Verschweigt ihr eurem Lebenspartner was ihr verdient?
Ich habe bisher noch kein regelmäßiges Einkommen, da ich Student bin und meistens wechselnde Nebenjobs (dank meines Stundenplanes) bestreite. Aber oftmals sind das ungefähr 400€. Genauso ist es bei meinem Partner auch. Ich denke, bei solch geringen Summen ist es fast schon natürlich, dass der Partner weiß, wie viel der andere verdient.
Aber ich weiß nicht, wie das ist, wenn man in Vollzeit arbeitet. Ich denke, der Partner kann ungefähr wissen, wie viel der andere verdient. Plus (minus) 500€. Also so genau muss man es wahrlich nicht wissen. Aber die Kontoauszüge würde ich meinem Partner nicht wirklich zeigen, denke ich. Dafür fände ich ein gemeinsames Haushaltskonto, bei dem die laufenden Kosten gedeckt werden, ganz gut. Und dass die einzelnen Partner dann noch jeweils ein eigenes Konto haben. Das hat für mich nichts mit Misstrauen oder Geheimniskrämerei zu tun, sondern einfach nur damit, dass man seinem Partner auch nicht komplett alles erzählen muss. Wenn er beziehungsweise sie es ungefähr weiß, wie viel der andere verdient, reicht das vollkommen.
Wenn man verheiratet und gemeinsam veranlagt ist, weiß man automatisch, was der andere verdient, weil man ja eine gemeinsame Einkommensteuererklärung macht. In der Ehe ist es so gedacht, dass man zusammen wirtschaftet. Das heißt, man darf seine Einkünfte vor dem anderen verheimlichen.
Aber auch in einer Partnerschaft ist Geld wichtig. Das fängt schon bei der Urlaubsplanung an. Man muss ja wissen, was der andere sich leisten kann und was nicht. Wenn einer mehr verdient, kann er großzügig sein und prozentual mehr zahlen. Aber das muss man ja auch irgendwie ausrechnen. Ich finde es selbstverständlich, das der eine weiß, was der andere - zumindest ungefähr - verdient. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, da ein Geheimnis draus zu machen.
Der Begriff Partner drückt ja schon aus, das man am anderen teilnimmt. Da gehören die Finanzen für mich einfach dazu.
Ich bin der Meinung, dass man seinem Lebenspartner nicht verschweigen sollte, was man verdient. Zu dem stelle ich es mir auch ziemlich schwierig vor, den eigenen Verdienst vor dem Lebenspartner geheim zu halten und es zu verschweigen, wenn man zusammen in einem Haus oder in einer Wohnung wohnt und sich das Bett mit dem Lebenspartner teilt. Immer hin müsste man seine Gehaltsabrechnungen und seine Kontoauszüge so gut verstecken, dass diese dem Lebenspartner mal nicht in die Hände fallen oder diese der Lebenspartner nicht in die Finger bekommt und so etwas stelle ich mir ziemlich schwierig vor.
Zu dem kann ich mir nicht vorstellen, dass der Lebenspartner nicht neugierig ist und mal nicht nachfragt. Sicherlich unterhält man sich im Laufe der Beziehung auch mal über das Finanzielle, weshalb man das Verschweigen des Verdienstes nicht ständig aufrechterhalten kann. Irgendwann, früher oder später, wird der Lebenspartner heraus bekommen, was der andere Lebenspartner verdien. Zu dem finde ich es eigentlich auch wichtig, dass der Lebenspartner weiß, was der Verdienst des Lebenspartners ist, damit man die gemeinsame finanzielle Situation kennt. Ansonsten stelle ich mir die Frage, wer denn die Miete und den Strom bezahlt, wenn beide Parteien arbeiten gehen und der eine nicht von dem anderen weiß, was dieser verdient. Wird denn einfach bestimmt, wer für welche Finanzierung zuständig ist, obwohl diese Person letztendlich weniger verdient, aber die Person die größeren Ausgaben hat?
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, den Verdienst vor meinem Lebenspartner geheim zu halten. Immer hin muss doch geklärt werden, wer welche Finanzierung tätigt und zu dem würde es sich auch ziemlich schwierig gestalten. Auf jeden Fall stelle ich es mir schwierig vor, den Verdienst vor meinem Lebenspartner geheim zu halten. Und ich denke auch, dass dieses Geheimhalten des Verdienstes etwas mit Vertrauen zu tun hat.
