Welchen Beruf hätten eure Eltern gerne bei euch gesehen?
Meine Eltern hätten gerne gehabt, dass ich Grundschullehrerin geworden wäre, wahrscheinlich deswegen, weil meine Mutter das auch gerne gemacht hätte, aber wegen des Krieges ihre Schulausbildung nicht fertig machen konnte und später dann Geld verdienen musste.
Ich habe mit 17 Jahren tatsächlich angefangen, Lehramt zu studieren, und meine Eltern waren ganz stolz darauf, dass ich mit 20 Jahren schon fertig sein würde. Ich habe dann aber gewechselt und etwas völlig anderes studiert, und zwar ausgiebigst und sehr lange. Das haben sie zwar auch akzeptieren müssen, waren aber meiner Meinung nach enttäuscht, auch wenn sie es nicht gesagt haben.
Welchen Beruf haben sich eure Eltern für euch erträumt? Habt ihr wirklich diesen Beruf ergriffen? Waren eure Eltern enttäuscht, dass ihr ihre Erwartungen nicht erfüllt habt? Oder hatten eure Eltern gar keine Erwartungen, was euren Beruf betrifft?
Meine Eltern hatten keine Erwartungen an mich, dass ich einen bestimmten Beruf machen sollte. sie haben mich immer ermutigt, meine Interessen herauszufinden und mich dann selber für einen passenden Beruf zu entscheiden. Das fand ich auch sehr schön und richtig, weil jeder eben andere Interessen hat. Mich hätte nun auch der Beruf meines Vaters interessiert und ihm hätte es schon gefallen, wenn ich diesen gewählt hätte.
Aber es war nicht so leicht, einen Ausbildungsplatz in diesem Beruf zu bekommen, weshalb ich dann einen anderen Beruf erlernt habe. Die Berufswahl wurde auch von meinen Eltern akzeptiert und ich hatte nicht das Gefühl, dass sie enttäuscht waren, dass ich nicht einen anderen Beruf gewählt habe.
Meine Mutter hat auch gewollt, dass ich das werde, was sie nicht werden konnte. Ihr Abitur war nicht gut genug gewesen für ein Studium der Tiermedizin. Daher wollte sie gerne, dass eine ihrer Töchter Tierärztin werden würde. Ich hätte jetzt auch nicht strikt etwas dagegen gehabt, aber mein Abitur war - obwohl besser als das von meiner Mutter - auch nicht gut genug und damit war das vom Tisch.
Ich bin mir nicht sicher, wie wichtig ihr das gewesen ist und wie traurig sie darüber war, dass es nicht passiert ist. Sie hat es immer nur so nebenbei erwähnt. Aber es nur für die Mutter zu tun, ist wirklich kein ausreichender Grund. Ich weiß nicht, ob es mir tatsächlich gefallen hätte, da ich es nie ausprobiert habe. Aber du hast meinen Respekt, dass du dein Studienfach doch noch gewechselt hast.
Meine Eltern meinten immer, dass ihnen mein Beruf egal ist, wenn ich nicht von einem Mann abhängig bin und mit meinem Beruf auch zufrieden bin, das fand ich eigentlich sehr gut. Meine Eltern haben eigentlich nur erwartet, dass ich einen guten Schulabschluss mache, was ja auch eigentlich normal ist. Ich finde es eigentlich auch gar nicht so gut, wenn Eltern ihre Kinder nur in einen bestimmten Beruf sehen wollen und ich finde es auch blöd, wenn die Eltern enttäuscht sind, weil ihr Kind sich selbst einen Beruf aussucht. Ich lerne den Beruf, welchen meine Mutter vor einiger Zeit gelernt hat, deswegen haben meine Eltern kein Problem mit meinem zukünftigen Job.
