Sollte die Pille danach verschreibungspflichtig bleiben?
Die Pille danach kennt wahrscheinlich jeder zumindest vom Hören und Sagen. Benutzt habe ich diese auf jeden Fall noch nicht, vielleicht welche von euch? Mich würde nämlich auch das Prozedere beim Arzt und in einer Apotheke interessieren. Ich möchte hier auch keine rechtliche Diskussion einläuten, sondern nur Eure persönlichen Meinungen dazu hören.
So weit ich informiert bin ist die Pille danach verschreibungspflichtig. An sich eine gute Idee, wie ich finde, denn so können fahrlässige Mädels nicht stets nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einfach die Pille danach schlucken. Denn ein gewisses Maß an eigen Verantwortung sollte schon vorhanden sein. So weit ich weiß sind dies auch die Hauptgründe, wieso die Pille danach verschreibungspflichtig ist. Doch gleichermaßen empfinde ich es auch als sehr kritisch darüber zu diskutieren, diese weiterhin verschreibungspflichtig zu lassen. Gerade junge Mädels lassen sich gerne von älteren Jungs belabern und haben ungeschützten Geschlechtsverkehr. Sätze wie „ich passe auf oder es wird schon nichts passieren“ sind bei den meisten jungen Mädels gern gesehen, so empfinde ich es. Aufklärung hin oder her, es gibt noch immer junge Frauen und Mädchen, die auf Verhütungsmittel verzichten oder es auch vergessen. Was ist mit diesen, wenn die Pille danach nur auf Rezept herausgeht? Die meisten trauen sich dann aus Angst erst gar nicht dahin und schon könnte ein Kind in den Brunnen gefallen sein.
Ebenso in Fällen von Straftaten finde ich dies nicht gut, dass die Pille danach verschreibungspflichtig ist. Es kostet die meisten Opfer, wenn sie überhaupt daran denken, schon viel Überwindung überhaupt die Pille danach in Anspruch zu nehmen. Lästige Fragen von Apothekern und Ärzten scheinen teilweise auch inbegriffen zu sein, wenn man Medien und Opferaussagen oder Aussagen von Jugendlichen glauben schenken darf.
Ich wüsste also, wieso ihr glaubt, dass es besser ist die Pille danach weiterhin verschreibungspflichtig zu lassen oder wieso es eher gegenteilig sein sollte? Ich bin sehr gespannt, wie weit unsere Meinungen hier auseinandergehen werden.
Meines Wissens nach gibt es zwei Arten von Pillen danach. Die eine ist wirksamer und auch noch 5 Tage nach dem Verkehr einnehmbar. Diese Pille verschreiben Ärzte lieber, aber man darf nicht schon schwanger sein, wenn man sie nimmt. Das kann natürlich nur ein Arzt feststellen. Sie muss daher verschreibungspflichtig bleiben, um Schaden vom Kind abzuwenden. Manchmal wissen Frauen ja gar nicht, dass sie schon schwanger sind.
Die andere Art von Pille danach, die anscheinend nur einen Eisprung verhindert, würde ich rezeptfrei machen. Allerdings sollte sie apothekenpflichtig sein, damit eine fachgerechte Beratung bezüglich der Gefahren stattfinden kann. Denn harmlos sind diese Dinger nicht, auch wenn sie wohl weniger Nebenwirkungen haben als noch vor einigen Jahren.
Die Pille danach kommt zu einem Zeitpunkt zur Anwendung, in dem noch kein Leben existiert. Bei einer Abtreibung finde ich eine Diskussion durchaus angebracht. Aber bei der Pille danach reden wir von einzelnen Zellen und ob sie sich nun treffen oder nicht oder nach dem Treffen im zweizelligen Stadium einnisten. Also von Leben kann da keine Rede sein. Und daher finde ich, gibt es keine moralischen Einwände.
Sicher sollte dies nicht zur Verhütungsmethode verkommen, aber dagegen sollte Aufklärung eine gute Möglichkeit sein. Zur Notfallbehandlung ist es meines Erachtens allein die Entscheidung der Frau. Und daher sollte sie leichter zugänglich sein. Frauen sollten sich keine Moralpredigten anhören müssen oder Angst vor Verurteilung haben müssen. Einige Ärztevereinigungen und Pro Familia sind für eine Liberalisierung. Daher sind die medizinischen Risiken wohl akzeptabel.
Deutschland ist mit Italien und Polen die letzten drei Länder in der EU, die die Pille danach nur auf Rezept rausgeben. Ich wüsste gerne, wie sich die Liberalisierung in den anderen Ländern auf die Verkaufszahlen ausgewirkt haben. Ein weiteres Problem ist übrigens, dass es für rezeptfreie Medikamente automatisch erlaubt ist, Werbung zu machen. Das ist ein Argument das viele im Bundestag davon abhält, dafür zu stimmen.
Ich sehe das ebenso: meiner Meinung nach ist das Missbrauchspotenzial einfach zu hoch, wenn man die Brille Rezeptfrei holen kann. Viele werden sich dann noch weniger einen Kopf um Verhütung machen. Warum auch, es gibt ja eine Notlösung. Und leider denken so wirklich viele. Das die Pille danach gegen die Geschlechtskrankheiten auch nicht hilft, ist dann auch erstmal egal.
Und es gibt nun wirklich mehrere Gründe dafür, warum diese Pille danach nun einmal verschreibungspflichtig ist. Das Medikament ist nicht ohne und die Nebenwirkungen auch nicht. So eine Pille danach kann auch mal den Zyklus verschieben und das ist auch eine Belastung für den Körper. Aber, wenn man die Pille danach als Verhütungsmethode einsetzen will, dann ist das sicherlich den Personen auch egal, was die Pille danach genau macht.
