Eine Sportart ausüben, weil es die Eltern wollen

vom 29.09.2013, 13:47 Uhr

Ich bin ja ein sehr begeisterter Fußballspieler und auch Fußballfan. Ich spiele jetzt seit acht Jahren Fußball und hoffe auch, dass ich noch viele weitere Jahre spielen werde. Zu meinem ersten Training hat mich mein Vater gebracht und mir gesagt, dass ich es Mal ausprobieren sollte. Wenn es mir Spaß macht, dann soll ich es sagen und mein Vater wird mich dann weiter zum Training bringen. Das Ergebnis war, dass ich Spaß hatte und natürlich immer noch zum Training gehe, auch wenn ich schon oft den Verein gewechselt habe.

Ich würde nie zum Training gehe, nur weil meine Eltern sagen, dass ich dahin gehen soll. Ich mache es, weil ich Spaß daran habe und es meine Leidenschaft ist. Allerdings habe ich schon oft von Kindern gehört, dass die nur eine Sportart ausüben, weil die Eltern das so wollen. Zum Beispiel habe ich einen Freund aus der Schule, der jeden Tag zum Tennis geht, aber nur, weil sein Vater das möchte. Ich finde so etwas echt schlimm, da ihm Tennis wirklich keinen Spaß macht und das sagt er auch sehr oft. Warum schicken Eltern ihre Kinder zu einem Sport, nur weil es die Eltern selber wollen und nicht die Kinder?

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann es schon verstehen, wenn die Eltern wollen, dass die Kinder die gleiche Sportart ausüben, denn immerhin sind die Eltern von ihrer eigenen Sportart begeistert und wollen diese Begeisterung mit ihren Kleinen teilen, was ich auch gar nicht schlimm finde, allerdings sollte man sein Kind selbstverständlich nicht zwingen. Mein Vater mag auch sehr gerne Sport und hat mich als Kind auch schon öfters zum Training mitgenommen, allerdings hielt sich meine Begeisterung in Grenzen und ich hatte nicht so viel Freude an dieser Sportart gehabt.

Manchmal wollen die Eltern unbewusst, dass die Kinder ihre unerfüllten Wünsche und Träume wahr machen. Wenn eine Mutter zum Beispiel in ihrer Jugend ein Model werden wollte, diese Karriere aber an einer markanten Narbe im Gesicht gescheitert ist, dann wird eben die kleine Prinzessin zu einem Schönheitswettbewerb geschleppt, das ist beim Sport bestimmt nicht anders und wenn der Vater von A ein durchschnittlicher, aber leidenschaftlicher Tennisspieler war, dann möchte er, dass sein Sohn ein besserer Tennisspieler wird. Das ist eben nicht nur beim Sport so, da viele Eltern einfach nur das Beste für ihre Kinder wollen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Bei uns gab es die Regel, dass wir je eine Sportart machen sollten und ein Instrument spielen sollten. Als Kind war das natürlich nicht so toll, weil schon mal zwei Nachmittage damit weg waren. Aber im Nachhinein hat es viel gebracht. Wir durften uns auch aussuchen, welche Sportart und welches Instrument wir spielen wollten.

Mein Bruder fing damals an mit Keyboard und wechselte nach ein paar Wochen auf Trompete, ich bin dabei geblieben. Dann durfte ich lange Zeit nicht wechseln (so nach 8 Jahren hatte ich keine Lust mehr) und irgendwann bin ich dann doch auf Gesang und Gitarre gewechselt. All das hat mir viel gebracht.

Und die Sportart lag auch nahe. Mein Vater ist Schwimmtrainer und hat uns mit genommen. Da war auch niemals kein Spaß mehr dabei. Schwimmen ist bis heute die Sportart, die ich am liebsten mache. Viele Sportarten hätte ich auch einfach nicht machen können, auch wenn man mich dazu gezwungen hätte. Ich kann weder gut rennen, noch weit springen oder dergleichen. Aber beim Schwimmen hat es für viele Medaillen gereicht.

Ich würde das bei meinen Kinder auch so machen. Die musische Ausbildung hat dafür gesorgt, dass ich immer eine gute Auffassungsgabe diesbezüglich hatte. Ich hatte nur 1er in Musik und habe es jetzt im Berufsleben tatsächlich auch einfacher. Und der Sport hat dafür gesorgt (davon bin ich ziemlich überzeugt), dass ich nicht zu dick wurde. Im Badeanzug sieht man auch viel und da kratzt es von allein an der Ehre, wenn einer zu einem sagt, dass man zugenommen hat oder dergleichen. Also wurde einfach immer auf das Gewicht geachtet und der Sport tut sein übriges.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Warum sollte man ein Kind zu einer bestimmten Sportart drängen? Das bringt doch nichts. Ich bin mit meiner Tochter schon recht früh zum Mutter-Kind-Turnen gegangen, das bis zum Beginn der Grundschule ausgeübt würde. Danach gab es den Schulsport und meine Tochter wollte zu der Zeit nicht anderes machen. Irgendwann merkte ich, das sie sich zu wenig bewegt und so einiges an Gewicht zugelegt hatte.