Meine Mutter wollte unbedingt, dass ich Krankenschwester werde. Meine Schwester ist schwerstbehindert und sie hat damit gerechnet, dass ich dann später die komplette Betreuung übernehmen würde. Ich habe auch damit begonnen, habe aber irgendwann abgebrochen, weil man als Schülerin teilweise ziemlich unfair behandelt wurde und auch eine Ausbilderin mich irgendwie auf dem Kieker hatte und mich trotz sauberer Arbeit einfach schlecht bewertet hat.
Als ich dann ausgezogen bin und meinen eigenen Weg gegangen bin, war sie scheinbar sehr sauer und hat auch den Kontakt abgebrochen, was bis heute andauert. Ich weiß somit also, dass es ihr scheinbar sehr wichtig gewesen wäre, wenn ich ihren Wünschen entsprochen hätte, aber ich bin auch nur ein Mensch und junge Menschen müssen ihren Weg gehen und nicht ihre Wünsche aufgrund der Wünsche der Mutter fallen lassen.
Ich bin sehr glücklich in meinem momentanen Beruf als Fachinformatikerin und ich denke, dass ich diese Schiene so lange es geht weiterfahren werde und mich auch noch weiterbilden werde. Mein Vater hat meine Umentscheidung gut geheißen, allein weil er gesehen hat, wie meine Mutter mich teilweise unterdrückt hat. Er ist sehr froh, dass ich nun mein eigenes Leben habe und unterstützt mich auch ziemlich dabei.
Mein Vater wollte immer, dass ich für die Stadtverwaltung arbeite. Ich habe auch mehrere Praktika dort gemacht und wollte Richtung Stadt- und Regionalentwicklung studieren. Während dem Studium habe ich aber während einiger Vorlesungen gemerkt, dass mir die Thematik einfach viel zu trocken und monoton ist. In einigen Vorlesungen mussten wir nur Paragraphen auswendig lernen von wegen Baugesetzbuch, Flächennutzungsplan etc.
Ich hatte keine Lust mehr auf diesen "Paragraphen-Dschungel" und hab schon die Krise gekriegt, wenn ich nur daran gedacht habe, in diesem Beruf jahrzehntelang bis zur Rente arbeiten zu müssen, also orientierte ich mich um und habe einen anderen Schwerpunkt im Studium gewählt. So brauche ich zwar länger als die Regelstudienzeit vorschreibt, aber dafür kann ich später das arbeiten, was mich auch interessiert und hänge nicht in einem Beruf fest, der mich ankotzt.
Meine Mutter hat mich immer dazu gedrängt, Lehrerin zu werden. Sie meinte immer, es sei egal, was ich studiere, "hauptsache irgendwas auf Lehramt". Aber auch das ist nicht meine Welt. Mir wäre dieser Beruf auf Dauer zu stressig. Außerdem habe ich nicht genug Geduld, vielen Kindern permanent irgendetwas zu erklären, aber das kann und will meine Mutter einfach nicht akzeptieren. Meine Mutter selbst wollte immer Psychiaterin oder Psychologin werden, hatte aber kaum die Möglichkeit dazu. Sie ist der Meinung, dass ich nur als Beamtin einen guten Job haben werde.
Mein Vater wollte am Anfang immer, das ich mir einen Beruf suche, der etwas mit Musik zu tun hat, da er mich immer sehr begabt fand und meinte ich könnte es schaffen. Ich habe aber meine Musik immer nur als Hobby gesehen und wollte es nie zu meinem Beruf machen.
Irgendwann hatte er dann meine Entscheidung verstanden, wollte aber, das ich irgendetwas Studiere, da er damals das Studium abgebrochen hatte, um seiner alleinerziehenden Mutter und seinem Bruder zu helfen. Er sagte, das er diese Entscheidung bis heute bereut.
Ich dagegen wollte immer Erzieherin werden, was ich mir auch nie ausreden ließe. Mittlerweile habe ich meine Ausbildung begonnen und bereue meine Entscheidung nicht im geringsten. Mein Vater war zwar nicht begeistert davon, aber akzeptiert meine Entscheidung und meine Mutter stand sowieso die ganze Zeit hinter mir.
