Welchen Beruf hätten eure Eltern gerne bei euch gesehen?

vom 29.09.2013, 15:19 Uhr

Ich glaube, meine Eltern, insbesondere meine Mutter, hätten gerne gesehen, dass ich ins Lehramt gehen würde. Nach dem Abitur habe ich es allerdings vorgezogen, eine Ausbildung zu machen, weil ich die Taschengeldzeit gründlich satt hatte und Geld verdienen wollte. Außerdem hatte ich die Nase gestrichen voll der Lernerei. An sich war das total blödsinnig, wirklich gelernt habe ich für die Schule nämlich eigentlich nie.

Jedenfalls habe ich eine Ausbildung gemacht, geheiratet und mein erstes Kind bekommen. Nachdem der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Erziehungszeit gründlich schiefging, - an dieser Stelle nochmal danke an den ehemaligen Personalchef, der mir äußerst zugetan war (kleiner Scherz am Rande), - entschloss ich mich dann im fortgeschrittenen Alter von damals 28 Jahren, doch noch Studium aufzunehmen.Meine Eltern fanden das natürlich gut, hatten aber so ihre Zweifel, ob ich das durchhalten würde.

Ich immatrikulierte mich zunächst für einen Magisterstudiengang, um dann als Quereinsteiger im folgenden Semester ins Lehramt zu wechseln. Nach zwei Semestern wechselte ich dann ins Lehramt und die Fächer gleich noch mit. Alles in allem war ich dann vier Semester an der Uni und arbeitete nebenbei noch halbtags in der alten Firma. Dann hab ich das Pensum neben Kind und Haushalt einfach nicht mehr geschafft und musste das Studium an den Nagel hängen.

Jetzt bin ich immernoch in derselben Firma tätig, habe nach dem zweiten Kind auch wieder einen ordentlichen Job bekommen, und ich glaube, meine Mutter hat sich damit abgefunden, dass ihre ältere Tochter nun doch keine Staatsdienerin geworden ist. Sie hätte gerne gehabt, dass wir einen krisensicheren Job haben, mit dessen Entgelt wir uns zur Not auch alleine versorgen können. Das dürfte das Anliegen der meisten Eltern sein.

Es ging ihnen nicht darum, mich in einer bestimmten Sparte zu sehen um vielleicht den Nachbarn erzählen zu können, was die Nachkommenschaft tolles geworden ist, sondern allein darum, dass wir versorgt sind. Ein Studium wäre prima gewesen, weil man damit eben mehr verdient, aber es hat eben nicht sollen sein.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Eltern haben mir bei meiner Berufswahl völlig freie Wahl gelassen. Sie haben mich auch immer sehr unterstützt, wenn es darum geht, einen entsprechenden Ausbildungsberuf zu finden. Und letztendlich habe ich auch den richtigen Weg eingeschlagen und bin mit meinem Beruf auch so weit zufrieden.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Prinzipiell würde ich mal sagen, dass es meinen Eltern egal ist, solange ich damit Geld verdiene und es mir Spaß macht, beziehungsweise mir die Arbeit Freude bereitet und mich erfüllt. Natürlich würden sie es nicht schlecht finden, wenn wir Kinder quasi in ihre Fußstapfen treten würden und das übernehmen, was sie sich mühevoll aufgebaut haben.

Grundsätzlich sieht das auch nicht schlecht aus. Mein Bruder studiert das, was mein Vater macht und ich mache derzeit das, was meine Mutter macht. Das bereitet mir auch unheimlich viel Freude, aber perspektivisch möchte ich auf jeden Fall noch einmal studieren, eventuell auch nebenberuflich. Sie hätte gerne, dass ich das studieren, was sie studiert hat, ich möchte allerdings etwas anderes studieren.

Gelernt habe ich das, was meine Oma immer werden wollte, aber nie durfte. Die war überglücklich, als ich mein Examen gemacht habe und dann eben noch in ihrem Traumberuf. Allerdings habe ich es primär für mich gemacht und nicht, weil sie das wollte oder so. Es war eher ein Zufall.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Meine Mutter hat lediglich ein paar Mal den Wunsch geäußert, dass ich mal "etwas besseres" werde, als sie selbst. Sie ist gelernte Verkäuferin, heute müsste man vielleicht korrekterweise Kauffrau im Einzelhandel dazu sagen. Später, als unser Verhältnis nicht mehr so gut war, wollte sie eigentlich nur noch, dass ich ihr möglichst schnell nicht mehr auf der Tasche liege und hätte am liebsten nicht mal abgewartet, bis ich mein Abitur gemacht habe. Mein Vater hat sich in meine Berufswahl nie eingemischt.