Ich denke auch, dass es gut ist, dass die Pille danach verschreibungspflichtig ist. Denn diese hat ja die ein oder andere Nebenwirkung. Außerdem sollten sich die Frauen davor lieber noch untersuchen lassen. So kann es außerdem nicht dazu kommen, dass die Pille als Verhütungsmittel eingesetzt wird. Denn dann wird diese sicherlich gerne mal öfter genommen und vielleicht so als Reserve schon zu hause aufbewahrt, falls es mal wieder passieren sollte. Auch wenn in vielen anderen Ländern diese Pille ohne Rezept zu bekommen ist, finde ich es gut, dass es bei uns nicht so ist.
Die Pille sollte meiner Meinung nach auch weiterhin als verschreibungspflichtig verkäuflich sein. Ich stelle mir gerade vor, wie viele junge Menschen in kurzer Zeit in die Apotheke rennen würden, um sich die Pille geben zu lassen. Sie hat zudem viele Nebenwirkungen, die bedacht werden müssen und somit auch rechtlich festgehalten werden müssen. Die Pille danach ist ja auch teuer, die Krankenkassen übernehmen es wohl in vielen Fällen, aber nach einer gewissen Zeit reicht es ihnen auch.
Opfer von Gewalttaten werden auch aus Scham nicht in die Apotheke gehen, um sich die Pille danach geben zu lassen. Ich denke auch dieser Schritt wird für sie schwer sein. Für sie ist es aber auch durchaus schwer, zum Arzt zu gehen, um die Pille wegen der Verschreibung abzuholen. Eine psychische Betreuung ist wichtig und diese kann besser in Angriff genommen werden, wenn die Pille weiterhin verschreibungspflichtig bleibt.
Ich bin der Meinung, dass die Pille danach definitiv verschreibungspflichtig bleiben sollte, um Missbrauch vorzubeugen. Es gibt so schon genug Leute, die total leichtsinnig sind und auf gut Glück mit anderen Sex haben und eine Schwangerschaft oder Ansteckung mit irgendwelchen Krankheiten riskieren. Eine nicht verschreibungspflichtige Pille danach würde meiner Meinung nach nur den Leichtsinn fördern. Die Nebenwirkungen sollte man auch nicht außer Acht lassen. Schon bei der "normalen" Pille gibt es die ersten Monate Nebenwirkungen und die haben es teilweise auch schon in sich. Ich kann mir nicht vorstellen, wie heftig die Nebenwirkungen bei der Pille danach sein können.
Die Pille danach ist sicherlich nicht für die regelmäßige Einnahme vorgesehen. Ich habe auch mal gelesen, dass die Sicherheit bei mehrfacher Einnahme abnehmen kann. Wenn sie aber nicht mehr verschreibungspflichtig wäre, könnte es aber durchaus passieren, dass nachlässige junge Damen regelmäßig in die Apotheke rennen, um sie sich zu besorgen. Auch wenn es jedes Mal an die 20€ kostet.
Ohne ein Beratungsgespräch beim Arzt würden sich viele nicht genügend über das Medikament informieren und es einfach bedenkenlos nehmen, rezeptfreie Medikamente gelten ja allgemein als harmlos. Wenn es dann zu Problemen kommt, ist man daran leider selbst schuld.
Ich finde es ungemein wichtig, dass die Pille danach verschreibungspflichtig ist. Ein Missbrauch, wie hier schon erwähnt, ist in der Tat anzunehmen und dafür ist dieses Medikament einfach auch nicht geeignet. Zumal es dem Körper jedes Mal doch Dinge zufügt, die nicht normal sind. Ein normaler Vorgang wird unterdrückt, es werden Dinge in Gang gesetzt, die nicht ständig so sein sollten. Wäre dieses Medikament nicht verschreibungspflichtig, würden viele Mädchen diese Tabletten häufiger nehmen und ihrem Körper sicherlich irgendwann Schaden zufügen.
Hinzu kommt, dass ich finde, dass deine Beispiele irgendwie nicht gut sind. Wenn ein Mädchen sich von einem Jungen bequatschen lässt, damit sie mit ihm ungeschützt schläft, ist das noch lange kein Grund dafür, ein solches Medikament Rezeptfrei anzubieten. Es sollte eigentlich heutzutage so viel Aufklärung geben, dass die Mädchen von heute sich im Klaren darüber sind, was passieren kann. Und wenn es eben passiert ist, dann ist es so und man muss einen Weg finden. Ob so viele Mädchen sich schämen würden beim Frauenarzt zuzugeben, dass sie nicht verhütet haben, glaube ich nicht. Man kann ja auch eine Ausrede erfinden und sagen, dass das Kondom kaputt gegangen sei oder so. Da gilt auch die Pille danach als sicheres Mittel.
Was Frauen anbelangt, die vergewaltigt wurden, sieht die Sache etwas anders aus. Aber auch hier würde ich kein rezeptfreies Medikament wollen. Ich würde eher vorschlagen, dass man diesen Frauen, wenn sie sich denn melden, das Medikament automatisch gibt. Damit eben hier die Sicherheit gegeben ist und sie kein Kind austragen müssen. Wenn Frauen sich nicht melden, dann kann man ihnen auch nicht helfen. Das ist aber auch kein Grund, dieses Medikament Rezeptfrei zu stellen. Dafür ist einfach die Wahrscheinlichkeit zu hoch, dass es missbraucht wird bei Frauen, die keine Lust auf Verhütung haben.
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