Vielleicht wird hier "Lebenspartner" etwas weiter gefasst und darunter auch "lockere Beziehungen" oder auch "Beziehungen im Anfangsstadium" gemeint. Denn wenn man gerade frisch zusammen kommt und zwei Haushalte führt (jeder seine eigenen Wohnung), dann kann man schon das eigene Einkommen "verschweigen" bzw. es muss nicht so sein, dass der Partner detailgenaue Einblicke bekommt. Aber natürlich ist es schwer so was durchzuspielen, wenn man einen gemeinsamen Haushalt führen will. Wer nicht weiß, wie viel der andere Verdient, wird kaum eine wirklich "gerechte" Aufteilung machen können (bei getrennten Kassen). Denn einfach "jeder zahlt die Hälfte" ist nicht gerecht, wenn hier auf Grund massiver Einkommensunterschiede die Anspruchshaltung unterschiedlich ist. Wer z.B. im Monat 5000 Euro netto (oder mehr) zur Verfügung hat, wird sich tendenziell nicht mit einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung mit Kochnische in einem Problemviertel zufrieden geben und eher ein gehobenes Zuhause anmieten wollen. Wenn da der Partner aber selbst nur 1000 Euro im Monat verdient, wird der kaum sinnvoll 800 Euro zur Miete beitragen können, wenn diese 1600 Euro beträgt.
Sobald die Partnerschaft wirklich beidseitig als etwas mit Bestand gesehen wird, sollten wenigstens die organisatorischen Fragen lückenlos geklärt sein. Dazu gehört eben auch die Höhe des zur Verfügung stehenden Einkommens. Jedenfalls dann, wenn viel der Lebensgestaltung gemeinsam erledigt wird. Bei getrennten Haushalten, evtl. bei nur "Bettgeschichten" oder Fernbeziehungen also immer dann, wenn der Alltag keine entscheidende Rolle im Rahmen der Beziehung spielt kann man verheimlichen. Aber hier sehe ich nicht ganz den Zweck. Schließlich ist dies nur wirklich keine Angabe, welche entscheidend sein soll. Will man nichts sagen, weil man immer zu wenig hat, kommt dies sowieso raus. Will man keine Begehrlichkeiten wecken, weil man zu viel hat, fehlt im Grunde das Vertrauen zum Partner.
Ich bespreche eigentlich alles mit meinem Partner. Bisher habe ich nur Nebenjobs, aber ich sehe keinen Grund, warum ich ihm nun verschweigen sollte, wie viel Geld ich verdiene. Wir wohnen ja auch zusammen und da ist es schon gut, wenn man weiß was der andere verdient. Man muss ja auch zusammenlegen und hat gemeinsame Ausgaben. Es ist also eher unnormal, wenn man in einer Beziehung nicht über den Verdienst redet.
Ich bin noch Schülerin und aus diesem Grund habe ich auch nicht so viel Geld, aber wenn mich mein Partner fragen würde, wie viel Geld ich zur Verfügung habe, dann würde ich ihm auch antworten. Er ist auch Schüler und als Schüler hat man eben meistens ein begrenztes Budget, so ist das eben. Ich habe ihn direkt gefragt, wie viel Geld er bei seinem Sommerjob verdient hat, worauf er mir auch ehrlich geantwortet hat, denke ich. Wenn ich einen Nebenjob hätte, dann würde ich ihm wahrscheinlich auch erzählen, wie viel Geld ich bekommen würde, wenn ich das nicht vergesse. Mit meinem Partner rede ich gelegentlich übers Geld, allerdings auch nicht zu oft, es gibt ja auch wichtigere Dinge.
Trotzdem finde ich es komisch, wenn man zusammen in einer Wohnung wohnt und nichts von den Finanzen des Partners weiß, denn immerhin muss man sich auch darauf verlassen können, dass die Miete rechtzeitig gezahlt wird und man seine Rechnungen trotzdem bezahlen kann. Nach einigen Jahren in einer Ehe bekommt man doch auch mit, wie viel Geld der Partner hat, denn immerhin sammeln viele Menschen auch ihre Kontoauszüge Zuhause. Außerdem müssen manche Menschen jeden Cent mehrmals herumdrehen und vielleicht sollte sich der Partner in so einer Situation nicht ein kleines Taschengeld behalten.
Wenn man in einer Beziehung ist und sich kennenlernt, dann ist man doch auch ein wenig neugierig und fragt nach, wie der Beruf des Partners ist und was man da so verdient. Natürlich wäre mein Partner nicht dazu verpflichtet, mir jeden Cent zu zeigen, den er verdient, aber Interesse hat man eigentlich trotzdem, oder? Jedoch erzähle ich meinem Partner auch nicht immer, wenn mir mein Vater fünf Euro gegeben hat, damit ich mir in der Schule etwas zum Essen kaufe oder wenn mir meine Mutter Geld für zwei neue Pullover gibt, so wichtig ist das nämlich nicht.
Wir wissen über die Finanzen des anderen detailliert Bescheid, aber nur deshalb, weil wir uns irgendwann mal zusammen hingesetzt haben und uns ausgerechnet haben, ob es sich für uns lohnen würde, wenn wir einen Trauschein unterschreiben würden. Lohnt sich für uns aber nicht, weil wir zu nah beieinander liegen mit unseren Einkommen.
