeit zum Lernen.

Ich finde nicht, dass man viel weniger Freiraum hat, wenn man im gleichen Haus wohnt. Ich denke, dass das dann eher umgekehrt ist, weil man dann auch nicht das Bedürfnis hat, den Partner den ganzen Tag zu sehen, wenn man ihn ohnehin immer sehen kann. Stattdessen trifft man sich dann wahrscheinlich eher öfters und dafür auch kürzer und man kann sich auch jederzeit in seine eigene Wohnung zurück ziehen, wenn man allein sein möchte.

Wenn es Probleme in einer Beziehung gibt, dann sollte man jedoch immer darüber reden. Immerhin kann sich so ein Problem ja auch nicht einfach von selbst lösen und von daher geht es auch gar nicht anders, als miteinander zu reden. Von daher sollte dein Freund seiner Freundin einfach sagen, dass er noch genügend Zeit für sich selbst braucht und vielleicht könnte man da ja auch bestimmte Zeiten ausmachen, zu denen man sich dann immer trifft.

Das Problem ist doch eigentlich nicht, dass dein Freund und seine Freundin im selben Haus wohnen. Vielmehr scheint es so zu sein, dass das Mädel sehr klammert und mehr Zeit mit ihrem Freund verbringen möchte als er mit ihr. Dabei spielt es aber keine Rolle, dass die beiden zufällig im selben Haus leben. Vermutlich würde sie sich auch so verhalten, wenn er in der gleichen Straße oder im selben Stadtteil leben würde. Da kann man nämlich immer damit argumentieren, dass man es doch nicht weit hat.

Ich fände es gar nicht schlecht, wenn mein Partner im selben Haus leben würde. Auch wenn man so nah beieinander lebt, bedeutet das für mich nicht automatisch, dass man sich ständig sehen muss. Mir ist mein Freiraum sehr wichtig und ich möchte mich gar nicht jeden Tag mit meinem Partner treffen. Ich brauche auch zwischendurch Tage für mich und für andere Aktivitäten, zum Beispiel mit anderen Freunden. Ich brauche jemanden, der das ebenso sieht und dem es reicht, wenn man sich höchstens zwei- oder dreimal in der Woche sieht. Auch wenn man so nah beieinander wohnt, muss man sich ja trotzdem nicht dauernd auf der Pelle hocken.

Wenn dein Freund sich durch die dauernde Präsenz seiner Freundin eingeschränkt fühlt, muss er mit seiner Freundin darüber sprechen. Vielleicht können die beiden ja eine Lösung finden und die Freundin kann einsehen, dass sie ihrem Freund mehr Freiraum lassen muss, wenn sie weiterhin an der Beziehung interessiert ist. Es geht also um ein grundsätzliches Problem, das die beiden besprechen müssen. Es reicht nicht, das bestehende Problem darauf zu schieben, dass man im selben Haus wohnt. Das ist tatsächlich das geringste Problem, beziehungsweise im Normalfall gar kein Problem.