Da hätte ich es schon ganz gerne gesehen, wenn sie Volleyball oder Badminton gespielt hätte. Einige Probetermine hatten wir auch, aber gefallen hat ihr nicht davon. So hat sie in der Grundschule keinen Sport getrieben und sich lieber mit Musikinstrumenten beschäftigt. Nach dem Schulwechsel war sie gut ausgelastet und hatte keine Lust zu nachmittäglicher Sportertüchtigung. Inliner fahren oder mit den Freundinnen Fahrrad fahren hat zu dem Zeitpunkt völlig ausgereicht.

Irgendwann wurde an ihrer Schule eine Randsportart vorgeführt, und siehe das, sie war total begeistert hat einige Male mitgemacht und nun ist seit seit 12 Jahren in dem Verein, die Sportart macht immer noch Spaß und Bewegung hat sie nun mehr als genug.

» ratacrash1962 » Beiträge: 674 » Talkpoints: 7,40 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Eltern haben nie darauf bestanden, das ich eine Sportart ausüben müsste. Ich ging gerne joggen oder tanzen, das reichte den beiden auch. Vor ein paar Jahren, fand ich dann Spaß am Tennis spielen. Meine Eltern freuten sich natürlich als ich es ihnen sagte und anfing in einem Verein zu spielen. Sie hätten mich aber nie zu einer Sportart gezwungen, wenn ich diese nicht machen wollte.

Leider ist es bei einer meiner Freundinnen nicht so. Ihr Vater war jahrelang ein Basketballspieler und wurde dann irgendwann auch Trainer beim regionalen Verein. Ihr Vater wollte immer das meine Freundin auch Basketball spielt und hat sie deshalb schon früh in das Kinderteam gesteckt und sie trainiert. Vor kurzem hat sie dann auch aufgehört, da sie nun älter wurde. Sie hat mir einmal erzählt, das sie eigentlich nur gespielt hat, damit ihr Vater stolz auch sie ist und ihr Basketball eigentlich nie wirklich Spaß gemacht hat.

Ich kann solche Eltern nicht verstehen, die ihre Kinder zu einer Sportart zwingen wollen. Dann macht es den Kindern doch meist auch keinen Spaß mehr Sport zu machen und ich finde Spaß sollte man immer beim Sport haben, da es sonst meiner Meinung nach nichts bringt eine Sportart auszuüben.

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» Kayra » Beiträge: 692 » Talkpoints: 1,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde nicht, dass es richtig ist, wenn man seinem Kind vorschreibt welchen Sport es machen soll. Das kann so nicht funktionieren, weil niemand auf die Dauer einen Sport betreiben wird, an dem er keinen Spaß hat. Man kann es zwar so halbherzig angehen, aber Erfolg wird man damit keinen haben und das ist dann auch richtig so. Hier sollte man dem Kind schon seinen Freiraum lassen. Es soll ruhig mal verschiedenes ausprobieren und dann das machen, was ihm am besten gefällt. Eine Vorschrift durch die Eltern macht hier keinen Sinn.

Auf der anderen Seite ist es manchmal auch nicht schlecht, wenn die Eltern dem Kind mal ein wenig in den Hintern treten und aus dem Sport eben eine Pflicht machen. Das würde ich aber nur in wenigen Fällen anwenden. Es gibt ja durchaus Leute, die bestimmte Sachen immer nur für sehr kurze Zeit machen und dann keine Lust mehr haben. Hier zwingt man sie mal am Ball zu bleiben und das ist durchaus eine sinnvolle Erziehungsmethode, die aber passend angewendet werden sollte, was nun auch nicht einfach ist.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


In den ersten Jahren, in denen Kinder auf andere Kinder treffen, finde ich es durchaus schon wichtig, dass Eltern ihren Kindern Hobbys ermöglichen und sie ausprobieren lassen. Ich finde schon, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn ein Kind mit einer Sportart angefangen soll und sich dann in einer Gruppe integriert. Natürlich sollte der Sport auch Freude machen, aber auch, wenn der Sport mal weniger zusagt, mag das Durchhaltevermögen durchaus wichtig sein und insofern finde ich es auch gut, wenn Eltern sagen, dass man regelmäßig zum Training zu gehen hat.