Meine Eltern hatten keine Erwartungen oder Wünsche, was meinen Beruf anbelangt. Als ich mit der Realschule fertig war, waren sie froh, das ich einen Ausbildungsplatz bei der Krankenkasse bekommen habe. Ich selbst hatte keinerlei Vorstellungen was mich da erwartet, und hatte mich auch in diversen anderen Berufen beworben. Unter anderem auch als Verkäuferin, da hatte ich dann ebenfalls einen Ausbildungsplatz, den Vertrag hatte ich schon fast unterschrieben, dann habe ich zum Glück doch die Bürotätigkeit vorgezogen.
Ich kann nun nicht sagen, das mir der Beruf viel Freude gemacht hat, aber ich bekam mein Geld und war sehr zufrieden. Den Beruf habe ich auch bis zur Geburt meiner Tochter ausgeübt. danach habe ich mich in kreative Richtungen entwickelt und probiere gerne immer wieder etwas anderes aus.
Meine Tochter habe ich bei der Berufswahl ebenfalls freie Hand gelassen. Lange vor dem Abitur stand für sie fest, das sie auf keinem Fall studieren möchte und sofort nach dem Abitur in einen Ausbildungsberuf geht. Das haben mein Mann und ich auch akzeptiert. kaum hatte sie das Abitur in der Tasche, war alles anders. Sie wollte doch studieren. Mittlerweile hat sie den Bachelor in der Tasche und studiert Grundschullehramt. Anscheinend hat sie ihren Traumberuf gefunden und ist mit der Entscheidung sehr zufrieden.
Meine Eltern wollten immer, dass ich Jura studiere und anschließend Richterin werde, Staatsanwältin oder Strafverteidigerin wäre auch noch in Ordnung gewesen. Letztlich hat zu dem Wunsch wohl beigetragen, dass meine Mutter diese Karriere einschlagen wollte, im Studium aber nicht die passenden Leistungen erbrachte und es dann abbrach. Dass ich als Kind und Jugendliche immer Feuer und Flamme für diese Idee war, schürte die Hoffnungen dann wohl weiterhin. Als ich dann mein Jurastudium begann, glaubten meine Eltern mich beinahe am Ziel meiner beruflichen Karriere.
Umso größer war dann die Enttäuschung, als ich das Studium nach einem Jahr abbrach, weil ich feststellte, dass mir die Inhalte absolut nicht lagen und ich keinerlei Begeisterung für den Studiengang aufbringen konnte. Meine Demotivation sahen sie zwar durchaus, konnten aber nur bedingt nachvollziehen, warum ich mich nicht einfach aufrappeln konnte. Bei meinem jetzigen Lehramtsstudium unterstützen sie mich zwar weiterhin finanziell, ich habe aber gerade bei meiner Mutter das Gefühl, dass sie meinen Studienwechsel nur augenscheinlich akzeptiert und eigentlich glaubt, dass ich gerade nur einer Laune nachgehe und schon wieder zu Jura zurückfinden werde, wobei mich das natürlich auch täuschen kann.
Ich hoffe, davon rückt sie nach und nach ab, wenn sie sieht, dass ich in meinem Studium aufgehe, ansonsten dürfte der große Krach wohl vorprogrammiert sein.
Meine Mutter war da sehr offen und hat mir da gar keine Erwartungen präsentiert. Sie wünschte sich eben nur, dass ich etwas mache, woran ich Spaß habe und was auch Zukunft hat. Ob ich jetzt wirklich die passende Richtung gewählt habe werde ich dann später noch sehen, aber im Moment scheint es so zu sein.
Mein Vater war ja Anfangs etwas enttäuscht, als ich eine Ausbildung zum Bürokaufmann begonnen hatte. Er wünschte sich eben, dass ich eine "richtige" Arbeit erlerne und praktisch etwas mache. Ich wollte das aber eben nicht und das musste er dann akzeptieren. Heute hat er damit kein Problem mehr und kann auch nachvollziehen warum ich mich dazu entschlossen habe.
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