Ansonsten wüsste ich aber nicht, warum ich überhaupt danach fragen sollte. Was würde mir diese Information bringen? Was würde ich damit anfangen wollen? Ich verdiene mein eigenes Geld und kann damit meinen eigenen Verpflichtungen nachkommen und bei ihm ist das genauso. Über seine "finanziellen Möglichkeiten" würde ich nur dann Bescheid wissen müssen, wenn ich von ihm irgendwie mit finanziert werde, was aber nicht der Fall ist. Bei gemeinsamen Ausgaben besprechen wir diese Ausgaben und da ist es nicht relevant, was wir monatlich verdienen, sondern, wie viel Geld wir zur Verfügung haben für diese Ausgaben.
Mit "verschweigen" hat das übrigens rein gar nichts zu tun und natürlich würde ich eine Antwort geben, wenn ich konkret gefragt werde. Als ich vor Kurzem unerwartet viel Geld vom Finanzamt zurück bekommen habe, habe ich meinem Freund den Brief auch gleich gezeigt und er hat gemeint, dass er noch wartet. Verschwiegen wird gar nichts, nur hat man als Paar, das finanziell nicht voneinander abhängig ist, wohl einfach andere und bessere Themen als Geld.
Mein Freund weiß über meine Ausbildungsvergütung Bescheid. Als er noch einen Job hatte, wusste ich auch über sein Einkommen Bescheid. Ich finde dies auch wichtig, denn man muss doch regulieren, wie viel Geld man zusammen zur Verfügung hat, um um die Runden zu kommen. Dies ist doch nicht verwerflich. Man kann es natürlich auch vor dem Partner verschweigen, doch meist vertraut man dem Lebenspartner und da gehört es meines Erachtens einfach dazu.
Wenn nämlich dann der Lebenspartner vor einer Arbeitslosigkeit steht, weiß man doch auch, was einen fehlt. Ich halte auch nichts davon, wenn man es sich verschweigt. Natürlich kann man das Ganze auch durch getrennte Konten regeln, aber ich würde es unfair finden, wenn mir mein Partner verschweigt, dass er für sich im Grunde ausgesorgt hat. Klar, kann er gerne einen Teil davon behalten, aber besonders in einer Ehe sollte es sich doch nehmen und geben. Geld soll jetzt nicht die erste Priorität haben, aber es gehört dazu und ist auch schon wichtig, und es sollte definitiv darüber geredet werden.
Parzival hat geschrieben:Mein Partner weiß auch nur ansatzweise was ich verdiene, das liegt aber auch nur daran, dass wir zwar viel über Geld sprechen, aber jeder sein Geld für sich hat. Finde ich persönlich besser, als alles zusammen auf einem Konto zu sammeln.
Das eine muss ja mit dem anderen nichts zu tun haben. Man braucht ja kein gemeinsames Konto um zu wissen, was der Partner verdient. Meine Frau und ich haben auch kein gemeinsames Konto und jeder hat sein Geld erstmal für sich, aber trotzdem weiß ich ungefähr was sie verdient und sie weiß meistens noch vor mir, was ich verdient habe.
Im Endeffekt teilt man doch seine Ausgaben in einer Partnerschaft doch eh nicht exakt nach Verdienst. Man geht doch nicht los und jeder kauft dann sein eigenes Essen usw. Wir haben die festen Ausgaben so verteilt, dass jeder etwas bezahlt und wer mehr verdient, der zahlt auch auch mehr Miete usw., aber das wird nicht exakt nachgerechnet. Genauso wird auch im Alltag von dem gezahlt, der gerade Bargeld dabei hat oder seine Geldkarte oder am Monatsende wird mal Geld von einem Konto auf das andere geschoben.
Also ich würde es schon merkwürdig finden, wenn meine Frau ihr Gehalt vor mir verheimlichen würde. Da würde ich mich doch erst recht dauernd fragen, ob die Ausgabenverteilung gerecht ist und sie nicht eher das ganze Geld hortet, während ich alles zahlen muss. So ist es halt ganz klar geregelt und jeder sieht, wer wieviel Geld hat und was bezahlen kann.
Klehmchen hat geschrieben:Im Endeffekt teilt man doch seine Ausgaben in einer Partnerschaft doch eh nicht exakt nach Verdienst.
Das sehe ich auch so und alles andere wäre ja nur eine "Rückversicherung" für den Fall, dass man sich trennt und dann eben mit einem gewissen "Startvermögen" die Beziehung verlässt. Das mag von mir zwar naiv sein, aber in der Partnerschaft - spätestens wenn man gemeinsam die Steuererklärung macht - kann es hier keine Geheimnisse geben und im Grunde gibt jeder für das gemeinsame Leben alles aus. Wieso sollte man dann noch "geheim" sparen wollen und welche Anschaffung sollte man verheimlichen wollen? Größere Anschaffungen wird man ja besprechen und bei kleineren Anschaffungen sollte man darüber den Überblick haben, was man sich leisten kann und was nicht.
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