Kinder neigen oft dazu, die Motivation zu verlieren, wenn es mal schwierig wird oder es Probleme gibt. Natürlich sollten Kinder auch Freude daran haben, bei dem, was sie tun, aber ich halte eben nichts davon, wenn ein Kind alle vier Wochen die Sportart ändert oder sonstiges aufgibt. Zu einem Zwang sollte es nicht kommen, aber manchmal sagen Kinder auch dazu, sie haben keine Lust und da wollen sie dann auch nicht hin. Sind sie dann erst einmal da, sieht es doch wiederum anders aus.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Viele Eltern wünschen sich ja, dass ihre Kinder möglichst erfolgreich im Leben sind, weshalb es natürlich auch dazu gehört, eine Sportart oder auch ein Musikinstrument gut zu beherrschen. Auf diese Weise können die Kinder viele Meisterschaften gewinnen, was die Eltern dann mächtig stolz macht. Immerhin handelt es sich dabei ja um ihre Kinder und die Eltern bekommen auf diese Weise dann natürlich auch etwas vom Ruhm ab. Besonders dann, wenn sie von anderen Eltern auf die besonderen Leistungen ihres Kindes angesprochen werden, sind sie sicherlich ganz besonders stolz. Immerhin denken sie sich dann sicherlich auch, dass es zu Teil ihr Verdienst ist, dass die Kinder so erfolgreich sind. Immerhin haben die Eltern das Kind ja quasi unterstützt, indem sie es zu dem Sportgedrängt haben. Ohne die Eltern hätte das Kind es tatsächlich nicht so weit in dem Sport verbracht, weil es diese Sportart auch gar nicht weiter gemacht hätte.

Viele Eltern hatten sicherlich auch einmal selbst den Traum, im Sport erfolgreich zu sein, wobei sie es vielleicht nie dazu gebracht haben. Von daher wollen sie dann vielleicht auch ihren eigenen Traum verwirklichen, indem das Kind diesen Traum für einen leben muss. Das, was die Eltern nicht erreicht haben, muss dann das Kind machen und da es genau weiß, wie enttäuscht und traurig die Eltern wären, wenn es mit dem Sport aufhören würde, macht es den Eltern zuliebe weiter, auch wenn es absolut keinen Spaß macht.

Mich haben meine Eltern glücklicherweise nie zu etwas gezwungen oder gedrängt. Stattdessen ließen sie mich immer alles selbst entscheiden. Dabei kam ich als kleines Kind natürlich auch nie auf die Idee, mich in einem Verein anmelden zu wollen. Immerhin wusste ich ja auch nicht, was es für Möglichkeiten gab. Und als ich anfing, mich für so etwas zu interessieren, haben die meisten meiner Freunde auch schon mit dem Sport aufgehört. Von daher finde ich es doch irgendwie ein wenig schade, dass meine Eltern mir nicht zumindest die Möglichkeiten aufgezeigt haben oder mich zumindest ermuntert haben, eine Sportart einfach einmal auszuprobieren.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Manche Eltern haben eben eine Idealvorstellung von ihrem Kind im Kopf und zwingen es dann zu einer Sportart oder einen Verein. Ich finde das sehr bedenklich, weil man damit nicht unbedingt dafür sorgt, dass man bei seinen Kindern beliebt bleibt. Gerade auch bei dem Stress, den man heute durch die Schule hat, sollte man seinem Kind dann auch in der Freizeit etwas gönnen, was ihm Spaß macht.

Von meinen Eltern habe ich mich zu keinem Sport zwingen lassen, aber sie haben mir auch Sachen verboten, die ich gerne gemacht hätte, was ich auch nicht besser finde, da man sich auch mal ausprobieren muss. Sicherlich ist es aber auch bei vielen Eltern so, dass sie sich über ihre Kinder definieren und ihre eigene Kindheit noch mal erleben möchten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das finde ich nicht richtig. Eltern meinen es zwar gut, aber trotzdem sollte man den Kindern genug Freiraum und vor allem die Wahl lassen, welche Sportart es ausüben will. Ich finde es sowieso total daneben, wenn Eltern mehr oder weniger alles vorschreiben, von der Sportart bis hin zum Studienfach oder Partnerwahl. Manche Eltern sollten sich eigene Grenzen ziehen und sie definitiv auch einhalten.

Eine Sportart musste ich als Kind nie machen, ich hatte aber auch ehrlich gesagt nie das Interesse daran, in einem Verein eine Sportart auszuüben. Ich war viel lieber draußen und habe mit anderen Kindern gespielt, auf Bäumen herumgeklettert und getobt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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