Ich finde, dass Eltern ihren Kindern auf keine Fall etwas vorschreiben, aber sie durchaus beratend unterstützen sollten, ohne sie dabei eine bestimmte Richtung zu drängen. Meine Eltern haben mich nie wirklich beraten oder unterstützt. Vielleicht liegt es unter anderem daran, dass ich mich nie so richtig entscheiden konnte und es letztendlich nicht geschafft habe, etwas zu Ende zu bringen, bevor ich mit meinem Sohn schwanger wurde.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Meine Mutter wollte immer Lehrerin werden, wurde aber nicht genommen, weil sie aufgrund ihrer Hochtonschwerhörigkeit lispelt, man kann sich das so vorstellen, wie bei Katja Burkard.

Jedenfalls wurde sie abgelehnt und war darüber sehr, sehr traurig. Aufgrund meiner guten Schulleistungen, die aber nicht gerade vom Einser- Durchschnitt geprägt waren, dachte sich meine Mama, dass es am besten für mich wäre, Kindergartenpädagogin zu werden.

Die Aufnahmekriterien waren damals schon sehr scharf und von etwa 300 Bewerbern wurden nur 60 pro Jahrgang aufgenommen. Ich war schon sehr stolz auf mich, dass ich mich zu den 60 Glücklichen zählen durfte. Allerdings kam ich schnell drauf, dass das kein Beruf sein würde, welchen ich ewig ausüben würde.

Natürlich macht mir meine Arbeit nun Spaß, allerdings werde ich sicher nicht alt werden, in meinem Beruf, denn es bestehen ja zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung, die ich garantiert nutzen werde, sobald mein Kind ein gewisses Alter erreicht hat, und sie mich dann für längere Zeit entbehren kann.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mein Vater war hier sehr locker und meinte immer nur, dass ich das machen soll was mir Spaß macht und worin ich gut bin und er hat mich immer sehr gut unterstützt und gefördert.

Bei meiner Mutter war das eine ganz andere Sache, sie hätte mich am liebsten als Steuerfachangestellte oder beim Finanzamt gesehen, dabei hasste ich Mathe schon immer und überhaupt war mir das alles zu trocken.

Ich landete zwar schließlich erst einmal im Büro und war in diesem Beruf auch nach meiner Ausbildung noch 5 oder 6 Jahre tätig, dann war mir aber auch das zu langweilig. Ich muss einfach mit Menschen in Kontakt kommen und kann nicht den ganzen Tag sitzen.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine Mutter hat das immer recht locker gesehen. Ihr war es wichtig, dass ich Spaß an meinem Beruf habe. Mein Vater dagegen hätte es am liebsten gesehen, wenn ich irgendeinen Beruf mit Musik ergriffen hätte, so wie er. Auf jeden Fall hätte ich nach seinen Wünschen studieren müssen und, wenn schon nicht Musiker, dann Anwalt, Notar oder Dolmetscherin für die EU werden müssen. Inzwischen hat er sich mit meinem Beruf allerdings arrangiert.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Eltern würden mich wohl gerne im Büro sehen. So hieß es früher immer ich sollte Steuerfachangestellte werden, dann Rechtsanwaltsgehilfin und so weiter. Mir war das aber immer zu öde. Als sie dann merkten, dass es mir leicht fällt Sprachen zu lernen wollten sie, dass ich etwas in dem Bereich mache. Ich wollte aber immer Psychologin werden und das seit dem ich ungefähr 14 war. Da habe ich dann auch schon angefangen Fachzeitschriften zu lesen, später kam dann Fachliteratur dazu, ich denke, dass das besser zu mir passt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Meinen Eltern war es egal, was ich beruflich mal machen würde. Für sie war es immer wichtiger, dass ich mit dem Beruf den ich irgendwann ausübe, mein eigenes Leben finanzieren kann. Was ihnen auch noch wichtig war, ich sollte mir meinen Beruf so aussuchen, bei dem ich mir vorstellen kann, diesen Job ein ganzes Berufsleben ausüben zu können.

Mittlerweile bin ich selber Mutter und ich sehe es genauso, wie damals meine Eltern. Mein Sohn soll später, seinen Beruf selber auswählen. Das einzige wo ich sehr drauf achte und auch immer Mitspracherecht habe, ist seine schulische Leistung. Damit für ihn der Weg zu sein Traumberuf immer offen steht. So haben es meine Eltern gemacht und so handhaben es mein Mann und ich auch.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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